Was ich daran interessant finde: die Entwicklung des Mannes wird so beschrieben, wie wir es (u.a. hier im Forum) auch von manchen muslimischen Ehemaennern lesen: zuerst "normal" glaeubig und dann ploetzlich werden sie zum Fundi, ploetzlich darf nicht mehr Musik gehoert werden, dies und das ist ploetzlich haram. Bis zur Kleidung hin gibt es hier Parallelen:Axel H. hat seine vier Kinder entführt, sie in den Sudan und nach Ägypten verschleppt. Warum tut ein Vater das? Vor dem Landgericht Lüneburg gab der 37-Jährige Antworten - immer mit seinem christlichen Glauben begründet, teils irritierend, teils nachvollziehbar.
Axel H. fühlt sich im Recht - und ungerecht behandelt sowieso. Im vergangenen Sommer hatte der Mann aus Hermannsburg in der Lüneburger Heide seine vier Kinder, für die ihm das Sorgerecht entzogen worden war, 136 Tage lang entführt. Seine von ihm getrennt lebende Ehefrau und Weggefährten hatten in diesen Monaten von ihm das Bild eines christlichen Fundamentalisten gezeichnet.
ich nehme an, sie durfte keine kurzen Roecke mehr tragen ...Der Alltag lässt sich mit dem Glauben des zunehmend intoleranten Christen nicht vereinen. Er habe sich ans Alte Testament gehalten, sagt Katja H., sie habe sich ihm unterordnen müssen. Sie habe keine Röcke, keine kurzen Haare tragen dürfen. Die Kinder sollten nicht mehr in den Kindergarten, nicht mehr in den Fußballverein, sondern nur noch miteinander spielen.
Genauso uebte der Mann seinen Beruf nicht mehr aus, weil er nicht mit seiner Religion vereinbar sei.
Wie ich finde ein interessantes Phaenomen ...
Scheinen Maenner mehr dazu zu neigen, bei manchen einschneidenden Lebenssituationen (hier: Geburt einer Tochter - was uebrigens auch bei vielen muslimischen Maennern oft Anlass fuer die Radikalisierung ist) manchmal religioesen Fundamentalismus zu entwickeln - egal welcher Couleur?