Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Ich war ja immer für explizite Geschlechter:
Das Arzt = Geschlechtsneutral
Der Arzter = Mann
Die Ärztin = Frau
Das Arzt = Geschlechtsneutral
Der Arzter = Mann
Die Ärztin = Frau
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
dann müsste es aber doch die arzte heißen oder?
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Nein, bei diesen Wörtern könnte man das "in" dran lassen, das klingt nicht so sperrigHayat76 hat geschrieben:und wie macht man es bei koch / köchin = koc?
arzt / ärztin = arz?
Aber mal im Ernst, ich frage mich gerade, warum uns Deutschsprachige das Sperrige so stört. In anderen Sprachen, z.B. im Finnischen gibt es viel sperrigere Wörter, da es eine agglutinierende Sprache ist und endlos Endungen angehängt werden. Im Deutschen wird normalerweise nicht für jede einzelne Information eine eigene Endung benutzt, sondern die Endungen werden angepasst (flektierende Sprache). Wahrscheinlich nervt das "innen" deswegen. Oder was sagen die Linguistinnen unter uns dazu?
Ich finde es generell interessant, wie die Problematik der weiblichen Präsenz in der Sprache gelöst wird.
So hat man in Schweden die weiblichen Formen fast gänzlich abgeschafft (es gab dort die Endung "inna" für weibliche (Berufs)Bezeichnungen), es gibt nur mehr die männlichen Formen, die allerdings nicht mehr als männlich empfunden werden, sondern als geschlechtsneutral.
Im Russischen werden die weiblichen Berufsbezeichnungen auch nicht mehr verwendet, wobei sie, wenn sie doch verwendet werden, einen deutlich abwertenden Charakter haben.
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. (G. B. Shaw)
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
LALE AKGÜN
Kampf den Ewiggestrigen
In ihrem Buch „Aufstand der Kopftuchmädchen“ zeigt Lale Akgün den tiefen Graben zwischen konservativem und modernem Islam auf. Dabei seziert sie auch die problematische Rolle der Verbände Ditib und Zentralrat der Muslime.
Auch dieses ist ein aufgeregtes Buch über den Islam. Aber von der Sorte Aufregung, die über den Verstand läuft und deshalb besser als zutiefst engagiert beschrieben werden muss. Denn Lale Akgün, die ehemalige Kölner Bundestagsabgeordnete und Islambeauftragte der SPD schreibt als Muslimin sozusagen in eigener Sache. „Aufstand der Kopftuchmädchen", das sie jetzt zusammen mit Martin Benninghoff vorlegt, ist ein kleines alltagstaugliches Lehrbuch über einen aufgeklärten und von rein historischen Bedeutungen entrümpelten Islam, fachlich begleitet und inspiriert durch Beyza Bilgin, ehemalige Dekanin der theologischen Fakultät Ankara.
Lale Akgün wollte schon als Politikerin einem modernen Islam ihre Stimme geben, eine Stimme, die sich den vorwiegend konservativen bis ultraorthodoxen islamischen Verbänden entgegenstellt. Denn gerade diese Verbände sind es, die das Bild des Islam in der Öffentlichkeit prägen. Und das darf ihrer Meinung nach nicht länger geschehen.
Der Islam werde nur dann zur Normalität in Deutschland, „wenn sich die modernen Muslime durchsetzten“. Auf Dauer könne hier keine Religion wirken, die Gegensätze zu den Grundwerten dieses Landes aufbaut. Deshalb, so Akgün, gehe es nicht um den Kulturkampf zwischen dem Islam und dem Westen. Der kulturelle Graben verlaufe vielmehr zwischen den Modernen und den Ewiggestrigen. Und die hat sie sowohl beim Zentralrat der Muslime als auch bei der Ditib und erst recht bei den Ultraorthodoxen im Visier. Zu eng verknüpften diese den Islam noch immer mit einer religiös geprägten Lebensweise, deren Regeln sie den Texten aus dem 7. Jahrhundert entnähmen. Der Koran sei das „Wort Gottes, aber zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort an eine bestimmte Person, den Propheten Mohammed, gerichtet.“ Er könne deshalb auf die soziale Ordnung im 21. Jahrhundert keine Antwort geben. Und das sei auch nicht seine Aufgabe.
Welche Blüten die unhistorische Lesart des Korans hervorbringen kann, erläutert sie an den Ausführungen des Kölner Predigers Pierre Vogel. Auf seiner homepage „Einladung zum Paradies“ gehe er der Frage nach, ob im Islam Frauen Auto fahren dürfen. Für Vogel komme nur der Koran als Quelle der Beweisführung infrage. Und da das Fahren dort keine Erwähnung finde, sei es auch erlaubt. „In einem Text, der 1400 Jahre alt ist.“ Deutschland sucht die „Autosure“, wie Akgün bitter ironisch bemerkt.
Natürlich sind sich die Autoren klar darüber, dass dies einen Extremfall darstellt. Aber auch in Fragen des Kopftuchs für Frauen, der Verheiratung mit einem Andersgläubigen oder Sex vor der Ehe würde in den Moscheen viel „Überzeugungsarbeit“ geleistet. Kleinen Mädchen, behauptet Akgün, erzählten manche Imame, dass sich jedes einzelne Haar, das sichtbar werde, nach dem Tod in der Hölle in eine Schlange verwandelt. „Wer will das schon?“.
„Frauen (und Männer) sollten sich aus Überzeugung an die von Allah offenbarten Kleidervorschriften halten“, heiße es beim Zentralrat der Muslime. Bei Akgün ist viel Verve dabei, wenn sie den Herren dann den ersten Vers der Sure 24 um die Ohren haut, der auch die gläubigen Männer daran erinnert, dass sie ihren Blick senken und auf ihre Keuschheit achten sollen. Bei denen aber werde gern ein Auge zugedrückt.
Verhängnisvoll findet sie die Tendenz der Moscheevereine, für ihre Anhänger die Identität als Muslime in den Vordergrund zu stellen. Um den Einfluss der Islamverbände zu schwächen, plädiert die SPD-Politikerin deshalb für eine deutlichere Trennung von Religion und Staat in Deutschland - und damit auch gegen den geplanten bekenntnishaften Islamunterricht an den Schulen.
Oft ist Wut dabei, wenn die Autorin über die Anmaßungen der religiösen Wortführer berichtet, und mitunter gleiten die Formulierungen auch leicht ins arg Populistische ab. Recht hat sie aber, wenn sie mit drastischen Beispielen feststellt, wie leicht Religiöses in den Dienst männerdominierter Familien- und Machtstrukturen gestellt wird. Mutig entlarvt sie mit Hilfe theologischer Auslegung Machogehabe und Bigotterie . So den 18-Jährigen, der seiner Lehrerin bei der Übergabe des Abiturzeugnisses nicht die Hand geben will. Oder relativiert die Bedeutung von Minaretten vor dem Hintergrund moderner Weckmethoden.
Lale Akgün hat ein mutiges Buch geschrieben. Das Buch einer modernen deutschen Frau über die Sicht eines Islam, wie er auch international noch zu wenig verbreitet wird. Einen Islam, der auch ihr Leben bereichert. Anders aber als von manchem Imam in Deutschland verfochten.
http://www.ksta.de/html/artikel/1288741509233.shtml
Kampf den Ewiggestrigen
In ihrem Buch „Aufstand der Kopftuchmädchen“ zeigt Lale Akgün den tiefen Graben zwischen konservativem und modernem Islam auf. Dabei seziert sie auch die problematische Rolle der Verbände Ditib und Zentralrat der Muslime.
Auch dieses ist ein aufgeregtes Buch über den Islam. Aber von der Sorte Aufregung, die über den Verstand läuft und deshalb besser als zutiefst engagiert beschrieben werden muss. Denn Lale Akgün, die ehemalige Kölner Bundestagsabgeordnete und Islambeauftragte der SPD schreibt als Muslimin sozusagen in eigener Sache. „Aufstand der Kopftuchmädchen", das sie jetzt zusammen mit Martin Benninghoff vorlegt, ist ein kleines alltagstaugliches Lehrbuch über einen aufgeklärten und von rein historischen Bedeutungen entrümpelten Islam, fachlich begleitet und inspiriert durch Beyza Bilgin, ehemalige Dekanin der theologischen Fakultät Ankara.
Lale Akgün wollte schon als Politikerin einem modernen Islam ihre Stimme geben, eine Stimme, die sich den vorwiegend konservativen bis ultraorthodoxen islamischen Verbänden entgegenstellt. Denn gerade diese Verbände sind es, die das Bild des Islam in der Öffentlichkeit prägen. Und das darf ihrer Meinung nach nicht länger geschehen.
Der Islam werde nur dann zur Normalität in Deutschland, „wenn sich die modernen Muslime durchsetzten“. Auf Dauer könne hier keine Religion wirken, die Gegensätze zu den Grundwerten dieses Landes aufbaut. Deshalb, so Akgün, gehe es nicht um den Kulturkampf zwischen dem Islam und dem Westen. Der kulturelle Graben verlaufe vielmehr zwischen den Modernen und den Ewiggestrigen. Und die hat sie sowohl beim Zentralrat der Muslime als auch bei der Ditib und erst recht bei den Ultraorthodoxen im Visier. Zu eng verknüpften diese den Islam noch immer mit einer religiös geprägten Lebensweise, deren Regeln sie den Texten aus dem 7. Jahrhundert entnähmen. Der Koran sei das „Wort Gottes, aber zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort an eine bestimmte Person, den Propheten Mohammed, gerichtet.“ Er könne deshalb auf die soziale Ordnung im 21. Jahrhundert keine Antwort geben. Und das sei auch nicht seine Aufgabe.
Welche Blüten die unhistorische Lesart des Korans hervorbringen kann, erläutert sie an den Ausführungen des Kölner Predigers Pierre Vogel. Auf seiner homepage „Einladung zum Paradies“ gehe er der Frage nach, ob im Islam Frauen Auto fahren dürfen. Für Vogel komme nur der Koran als Quelle der Beweisführung infrage. Und da das Fahren dort keine Erwähnung finde, sei es auch erlaubt. „In einem Text, der 1400 Jahre alt ist.“ Deutschland sucht die „Autosure“, wie Akgün bitter ironisch bemerkt.
Natürlich sind sich die Autoren klar darüber, dass dies einen Extremfall darstellt. Aber auch in Fragen des Kopftuchs für Frauen, der Verheiratung mit einem Andersgläubigen oder Sex vor der Ehe würde in den Moscheen viel „Überzeugungsarbeit“ geleistet. Kleinen Mädchen, behauptet Akgün, erzählten manche Imame, dass sich jedes einzelne Haar, das sichtbar werde, nach dem Tod in der Hölle in eine Schlange verwandelt. „Wer will das schon?“.
„Frauen (und Männer) sollten sich aus Überzeugung an die von Allah offenbarten Kleidervorschriften halten“, heiße es beim Zentralrat der Muslime. Bei Akgün ist viel Verve dabei, wenn sie den Herren dann den ersten Vers der Sure 24 um die Ohren haut, der auch die gläubigen Männer daran erinnert, dass sie ihren Blick senken und auf ihre Keuschheit achten sollen. Bei denen aber werde gern ein Auge zugedrückt.
Verhängnisvoll findet sie die Tendenz der Moscheevereine, für ihre Anhänger die Identität als Muslime in den Vordergrund zu stellen. Um den Einfluss der Islamverbände zu schwächen, plädiert die SPD-Politikerin deshalb für eine deutlichere Trennung von Religion und Staat in Deutschland - und damit auch gegen den geplanten bekenntnishaften Islamunterricht an den Schulen.
Oft ist Wut dabei, wenn die Autorin über die Anmaßungen der religiösen Wortführer berichtet, und mitunter gleiten die Formulierungen auch leicht ins arg Populistische ab. Recht hat sie aber, wenn sie mit drastischen Beispielen feststellt, wie leicht Religiöses in den Dienst männerdominierter Familien- und Machtstrukturen gestellt wird. Mutig entlarvt sie mit Hilfe theologischer Auslegung Machogehabe und Bigotterie . So den 18-Jährigen, der seiner Lehrerin bei der Übergabe des Abiturzeugnisses nicht die Hand geben will. Oder relativiert die Bedeutung von Minaretten vor dem Hintergrund moderner Weckmethoden.
Lale Akgün hat ein mutiges Buch geschrieben. Das Buch einer modernen deutschen Frau über die Sicht eines Islam, wie er auch international noch zu wenig verbreitet wird. Einen Islam, der auch ihr Leben bereichert. Anders aber als von manchem Imam in Deutschland verfochten.
http://www.ksta.de/html/artikel/1288741509233.shtml
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Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Ich fand sie ehrlich gesagt von ihrer Art her nicht wirklich sympathisch.
Sie mag in vielem Recht haben, allerdings stört mich, dass wieder einmal das Kopftuch quasi als ein Zeichen dafür genommen wird, ob man nun aufgeklärt ist oder nicht, sich von Dogmen befreit hat oder nicht. Und das ist einfach nicht zutreffend.
Sie mag in vielem Recht haben, allerdings stört mich, dass wieder einmal das Kopftuch quasi als ein Zeichen dafür genommen wird, ob man nun aufgeklärt ist oder nicht, sich von Dogmen befreit hat oder nicht. Und das ist einfach nicht zutreffend.
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Das Kopftuch ist eben etwas, das gut als Zeichen taugt, da es sofort sichtbar ist. Zusätzlich ist es natürlich ein guter Punkt zur Opposition zu den "Ewiggestrigen", da diese ja gerne auf der Pflicht dazu herumreiten und das Muslimin-Sein quasi auf das Kopftuch reduzieren.
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. (G. B. Shaw)
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
ist das dein Ernst?Madeleine hat geschrieben:Das Kopftuch ist eben etwas, das gut als Zeichen taugt, da es sofort sichtbar ist. Zusätzlich ist es natürlich ein guter Punkt zur Opposition zu den "Ewiggestrigen", da diese ja gerne auf der Pflicht dazu herumreiten und das Muslimin-Sein quasi auf das Kopftuch reduzieren.
"Ich will Wasser in die Hölle gießen und Feuer ins Paradies legen, damit diese beiden Schleier verschwinden und niemand mehr Gott aus Furcht vor der Hölle oder in Hoffnung aufs Paradies anbete, sondern nur noch um Seiner ewigen Schönheit Willen" (Rabia al-Adawiyya).
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Ich wollte damit sagen, dass das wohl der Grund ist, warum Lale Akgün das Kopftuch als Zeichen nimmt.
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Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Das mag sein, aber es ist in meinen Augen genauso unzulässig den kopftuchtragenden Frauen zu unterstellen, dass sie, nur weil sie es tragen, nicht aufgeklärt sind und nur Dogmen befolgen, genauso wie es nicht in Ordnung ist, Musliminnen, die kein Kopftuch tragen, zu unterstellen, dass sie ihre Religion nicht ernst nehmen.
Ich stelle immer wieder fest, dass oftmals beide Seiten genauso verbohrt sind. Und BEIDE reduzieren oftmals die Frauen darauf, ob sie KT tragen oder nicht, und meinen daraus irgendwelche Schlüsse ziehen zu können und zu dürfen.
Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das von beiden Seiten so wenig reflektiert und vorurteilsbeladen finde, dass ich dann deren Vertreter auch nicht wirklich ernst nehmen und akzeptieren kann, selbst wenn sie in vielen Punkten meinen Ansichten entsprechen.
Ich stelle immer wieder fest, dass oftmals beide Seiten genauso verbohrt sind. Und BEIDE reduzieren oftmals die Frauen darauf, ob sie KT tragen oder nicht, und meinen daraus irgendwelche Schlüsse ziehen zu können und zu dürfen.
Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das von beiden Seiten so wenig reflektiert und vorurteilsbeladen finde, dass ich dann deren Vertreter auch nicht wirklich ernst nehmen und akzeptieren kann, selbst wenn sie in vielen Punkten meinen Ansichten entsprechen.
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Ich verstehe, was du meinst und ich gebe dir auch recht, dass man nicht voreilige Schlüsse aus dem Vorhandensein eines Kopftuches ziehen sollte.
Aber könnte es nicht sein, dass es solche Stimmen braucht als Gegenpunkt zu den orthodoxen um dann irgendwann an einem Punkt in der Mitte einzupendeln? Wo das Kopftuch etwas ist, was einfach nicht mehr so wichtig ist, egal ob getragen oder nicht, einfach ein Kleidungsstück ohne ideologische Aufladung...
Aber könnte es nicht sein, dass es solche Stimmen braucht als Gegenpunkt zu den orthodoxen um dann irgendwann an einem Punkt in der Mitte einzupendeln? Wo das Kopftuch etwas ist, was einfach nicht mehr so wichtig ist, egal ob getragen oder nicht, einfach ein Kleidungsstück ohne ideologische Aufladung...
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Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Meine Meinung dazu: "Nein", nicht auf diese Art und Weise.Madeleine hat geschrieben:Aber könnte es nicht sein, dass es solche Stimmen braucht als Gegenpunkt zu den orthodoxen um dann irgendwann an einem Punkt in der Mitte einzupendeln? Wo das Kopftuch etwas ist, was einfach nicht mehr so wichtig ist, egal ob getragen oder nicht, einfach ein Kleidungsstück ohne ideologische Aufladung...
Denn wie gesagt, dann werden die selben Methoden angewandt, wie die der "anderen Seite".
Ich wüsste nicht, wie dadurch ein Mittelweg gefunden werden sollte? Ganz im Gegenteil, solche Haltungen sind doch prädestiniert dafür beim anderen Abwehrhaltungen zu produzieren.
Es ist für mich nicht entschuldbar, und es gerade in dem Fall spüre ich eine sehr große Empfindlichkeit.
Weil beide Seite meinen die Frauen nicht ernstnehmen zu müssen und ihnen sagen zu können, wie "richtiges" Verhalten ist.
Für die einen ist es das Tragen des Kopftuches, für die anderen das Absetzen. Und beide implizieren, dass man durch das Kopftuch die Haltung ablesen kann.
Das ist, als wäre ich gegen Gewalt und meine das durch Gegengewalt durchsetzen zu können.
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
nein gewiss nicht, dafür haben wir Frau Schwarzer.... ich war gestern bei ihrem Vortrag über "Islam, Islamismus, Integration". Ich bin ehrlich bedient, sie hat es noch mal ganz deutlich gesagt, O-Ton: das Kopftuch ist objektiv "die Flagge des Islamismus" und es ist egal, was man supjektiv damit bezweckt es zu tragen....Madeleine hat geschrieben:Ich verstehe, was du meinst und ich gebe dir auch recht, dass man nicht voreilige Schlüsse aus dem Vorhandensein eines Kopftuches ziehen sollte.
Aber könnte es nicht sein, dass es solche Stimmen braucht als Gegenpunkt zu den orthodoxen um dann irgendwann an einem Punkt in der Mitte einzupendeln? Wo das Kopftuch etwas ist, was einfach nicht mehr so wichtig ist, egal ob getragen oder nicht, einfach ein Kleidungsstück ohne ideologische Aufladung...
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Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
Ach, die gute Alice erscheint mir in den letzten Jahren zunehmend nicht mehr so ganz frisch...das beeinflusst auch das Urteilsvermögen.
Don't act like the hypocrite,
Who thinks he can conceal his wiles,
While loudly quoting the Qur'an.
Hafiz
Who thinks he can conceal his wiles,
While loudly quoting the Qur'an.
Hafiz
Re: Lale Akgün "Aufstand der Kopftuchmädchen"
ja aber das Problem ist, dass das Volk auf sie hört....
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