Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
DER BERÜHMTESTE JOURNALIST DER TÜRKEI SCHREIBT IN BILD - Ertuğrul Özkök, ehemaliger Hürriyet-Chefredakteur:
Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Möchten Sie, als guter Christ, Mekka besuchen, den heiligsten Ort der Muslime, und die Kaaba sehen? Als guter Muslim hatte ich den großen Wunsch, den Vatikan zu sehen, und ich bin auch dort gewesen.
Aber für einen Christen ist es heute nicht möglich, das Gleiche am heiligen Ort der Muslime zu tun. Denn das Gebiet um die Kaaba ist im Umkreis von 25 Kilometern für „Nichtmuslime“ gesperrt.
„Harem“ wird diese Zone genannt. Der Name des Harems im Serail, den nur Frauen betreten dürfen, ist von diesem Wort entlehnt.
Letzten Monat wurde in der Türkei ein Buch über das Leben des Propheten Mohammed veröffentlicht. Der Autor ist Mustafa Sag, ein Islamwissenschaftler. Sag zitierte in seinem Buch den Koranvers über die Kaaba. In diesem Koranvers heißt es: „Alle Menschen haben das Recht, die Kaaba zu besuchen."
Es steht also nicht geschrieben: „Nur Muslimen ist der Besuch gestattet.“
Das ist auch völlig selbstverständlich. Denn die Kaaba wurde von Abraham erbaut. Also von dem Propheten, der nicht nur als Gründer des Islam, sondern auch des Judentums und des Christentums gilt.
Nach der Lektüre des Buches schrieb ich in der Zeitung „Hürriyet“ eine Kolumne darüber. „Warum dürfen meine christlichen Freunde Mekka und die Kaaba nicht besuchen?“, habe ich dort gefragt.
Ich hatte damit gerechnet, auf Ablehnung aus muslimischen Kreisen zu stoßen; aber es geschah etwas Überraschendes.
In der Zeitung „Yeni Asya“, dem wichtigsten Organ der Nurcu-Bewegung, der bedeutendsten islamischen Bewegung in der Türkei, erschien ein Artikel. Der Verfasser war der Koran-Experte der Zeitung. Er schrieb, meine Frage sei berechtigt, führte Beispiele aus der islamischen Geschichte an und trat dafür ein, das Besuchsverbot für Nichtmuslime aufzuheben.
Sein Vorschlag war: „Die Kaaba kann zu bestimmten Zeiten des Jahres auch für den Besuch von Nichtmuslimen geöffnet werden.“ Nun ist diese Diskussion im Gange. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung Saudi-Arabiens, wo sich die Kaaba befindet, darauf reagieren wird.
(Quelle: http://www.bild.de/politik/kolumnen/oez ... .bild.html)
Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Möchten Sie, als guter Christ, Mekka besuchen, den heiligsten Ort der Muslime, und die Kaaba sehen? Als guter Muslim hatte ich den großen Wunsch, den Vatikan zu sehen, und ich bin auch dort gewesen.
Aber für einen Christen ist es heute nicht möglich, das Gleiche am heiligen Ort der Muslime zu tun. Denn das Gebiet um die Kaaba ist im Umkreis von 25 Kilometern für „Nichtmuslime“ gesperrt.
„Harem“ wird diese Zone genannt. Der Name des Harems im Serail, den nur Frauen betreten dürfen, ist von diesem Wort entlehnt.
Letzten Monat wurde in der Türkei ein Buch über das Leben des Propheten Mohammed veröffentlicht. Der Autor ist Mustafa Sag, ein Islamwissenschaftler. Sag zitierte in seinem Buch den Koranvers über die Kaaba. In diesem Koranvers heißt es: „Alle Menschen haben das Recht, die Kaaba zu besuchen."
Es steht also nicht geschrieben: „Nur Muslimen ist der Besuch gestattet.“
Das ist auch völlig selbstverständlich. Denn die Kaaba wurde von Abraham erbaut. Also von dem Propheten, der nicht nur als Gründer des Islam, sondern auch des Judentums und des Christentums gilt.
Nach der Lektüre des Buches schrieb ich in der Zeitung „Hürriyet“ eine Kolumne darüber. „Warum dürfen meine christlichen Freunde Mekka und die Kaaba nicht besuchen?“, habe ich dort gefragt.
Ich hatte damit gerechnet, auf Ablehnung aus muslimischen Kreisen zu stoßen; aber es geschah etwas Überraschendes.
In der Zeitung „Yeni Asya“, dem wichtigsten Organ der Nurcu-Bewegung, der bedeutendsten islamischen Bewegung in der Türkei, erschien ein Artikel. Der Verfasser war der Koran-Experte der Zeitung. Er schrieb, meine Frage sei berechtigt, führte Beispiele aus der islamischen Geschichte an und trat dafür ein, das Besuchsverbot für Nichtmuslime aufzuheben.
Sein Vorschlag war: „Die Kaaba kann zu bestimmten Zeiten des Jahres auch für den Besuch von Nichtmuslimen geöffnet werden.“ Nun ist diese Diskussion im Gange. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung Saudi-Arabiens, wo sich die Kaaba befindet, darauf reagieren wird.
(Quelle: http://www.bild.de/politik/kolumnen/oez ... .bild.html)
Auch wenn ich versuchen wollte, Liebe zu beschreiben, wenn ich sie erfahre, bin ich sprachlos. - Rumi
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Spannend. Das wär ja mal was.
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Dann würde ich mich sofort um eine Reise dorthin bemühen ...
Aber das wird wohl ebensowenig zu meine Lebzeiten passieren, wie dass die katholische Kirche Frauen als Priesterinnen zulässt.
Aber das wird wohl ebensowenig zu meine Lebzeiten passieren, wie dass die katholische Kirche Frauen als Priesterinnen zulässt.
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Ja. auch ich wäre sofort dabei. Ein Traum dorthin zu dürfen......
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Ich verstehe das eh nicht: Man kann alle Einzelheiten der Kabaa sehen, man kann auch als Nicht-Muslim genau im Hotel gegenüber ein Zimmer nehmen und rüberschauen. Aber nur gucken und nicht anfassen...?
Macht nicht viel Sinn und entsprechende Vorschriften können ja erlassen werden (Betende dürfen nicht fotografiert werden, der Stein nicht berührt o.ä.).
Ich fände es wunderbar, wenn man dort als interreligiöse Reisegruppe hineindürfte - aber ich bezweifle, daß das genehmigt wird.
Macht nicht viel Sinn und entsprechende Vorschriften können ja erlassen werden (Betende dürfen nicht fotografiert werden, der Stein nicht berührt o.ä.).
Ich fände es wunderbar, wenn man dort als interreligiöse Reisegruppe hineindürfte - aber ich bezweifle, daß das genehmigt wird.
“God has revealed to me
that there are no rules for worship.
Say whatever and however your loving tells you to.
Your sweet blasphemy is the truest devotion.”
Rumi, translated by Coleman Barks
that there are no rules for worship.
Say whatever and however your loving tells you to.
Your sweet blasphemy is the truest devotion.”
Rumi, translated by Coleman Barks
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Ich finde, es wird höchste Zeit, dass dieses Verbot endlich mal aufgehoben wird.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Weiß jemand, womit das Verbot begründet wird?
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Das wird mit Vers 9,28 begründet:
O die ihr glaubt, die Götzendiener sind fürwahr unrein, so sollen sie sich der geschützten Gebetsstätte nach diesem, ihrem Jahr nicht mehr nähern! Und wenn ihr (deshalb) Armut befürchtet, so wird Allah euch durch Seine Huld reich machen, wenn Er will. Gewiß, Allah ist Allwissend und Allweise.
Dieser Vers wurde im neunten Jahr nach der Hijra offenbart. Laut Ibn Kathir waren aber Diener und Dhimmis davon ausgenommen.
O die ihr glaubt, die Götzendiener sind fürwahr unrein, so sollen sie sich der geschützten Gebetsstätte nach diesem, ihrem Jahr nicht mehr nähern! Und wenn ihr (deshalb) Armut befürchtet, so wird Allah euch durch Seine Huld reich machen, wenn Er will. Gewiß, Allah ist Allwissend und Allweise.
Dieser Vers wurde im neunten Jahr nach der Hijra offenbart. Laut Ibn Kathir waren aber Diener und Dhimmis davon ausgenommen.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Aber als Götzendiener gelten doch viele Nicht-Muslime nicht?
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Mit DEM Vers dürfen aber alle Monotheisten rein - ich habe nie verstanden wie man daraus einen "only for muslims"-Club herleiten kann.Beate hat geschrieben:Das wird mit Vers 9,28 begründet:
O die ihr glaubt, die Götzendiener sind fürwahr unrein, so sollen sie sich der geschützten Gebetsstätte nach diesem, ihrem Jahr nicht mehr nähern! Und wenn ihr (deshalb) Armut befürchtet, so wird Allah euch durch Seine Huld reich machen, wenn Er will. Gewiß, Allah ist Allwissend und Allweise.
Dieser Vers wurde im neunten Jahr nach der Hijra offenbart. Laut Ibn Kathir waren aber Diener und Dhimmis davon ausgenommen.
“God has revealed to me
that there are no rules for worship.
Say whatever and however your loving tells you to.
Your sweet blasphemy is the truest devotion.”
Rumi, translated by Coleman Barks
that there are no rules for worship.
Say whatever and however your loving tells you to.
Your sweet blasphemy is the truest devotion.”
Rumi, translated by Coleman Barks
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Tja, das ist wieder so eine Auslegungsgeschichte.Lila hat geschrieben:Aber als Götzendiener gelten doch viele Nicht-Muslime nicht?
Ich persönlich sehe dieses Verbot im Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen. Es sollte wohl gewährleistet werden, dass es zu keinen Kämpfen mehr in der Nähe der Moschee oder während der Pilger- und Besuchsreisen kommen sollte.
Da aber heutige Touristen nicht mit kriegerischen Absichten, sondern aus Neugier nach Mekka reisen würden, gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, sie daran zu hindern.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Eigentlich könnte man das "moslems only" eh aufheben, KSA erteilt nur Geschäfts- und Besuchsvisa, keine Touristenvisa .
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Aber unter den Geschäftleuten befinden sich haufenweise "Ungläubige". Unter der dortigen sehr zahlreichen ausländischen Arbeitsbevölkerung ebenso.Hiyam hat geschrieben:Eigentlich könnte man das "moslems only" eh aufheben, KSA erteilt nur Geschäfts- und Besuchsvisa, keine Touristenvisa .
Re: Möchtest du nach Mekka, mein christlicher Freund?
Salam alaikum!
*Persönlich dachte ich immer, dass Mekka, als unsere heiligste Stätte, so vor Rummel und kommerziellen Umtrieben geschützt werden solle. Leider konnte ich die überaus kommerzielle Aurah Mekkas auf unserer Hadsch 2008 selbst erfahren.Gegen allzu große Auswüchse/Wildwüchse kann man doch Gesetze erlassen. Das macht man ja bereits. So what?
*Nein. Kann man nicht. Mein Mann ist zur Zeit beruflich in Mekka und brauchte trotz seines türkischen Reisepasses, in den unter Religionszugehörigkeit "Muslim" eingetragen ist, noch eine Bescheinigung über sein Muslimsein.Ich verstehe das eh nicht: Man kann alle Einzelheiten der Kabaa sehen, man kann auch als Nicht-Muslim genau im Hotel gegenüber ein Zimmer nehmen und rüberschauen.
*Persönlich dachte ich immer, dass Mekka, als unsere heiligste Stätte, so vor Rummel und kommerziellen Umtrieben geschützt werden solle. Leider konnte ich die überaus kommerzielle Aurah Mekkas auf unserer Hadsch 2008 selbst erfahren.Gegen allzu große Auswüchse/Wildwüchse kann man doch Gesetze erlassen. Das macht man ja bereits. So what?
Zuletzt geändert von Rabia am Di 25. Okt 2011, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
Sprich: "Mein Gebet und mein Opfer und mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten." (6:162)