Beten auf der Arbeit - nachbeten

Wie leben Muslime in Deutschland, Österreich, der Schweiz usw.? (für Gäste lesbar)
Fatoumata

Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Fatoumata » Mi 5. Jan 2011, 17:12

Salam alaikum,

wie macht ihr das im Job mit dem Beten? Ich trage kein Kopftuch, niemand weiß dass ich konvertiert bin - also bete ich auf der Arbeit nicht. Passt auch (meine ich) null in den mal mehr mal weniger stressigen Arbeitstag.
Oft bete ich alle Gebete erst abends, wenn alle Kinder schlafen. Wie seht ihr das? Ist das jetzt furchtbar schlimm???

Herzliche Grüße
Fatoumata aus Hamburg
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Musafira » Mi 5. Jan 2011, 17:21

Jaaaaaaaaa, ganz furchtbar schlimm. :engel_lieb:
Lies doch mal hier http://www.muslima-aktiv.de/forum/viewt ... =30&t=6874
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von nouar » Mi 5. Jan 2011, 17:22

Wa alaikum as-salam
.... Erinnere mich nicht dran. Am Montag sind die Ferien zuende. :(
Bei mir ist es genauso. Keiner weiß, dass ich konvertiert bin und die Gebetszeiten fallen meist in den Unterricht.
Das Thema Gebete und Arbeit hatten wir hier schon ein paarmal. Da gibt es ja so tolle Fatwas, nach denen Arbeit kein Grund zum Gebete verschieben ist. Sprich: wenn du nicht in der Hölle landen willst, kannst du gleich mal Hartz IV beantragen. :roll:
Ich mache mich nicht mehr verrückt und vertraue drauf, dass Allah (swt) versteht, dass ich nicht aus Spaß arbeite.
Wir haben nun mal nicht alle die Gelegenheit, einen Gebetszeiten- und Kopftuchkompatiblen Job zu finden oder in ein islamisches Land auszuwandern.
LG
Wa Alaykum Assalam أمل
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Catherine » Mi 5. Jan 2011, 18:07

As-salâmu 'alaykum,

bei mir ist es so, dass ich momentan nur zur Ischa'a-Zeit zu Hause bin.

Ich mache es für mich so, dass ich nach dem Aufstehen Fadschr bete, nach dem nach Hause kommen Duhr und Assr und vor dem Schlafen gehen Maghrib und Ischa'a. Mir geht's gut damit, auch wenn's nicht Sunna ist. Ich muss arbeiten gehen und lebe nun mal nicht in einem islamischen Land.

Lg
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Venecia » Mi 5. Jan 2011, 18:29

Catherine hat geschrieben:As-salâmu 'alaykum,

bei mir ist es so, dass ich momentan nur zur Ischa'a-Zeit zu Hause bin.

Ich mache es für mich so, dass ich nach dem Aufstehen Fadschr bete, nach dem nach Hause kommen Duhr und Assr und vor dem Schlafen gehen Maghrib und Ischa'a. Mir geht's gut damit, auch wenn's nicht Sunna ist. Ich muss arbeiten gehen und lebe nun mal nicht in einem islamischen Land.

Lg
Kann mich zu 100% anschließen.

@TE: Versuchs mal mit der Suchfunktion.... ;)
la hauwla wa la quwatta illah billah
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Dua » Mi 5. Jan 2011, 20:22

Ich habe das Glück, nur halbtags zu arbeiten. Bis al-Assr bin ich immer zu Hause. Bei mir wissen zwar alle, dass ich konvertiert bin, aber würde ich meinen Gebetsteppich ausrollen, würde das schon Wellen schlagen.
Einmal im Jahr schlafe ich im Kindergarten, da bete ich kurz im Nebenraum. Allerdings habe ich nicht thematisiert, was ich da mache. Alle haben kurz eine auszeit und meine nutze ich halt so...
Zuletzt geändert von Dua am Mi 5. Jan 2011, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
Wer die Ärmsten dieser Welt gesehen hat, fühlt sich reich genug, zu helfen. (Albert Schweitzer)
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von princesa » Mi 5. Jan 2011, 20:53

in meinem bisherigen job hab ich auf der arbeit gebetet, nun habe ich aber gewechselt und traue mich nicht... niemand dort weiß von meiner Religion und da wir gerade wochenlang immer Schulungen haben und mit 20 leuten in einem raum sind, würde ein "Outing" auch direkt an die gaaaaanz große Glocke gehängt :roll: Ich kenne die Leute da ja erst seit Montag und irgendwie find ich Religion ist Privatsache und gehört ein Stück weit zu meiner persönlichen Sphäre. Und ich bin noch in der Probezeit und so... Eigentlich nervt mich Geheimniskrämerei auch, ich kann sehr gut zu meiner Religion stehen! Aber muss man es denn jedem direkt auf die Nase binden und so? :confused:

Nach den ersten 3 Monaten bekomme ich ein Einzelbüro - inshaAllah - ich denke dann kann ich da ja auch beten. Momentan bete ich alles nach, ich finde leider auch in der Mittagspause keinen Raum in dem ich ungestört und alleine sein kann.
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Mahnoor » Mi 5. Jan 2011, 21:29

Assalamu alaikum,
prinzipiell habe ich ein schlechtes gewissen, wenn ich nicht rechtzeitig bete. Ich hätte auch meistens die möglichkeit - ich hab ne lange mittagspause und es gibt sogenannte ruheräume, wo ich auch schon gebetet habe. aber oft trifft man sich mittags mit bekannten und dann fällt mir es leider schwer, mich schon etwas früher zu verabschieden. die meisten wissen zwar, dass ich bete, aber jetzt im winter liegen die gebete ja auch so eng beieinander...ich bemühe mich, nehme es mir immer vor, aber oft bete ich leider erst abends nach. etwas, was mir ziemlich unangenehm ist, ist, wenn ich die waschung vollziehen muss. Wenn mich dann andere sehen, denke ich immer, die denken sich sonst was (kein waschbecken zuhause oder so ^^) und fremden leute ungefragt auf die nase zu binden "ich wasch mich, weil ich gleich beten will" ist auch nicht sooo eine alternative. früher an der uni bin zum waschen immer zur behindertentoilette gegangen, aber auf meiner jetzigen arbeitsstelle gibts leider nicht so viele davon. wobei die kollegen sich dann vielleicht auch denken, warum geht sie auf die behindertentoilette?? achhhhhh...
Wassalamu alaikum,
Eure Mahnoor

Fatoumata

Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Fatoumata » Mi 5. Jan 2011, 21:42

Salama alaikum, Ihr Lieben,

ach da bin ich aber froh - hier bin ich richtig!!
Wir bemühen uns alle nach besten Kräften - und die die im Arbeitsleben stehen, haben es eben schwerer als die, die zuhause "ihre Ruhe" haben.
Ihr habt mich schön entspannt. Vielen Dank für eure "Seelenmassage".

wa salam
Fatoumata
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von malaika » Mi 5. Jan 2011, 22:45

Mahnoor hat geschrieben: Wenn mich dann andere sehen, denke ich immer, die denken sich sonst was (kein waschbecken zuhause oder so ^^)
:smifun:
Mahnoor hat geschrieben:fremden leute ungefragt auf die nase zu binden "ich wasch mich, weil ich gleich beten will" ist auch nicht sooo eine alternative.
Also, bei wildfremden Leuten wäre es mir eigentlich ziemlich egal, was sie denken. Und bei Kollegen oder flüchtigen Bekannten … warum denn nicht? Das könnte doch den Anstoß zu einem interessanten Gespräch geben. :) Du trägst doch KT, oder? Das heißt, es ist eigentlich sowieso offensichtlich, dass du Muslima bist. Da fände ich es, ehrlich gesagt, nicht so dramatisch, zu sagen "Ich wasche mich jetzt mal eben, weil ich beten will."

Vielleicht bin ich da aber auch zu gelassen. Ich bin es einfach schon immer gewöhnt, aus irgendeinem Grund anzuecken oder schräg angeschaut zu werden, dass ich mir über sowas gar keine Gedanken machen würde.
:tuedeltue:
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Mahnoor » Mi 5. Jan 2011, 22:59

Mahnoor hat geschrieben:fremden leute ungefragt auf die nase zu binden "ich wasch mich, weil ich gleich beten will" ist auch nicht sooo eine alternative.
Also, bei wildfremden Leuten wäre es mir eigentlich ziemlich egal, was sie denken. Und bei Kollegen oder flüchtigen Bekannten … warum denn nicht? Das könnte doch den Anstoß zu einem interessanten Gespräch geben. :) Du trägst doch KT, oder? Das heißt, es ist eigentlich sowieso offensichtlich, dass du Muslima bist. Da fände ich es, ehrlich gesagt, nicht so dramatisch, zu sagen "Ich wasche mich jetzt mal eben, weil ich beten will."
ich arbeite in einer behörde mit 2000 leuten - wie ich mitbekommen habe, kennen mich schon sehr viele, die ich aber nicht kenne.. 8) ("Bei uns ist eine mit Kopftuch!") es gibt vielleicht noch ein paar männliche muslime, sonst keine sichtbaren.. die meisten kollegen sind für mich tatsächlich wildfremd - denen mit denen ich kontakt habe, würde ich es auch sagen, wenn so eine situation aufkommt. ich hätte auch kein problem damit, auf fragende blicke zu antworten - nur die situation, die ich unangenehm finde ist, dass ich glaube, dass die sich fragen, was ich mache - sie es aber möglicherweise gar nicht tun. und dann ungefragt zu antworten...nee. im besten fall ist es dann die referatsleiterin der nächsten stelle, an die ich versetzt werde. :smifun:
Wassalamu alaikum,
Eure Mahnoor

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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Birtanem » Mi 5. Jan 2011, 23:03

Viele hier sprechen ja oft von dem Konflikt, ihre Religion "geheimzuhalten". Ich habe wirklich darüber nachgedacht, aber ist es denn Geheimhaltung, wenn man seine Religion schlicht als Privatangelegenheit betrachtet? Ich finde es eigentlich ziemlich unhöflich, Menschen, die man nicht gut kennt, auszufragen - und ich finde auch nicht, daß ich Mrs. Unbekannt in der Firmentoilette eine Erklärung schulde *schulterzuck*
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Mahnoor » Mi 5. Jan 2011, 23:12

Ich hab auch darüber nachgedacht, als ich das thema gelesen habe. Mein erster Impuls war - warum will man seine religion verstecken. Ist das nur vorübergehend und will man sich irgendwann "outen"? Aber vielleicht will manch einer sie nicht verstecken, sondern betrachtet sie wirklich als privatangelegenheit, die auf dauer niemanden angeht. Ich bin gespannt, dazu etwas zu lesen.
Wassalamu alaikum,
Eure Mahnoor

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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Birtanem » Mi 5. Jan 2011, 23:17

Ich gehöre in letztere Kategorie. Meine grundsätzliche Haltung: Alles, was ich nicht freiwillig erzähle, ist tabu wie in "Das geht Dich überhaupt nichts an", und ich werde wirklich ärgerlich, wenn jemand mir neugierige Fragen stellt. Nicht, weil ich etwas zu verbergen habe, sondern weil ich es als aufdringlich empfinde. Das sind doch auch üblicherweise keine Informationen, die das Gegenüber benötigt, sondern die es aus reiner Neugier in Erfahrung bringen will.
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Re: Beten auf der Arbeit - nachbeten

Beitrag von Claudia » Do 6. Jan 2011, 00:25

Ich sehe keinen Grund, meine Religion zu verstecken. Wer mich fragt, darf es gerne wissen. Ich sehe aber auch keinen Grund, mit einem Aushängeschild herumzulaufen.
Wir haben ja den Menschen erschaffen und wissen, was (alles ihm) seine
Seele einflüstert, und Wir sind ihm doch näher als seine Halsschlagader.
50:16
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