TV-Tipps
Re: TV-Tipps
Phoenix, 27.08.2015
12:00
ZDF-History: Hurra, die Türken kommen!
Als Gastarbeiter in Deutschland
Moderation: Guido Knopp
Im Winter 1961 rollten die ersten Züge mit türkischen Gastarbeitern von Istanbul aus nach Westdeutschland. Die Wirtschaft der noch jungen Bundesrepublik boomte, die Arbeitskräfte aus der Türkei waren gefragter denn je: Junge Männer, die vor allem in der Schwerindustrie, auf dem Bau und in der Automobilbaubranche zum Einsatz kamen. Das deutsch-türkische Anwerbeabkommen vom 30. Oktober 1961 hatte die Zuwanderung in großer Zahl erst möglich gemacht. Doch sollte der Aufenthalt ursprünglich auf zwei Jahre beschränkt bleiben. „Deutschland ist kein Einwanderungsland!“, lautete damals das Credo der Politik. Dennoch entschieden sich viele türkische Gastarbeiter, mit ihren Familien in der Bundesrepublik zu bleiben. Heute leben knapp drei Millionen türkischstämmige Menschen in Deutschland – viele von ihnen mit deutschem Pass.
ZDF-History zeigt, wie sich das Verhältnis von Deutschen und Türken in den letzten 50 Jahren entwickelt hat, was trennt und was verbindet.
12:45
Zwei Herzen in der Brust
Deutschtürken auf Heimatsuche
Film von Birgit Muth
Sie leben zwischen zwei Welten: junge Deutschtürken, die sich hier wie dort manchmal als Ausländer fühlen. Sie sehen beide Länder als Heimat an, wegen der Familie, der Freunde und der jeweiligen Kultur. Wenn sie weltoffen aufgewachsen und gut ausgebildet sind, pendeln sie gern zwischen Deutschland und der Türkei.
Leben zwischen zwei Kulturen
In der Türkei gelten sie als "Mädchen, die zu Hause sitzen geblieben sind", in Deutschland als erfolgreiche junge Singles: die Schwestern Halide und Hülya Aktas, Akademikerinnen und Unternehmerinnen. Ihre Eltern, früher Gastarbeiter in Deutschland, sind in die alte Heimat zurückgekehrt und haben dort eine Firma gegründet. Die Töchter betreiben die dazugehörige Filiale in München und wollen auch weiterhin hier leben. Als Frauen fühlen sie sich in Deutschland freier.
Reporterin Birgit Muth begleitete die beiden Schwestern im Arbeitsalltag, der von regelmäßigen Reisen zur familiären Firmenzentrale in der Türkei geprägt ist und auf diese Weise auch immer wieder von der Konfrontation mit den unterschiedlichen Kulturen.
Rückkehr in das Land der Vorfahren
Die Kauffrau Dilek Keser aus Hannover hat sich entschieden. Sie ist vor drei Jahren in das Land ihrer Vorfahren zurückgekehrt und arbeitet als Dolmetscherin für ausländische Patienten in Istanbuler Kliniken. In Deutschland hatte sie immer das Gefühl, nicht ganz dazu zu gehören, Ausländerin zu sein. Aber auch in der alten Heimat ihrer Familie muss sie sich damit auseinandersetzen, dass die Türken sie zu den "Almanci" zählen – nicht ganz fremd, aber auch nicht eine von ihnen.
Die weitgreifende Verwurzelung der jungen Leute hat ihren Preis, macht ihr Leben unbequemer, aber auch reicher. Sie könnten wichtige Brückenbauer sein – auf dem Weg der Türkei in die Europäische Union.
13:15
Heimat in Tüll
Bilal und sein Hochzeitsladen
Film von Ulrike Gehring
Die Reportage „Heimat in Tüll – Bilal und sein Hochzeitsladen“ begleitet den Alltag an einem der emotionalsten Orte Ludwigshafens: Hier entladen sich die Hoffnungen, Kindheitsträume und Erwartungen für Bräute und Brauteltern. Einmal die Prinzessin sein, die Ehre der Familie beweisen, dem Wunsch nach "immer und ewig" eine äußere Form zu verleihen. In Bilals Hochzeitsladen kommen Kunden aus Deutschland, Österreich und Holland, um ein Stück Tradition für eine echte Heimat-Hochzeit zu erwerben. Der Grund für den großen Andrang sind seine günstigen Paketpreise, mit denen er es im Internet nach ganz oben geschafft hat. Schließlich verkauft der Ludwigshafener seinen Landsleuten den großen Heimatrausch zu erschwinglichem Preis.
Gleichzeitig zeigt der Film, wie Bilals Klamottenladen ganz unfreiwillig immer wieder zum Epizentrum für interkulturelle Politik werden kann. Er nähert sich aus der besonderen Leichtigkeit der Hochzeitsvorbereitungen den Sorgen und strukturellen Veränderungen für Türken in Deutschland. Wenn die Bräute in Bilals Geschäft sich also über Stunden in eine baiserartige Dekoration nach der anderen zwängen, so ist dies auch Sinnbild für das Dilemma ihrer Generation. Für den Zwiespalt zwischen traditioneller türkischer Erwartung und deutschem Nettolohn.
14:00
Anders Glauben
Film von Marion Försching
Der mörderische Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" hat in Deutschland Betroffenheit, aber auch Angst ausgelöst. Bei den Freitagsgebeten in den deutschen Moscheen haben die Vorbeter den Terroranschlag in Paris verurteilt. Auch Sümeyye Okuyucu hat am Freitagsgebet in der Krefelder Moschee teilgenommen. Sie ist in NRW aufgewachsen, hat hier studiert und arbeitet in einem Jobcenter. Marion Försching hat Sümeyye Okuyucu begleitet und mit ihr über ihren Glauben, ihre Ängste und ihre Hoffnungen gesprochen.
14:15
7 Tage unter Muslimen
Film von Ralph Baudach und Martin D'Costa
"Allahu Akbar!" hallt es morgens um 4:30 Uhr unter der Moscheekuppel wider - Morgengebet. "Ich bin verliebt in Gott", sagt Mohammad, nicht der Prophet, sondern Mohammad, der Übersetzer des Imams.
Sieben Tage verbringen Ralph Baudach und Martin D'Costa in einem der ältesten islamischen Zentren Europas, der schiitischen Imam-Ali-Moschee in Hamburg. Sie treffen dort auf strenggläubige Muslime, die den Islam als einzig richtigen Weg für ihr Leben sehen und die aufgrund ihres Glaubens Probleme in der deutschen Gesellschaft haben. Wie die Studentin Nazanin - Kopftuchträgerin und angehende Nanowissenschaftlerin: "Egal, was ich mache, ich muss immer aufpassen, was ich tue. Sonst heißt es gleich wieder: Ach ja, die Muslime!"
Es ist ein Leben zwischen strengen Ritualen, dem Ertragen von Vorurteilen und dem beruhigenden Glauben daran, dass Gott sowieso größer ist als alles und dass der Koran die Anleitung für ein glückseliges Leben bereithält. Was ist das für eine Religion, die wie keine andere die Nachrichten der letzten zwölf Jahre beherrscht hat? Was macht sie mit den Menschen?
"7 Tage... unter Muslimen" zeigt intime Bilder aus dem Innersten einer eingeschworenen Gemeinschaft. Der Zuschauer trifft dabei auf humorvolle, warmherzige und nachdenkliche Menschen. Er erlebt sie beim Ausüben ihres Glaubens, in sehr persönlichen Gesprächen und beim Feiern.
12:00
ZDF-History: Hurra, die Türken kommen!
Als Gastarbeiter in Deutschland
Moderation: Guido Knopp
Im Winter 1961 rollten die ersten Züge mit türkischen Gastarbeitern von Istanbul aus nach Westdeutschland. Die Wirtschaft der noch jungen Bundesrepublik boomte, die Arbeitskräfte aus der Türkei waren gefragter denn je: Junge Männer, die vor allem in der Schwerindustrie, auf dem Bau und in der Automobilbaubranche zum Einsatz kamen. Das deutsch-türkische Anwerbeabkommen vom 30. Oktober 1961 hatte die Zuwanderung in großer Zahl erst möglich gemacht. Doch sollte der Aufenthalt ursprünglich auf zwei Jahre beschränkt bleiben. „Deutschland ist kein Einwanderungsland!“, lautete damals das Credo der Politik. Dennoch entschieden sich viele türkische Gastarbeiter, mit ihren Familien in der Bundesrepublik zu bleiben. Heute leben knapp drei Millionen türkischstämmige Menschen in Deutschland – viele von ihnen mit deutschem Pass.
ZDF-History zeigt, wie sich das Verhältnis von Deutschen und Türken in den letzten 50 Jahren entwickelt hat, was trennt und was verbindet.
12:45
Zwei Herzen in der Brust
Deutschtürken auf Heimatsuche
Film von Birgit Muth
Sie leben zwischen zwei Welten: junge Deutschtürken, die sich hier wie dort manchmal als Ausländer fühlen. Sie sehen beide Länder als Heimat an, wegen der Familie, der Freunde und der jeweiligen Kultur. Wenn sie weltoffen aufgewachsen und gut ausgebildet sind, pendeln sie gern zwischen Deutschland und der Türkei.
Leben zwischen zwei Kulturen
In der Türkei gelten sie als "Mädchen, die zu Hause sitzen geblieben sind", in Deutschland als erfolgreiche junge Singles: die Schwestern Halide und Hülya Aktas, Akademikerinnen und Unternehmerinnen. Ihre Eltern, früher Gastarbeiter in Deutschland, sind in die alte Heimat zurückgekehrt und haben dort eine Firma gegründet. Die Töchter betreiben die dazugehörige Filiale in München und wollen auch weiterhin hier leben. Als Frauen fühlen sie sich in Deutschland freier.
Reporterin Birgit Muth begleitete die beiden Schwestern im Arbeitsalltag, der von regelmäßigen Reisen zur familiären Firmenzentrale in der Türkei geprägt ist und auf diese Weise auch immer wieder von der Konfrontation mit den unterschiedlichen Kulturen.
Rückkehr in das Land der Vorfahren
Die Kauffrau Dilek Keser aus Hannover hat sich entschieden. Sie ist vor drei Jahren in das Land ihrer Vorfahren zurückgekehrt und arbeitet als Dolmetscherin für ausländische Patienten in Istanbuler Kliniken. In Deutschland hatte sie immer das Gefühl, nicht ganz dazu zu gehören, Ausländerin zu sein. Aber auch in der alten Heimat ihrer Familie muss sie sich damit auseinandersetzen, dass die Türken sie zu den "Almanci" zählen – nicht ganz fremd, aber auch nicht eine von ihnen.
Die weitgreifende Verwurzelung der jungen Leute hat ihren Preis, macht ihr Leben unbequemer, aber auch reicher. Sie könnten wichtige Brückenbauer sein – auf dem Weg der Türkei in die Europäische Union.
13:15
Heimat in Tüll
Bilal und sein Hochzeitsladen
Film von Ulrike Gehring
Die Reportage „Heimat in Tüll – Bilal und sein Hochzeitsladen“ begleitet den Alltag an einem der emotionalsten Orte Ludwigshafens: Hier entladen sich die Hoffnungen, Kindheitsträume und Erwartungen für Bräute und Brauteltern. Einmal die Prinzessin sein, die Ehre der Familie beweisen, dem Wunsch nach "immer und ewig" eine äußere Form zu verleihen. In Bilals Hochzeitsladen kommen Kunden aus Deutschland, Österreich und Holland, um ein Stück Tradition für eine echte Heimat-Hochzeit zu erwerben. Der Grund für den großen Andrang sind seine günstigen Paketpreise, mit denen er es im Internet nach ganz oben geschafft hat. Schließlich verkauft der Ludwigshafener seinen Landsleuten den großen Heimatrausch zu erschwinglichem Preis.
Gleichzeitig zeigt der Film, wie Bilals Klamottenladen ganz unfreiwillig immer wieder zum Epizentrum für interkulturelle Politik werden kann. Er nähert sich aus der besonderen Leichtigkeit der Hochzeitsvorbereitungen den Sorgen und strukturellen Veränderungen für Türken in Deutschland. Wenn die Bräute in Bilals Geschäft sich also über Stunden in eine baiserartige Dekoration nach der anderen zwängen, so ist dies auch Sinnbild für das Dilemma ihrer Generation. Für den Zwiespalt zwischen traditioneller türkischer Erwartung und deutschem Nettolohn.
14:00
Anders Glauben
Film von Marion Försching
Der mörderische Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" hat in Deutschland Betroffenheit, aber auch Angst ausgelöst. Bei den Freitagsgebeten in den deutschen Moscheen haben die Vorbeter den Terroranschlag in Paris verurteilt. Auch Sümeyye Okuyucu hat am Freitagsgebet in der Krefelder Moschee teilgenommen. Sie ist in NRW aufgewachsen, hat hier studiert und arbeitet in einem Jobcenter. Marion Försching hat Sümeyye Okuyucu begleitet und mit ihr über ihren Glauben, ihre Ängste und ihre Hoffnungen gesprochen.
14:15
7 Tage unter Muslimen
Film von Ralph Baudach und Martin D'Costa
"Allahu Akbar!" hallt es morgens um 4:30 Uhr unter der Moscheekuppel wider - Morgengebet. "Ich bin verliebt in Gott", sagt Mohammad, nicht der Prophet, sondern Mohammad, der Übersetzer des Imams.
Sieben Tage verbringen Ralph Baudach und Martin D'Costa in einem der ältesten islamischen Zentren Europas, der schiitischen Imam-Ali-Moschee in Hamburg. Sie treffen dort auf strenggläubige Muslime, die den Islam als einzig richtigen Weg für ihr Leben sehen und die aufgrund ihres Glaubens Probleme in der deutschen Gesellschaft haben. Wie die Studentin Nazanin - Kopftuchträgerin und angehende Nanowissenschaftlerin: "Egal, was ich mache, ich muss immer aufpassen, was ich tue. Sonst heißt es gleich wieder: Ach ja, die Muslime!"
Es ist ein Leben zwischen strengen Ritualen, dem Ertragen von Vorurteilen und dem beruhigenden Glauben daran, dass Gott sowieso größer ist als alles und dass der Koran die Anleitung für ein glückseliges Leben bereithält. Was ist das für eine Religion, die wie keine andere die Nachrichten der letzten zwölf Jahre beherrscht hat? Was macht sie mit den Menschen?
"7 Tage... unter Muslimen" zeigt intime Bilder aus dem Innersten einer eingeschworenen Gemeinschaft. Der Zuschauer trifft dabei auf humorvolle, warmherzige und nachdenkliche Menschen. Er erlebt sie beim Ausüben ihres Glaubens, in sehr persönlichen Gesprächen und beim Feiern.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 27.08.2015, 15:45
Glaube. Liebe. Couscous
Film von Michael Möller und Slavica Vlahovic
Der Film taucht ein in den spannungsgeladenen Alltag einer humorvollen Familie voller religiöser Gegensätze, die trotz finanziellen Drucks bisher immer wieder aus jeder Krise einen Weg gefunden hat. Ihr Abenteuer heißt Familie. Ihre Alltagsgeschichten sind komisch und manchmal traurig. Hinter ihren Türen prallen Kulturen und Leidenschaften aufeinander. Das kohlebeheizte Wohnzimmer in der Altbauwohnung ist der Altar ihres unterschiedlichen Glaubens.
An einer Wand hängen Papas Suren aus dem Koran in arabischer Schrift, gegenüber schmücken Mamas Bilder von schönen katholischen Kirchen in Kroatien das Zimmer. Auf dem weichen Teppichboden spielt der 13-jährige Zakariah Gameboy, während die 11-jährige Meriam deutsche Hits aus ihrem iPod hört.
Ihre Mutter Zana (37) ist eine gläubige Katholikin von der Insel Hvar in Kroatien. Vater Ben (47), ein Muslim aus Tunesien und ehemaliger Türsteher, ist von Beruf Maschinenführer. Er hat nach dem Mord an seinem besten Freund seinen Glauben wiederentdeckt und betet jetzt fünfmal am Tag die Suren des Korans. "Wir sind ein Mischmasch", sagen die Kinder.
Die Familie Miloud-Budrovic lebt in dem Kölner Stadtteil Nippes tagtäglich die Konflikte zwischen Bibel und Koran, Cevapcici und Couscous. Bei ihnen prallen zwei Konfliktfelder aufeinander: Glaube und Familie.
Jetzt nähern sich die Kinder der Pubertät. Zaki widerspricht seinem Vater, wo er nur kann, und fragt ihn provokativ, was er eigentlich bisher Besonderes geleistet habe. Zum Ärger seines Vaters meidet der Sohn seit Wochen den Gang zur Moschee. Von seiner Tochter erwartet Vater Ben, dass sie einmal einen Muslim heiratet, nach den Regeln des Koran. Darauf bereitet er sie jetzt schon vor. Doch hinter seinem Rücken schüttelt sie darüber nur den Kopf.
Als Zana vor 15 Jahren in einer italienschen Eisdiele ihren Mann Ben kennenlernte, war sie noch Studentin. Er stand als tunesischer Beamtensohn und deutscher "Mister Universum" nach sieben Jahren Ehe mit einer Polin vor der Scheidung und war hoch verschuldet. Doch Zana ließ sich nicht abschrecken. Sie verliebte sich in seine dunklen, traurigen Augen und bot ihm ihre Hilfe an. Er küsste sie schon am ersten Abend und brachte ihr jeden Tag eine Rose. Heute schüttelt sie manchmal den Kopf: "Von seinen Rosen sind viele Dornen übrig geblieben", meint sie, aber bereut habe sie das Leben mit ihm noch nie. Ihre Kinder wachsen nun zwischen drei Kulturen, vier Sprachen und zwei Religionen auf: "Zusammen sind wir wie Vulkan und Feuer"...
Glaube. Liebe. Couscous
Film von Michael Möller und Slavica Vlahovic
Der Film taucht ein in den spannungsgeladenen Alltag einer humorvollen Familie voller religiöser Gegensätze, die trotz finanziellen Drucks bisher immer wieder aus jeder Krise einen Weg gefunden hat. Ihr Abenteuer heißt Familie. Ihre Alltagsgeschichten sind komisch und manchmal traurig. Hinter ihren Türen prallen Kulturen und Leidenschaften aufeinander. Das kohlebeheizte Wohnzimmer in der Altbauwohnung ist der Altar ihres unterschiedlichen Glaubens.
An einer Wand hängen Papas Suren aus dem Koran in arabischer Schrift, gegenüber schmücken Mamas Bilder von schönen katholischen Kirchen in Kroatien das Zimmer. Auf dem weichen Teppichboden spielt der 13-jährige Zakariah Gameboy, während die 11-jährige Meriam deutsche Hits aus ihrem iPod hört.
Ihre Mutter Zana (37) ist eine gläubige Katholikin von der Insel Hvar in Kroatien. Vater Ben (47), ein Muslim aus Tunesien und ehemaliger Türsteher, ist von Beruf Maschinenführer. Er hat nach dem Mord an seinem besten Freund seinen Glauben wiederentdeckt und betet jetzt fünfmal am Tag die Suren des Korans. "Wir sind ein Mischmasch", sagen die Kinder.
Die Familie Miloud-Budrovic lebt in dem Kölner Stadtteil Nippes tagtäglich die Konflikte zwischen Bibel und Koran, Cevapcici und Couscous. Bei ihnen prallen zwei Konfliktfelder aufeinander: Glaube und Familie.
Jetzt nähern sich die Kinder der Pubertät. Zaki widerspricht seinem Vater, wo er nur kann, und fragt ihn provokativ, was er eigentlich bisher Besonderes geleistet habe. Zum Ärger seines Vaters meidet der Sohn seit Wochen den Gang zur Moschee. Von seiner Tochter erwartet Vater Ben, dass sie einmal einen Muslim heiratet, nach den Regeln des Koran. Darauf bereitet er sie jetzt schon vor. Doch hinter seinem Rücken schüttelt sie darüber nur den Kopf.
Als Zana vor 15 Jahren in einer italienschen Eisdiele ihren Mann Ben kennenlernte, war sie noch Studentin. Er stand als tunesischer Beamtensohn und deutscher "Mister Universum" nach sieben Jahren Ehe mit einer Polin vor der Scheidung und war hoch verschuldet. Doch Zana ließ sich nicht abschrecken. Sie verliebte sich in seine dunklen, traurigen Augen und bot ihm ihre Hilfe an. Er küsste sie schon am ersten Abend und brachte ihr jeden Tag eine Rose. Heute schüttelt sie manchmal den Kopf: "Von seinen Rosen sind viele Dornen übrig geblieben", meint sie, aber bereut habe sie das Leben mit ihm noch nie. Ihre Kinder wachsen nun zwischen drei Kulturen, vier Sprachen und zwei Religionen auf: "Zusammen sind wir wie Vulkan und Feuer"...
Re: TV-Tipps
Phoenix, 27.08.2015, 20:15
Mohammed – Der Prophet (3/3)
Scharia und Dschihad
Ein Film von Faris Kermani und Ziauddin Sardar
Ein Mann, der weder lesen noch schreiben kann, erklärt sich im 7. Jahrhundert selbst zum Propheten Gottes. In den folgenden Jahren wird er Frieden zwischen den verfeindeten heidnischen Stämmen Arabiens stiften und die neue Religion des Islam gründen.
Die dreiteilige Reihe von Faris Kermani und Ziauddin Sardar begibt sich auf die Spuren des Propheten. Presenter Rageh Omaar zeichnet Mohammeds Leben von seinen Anfängen in Mekka, über seine militärischen und politischen Errungenschaften, bis hin zu seinem Tod und Vermächtnis nach.
Der dritte Teil der Reihe thematisiert die Prinzipien „Scharia und Dschihad“. Der Film stellt auch heraus, wie Mohammed Vermählungen nutzte, um Allianzen zu schmieden. Außerdem geht die Dokumentation auf die Botschaft von Mohammeds letzter Predigt ein.
Mohammed – Der Prophet (3/3)
Scharia und Dschihad
Ein Film von Faris Kermani und Ziauddin Sardar
Ein Mann, der weder lesen noch schreiben kann, erklärt sich im 7. Jahrhundert selbst zum Propheten Gottes. In den folgenden Jahren wird er Frieden zwischen den verfeindeten heidnischen Stämmen Arabiens stiften und die neue Religion des Islam gründen.
Die dreiteilige Reihe von Faris Kermani und Ziauddin Sardar begibt sich auf die Spuren des Propheten. Presenter Rageh Omaar zeichnet Mohammeds Leben von seinen Anfängen in Mekka, über seine militärischen und politischen Errungenschaften, bis hin zu seinem Tod und Vermächtnis nach.
Der dritte Teil der Reihe thematisiert die Prinzipien „Scharia und Dschihad“. Der Film stellt auch heraus, wie Mohammed Vermählungen nutzte, um Allianzen zu schmieden. Außerdem geht die Dokumentation auf die Botschaft von Mohammeds letzter Predigt ein.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 27.08.2015
21:00
Ich bin nicht Charlie
Film von Susanna Dörhage und Sandy Palenzuela
Wie kommt es, dass sich Jugendliche radikalisieren und zu Mördern im Namen Allahs werden? Die Karikaturisten der französischen Zeitschrift Charlie Hebdo wurden von jungen Muslimen getötet, die in Frankreich aufgewachsen sind. Die Kluft ist groß zwischen muslimischen Vierteln der "Banlieues" (Vorstädte) und der "etablierten" französischen Gesellschaft. Wo liegen die Ursachen für das Auseinanderdriften? Der Film sucht in der Pariser Vorstadt Evry nach Antworten, wenige Monate nach der schrecklichen Tat.
In Evry sagen viele Jugendliche, die Morde an den Karikaturisten haben sie nicht schockiert. Manche meinen sogar, sie seien eine gute Sache - so könnten die Opfer wenigstens nicht weiter "unseren Propheten beleidigen". Auch Mohamed. Er spielt die Anschläge herunter und sagt, Frauen mit Kopftuch würden ständig in der Metro angepöbelt und angegriffen. Darum kümmere sich niemand. Er hat eine Ausbildung bei einer muslimischen Organisation absolviert. Sein Wunsch ist es, Imam zu werden.
Anders als Mohamed möchte der 19-jährige Imad eine weltliche Laufbahn einschlagen und eine Handelsschule besuchen. Aber auch er ist nicht Charlie: Welchen Sinn hat es, den Propheten zu beleidigen, fragt er sich? Wir treffen Charles Aka. Er ist Sozialarbeiter und er kannte Amedy Coulibaly, der im Supermarkt für koschere Lebensmittel ein Blutbad angerichtet hat. Wir zeigen, dass viele dieser Geschichten einmal am selben Punkt angefangen haben: In den Vorstädten, dort, wo inzwischen für jüdische Familien kaum noch Platz ist. Sie fürchten, der nächste Anschlag könnte ihnen gelten. Es wird deutlich: Auch für sie ist Frankreich immer weniger eine Heimat.
22:15
Ausgelacht!?
Karikaturen und Pressefreiheit
Film von Olivier Malvoisin
Wie steht es um die Meinungsfreiheit? Das 2006 im Zuge der Affäre um die Mohammed-Karikaturen ins Leben gerufene multimediale Projekt 'Ausgelacht? - Karikaturen und Pressefreiheit' befragt Pressezeichner zu diesem Thema, die als Künstler und Journalisten an vorderster Front der politischen Auseinandersetzungen stehen.
Das Projekt gliedert sich in einen Dokumentarfilm und eine Webdoku. Es setzt die Pressezeichnungen wie geschichtliche Quellen ein, die helfen sollen, die jeweilige Problematik einzuordnen und zu analysieren. In einer Welt, in der sich Geschichte, Wissen und Mentalitäten ständig verändern und neue Technologien erfunden werden, muss das Recht auf freie Meinungsäußerung immer wieder neu erstritten und verteidigt werden.
Wie es um die Meinungsfreiheit eines Landes bestellt ist und welche Tabus dort herrschen, lässt sich am Umgang mit den Karikaturen von Pressezeichnern ablesen, ob in Israel, Palästina, Deutschland, Tunesien, Frankreich, Belgien oder den Vereinigten Staaten, wie der Dokumentarfilm "Ausgelacht!? - Karikaturen und Pressefreiheit" umreißt. Zu Wort kommen u.a. der Franzose und Mitbegründer der Initiative Cartooning for Peace, Plantu, der Berliner Karikaturist Rainer Hachfeld und der amerikanische Karikaturist und Kolumnist Jeff Danziger.
Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Stellung innerhalb der Medienlandschaft unterscheiden sich die Pressezeichner in ihren Äußerungen oft stark von der offiziellen Linie und decken damit Tabus auf, wie die vor kurzem wieder aufgeflammte Diskussion um die Mohammed-Karikaturen aus dem Jahr 2006 öffentlichkeitswirksam bewiesen hat. Ein Bild sagt auch hier oft mehr als tausend Worte. Doch neben dem Tabu religiöser Darstellungen bremsen auch wirtschaftliche Zwänge das Gewicht der Geschichte und real existierende oder imaginäre Mauern die Meinungsfreiheit aus. Seit dem 11. September 2001 hat es auch in vielen Demokratien weltweit Einschränkungen der Meinungsfreiheit gegeben. Und um genau diese Veränderung geht es in dem Dokumentarfilm.
Die Webdoku, der zweiten Teil des Projekts, dokumentiert, wie die Welt zwischen Abkapselung und absoluter Transparenz schwankt. Es tobt ein Krieg der Weltanschauungen, und totgeglaubte Begriffe wie Blasphemie, staatsfeindliche Äußerung, Zensur, Verbot und Revolution tauchen plötzlich wieder auf. Vor diesem Hintergrund gehören Freiheit, freie Meinungsäußerung und das Recht auf bildliche Darstellungen jeglicher Art mehr als je zuvor zu den zentralen politischen Herausforderungen der Gegenwart. Die Webdoku zeichnet die neuen Grenzen der Meinungsfreiheit anhand präziser Aussagen der Karikaturisten aus aller Welt nach und begleitet den Internetbesucher auf seiner Entdeckungsreise.
Gemeinsam mit den Pressezeichnern entsteht eine Weltkarte der Tabus und Einschränkungen. Karikaturisten müssen listenreich vorgehen, um die eigene Botschaft zu verkünden und gleichzeitig der staatlichen Zensur, Verboten, wirtschaftlichen Zwängen und manchmal auch der Selbstzensur zu trotzen. Jeder der 40 interviewten Karikaturisten ist in seinem Land täglich mit spezifischen Verboten konfrontiert. Im Laufe des Jahres werden weitere 40 Pressezeichner die Karte ergänzen. Zudem werden aktuelle Entwicklungen eingearbeitet. Die aktualisierbare Karte soll ein bleibendes Werkzeug sein, eine Kartographie der Meinungsfreiheit und der Tabus weltweit.
21:00
Ich bin nicht Charlie
Film von Susanna Dörhage und Sandy Palenzuela
Wie kommt es, dass sich Jugendliche radikalisieren und zu Mördern im Namen Allahs werden? Die Karikaturisten der französischen Zeitschrift Charlie Hebdo wurden von jungen Muslimen getötet, die in Frankreich aufgewachsen sind. Die Kluft ist groß zwischen muslimischen Vierteln der "Banlieues" (Vorstädte) und der "etablierten" französischen Gesellschaft. Wo liegen die Ursachen für das Auseinanderdriften? Der Film sucht in der Pariser Vorstadt Evry nach Antworten, wenige Monate nach der schrecklichen Tat.
In Evry sagen viele Jugendliche, die Morde an den Karikaturisten haben sie nicht schockiert. Manche meinen sogar, sie seien eine gute Sache - so könnten die Opfer wenigstens nicht weiter "unseren Propheten beleidigen". Auch Mohamed. Er spielt die Anschläge herunter und sagt, Frauen mit Kopftuch würden ständig in der Metro angepöbelt und angegriffen. Darum kümmere sich niemand. Er hat eine Ausbildung bei einer muslimischen Organisation absolviert. Sein Wunsch ist es, Imam zu werden.
Anders als Mohamed möchte der 19-jährige Imad eine weltliche Laufbahn einschlagen und eine Handelsschule besuchen. Aber auch er ist nicht Charlie: Welchen Sinn hat es, den Propheten zu beleidigen, fragt er sich? Wir treffen Charles Aka. Er ist Sozialarbeiter und er kannte Amedy Coulibaly, der im Supermarkt für koschere Lebensmittel ein Blutbad angerichtet hat. Wir zeigen, dass viele dieser Geschichten einmal am selben Punkt angefangen haben: In den Vorstädten, dort, wo inzwischen für jüdische Familien kaum noch Platz ist. Sie fürchten, der nächste Anschlag könnte ihnen gelten. Es wird deutlich: Auch für sie ist Frankreich immer weniger eine Heimat.
22:15
Ausgelacht!?
Karikaturen und Pressefreiheit
Film von Olivier Malvoisin
Wie steht es um die Meinungsfreiheit? Das 2006 im Zuge der Affäre um die Mohammed-Karikaturen ins Leben gerufene multimediale Projekt 'Ausgelacht? - Karikaturen und Pressefreiheit' befragt Pressezeichner zu diesem Thema, die als Künstler und Journalisten an vorderster Front der politischen Auseinandersetzungen stehen.
Das Projekt gliedert sich in einen Dokumentarfilm und eine Webdoku. Es setzt die Pressezeichnungen wie geschichtliche Quellen ein, die helfen sollen, die jeweilige Problematik einzuordnen und zu analysieren. In einer Welt, in der sich Geschichte, Wissen und Mentalitäten ständig verändern und neue Technologien erfunden werden, muss das Recht auf freie Meinungsäußerung immer wieder neu erstritten und verteidigt werden.
Wie es um die Meinungsfreiheit eines Landes bestellt ist und welche Tabus dort herrschen, lässt sich am Umgang mit den Karikaturen von Pressezeichnern ablesen, ob in Israel, Palästina, Deutschland, Tunesien, Frankreich, Belgien oder den Vereinigten Staaten, wie der Dokumentarfilm "Ausgelacht!? - Karikaturen und Pressefreiheit" umreißt. Zu Wort kommen u.a. der Franzose und Mitbegründer der Initiative Cartooning for Peace, Plantu, der Berliner Karikaturist Rainer Hachfeld und der amerikanische Karikaturist und Kolumnist Jeff Danziger.
Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Stellung innerhalb der Medienlandschaft unterscheiden sich die Pressezeichner in ihren Äußerungen oft stark von der offiziellen Linie und decken damit Tabus auf, wie die vor kurzem wieder aufgeflammte Diskussion um die Mohammed-Karikaturen aus dem Jahr 2006 öffentlichkeitswirksam bewiesen hat. Ein Bild sagt auch hier oft mehr als tausend Worte. Doch neben dem Tabu religiöser Darstellungen bremsen auch wirtschaftliche Zwänge das Gewicht der Geschichte und real existierende oder imaginäre Mauern die Meinungsfreiheit aus. Seit dem 11. September 2001 hat es auch in vielen Demokratien weltweit Einschränkungen der Meinungsfreiheit gegeben. Und um genau diese Veränderung geht es in dem Dokumentarfilm.
Die Webdoku, der zweiten Teil des Projekts, dokumentiert, wie die Welt zwischen Abkapselung und absoluter Transparenz schwankt. Es tobt ein Krieg der Weltanschauungen, und totgeglaubte Begriffe wie Blasphemie, staatsfeindliche Äußerung, Zensur, Verbot und Revolution tauchen plötzlich wieder auf. Vor diesem Hintergrund gehören Freiheit, freie Meinungsäußerung und das Recht auf bildliche Darstellungen jeglicher Art mehr als je zuvor zu den zentralen politischen Herausforderungen der Gegenwart. Die Webdoku zeichnet die neuen Grenzen der Meinungsfreiheit anhand präziser Aussagen der Karikaturisten aus aller Welt nach und begleitet den Internetbesucher auf seiner Entdeckungsreise.
Gemeinsam mit den Pressezeichnern entsteht eine Weltkarte der Tabus und Einschränkungen. Karikaturisten müssen listenreich vorgehen, um die eigene Botschaft zu verkünden und gleichzeitig der staatlichen Zensur, Verboten, wirtschaftlichen Zwängen und manchmal auch der Selbstzensur zu trotzen. Jeder der 40 interviewten Karikaturisten ist in seinem Land täglich mit spezifischen Verboten konfrontiert. Im Laufe des Jahres werden weitere 40 Pressezeichner die Karte ergänzen. Zudem werden aktuelle Entwicklungen eingearbeitet. Die aktualisierbare Karte soll ein bleibendes Werkzeug sein, eine Kartographie der Meinungsfreiheit und der Tabus weltweit.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 27.08.2015
23:10
Können Haare Sünde sein?
Religiöse Kopfbedeckungen
Film von Elisabeth Krimbacher
Das vitale lange Haar als Zeichen von Stärke oder von Fruchtbarkeit wurde in den Jahrhunderten auf verschiedene Weise ver- oder enthüllt. Die Dokumentation beschäftigt sich mit der Bedeutung dieser Art der "Verhüllung" und "Enthüllung" in der Kulturgeschichte von Islam, Christentum und Judentum und legt den Fokus vor allem auf die Frauen. Elisabeth Krimbacher hat Trägerinnen und Träger von verschiedenen Kopfbedeckungen nach ihren Motiven und Gepflogenheiten befragt. Eine junge österreichische Muslimin beispielsweise trägt Kopftuch, um ihr Haar vor den Blicken Fremder zu schützen und damit zu signalisieren, dass sie eine stolze und ehrbare Frau ist.
Indische Sikhs wiederum schneiden ihre Haare nie – aus Respekt vor der Schöpfung. Eine christliche Ordensschwester trägt ihren Habit als Zeichen der Zugehörigkeit zur Glaubensgemeinschaft, und orthodoxe Jüdinnen tragen nach der Eheschließung Perücken.
23:50
Sheherazade auf Stöckelschuhen
Moderne Frauen in Beirut
Film von Pierre Combroux
Die Libanesinnen gelten als die schönsten Frauen des Orients. Sie beherrschen die Kunst, durch jede Alltagssituation auf schwindelerregenden Absätzen zu balancieren. Perfektes Aussehen, perfektes Styling, keine Falten, keine großen Nasen, keine dünnen Lippen - das sind die Gesetze, an denen hier kaum eine Frau vorbeikommt. Filmemacher Pierre Combroux wollte wissen, was die Libanesinnen antreibt, sich scheinbar ohne Kritik oder Klage so sehr in einen kosten- und nervenaufwändigen Wettbewerb zu werfen.
Er trifft Beiruter Frauen mit unterschiedlichstem Hintergrund: Freiberuflerinnen, Angestellte, Hausfrauen, Intellektuelle und vor allem junge Mädchen. Die Gespräche mit ihnen zeigen, trotz der vielen unterschiedlichen Religionsgruppen, dass die Rollenmuster fast in der gesamten Gesellschaft gleich sind. Und: dass hinter einer strahlenden, scheinbar extrovertierten Fassade nichts anderes steckt als ein System strenger und vor allem für Frauen unverrückbarer Konventionen.
23:10
Können Haare Sünde sein?
Religiöse Kopfbedeckungen
Film von Elisabeth Krimbacher
Das vitale lange Haar als Zeichen von Stärke oder von Fruchtbarkeit wurde in den Jahrhunderten auf verschiedene Weise ver- oder enthüllt. Die Dokumentation beschäftigt sich mit der Bedeutung dieser Art der "Verhüllung" und "Enthüllung" in der Kulturgeschichte von Islam, Christentum und Judentum und legt den Fokus vor allem auf die Frauen. Elisabeth Krimbacher hat Trägerinnen und Träger von verschiedenen Kopfbedeckungen nach ihren Motiven und Gepflogenheiten befragt. Eine junge österreichische Muslimin beispielsweise trägt Kopftuch, um ihr Haar vor den Blicken Fremder zu schützen und damit zu signalisieren, dass sie eine stolze und ehrbare Frau ist.
Indische Sikhs wiederum schneiden ihre Haare nie – aus Respekt vor der Schöpfung. Eine christliche Ordensschwester trägt ihren Habit als Zeichen der Zugehörigkeit zur Glaubensgemeinschaft, und orthodoxe Jüdinnen tragen nach der Eheschließung Perücken.
23:50
Sheherazade auf Stöckelschuhen
Moderne Frauen in Beirut
Film von Pierre Combroux
Die Libanesinnen gelten als die schönsten Frauen des Orients. Sie beherrschen die Kunst, durch jede Alltagssituation auf schwindelerregenden Absätzen zu balancieren. Perfektes Aussehen, perfektes Styling, keine Falten, keine großen Nasen, keine dünnen Lippen - das sind die Gesetze, an denen hier kaum eine Frau vorbeikommt. Filmemacher Pierre Combroux wollte wissen, was die Libanesinnen antreibt, sich scheinbar ohne Kritik oder Klage so sehr in einen kosten- und nervenaufwändigen Wettbewerb zu werfen.
Er trifft Beiruter Frauen mit unterschiedlichstem Hintergrund: Freiberuflerinnen, Angestellte, Hausfrauen, Intellektuelle und vor allem junge Mädchen. Die Gespräche mit ihnen zeigen, trotz der vielen unterschiedlichen Religionsgruppen, dass die Rollenmuster fast in der gesamten Gesellschaft gleich sind. Und: dass hinter einer strahlenden, scheinbar extrovertierten Fassade nichts anderes steckt als ein System strenger und vor allem für Frauen unverrückbarer Konventionen.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 28.08.2015
18:00
Morgenland und Abendland (1/7)
Zwischen Euphrat und Tigris
Film von John Fothergill
Vor rund 12.000 Jahren errichteten Jäger und Sammler im südostanatolischen Göbekli Tepe die ersten Bauwerke der Welt. Doch erst 2.000 Jahre später ließen sie sich dort nieder und begannen mit dem Ackerbau. Die in der Region entdeckten Relikte enthüllen ebenso wie die Ruinen von Babylon im heutigen Irak und Mari im heutigen Syrien faszinierende Geheimnisse über die ersten Städte der Welt.
Die Dokumentation versucht nachzuvollziehen, wie Alexander der Große seinerzeit in Troja eintrifft und anschließend ganz Persien erobert. Der Herrscher über Mazedonien und Griechenland glaubte, eine Horde Barbaren mit Hilfe griechischen Kulturguts zivilisieren zu müssen. Doch er fand eine Zivilisation vor, die älter war als die seine.
Filmemacher John Fothergill zeigt auf, dass die Ursprünge der westlichen Zivilisationen im Mittleren Osten liegen. Hier entstanden Acker- und Städtebau, Religion, Literatur und architektonische Meisterwerke wie Babylon und Persepolis. Es wird deutlich, dass sogar die Griechen, die als erste Kulturnation der Welt gelten, sich von den Errungenschaften des Mittleren Ostens inspirieren ließen.
19:00
Morgenland und Abendland (2/7)
Der Siegeszug des einen Gottes
Film von Alastair Fothergill
Heute bekennt sich ein Drittel der gesamten Weltbevölkerung zu einem einzigen Gott, seien es Juden, Muslime oder Christen. Die monotheistischen Religionen sind das Ergebnis einer außergewöhnlichen Geschichte, die im Schmelztiegel des Mittleren Ostens ihren Anfang nahm. Zahlreiche geistige wie kriegerische Auseinandersetzungen endeten damit, dass ein einziger Gott über die Vielfalt des antiken Pantheons siegte.
In der zweiten Folge der Dokumentationsreihe erfährt der Zuschauer alles über die Entstehung, die Entfaltung und die explosionsartige Ausbreitung der jüdischen und christlichen Religionen bis zu ihrem Triumph über das Römische Reich.
20:15
Morgenland und Abendland (3/7)
Die arabische Eroberung
Film von Nick Gillam-Smith
Auf der Welt lebt derzeit mehr als eine Milliarde Muslime. Und mehr als 250 Millionen Menschen, von denen viele noch nie auf der Arabischen Halbinsel waren, sprechen Arabisch. Das ist das Ergebnis eines der spektakulärsten Vorgänge in der Menschheitsgeschichte. Der dritte Teil der Reihe schildert Entstehung und Verbreitung des Islam durch die arabischen Herrscher.
Im Verlaufe von nur zwei Generationen ist es einem Volk, das immer am Rand der wichtigen internationalen Ereignisse stand, gelungen, die beiden größten Mächte der Zeit zu besiegen und ein noch größeres Gebiet als das Römische Reich zu unterwerfen. Nick Gillan-Smith befasst sich in seiner Dokumentation mit den Ursprüngen der Araber und des Islam. Er erzählt von den nomadisch lebenden Beduinen, von den Nabatäern und ihrer Hauptstadt Petra sowie von der wunderschönen antiken Stadt Palmyra. Ausgehend von Mohammeds Wirken in Mekka, untersucht Gillan-Smith außerdem die Ausdehnung des islamischen Reiches nach Nordafrika und in den Nahen Osten. Dieser Prozess vollzog sich erstaunlich friedlich und war geprägt von großer Toleranz. Seine filmische Reise führt von Mekka nach Damaskus, Jerusalem, Kairo, Fez und Córdoba.
21:15
Morgenland und Abendland (4/7)
Das Goldenen Zeitalter des Islam
Film von Jack MacInnes
Die islamische Welt erlebte ihr Goldenes Zeitalter der Erfindung und Bildung bereits zu einem Zeitpunkt, als in einem Großteil Europas die Menschen noch in dunkler Unwissenheit lebten. Die muslimischen Gelehrten begründeten bereits im 8. Jahrhundert – ausgehend von Bagdad – die moderne Wissenschaft, indem sie erstmals die Ideen der alten Griechen und Römer mit Mathematik und Astronomie – dem Erbe der Perser und Inder – verbanden.
Die Dokumentation zeigt die ersten Kontakte, die es den europäischen Wissenschaftlern ermöglichten, diese Schätze des Wissens zu entdecken. Generationen von europäischen Gelehrten wurden zu Bewunderern der arabischen Welt und entwickelten deren Ideen weiter. Dazu zählten neben Leonardo da Pisa, dem bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters, auch Geoffrey Chaucer, der Begründer der modernen englischen Literatur im 14. Jahrhundert, der um die Wende vom 16. Ins 17. Jahrhundert wohl wichtigste Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom Galileo Galilei sowie der Astronom und Architekt Christopher Wren, der unter anderem die Londoner St. Paul’s Cathedral erbaute.
22:15
Morgenland und Abendland (5/7)
Der asiatische Schmelztiegel
Film von Nick Gillam-Smith
Die fünfte Folge der Reihe stellt die zentralasiatischen Zivilisationen in den Mittelpunkt, die auf ihrem Eroberungsweg Richtung Westen bis ins byzantinische Reich vordrangen. In Zentralasien bildeten sich schon früh verschiedene außerordentliche Zivilisationen heraus. Zu Anfang richtet die Dokumentation ihren Blick auf die seleukidischen Türken. Sie eroberten das Byzantinische Reich und drangen bis nach Anatolien vor. Eine lange verloren geglaubte Wandmalerei in einer Höhle in Kappadokien belegt die Koexistenz der beiden Kulturen.
Im Zuge der darauffolgenden Mongoleninvasionen wurde die Stadt Buchara zerstört. Im iranischen Esfahan traten die Mongolen schließlich zum Islam über und begannen, sesshaft zu werden. In Usbekistan wütete im 14. Jahrhundert der furchterregende Heerführer Tamerlan. Die Eroberungen seiner Nachfolger reichten bis nach Südindien. Hier schufen sie unter anderem die Wunder des Mogulreiches.
23:15
Morgenland und Abendland (6/7)
Der Aufstieg des Osmanischen Reichs
Film von Alastair Fothergill
Zur Zeit Elisabeths I. war das Osmanische Reich die herrschende Macht – nicht England, nicht Frankreich und auch nicht das Fürstentum Florenz. Als eines der ersten weltumspannenden und multikulturellen Reiche spielte es eine bedeutende geschichtliche Rolle, die trotz seiner prächtigen Paläste, fortgeschrittenen Technologien und glänzenden Kunstwerke jedoch relativ selten im Fernsehen dokumentiert wird.
Diese Dokumentation dagegen, deren Kulisse die Räumlichkeiten des Topkapi-Palastes in Istanbul bilden, zeigt den Aufstieg des Osmanischen Reiches und die beispiellose Entwicklung von Wissenschaft und Kunst unter der Führung aufgeklärter Sultane von Mehmed II. bis hin zu Süleyman I. (genannt „der Prächtige“). Von nah und fern begaben sich Händler, Gelehrte und Reichsgründer auf Entdeckungsreisen in die osmanische Welt, deren Errungenschaften sie verstehen und sich zunutze machen wollten.
18:00
Morgenland und Abendland (1/7)
Zwischen Euphrat und Tigris
Film von John Fothergill
Vor rund 12.000 Jahren errichteten Jäger und Sammler im südostanatolischen Göbekli Tepe die ersten Bauwerke der Welt. Doch erst 2.000 Jahre später ließen sie sich dort nieder und begannen mit dem Ackerbau. Die in der Region entdeckten Relikte enthüllen ebenso wie die Ruinen von Babylon im heutigen Irak und Mari im heutigen Syrien faszinierende Geheimnisse über die ersten Städte der Welt.
Die Dokumentation versucht nachzuvollziehen, wie Alexander der Große seinerzeit in Troja eintrifft und anschließend ganz Persien erobert. Der Herrscher über Mazedonien und Griechenland glaubte, eine Horde Barbaren mit Hilfe griechischen Kulturguts zivilisieren zu müssen. Doch er fand eine Zivilisation vor, die älter war als die seine.
Filmemacher John Fothergill zeigt auf, dass die Ursprünge der westlichen Zivilisationen im Mittleren Osten liegen. Hier entstanden Acker- und Städtebau, Religion, Literatur und architektonische Meisterwerke wie Babylon und Persepolis. Es wird deutlich, dass sogar die Griechen, die als erste Kulturnation der Welt gelten, sich von den Errungenschaften des Mittleren Ostens inspirieren ließen.
19:00
Morgenland und Abendland (2/7)
Der Siegeszug des einen Gottes
Film von Alastair Fothergill
Heute bekennt sich ein Drittel der gesamten Weltbevölkerung zu einem einzigen Gott, seien es Juden, Muslime oder Christen. Die monotheistischen Religionen sind das Ergebnis einer außergewöhnlichen Geschichte, die im Schmelztiegel des Mittleren Ostens ihren Anfang nahm. Zahlreiche geistige wie kriegerische Auseinandersetzungen endeten damit, dass ein einziger Gott über die Vielfalt des antiken Pantheons siegte.
In der zweiten Folge der Dokumentationsreihe erfährt der Zuschauer alles über die Entstehung, die Entfaltung und die explosionsartige Ausbreitung der jüdischen und christlichen Religionen bis zu ihrem Triumph über das Römische Reich.
20:15
Morgenland und Abendland (3/7)
Die arabische Eroberung
Film von Nick Gillam-Smith
Auf der Welt lebt derzeit mehr als eine Milliarde Muslime. Und mehr als 250 Millionen Menschen, von denen viele noch nie auf der Arabischen Halbinsel waren, sprechen Arabisch. Das ist das Ergebnis eines der spektakulärsten Vorgänge in der Menschheitsgeschichte. Der dritte Teil der Reihe schildert Entstehung und Verbreitung des Islam durch die arabischen Herrscher.
Im Verlaufe von nur zwei Generationen ist es einem Volk, das immer am Rand der wichtigen internationalen Ereignisse stand, gelungen, die beiden größten Mächte der Zeit zu besiegen und ein noch größeres Gebiet als das Römische Reich zu unterwerfen. Nick Gillan-Smith befasst sich in seiner Dokumentation mit den Ursprüngen der Araber und des Islam. Er erzählt von den nomadisch lebenden Beduinen, von den Nabatäern und ihrer Hauptstadt Petra sowie von der wunderschönen antiken Stadt Palmyra. Ausgehend von Mohammeds Wirken in Mekka, untersucht Gillan-Smith außerdem die Ausdehnung des islamischen Reiches nach Nordafrika und in den Nahen Osten. Dieser Prozess vollzog sich erstaunlich friedlich und war geprägt von großer Toleranz. Seine filmische Reise führt von Mekka nach Damaskus, Jerusalem, Kairo, Fez und Córdoba.
21:15
Morgenland und Abendland (4/7)
Das Goldenen Zeitalter des Islam
Film von Jack MacInnes
Die islamische Welt erlebte ihr Goldenes Zeitalter der Erfindung und Bildung bereits zu einem Zeitpunkt, als in einem Großteil Europas die Menschen noch in dunkler Unwissenheit lebten. Die muslimischen Gelehrten begründeten bereits im 8. Jahrhundert – ausgehend von Bagdad – die moderne Wissenschaft, indem sie erstmals die Ideen der alten Griechen und Römer mit Mathematik und Astronomie – dem Erbe der Perser und Inder – verbanden.
Die Dokumentation zeigt die ersten Kontakte, die es den europäischen Wissenschaftlern ermöglichten, diese Schätze des Wissens zu entdecken. Generationen von europäischen Gelehrten wurden zu Bewunderern der arabischen Welt und entwickelten deren Ideen weiter. Dazu zählten neben Leonardo da Pisa, dem bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters, auch Geoffrey Chaucer, der Begründer der modernen englischen Literatur im 14. Jahrhundert, der um die Wende vom 16. Ins 17. Jahrhundert wohl wichtigste Philosoph, Mathematiker, Physiker und Astronom Galileo Galilei sowie der Astronom und Architekt Christopher Wren, der unter anderem die Londoner St. Paul’s Cathedral erbaute.
22:15
Morgenland und Abendland (5/7)
Der asiatische Schmelztiegel
Film von Nick Gillam-Smith
Die fünfte Folge der Reihe stellt die zentralasiatischen Zivilisationen in den Mittelpunkt, die auf ihrem Eroberungsweg Richtung Westen bis ins byzantinische Reich vordrangen. In Zentralasien bildeten sich schon früh verschiedene außerordentliche Zivilisationen heraus. Zu Anfang richtet die Dokumentation ihren Blick auf die seleukidischen Türken. Sie eroberten das Byzantinische Reich und drangen bis nach Anatolien vor. Eine lange verloren geglaubte Wandmalerei in einer Höhle in Kappadokien belegt die Koexistenz der beiden Kulturen.
Im Zuge der darauffolgenden Mongoleninvasionen wurde die Stadt Buchara zerstört. Im iranischen Esfahan traten die Mongolen schließlich zum Islam über und begannen, sesshaft zu werden. In Usbekistan wütete im 14. Jahrhundert der furchterregende Heerführer Tamerlan. Die Eroberungen seiner Nachfolger reichten bis nach Südindien. Hier schufen sie unter anderem die Wunder des Mogulreiches.
23:15
Morgenland und Abendland (6/7)
Der Aufstieg des Osmanischen Reichs
Film von Alastair Fothergill
Zur Zeit Elisabeths I. war das Osmanische Reich die herrschende Macht – nicht England, nicht Frankreich und auch nicht das Fürstentum Florenz. Als eines der ersten weltumspannenden und multikulturellen Reiche spielte es eine bedeutende geschichtliche Rolle, die trotz seiner prächtigen Paläste, fortgeschrittenen Technologien und glänzenden Kunstwerke jedoch relativ selten im Fernsehen dokumentiert wird.
Diese Dokumentation dagegen, deren Kulisse die Räumlichkeiten des Topkapi-Palastes in Istanbul bilden, zeigt den Aufstieg des Osmanischen Reiches und die beispiellose Entwicklung von Wissenschaft und Kunst unter der Führung aufgeklärter Sultane von Mehmed II. bis hin zu Süleyman I. (genannt „der Prächtige“). Von nah und fern begaben sich Händler, Gelehrte und Reichsgründer auf Entdeckungsreisen in die osmanische Welt, deren Errungenschaften sie verstehen und sich zunutze machen wollten.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 29.08.2015, 00:10
Morgenland und Abendland (7/7)
Das osmanische Europa
Film von Melisa Akdogan
Der letzte Teil der Reihe gibt einen Überblick über die osmanische Welt bis zu ihrem Niedergang im ausgehenden 19. Jahrhundert. Seinen Höhepunkt erreichte das Osmanische Reich im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Süleyman I. (genannt „der Prächtige“). Zeugen dieser Glanzzeit sind die Schätze des Topkapi-Palastes und die wunderbaren Moscheen des Begründers der klassischen osmanischen Architektur Mimar Sinan.
Der Film gibt einen vollständigen Überblick über die osmanische Welt: Damaskus, Birgi in Anatolien mit seinen wunderbaren Handelshäusern, der prachtvolle Ishak-Pascha-Palast am Fuße des Berges Ararat. Für Europa verkörperte der Orient im 19. Jahrhundert sowohl eine glanzvolle Kultur als auch einen mächtigen Handelspartner und einen blühenden Markt für westliche Waren. Die Reihe endet mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Morgenland und Abendland (7/7)
Das osmanische Europa
Film von Melisa Akdogan
Der letzte Teil der Reihe gibt einen Überblick über die osmanische Welt bis zu ihrem Niedergang im ausgehenden 19. Jahrhundert. Seinen Höhepunkt erreichte das Osmanische Reich im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Süleyman I. (genannt „der Prächtige“). Zeugen dieser Glanzzeit sind die Schätze des Topkapi-Palastes und die wunderbaren Moscheen des Begründers der klassischen osmanischen Architektur Mimar Sinan.
Der Film gibt einen vollständigen Überblick über die osmanische Welt: Damaskus, Birgi in Anatolien mit seinen wunderbaren Handelshäusern, der prachtvolle Ishak-Pascha-Palast am Fuße des Berges Ararat. Für Europa verkörperte der Orient im 19. Jahrhundert sowohl eine glanzvolle Kultur als auch einen mächtigen Handelspartner und einen blühenden Markt für westliche Waren. Die Reihe endet mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 29.08.2015
08:05
Hightech auf Höckern
Kamelgeschichten aus Katar
Im gesamten Wüstenstaat Katar ist ein neues Zeitalter angebrochen.
Riesige Erdgasvorkommen machen die Katarer zu einem der reichsten Völker der Welt. Das Emirat erlebt einen rasanten Aufstieg - vom dünn besiedelten, öden Wüstenstreifen zur aufstrebenden, glitzernden Luxusoase.
In Katar sitzen keine Kinder mehr als Jockeys auf den Höckern von Dromedaren, sondern Roboter. Das kleine Emirat am Persischen Golf hat die Entwicklung seit Jahren professionell vorangetrieben. Nun scheint der optimale Roboterjockey gefunden: Eine nur vier Kilo schwere reitende Maschine, deren Peitsche über eine Fernbedienung angetrieben wird und die das Kamel per Lautsprecher antreibt: eine Revolution für die traditionellen Kamelrennen und ein Schritt in die Zukunft.
Kamelrennen haben Tradition in Katar. Früher wurden sie nur zu religiösen Festen und zu besonderen Anlässen veranstaltet. Immer noch geht es bei den Wettkämpfen um Leidenschaft, Ansehen und Ehre, aber auch um viel Geld. Der Staat fördert Kamelrennen als nationales Erbe und Teil der kulturellen Identität. Denn mit der rasenden Modernisierung wächst in Katar allmählich das Unbehagen, alte Werte könnten verloren gehen.
Die Rennkamele von heute haben nichts mehr gemein mit den genügsamen Wüstentieren von früher. Es sind hoch gewachsene Tiere, hager wie Windhunde. Mit 40 km/h galoppieren sie über die Rennbahn.
Dokumentation von Antje Christ (2006)
08:45
MEIN AUSLAND: Lastentier und Luxusschlitten
Kamele in der Türkei
Film von Birgit Muth
In den ersten Monaten des Jahres herrscht in den Dörfern der Ägais regelrecht Volksfeststimmung. An jedem Wochenende lassen die stolzen Besitzer ihre brünstigen tonnenschweren Hengste in Zweikämpfen gegeneinander antreten. Dabei geht es weniger um den Gewinn als vielmehr um die Ehre des Besitzers. Der lässt sich seinen Starkämpfer schon mal an die 100.000 Euro kosten.
Für die letzten Nomaden der Türkei sind die Tiere dagegen unverzichtbares Nutztier und treuer Begleiter. Wenn die einzelnen Clans im Frühjahr ins Taurusgebirge ziehen, dann transportieren die Kamele das ganze Hab und Gut der Familien.
Ganz selbstverständlich bringen die Frauen während der Wanderung ihre Kinder zur Welt, die Toten werden im nächsten Dorf beigesetzt. Die einzelnen Nomadenfamilien leben mit ihren Kamelen, ihren Hirtenhunden und ihren riesigen Ziegenherden in der Wildnis. Spätestens alle zwei Tage schlagen sie ihre Zelte woanders auf. Die Zivilisation ist inzwischen das größte Problem, denn die Weideflächen für ihre Tiere werden immer rarer.
09:30
Wüstenreich am Jordan
Film von Volker Schwenck
Jordanien ist anders. Das Haschemiten-Königreich Jordanien liegt in einer der unruhigsten Gegenden dieser Welt. Gemeinsame Landgrenzen verbinden das Land mit Syrien, dem Irak, Saudi-Arabien und Israel. Aus Syrien haben sich hunderttausende Flüchtlinge auf den Weg ins sichere Jordanien gemacht. Das Sechs-Millionen-Einwohner-Land trägt schwer an den Belastungen, die die Versorgung dieser Menschen mit sich bringt - aber größere Konflikte sind bislang ausgeblieben. Trotz großer Schwierigkeiten überwiegt die Solidarität - Jordanien ist anders als viele Länder der Region. Zu den Flüchtlingen gehören auch viele Christen. Seit die Terrormiliz vom sogenannten "Islamischen Staat" im Irak und Syrien wütet, sehen Christen in ihrer alten Heimat oft keine Zukunft mehr. Und Jordanien ist biblisches Land: in Bethanien soll Jesus getauft worden sein. Allerdings erhebt auch Israel Anspruch auf eine Taufstelle im heute austrocknenden Jordan - auf der anderen Uferseite.
Unstrittig jedoch ist, dass in Jordanien Christen und Muslime seit Generationen friedlich zusammenleben. Jordaniens Haschemiten-Könige betonen ihre Abstammung direkt vom Urgroßvater des Propheten Mohammed. Sie setzen sich gleichwohl für den Dialog mit Christen und Juden ein. Toleranz wurde gewissermaßen zur Staatsdoktrin - auch weil letztlich das Überleben des kleinen Landes vom friedlichen Miteinander abhängt. Seit 2003 ist ein eigenes Forschungsinstitut mit der Förderung gegenseitigen Respekts und friedlichen Zusammenlebens der drei abrahamitischen Religionen beauftragt.
10:00
Der Jordan
Quelle der Fruchtbarkeit und Spiritualität
Film von Richard C. Schneider
Entlang des Jordans, dem Legenden umwobenen Fluss, in dem sich Jesus der Überlieferung nach taufen ließ, befindet sich eine der schönsten, kargsten und ulturell interessantesten Landschaften des Heiligen Landes: das Jordantal. Israelkorrespondent Richard C. Schneider hat sich dort auf eine faszinierende Reise begeben, durch Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen - vom See Genezareth bis nach Jericho.
Er begegnet Israelis und Palästinensern. Trifft eine deutsche Jüdin aus Berlin, die den Kibbuz Kfar Ruppin mit aufgebaut hat und die mit ihren über 90 Jahren noch immer voller Energie und Pläne steckt. Er ist dabei, als eine archäologische Sensation entdeckt wird und taucht ein in das bunte Treiben arabischer Kamelmärkte in Jericho.
Eine Reise in das heiße Herz Israels, bei Temperaturen, die mit 45 Grad und mehr einem Backofen gleichen.
Von der Höhe des Mukawir, einst Machaerus genannt, überblickt man eine karge Wüstenlandschaft. In der Ferne spiegelt sich das Tote Meer. Hier stand einst eine Burg des Herodes, hier soll Johannes der Täufer enthauptet worden sein. Jordanien ist reich an historischen Schätzen, und viele davon sind eng mit der Geschichte des Christentums verknüpft. In der Felsenstadt Petra, einst Zentrum der untergegangenen Kultur der Nabatäer, wurden gut 400 Jahre nach Christi Geburt etliche der in den Fels gehauenen Grabkammern in Kirchen umgewandelt. Und in Jordanien ist man sich ziemlich sicher, dass Petra letzte Station der Heiligen Drei Könige auf ihrer Reise nach Bethlehem war.
Jordanien gehört zu den trockensten Ländern der Welt. Wind, Wetter und Zeit haben im Wadi Rum einen beeindruckenden Ort geschaffen, der von Menschen weitgehend unberührt blieb. Das "Tal des Mondes" kann man auch im Ballon oder Ultraleichtflugzeug erkunden, höchst modern also. Wenn man traditionell auf der Erde bleibt, trifft man mitunter Beduinen, die noch immer halbe Nomaden sind und in ihrem eigenen, konservativen Kosmos leben. All das hat Platz in einem einzigen Land: Jordanien.
10:45
Der See Genezareth
Das vierte Meer Israels
Film von Richard C. Schneider
Seit biblischen Zeiten ist der See Genezareth bekannt. Immerhin wandelte schon Jesus über den See. Da das ARD-Team dies nicht kann, macht es eine Reise rund um den See, um Land und Leute in einer der schönsten Regionen des Heiligen Landes vorzustellen.
So begegnen sie etwa einem Fischer, der darüber klagt, dass es kaum noch Fische im See gibt. Sie besuchen das Benediktiner Kloster in Tabgha und sie wandern durch Tiberias, eine Stadt am See, die von Herodes Antipas im Jahre 17 n. Chr. errichtet wurde.
08:05
Hightech auf Höckern
Kamelgeschichten aus Katar
Im gesamten Wüstenstaat Katar ist ein neues Zeitalter angebrochen.
Riesige Erdgasvorkommen machen die Katarer zu einem der reichsten Völker der Welt. Das Emirat erlebt einen rasanten Aufstieg - vom dünn besiedelten, öden Wüstenstreifen zur aufstrebenden, glitzernden Luxusoase.
In Katar sitzen keine Kinder mehr als Jockeys auf den Höckern von Dromedaren, sondern Roboter. Das kleine Emirat am Persischen Golf hat die Entwicklung seit Jahren professionell vorangetrieben. Nun scheint der optimale Roboterjockey gefunden: Eine nur vier Kilo schwere reitende Maschine, deren Peitsche über eine Fernbedienung angetrieben wird und die das Kamel per Lautsprecher antreibt: eine Revolution für die traditionellen Kamelrennen und ein Schritt in die Zukunft.
Kamelrennen haben Tradition in Katar. Früher wurden sie nur zu religiösen Festen und zu besonderen Anlässen veranstaltet. Immer noch geht es bei den Wettkämpfen um Leidenschaft, Ansehen und Ehre, aber auch um viel Geld. Der Staat fördert Kamelrennen als nationales Erbe und Teil der kulturellen Identität. Denn mit der rasenden Modernisierung wächst in Katar allmählich das Unbehagen, alte Werte könnten verloren gehen.
Die Rennkamele von heute haben nichts mehr gemein mit den genügsamen Wüstentieren von früher. Es sind hoch gewachsene Tiere, hager wie Windhunde. Mit 40 km/h galoppieren sie über die Rennbahn.
Dokumentation von Antje Christ (2006)
08:45
MEIN AUSLAND: Lastentier und Luxusschlitten
Kamele in der Türkei
Film von Birgit Muth
In den ersten Monaten des Jahres herrscht in den Dörfern der Ägais regelrecht Volksfeststimmung. An jedem Wochenende lassen die stolzen Besitzer ihre brünstigen tonnenschweren Hengste in Zweikämpfen gegeneinander antreten. Dabei geht es weniger um den Gewinn als vielmehr um die Ehre des Besitzers. Der lässt sich seinen Starkämpfer schon mal an die 100.000 Euro kosten.
Für die letzten Nomaden der Türkei sind die Tiere dagegen unverzichtbares Nutztier und treuer Begleiter. Wenn die einzelnen Clans im Frühjahr ins Taurusgebirge ziehen, dann transportieren die Kamele das ganze Hab und Gut der Familien.
Ganz selbstverständlich bringen die Frauen während der Wanderung ihre Kinder zur Welt, die Toten werden im nächsten Dorf beigesetzt. Die einzelnen Nomadenfamilien leben mit ihren Kamelen, ihren Hirtenhunden und ihren riesigen Ziegenherden in der Wildnis. Spätestens alle zwei Tage schlagen sie ihre Zelte woanders auf. Die Zivilisation ist inzwischen das größte Problem, denn die Weideflächen für ihre Tiere werden immer rarer.
09:30
Wüstenreich am Jordan
Film von Volker Schwenck
Jordanien ist anders. Das Haschemiten-Königreich Jordanien liegt in einer der unruhigsten Gegenden dieser Welt. Gemeinsame Landgrenzen verbinden das Land mit Syrien, dem Irak, Saudi-Arabien und Israel. Aus Syrien haben sich hunderttausende Flüchtlinge auf den Weg ins sichere Jordanien gemacht. Das Sechs-Millionen-Einwohner-Land trägt schwer an den Belastungen, die die Versorgung dieser Menschen mit sich bringt - aber größere Konflikte sind bislang ausgeblieben. Trotz großer Schwierigkeiten überwiegt die Solidarität - Jordanien ist anders als viele Länder der Region. Zu den Flüchtlingen gehören auch viele Christen. Seit die Terrormiliz vom sogenannten "Islamischen Staat" im Irak und Syrien wütet, sehen Christen in ihrer alten Heimat oft keine Zukunft mehr. Und Jordanien ist biblisches Land: in Bethanien soll Jesus getauft worden sein. Allerdings erhebt auch Israel Anspruch auf eine Taufstelle im heute austrocknenden Jordan - auf der anderen Uferseite.
Unstrittig jedoch ist, dass in Jordanien Christen und Muslime seit Generationen friedlich zusammenleben. Jordaniens Haschemiten-Könige betonen ihre Abstammung direkt vom Urgroßvater des Propheten Mohammed. Sie setzen sich gleichwohl für den Dialog mit Christen und Juden ein. Toleranz wurde gewissermaßen zur Staatsdoktrin - auch weil letztlich das Überleben des kleinen Landes vom friedlichen Miteinander abhängt. Seit 2003 ist ein eigenes Forschungsinstitut mit der Förderung gegenseitigen Respekts und friedlichen Zusammenlebens der drei abrahamitischen Religionen beauftragt.
10:00
Der Jordan
Quelle der Fruchtbarkeit und Spiritualität
Film von Richard C. Schneider
Entlang des Jordans, dem Legenden umwobenen Fluss, in dem sich Jesus der Überlieferung nach taufen ließ, befindet sich eine der schönsten, kargsten und ulturell interessantesten Landschaften des Heiligen Landes: das Jordantal. Israelkorrespondent Richard C. Schneider hat sich dort auf eine faszinierende Reise begeben, durch Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen - vom See Genezareth bis nach Jericho.
Er begegnet Israelis und Palästinensern. Trifft eine deutsche Jüdin aus Berlin, die den Kibbuz Kfar Ruppin mit aufgebaut hat und die mit ihren über 90 Jahren noch immer voller Energie und Pläne steckt. Er ist dabei, als eine archäologische Sensation entdeckt wird und taucht ein in das bunte Treiben arabischer Kamelmärkte in Jericho.
Eine Reise in das heiße Herz Israels, bei Temperaturen, die mit 45 Grad und mehr einem Backofen gleichen.
Von der Höhe des Mukawir, einst Machaerus genannt, überblickt man eine karge Wüstenlandschaft. In der Ferne spiegelt sich das Tote Meer. Hier stand einst eine Burg des Herodes, hier soll Johannes der Täufer enthauptet worden sein. Jordanien ist reich an historischen Schätzen, und viele davon sind eng mit der Geschichte des Christentums verknüpft. In der Felsenstadt Petra, einst Zentrum der untergegangenen Kultur der Nabatäer, wurden gut 400 Jahre nach Christi Geburt etliche der in den Fels gehauenen Grabkammern in Kirchen umgewandelt. Und in Jordanien ist man sich ziemlich sicher, dass Petra letzte Station der Heiligen Drei Könige auf ihrer Reise nach Bethlehem war.
Jordanien gehört zu den trockensten Ländern der Welt. Wind, Wetter und Zeit haben im Wadi Rum einen beeindruckenden Ort geschaffen, der von Menschen weitgehend unberührt blieb. Das "Tal des Mondes" kann man auch im Ballon oder Ultraleichtflugzeug erkunden, höchst modern also. Wenn man traditionell auf der Erde bleibt, trifft man mitunter Beduinen, die noch immer halbe Nomaden sind und in ihrem eigenen, konservativen Kosmos leben. All das hat Platz in einem einzigen Land: Jordanien.
10:45
Der See Genezareth
Das vierte Meer Israels
Film von Richard C. Schneider
Seit biblischen Zeiten ist der See Genezareth bekannt. Immerhin wandelte schon Jesus über den See. Da das ARD-Team dies nicht kann, macht es eine Reise rund um den See, um Land und Leute in einer der schönsten Regionen des Heiligen Landes vorzustellen.
So begegnen sie etwa einem Fischer, der darüber klagt, dass es kaum noch Fische im See gibt. Sie besuchen das Benediktiner Kloster in Tabgha und sie wandern durch Tiberias, eine Stadt am See, die von Herodes Antipas im Jahre 17 n. Chr. errichtet wurde.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 29.08.2015, 21:00
Im Bann der Grünen Götter (2/2)
Die Ärzte der Kalifen
Film von Gisela Graichen und Thomas Hies
Der Würzburger Medizinhistoriker Johannes Mayer begibt sich auf die Spur des persischen Arztes Avicenna, der im frühen Mittelalter den "Kanon der Medizin" schrieb. Er besucht die Schauplätze des Wirkens des legendären Arztes in Persien, dem heutigen Iran.
Seit rund 20 Jahren durchforstet der Wissenschaftler uralte Handschriften nach verloren gegangenem Heilwissen. Die Rezepte der großen Ärzte der Weltgeschichte, davon ist er überzeugt, helfen heute genauso wie vor tausend Jahren.
Im Bann der Grünen Götter (2/2)
Die Ärzte der Kalifen
Film von Gisela Graichen und Thomas Hies
Der Würzburger Medizinhistoriker Johannes Mayer begibt sich auf die Spur des persischen Arztes Avicenna, der im frühen Mittelalter den "Kanon der Medizin" schrieb. Er besucht die Schauplätze des Wirkens des legendären Arztes in Persien, dem heutigen Iran.
Seit rund 20 Jahren durchforstet der Wissenschaftler uralte Handschriften nach verloren gegangenem Heilwissen. Die Rezepte der großen Ärzte der Weltgeschichte, davon ist er überzeugt, helfen heute genauso wie vor tausend Jahren.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 29.08.2015, 22:30
Im Bazar der Geschlechter
Film von Sudabeh Mortezai
Eine geschiedene alleinerziehende Mutter, ein einsamer Junggeselle und ein junger Mullah sind die ProtagonistInnen dieses intimen Einblicks in das Verhältnis der Geschlechter im Iran. Ihre Geschichten kreisen um die Praxis der Zeitehe, auch Genussehe genannt, einer schiitischen Tradition, die es einem Mann und einer Frau ermöglicht, für einen befristeten Zeitraum zu heiraten, der von einer Stunde bis zu 99 Jahren dauern kann. Legalisierte Prostitution oder ein Schlupfloch für Paare, um eine Beziehung innerhalb des repressiven Rechts der Islamischen Republik Iran zu leben?
Religiöses Dogma trifft auf Macho-Sentimentalität trifft auf weibliche Lebensrealität. Die politischen und religiösen Umstände in der Islamischen Republik Iran bringen es mit sich, dass Liebe und Sexualität keine Privatsache sind, sondern der Kontrolle durch den Staat unterliegen.
Auf Ehebruch steht im Iran – wie in vielen anderen muslimischen Ländern auch – die Todesstrafe. Jede nicht sanktionierte sexuelle Handlung wird dadurch potentiell auch zu einem Akt der Subversion, von der freien Liebe wäre es kein großer Schritt zu einer freieren Gesellschaft. Die Zeitehe kann in dieser Situation zu pragmatischen Lösungen verhelfen, sie kann aber auch unzumutbare Verhältnisse zwischen den Geschlechtern verfestigen.
Eine schonungslos ehrliche, kritische und bisweilen humorvolle Auseinandersetzung mit islamisch geprägter Sexualpolitik.
Im Bazar der Geschlechter
Film von Sudabeh Mortezai
Eine geschiedene alleinerziehende Mutter, ein einsamer Junggeselle und ein junger Mullah sind die ProtagonistInnen dieses intimen Einblicks in das Verhältnis der Geschlechter im Iran. Ihre Geschichten kreisen um die Praxis der Zeitehe, auch Genussehe genannt, einer schiitischen Tradition, die es einem Mann und einer Frau ermöglicht, für einen befristeten Zeitraum zu heiraten, der von einer Stunde bis zu 99 Jahren dauern kann. Legalisierte Prostitution oder ein Schlupfloch für Paare, um eine Beziehung innerhalb des repressiven Rechts der Islamischen Republik Iran zu leben?
Religiöses Dogma trifft auf Macho-Sentimentalität trifft auf weibliche Lebensrealität. Die politischen und religiösen Umstände in der Islamischen Republik Iran bringen es mit sich, dass Liebe und Sexualität keine Privatsache sind, sondern der Kontrolle durch den Staat unterliegen.
Auf Ehebruch steht im Iran – wie in vielen anderen muslimischen Ländern auch – die Todesstrafe. Jede nicht sanktionierte sexuelle Handlung wird dadurch potentiell auch zu einem Akt der Subversion, von der freien Liebe wäre es kein großer Schritt zu einer freieren Gesellschaft. Die Zeitehe kann in dieser Situation zu pragmatischen Lösungen verhelfen, sie kann aber auch unzumutbare Verhältnisse zwischen den Geschlechtern verfestigen.
Eine schonungslos ehrliche, kritische und bisweilen humorvolle Auseinandersetzung mit islamisch geprägter Sexualpolitik.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 29.08.2015, 23:55
Die süße Versuchung
Film von Birgit Muth
Baklava
Jeder mag sie, jeder will sie: Süßigkeiten. Und in keinem Land der Welt gibt es so berühmte und vielseitige Süßigkeiten, wie in der Türkei: etwa Turkish Delight, auch Lokum genannt, oder die berühmten Baklava.
Birgit Muth verfolgte mit ihrem Kamerateam die Herstellung von Marzipan in Edirne und ließ sich die Geschichte des türkischen Honigs, Loukoum, erzählen.
Sie entführt den Zuschauer in eine farbenfrohe, unglaublich süße und vielleicht etwas klebrige Welt am Bosporus.
Die süße Versuchung
Film von Birgit Muth
Baklava
Jeder mag sie, jeder will sie: Süßigkeiten. Und in keinem Land der Welt gibt es so berühmte und vielseitige Süßigkeiten, wie in der Türkei: etwa Turkish Delight, auch Lokum genannt, oder die berühmten Baklava.
Birgit Muth verfolgte mit ihrem Kamerateam die Herstellung von Marzipan in Edirne und ließ sich die Geschichte des türkischen Honigs, Loukoum, erzählen.
Sie entführt den Zuschauer in eine farbenfrohe, unglaublich süße und vielleicht etwas klebrige Welt am Bosporus.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 30.08.2015
04:30
Im Herzen der Sahara
Anatomie einer Wüste
Film von Sylvia Strasser
Die Erde heizt sich auf. An den Polen schmilzt das Eis. Der Meeresspiegel steigt. Und immer mehr Menschen fliehen aus ihrer von Dürre oder Überschwemmungen bedrohten Heimat.
Doch der Klimawandel lässt nicht überall die Wüsten wachsen. Ausgerechnet die Sahara, die größte Warmwüste der Erde, könnte vom Klimawandel profitieren. Ihr Herz, seit vielen Jahrtausenden von extremer Trockenheit beherrscht, könnte wieder feuchter und grüner werden, wie schon mehrfach im Verlauf der Erdgeschichte.
Im Südwesten Libyens bergen die Sand- und Felswüsten des Fessan ein faszinierendes Freilichtmuseum der Natur. Für Wissenschaftler ist das Herz der Sahara ein Ort der Offenbarung. Überall lassen sich neben dem Werk der Winde Spuren fließenden Wassers entdecken, die Abdrücke urzeitlicher, prähistorischer - neuerdings sogar gegenwärtiger Regenfälle.
Der Felsbildarchäologe Tilman Lenssen-Erz und der Geologe Peer Jungstand vom Kölner Heinrich-Barth-Institut erkunden mit Bewohnern der Sahara - ortskundigen Tuareg - spektakuläre Schauplätze der Natur- und Menschheitsgeschichte. Auf Felswänden, im Wüstensand oder am Fuß riesiger Dünen entziffern sie die Hinterlassenschaften früher Zivilisation. Hier erzählt die Wüste vom Mangel an Wasser, der die lebensfeindlichen Landschaften der zentralen Sahara prägt. Aber sie erzählt auch von feuchten Klimaphasen.
In den Gebirgstälern des Akakus und des Messak finden die Wissenschaftler nicht nur Beweise einstiger Fruchtbarkeit. In den letzten Sommern hat ergiebiger Niederschlag die Wadis sogar mehrere Meter unter Wasser gesetzt. Die Anzeichen verdichten sich, dass die globale Erwärmung wieder mehr Regenwolken in die zentrale Sahara bringt. Doch Klimaforscher warnen vor allzu einfachen Analogien. Denn die Menschen verändern ihre Umwelt mehr denn je und nehmen so Einfluss auf das globale Klima.
05:15
Mein Ausland - Mythos Marokko
Magie zwischen Atlas und Atlantik
Film von Natalie Steger und Theo Koll
Marokko fasziniert. Lange Sandstrände, unendliche Wüste, die Königsstädte Rabat, Fes, Meknes und natürlich Marrakesch, die "Sinnliche im Süden". Immer mehr Reisende werden angezogen vom Land zwischen Atlas und Atlantik, von Palästen aus 1001er Nacht, von einem Land zwischen Tradition und Moderne.
Kaum eine Stadt bringt die Schönen und Reichen der Welt so zum Träumen wie Marrakesch. Mit ihren Farben, ihrem Kunsthandwerk und natürlich der größten Freilichtbühne der Welt, dem Platz der Geköpften. Auf dem Internationalen Filmfestival spricht ZDF-Korrespondent Theo Koll mit Laetitia Casta, Jeremy Irons und Alan Rickman über den Mythos Marrakesch.
Ist die Stadt wirklich nur ein hippes Reiseziel, ein Hotspot, ein Freizeitpark für Ausländer? Der Mediamarkt-Gründer Walter Gunz hat sich schon vor 20 Jahren in Marrakesch niedergelassen und erklärt den Zauber der ockerfarbenen Stadt. Und der Schriftsteller Yassin Adnan verrät einige ihrer Geheimnisse.
ZDF-Korrespondentin Natalie Steger erlebt Spielfilmdreharbeiten in der Wüste – im Hollywood Nordafrikas: Aladins neue Abenteuer in der perfekten 1001-Nacht-Kulisse. Die Autoren treffen Schlangenbeschwörer, traditionelle Kunsthand-werker, Geschichtenerzähler und Berberfrauen, die zeigen, wie eines der kostbarsten Öle der Welt hergestellt wird – das Arganöl. Und Meisterkoch Moha, ein marokkanischer Superstar, lässt Theo Koll in die Töpfe schauen.
In Casablanca wandeln die Autoren auf den Spuren von Humphrey Bogart und Ingrid Bergman und zeigen Überraschendes: Weinanbau in einem muslimischen Land. Marokko birgt viele Geheimnisse – begeben wir uns auf Spurensuche.
06:00
Tausendundeine Nacht in Marrakesch
Der Platz der Gaukler und Charmeure
Film von Stefan Schaaf
Dieser Platz ist für Besucher und Einheimische gleichermaßen aufregend. Auf dem „Djemaa el-Fna“ in Marokkos Wüstenstadt Marrakesch tobt das pralle Leben: Geschichtenerzähler, Schlangenbeschwörer, Quacksalber, Akrobaten, Wasserverkäufer - sie alle betören hier Abend für Abend ihr Publikum. Wenn die Königsstadt Marrakesch zum Inbegriff von Tausendundeiner Nacht geworden ist, dann liegt das gerade auch an ihrem magischen Marktplatz. Hier kann man sich vom Orient verführen lassen.
„Unterhaltung“ findet hier noch im ursprünglichen Sinne statt: direkt von Mensch zu Mensch, ohne digitale Reize der Neuzeit. So wie vor vielen Jahrhunderten noch. Kein Wunder, dass dieser Kulturraum 2001 als erster Ort in die UNESCO-Liste der „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ aufgenommen wurde. Man kann es auch einfacher sagen: ein Gang über diesen Platz wird zur sinnlichen Reise in längst vergangen geglaubte Zeiten.
Wir begegnen auf diesem Platz verschiedenen Menschen, Schaustellern, Künstlern, Gauklern, Magiern. Sie alle zeigen uns für ein paar Tage und Nächte ihr Leben, führen uns ins nahegelegene Atlas-Gebirge oder in heiße Wüstengebiete. Aber am Ende kehren sie immer wieder zum Mittelpunkt ihres Lebens zurück: dem magischen Platz „Djemaa el-Fna“ von Marrakesch.
04:30
Im Herzen der Sahara
Anatomie einer Wüste
Film von Sylvia Strasser
Die Erde heizt sich auf. An den Polen schmilzt das Eis. Der Meeresspiegel steigt. Und immer mehr Menschen fliehen aus ihrer von Dürre oder Überschwemmungen bedrohten Heimat.
Doch der Klimawandel lässt nicht überall die Wüsten wachsen. Ausgerechnet die Sahara, die größte Warmwüste der Erde, könnte vom Klimawandel profitieren. Ihr Herz, seit vielen Jahrtausenden von extremer Trockenheit beherrscht, könnte wieder feuchter und grüner werden, wie schon mehrfach im Verlauf der Erdgeschichte.
Im Südwesten Libyens bergen die Sand- und Felswüsten des Fessan ein faszinierendes Freilichtmuseum der Natur. Für Wissenschaftler ist das Herz der Sahara ein Ort der Offenbarung. Überall lassen sich neben dem Werk der Winde Spuren fließenden Wassers entdecken, die Abdrücke urzeitlicher, prähistorischer - neuerdings sogar gegenwärtiger Regenfälle.
Der Felsbildarchäologe Tilman Lenssen-Erz und der Geologe Peer Jungstand vom Kölner Heinrich-Barth-Institut erkunden mit Bewohnern der Sahara - ortskundigen Tuareg - spektakuläre Schauplätze der Natur- und Menschheitsgeschichte. Auf Felswänden, im Wüstensand oder am Fuß riesiger Dünen entziffern sie die Hinterlassenschaften früher Zivilisation. Hier erzählt die Wüste vom Mangel an Wasser, der die lebensfeindlichen Landschaften der zentralen Sahara prägt. Aber sie erzählt auch von feuchten Klimaphasen.
In den Gebirgstälern des Akakus und des Messak finden die Wissenschaftler nicht nur Beweise einstiger Fruchtbarkeit. In den letzten Sommern hat ergiebiger Niederschlag die Wadis sogar mehrere Meter unter Wasser gesetzt. Die Anzeichen verdichten sich, dass die globale Erwärmung wieder mehr Regenwolken in die zentrale Sahara bringt. Doch Klimaforscher warnen vor allzu einfachen Analogien. Denn die Menschen verändern ihre Umwelt mehr denn je und nehmen so Einfluss auf das globale Klima.
05:15
Mein Ausland - Mythos Marokko
Magie zwischen Atlas und Atlantik
Film von Natalie Steger und Theo Koll
Marokko fasziniert. Lange Sandstrände, unendliche Wüste, die Königsstädte Rabat, Fes, Meknes und natürlich Marrakesch, die "Sinnliche im Süden". Immer mehr Reisende werden angezogen vom Land zwischen Atlas und Atlantik, von Palästen aus 1001er Nacht, von einem Land zwischen Tradition und Moderne.
Kaum eine Stadt bringt die Schönen und Reichen der Welt so zum Träumen wie Marrakesch. Mit ihren Farben, ihrem Kunsthandwerk und natürlich der größten Freilichtbühne der Welt, dem Platz der Geköpften. Auf dem Internationalen Filmfestival spricht ZDF-Korrespondent Theo Koll mit Laetitia Casta, Jeremy Irons und Alan Rickman über den Mythos Marrakesch.
Ist die Stadt wirklich nur ein hippes Reiseziel, ein Hotspot, ein Freizeitpark für Ausländer? Der Mediamarkt-Gründer Walter Gunz hat sich schon vor 20 Jahren in Marrakesch niedergelassen und erklärt den Zauber der ockerfarbenen Stadt. Und der Schriftsteller Yassin Adnan verrät einige ihrer Geheimnisse.
ZDF-Korrespondentin Natalie Steger erlebt Spielfilmdreharbeiten in der Wüste – im Hollywood Nordafrikas: Aladins neue Abenteuer in der perfekten 1001-Nacht-Kulisse. Die Autoren treffen Schlangenbeschwörer, traditionelle Kunsthand-werker, Geschichtenerzähler und Berberfrauen, die zeigen, wie eines der kostbarsten Öle der Welt hergestellt wird – das Arganöl. Und Meisterkoch Moha, ein marokkanischer Superstar, lässt Theo Koll in die Töpfe schauen.
In Casablanca wandeln die Autoren auf den Spuren von Humphrey Bogart und Ingrid Bergman und zeigen Überraschendes: Weinanbau in einem muslimischen Land. Marokko birgt viele Geheimnisse – begeben wir uns auf Spurensuche.
06:00
Tausendundeine Nacht in Marrakesch
Der Platz der Gaukler und Charmeure
Film von Stefan Schaaf
Dieser Platz ist für Besucher und Einheimische gleichermaßen aufregend. Auf dem „Djemaa el-Fna“ in Marokkos Wüstenstadt Marrakesch tobt das pralle Leben: Geschichtenerzähler, Schlangenbeschwörer, Quacksalber, Akrobaten, Wasserverkäufer - sie alle betören hier Abend für Abend ihr Publikum. Wenn die Königsstadt Marrakesch zum Inbegriff von Tausendundeiner Nacht geworden ist, dann liegt das gerade auch an ihrem magischen Marktplatz. Hier kann man sich vom Orient verführen lassen.
„Unterhaltung“ findet hier noch im ursprünglichen Sinne statt: direkt von Mensch zu Mensch, ohne digitale Reize der Neuzeit. So wie vor vielen Jahrhunderten noch. Kein Wunder, dass dieser Kulturraum 2001 als erster Ort in die UNESCO-Liste der „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ aufgenommen wurde. Man kann es auch einfacher sagen: ein Gang über diesen Platz wird zur sinnlichen Reise in längst vergangen geglaubte Zeiten.
Wir begegnen auf diesem Platz verschiedenen Menschen, Schaustellern, Künstlern, Gauklern, Magiern. Sie alle zeigen uns für ein paar Tage und Nächte ihr Leben, führen uns ins nahegelegene Atlas-Gebirge oder in heiße Wüstengebiete. Aber am Ende kehren sie immer wieder zum Mittelpunkt ihres Lebens zurück: dem magischen Platz „Djemaa el-Fna“ von Marrakesch.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 30.08.2015
22:30
Zwischen Boom und Terror
Eine Reise durch Kurdistan
Film von Thomas Aders
Ob es regnet oder schneit, immer kurz vor Sonnenuntergang zünden die Tempeldiener 366 Kerzen an: Damit soll das Licht der Sonne hinüber in die Nacht gerettet werden. So ist es Brauch bei den Yesiden, dem Volk das dem brutalen Terror des so genannten Islamischen Staates ausgeliefert ist. Wie leben die Menschen, woran glauben sie? ARD-Korrespondent Thomas Aders reiste für WDR WELTWEIT durch Kurdistan. Er hat yesidische Familien getroffen, durfte mit Frauen und Mädchen sprechen, deren Leben von IS-Terroristen zerstört wurde.
Zuflucht und Schutz bieten einzig die Kurden und ihre Peschmerga-Kämpfer. Bis heute verteidigen sie erfolgreich Erbil, die Hauptstadt der autonomen Region Kurdistan. Und die Stadt boomt: Der Handel blüht, die Geschäfte laufen, es wird gebaut. Jahrzehntelang lag Erbil in einem Dornröschenschlaf, war wirtschaftlich unbedeutend, politisch unterdrückt von Ex-Diktator Saddam Hussein. Doch jetzt herrscht Goldgräberstimmung, nur 50 Kilometer entfernt von der Front, wo der IS die Menschen, besonders das Volk der Yesiden brutal verfolgt.
23:00
Libyen
Kampf um Einheit
Film von Anne Poiret
Fast 42 Jahre lang herrschte Muammar al-Gaddafi uneingeschränkt über Libyen. 2011 setzte der Arabische Frühling seinem Regime ein Ende. Vier Jahre später ist von Frieden immer noch keine Spur: Kämpfe zwischen Milizen und Armee erschüttern den neuen libyschen Staat. Ist ein Zusammenleben aller Libyer angesichts des nicht enden wollenden Bürgerkriegs überhaupt noch möglich?
42 Jahre lang herrschte Muammar al-Gaddafi uneingeschränkt über Libyen, bis der Arabische Frühling seinem Regime 2011 nach acht Monaten Krieg ein Ende setzte. Heute, vier Jahre später, ist die Hoffnung auf Frieden im Chaos nahezu erloschen: Kämpfe zwischen Milizen und Armee gehören zum Alltag im neuen libyschen Staat, denn zwei Regierungen erheben Anspruch auf die Macht. Das reiche Libyen ist zu einer „Black Box“ geworden, deren Komplexität nur schwer zu durchschauen ist.
Um Libyen zu verstehen, muss man seine Geschichte kennen. Als erstes Land des Maghreb erlangte es im Dezember 1951 durch einen Uno-Beschluss die Unabhängigkeit. Doch der Nationalstaat konnte sich gegenüber dem Klientelismus der libyschen Stammesgesellschaft nicht durchsetzen, weder unter König Idris noch unter Gaddafi, geschweige denn heute.
Die panarabische Union und die panafrikanische Bewegung waren Versuche, den Nationalstaat in eine supranationale Organisation einzubetten. Gaddafi proklamierte sich zum Anführer beider, um gegenüber dem Westen mehr Gewicht zu haben. Doch keine der Organisationen hatte Bestand. Unter Gaddafi fassten Islamismus und Dschihadismus in Libyen Fuß - sie spalten die Bevölkerung bis heute und stellen eine weitere Bedrohung für den zivilen Frieden dar.
Ist ein Zusammenleben aller Libyer angesichts des nicht enden wollenden Bürgerkriegs überhaupt noch möglich? Welche Ursachen stecken hinter dem politischen Chaos? Die Dokumentation sucht nach Antworten und befragt dazu im Exil lebende ehemalige Gefolgsleute von Gaddafi sowie Akteure des neuen Libyen.
22:30
Zwischen Boom und Terror
Eine Reise durch Kurdistan
Film von Thomas Aders
Ob es regnet oder schneit, immer kurz vor Sonnenuntergang zünden die Tempeldiener 366 Kerzen an: Damit soll das Licht der Sonne hinüber in die Nacht gerettet werden. So ist es Brauch bei den Yesiden, dem Volk das dem brutalen Terror des so genannten Islamischen Staates ausgeliefert ist. Wie leben die Menschen, woran glauben sie? ARD-Korrespondent Thomas Aders reiste für WDR WELTWEIT durch Kurdistan. Er hat yesidische Familien getroffen, durfte mit Frauen und Mädchen sprechen, deren Leben von IS-Terroristen zerstört wurde.
Zuflucht und Schutz bieten einzig die Kurden und ihre Peschmerga-Kämpfer. Bis heute verteidigen sie erfolgreich Erbil, die Hauptstadt der autonomen Region Kurdistan. Und die Stadt boomt: Der Handel blüht, die Geschäfte laufen, es wird gebaut. Jahrzehntelang lag Erbil in einem Dornröschenschlaf, war wirtschaftlich unbedeutend, politisch unterdrückt von Ex-Diktator Saddam Hussein. Doch jetzt herrscht Goldgräberstimmung, nur 50 Kilometer entfernt von der Front, wo der IS die Menschen, besonders das Volk der Yesiden brutal verfolgt.
23:00
Libyen
Kampf um Einheit
Film von Anne Poiret
Fast 42 Jahre lang herrschte Muammar al-Gaddafi uneingeschränkt über Libyen. 2011 setzte der Arabische Frühling seinem Regime ein Ende. Vier Jahre später ist von Frieden immer noch keine Spur: Kämpfe zwischen Milizen und Armee erschüttern den neuen libyschen Staat. Ist ein Zusammenleben aller Libyer angesichts des nicht enden wollenden Bürgerkriegs überhaupt noch möglich?
42 Jahre lang herrschte Muammar al-Gaddafi uneingeschränkt über Libyen, bis der Arabische Frühling seinem Regime 2011 nach acht Monaten Krieg ein Ende setzte. Heute, vier Jahre später, ist die Hoffnung auf Frieden im Chaos nahezu erloschen: Kämpfe zwischen Milizen und Armee gehören zum Alltag im neuen libyschen Staat, denn zwei Regierungen erheben Anspruch auf die Macht. Das reiche Libyen ist zu einer „Black Box“ geworden, deren Komplexität nur schwer zu durchschauen ist.
Um Libyen zu verstehen, muss man seine Geschichte kennen. Als erstes Land des Maghreb erlangte es im Dezember 1951 durch einen Uno-Beschluss die Unabhängigkeit. Doch der Nationalstaat konnte sich gegenüber dem Klientelismus der libyschen Stammesgesellschaft nicht durchsetzen, weder unter König Idris noch unter Gaddafi, geschweige denn heute.
Die panarabische Union und die panafrikanische Bewegung waren Versuche, den Nationalstaat in eine supranationale Organisation einzubetten. Gaddafi proklamierte sich zum Anführer beider, um gegenüber dem Westen mehr Gewicht zu haben. Doch keine der Organisationen hatte Bestand. Unter Gaddafi fassten Islamismus und Dschihadismus in Libyen Fuß - sie spalten die Bevölkerung bis heute und stellen eine weitere Bedrohung für den zivilen Frieden dar.
Ist ein Zusammenleben aller Libyer angesichts des nicht enden wollenden Bürgerkriegs überhaupt noch möglich? Welche Ursachen stecken hinter dem politischen Chaos? Die Dokumentation sucht nach Antworten und befragt dazu im Exil lebende ehemalige Gefolgsleute von Gaddafi sowie Akteure des neuen Libyen.
Re: TV-Tipps
ARD, 30.08.2015, 23:35
ttt
Thema u.a.:
Navid Kermani und sein "Ungläubiges Staunen"
Er ist überzeugter Demokrat, einer der renommiertesten deutschen Schriftsteller und islamischer Gelehrter. Sein überraschendes neues Buch über die christliche Kunst und Bilderwelt ist eine faszinierend schwärmerische Annäherung an den christlichen Glauben. Im Oktober bekommt Navid Kermani in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.
"Ein Christ hätte vermutlich keine solche Liebeserklärung an seine Religion schreiben können", sagt er. Erst die Differenz, die Perspektive des Anderen mache diesen Blick möglich.
Kermani sucht nach ästhetischen Gotteserfahrungen, Religion ist für ihn eine sinnliche Erfahrung, nicht eine des Verstandes. "Ich brauche Religion, um Gott zu erfahren, den ich nicht unbedingt verstehe, aber vielleicht in Momenten der Verzückung wie der Not als eine Wirklichkeit erlebe", sagt Kermani. Religion sei eine Ressource für unsere Gesellschaft, eine Lebensform, die den Menschen über sich hinauswachsen lasse, im Guten wie im Bösen.
Aber im Namen der Religion werden die entsetzlichsten Grausamkeiten begangen. Gerade der Islam lässt eine historische Interpretation der Koranbotschaften nicht zu, er akzeptiert keine Trennung von Religion und Staat. So können die fundamentalistischen Islamisten immer noch behaupten, im Namen Gottes Politik zu betreiben.
"ttt" fragt Navid Kermani, auf welcher Grundlage er Muslim und Demokrat sein kann, was passieren muss, damit der Islam demokratische Verfassungen anerkennt und die Religion Privatsache werden kann – die Voraussetzung für die Pluralität der Religionen. Was hat er herausgefunden auf seiner Reise zu den Zeugnissen des christlichen Glaubens? Vielleicht, dass Christentum und Islam die gleichen Werte vertreten?
http://www.daserste.de/information/wiss ... 5-102.html
ttt
Thema u.a.:
Navid Kermani und sein "Ungläubiges Staunen"
Er ist überzeugter Demokrat, einer der renommiertesten deutschen Schriftsteller und islamischer Gelehrter. Sein überraschendes neues Buch über die christliche Kunst und Bilderwelt ist eine faszinierend schwärmerische Annäherung an den christlichen Glauben. Im Oktober bekommt Navid Kermani in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.
"Ein Christ hätte vermutlich keine solche Liebeserklärung an seine Religion schreiben können", sagt er. Erst die Differenz, die Perspektive des Anderen mache diesen Blick möglich.
Kermani sucht nach ästhetischen Gotteserfahrungen, Religion ist für ihn eine sinnliche Erfahrung, nicht eine des Verstandes. "Ich brauche Religion, um Gott zu erfahren, den ich nicht unbedingt verstehe, aber vielleicht in Momenten der Verzückung wie der Not als eine Wirklichkeit erlebe", sagt Kermani. Religion sei eine Ressource für unsere Gesellschaft, eine Lebensform, die den Menschen über sich hinauswachsen lasse, im Guten wie im Bösen.
Aber im Namen der Religion werden die entsetzlichsten Grausamkeiten begangen. Gerade der Islam lässt eine historische Interpretation der Koranbotschaften nicht zu, er akzeptiert keine Trennung von Religion und Staat. So können die fundamentalistischen Islamisten immer noch behaupten, im Namen Gottes Politik zu betreiben.
"ttt" fragt Navid Kermani, auf welcher Grundlage er Muslim und Demokrat sein kann, was passieren muss, damit der Islam demokratische Verfassungen anerkennt und die Religion Privatsache werden kann – die Voraussetzung für die Pluralität der Religionen. Was hat er herausgefunden auf seiner Reise zu den Zeugnissen des christlichen Glaubens? Vielleicht, dass Christentum und Islam die gleichen Werte vertreten?
http://www.daserste.de/information/wiss ... 5-102.html
Re: TV-Tipps
ARD, 31.08.2015, 23:30
Was glaubt Deutschland? (3/3)
Wie wir feiern
Gebete, Traditionen und Rituale strukturieren das religiöse Leben. Steffen König geht auf Spurensuche quer durch Deutschland, lässt sich einweisen und will wissen: Wie komme ich rein in eine Religion? Aber auch: Wie werde ich sie wieder los? Welche Rituale und Feste versprechen die meiste Action, die schönsten Gefühle? Aber auch: Welche Verpflichtungen gehen die Gläubigen ein, wenn sie sich an eine Religion binden? Und: Was machen die Atheisten? Gibt es säkulare Rituale, die ihr Leben ordnen, oder verzichten sie ganz darauf?
Was glaubt Deutschland? (3/3)
Wie wir feiern
Gebete, Traditionen und Rituale strukturieren das religiöse Leben. Steffen König geht auf Spurensuche quer durch Deutschland, lässt sich einweisen und will wissen: Wie komme ich rein in eine Religion? Aber auch: Wie werde ich sie wieder los? Welche Rituale und Feste versprechen die meiste Action, die schönsten Gefühle? Aber auch: Welche Verpflichtungen gehen die Gläubigen ein, wenn sie sich an eine Religion binden? Und: Was machen die Atheisten? Gibt es säkulare Rituale, die ihr Leben ordnen, oder verzichten sie ganz darauf?