Christlicher Vater entfuehrt Kinder

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Judy
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Re: Christlicher Vater entfuehrt Kinder

Beitrag von Judy » Mi 25. Jan 2012, 12:31

Fatima hat geschrieben:
Ich glaube schon, dass man ein Kind in furchtbare seelische Nöte bringt, wenn man den Kindern eintrichtern, die eigene Mutter sei ein schlechter/böser Mensch
.

Mir liegt bisher kein Beleg vor, dass das im aktuellen Fall so war. Und selbst wenn, das Instrumentalisieren der Kinder gegen den Ex-Partner ist keineswegs Religiösen "vorbehalten", sondern leider sehr häufig. Aber deswegen braucht man nicht gleich das Sorgerecht zu entziehen, da komm ich echt nicht mit.
Das Sorgerecht wird auch dann entzogen, wenn aufgrund stark unterschiedlicher Ansichten der Partner keine Einigung erzielt werden kann, was bestimmte Entscheidungen angeht. Übrigens: der Sorgerechtsentzug hat ja nichts damit zu tun, ob man sein Kind sehen darf. Es bedeutet lediglich, dass ein Elternteil über Schulbildung, Religion, Wohnsitz etc. entscheidet.

Und davon abgesehen, wenn man seine Kinder gegen den Ex instrumentalisiert, dann wird einem das einem Sorgerechtsverfahren immer negativ angelastet. Das hat auf der Kindebene stets nichts zu suchen. Auch wenn es häufig passiert, heißt das doch noch lange nicht, dass es in Ordnung ist.
Natürlich ist eine Trennung schmerzhaft, wenn man selbst noch an der Ehe festhält, aber ich erwarte von einem erwachsenen Menschen, dass er lernt damit umzugehen.
Und schlau wäre es mittel- und langfristig gewesen mit Mutter und Ämtern zusammen zu arbeiten, dann hätte er sehr wahrscheinlich auch wieder seine Kinder bald öfter sehen können. So aber hat er sich das vermutlich auf lange Zeit verbaut.

Eine Entführung ist da ganz sicher nicht der richtige Weg :shock: Und DAS hat den Kindern definitiv einen gehörigen psychischen Knacks beschert...
Wa aleikom salam, Judy :cheer:

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Re: Christlicher Vater entfuehrt Kinder

Beitrag von iman07 » Mi 25. Jan 2012, 18:57

Judy hat geschrieben: Ich glaube schon, dass man ein Kind in furchtbare seelische Nöte bringt, wenn man den Kindern eintrichtern, die eigene Mutter sei ein schlechter/böser Mensch. Und ein Kind hat laut Grundgesetz nicht nur ein Recht auf ein Leben ohne physische, sondern auch auf ein Leben ohne psychische Gewalt...und Fundamentalismus, egal aus welcher Ecke ist für mich definitiv nicht dem kindeswohl entsprechend.
Das sehe ich genau so.

Und von seinen Beweggruenden mal abgesehen - es kann doch nicht sein dass man nur weil man sich ungerecht behandelt fuehlt 1. eine Straftat (oder mehrere) begeht, 2. der Mutter die Kinder wegnimmt und 3. den Kindern selbst irreparable Schaeden durch so eine Entfuehrung zufuegt. Das ist doch das allerletzte, und durch rein gar nichts zu rechtfertigen :boese:
Er hat schließlich keine Gewalt angewandt.
Viele Menschen vergessen zu oft dass es neben der phyischen Gewalt auch seelische Gewalt gibt. Die kann genauso schaedigend sein.
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Re: Christlicher Vater entfuehrt Kinder

Beitrag von iman07 » Mi 25. Jan 2012, 19:07

Musafira hat geschrieben: Wie ich finde ein interessantes Phaenomen ...
Scheinen Maenner mehr dazu zu neigen, bei manchen einschneidenden Lebenssituationen (hier: Geburt einer Tochter - was uebrigens auch bei vielen muslimischen Maennern oft Anlass fuer die Radikalisierung ist) manchmal religioesen Fundamentalismus zu entwickeln - egal welcher Couleur? :confused:
Das mit dem Beruf verstehe ich ehrlich gesagt ueberhaupt nicht. Pfleger scheint mir doch ein sehr christlicher Beruf zu sein :confused: Nehme an es geht um den Kontakt mit Frauen??

Diesen Gedanken finde ich auch sehr interessant Musafira. Da kommt wohl bei manchen Maennern ein schlummerndes patriarchalisches Weltbild/veraltetes Frauenverstaendnis zutage. Und dieses kann man natuerlich sehr gut im Rahmen des religioesen Fundamentalismus ausleben.
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Re: Christlicher Vater entfuehrt Kinder

Beitrag von Lila » Mi 25. Jan 2012, 20:06

Da er sich sein Christentum ganz allein zusammen gebastelt hat, er konnte ja noch nicht mal bei Fundamentalisten oder Zeugen Jehowas einen ihm zusagenden Bibelkurs finden, kann ich nur spekulieren:
1. er hatte was gegen Blutprodukte
2. er war grundsätzlich gegen "Eingriffe in die Schöpfung" und hatte da seine
ganz persönlichen Grenzen
3. er konnte keinen der in Deutschland möglichen Arbeitgeber im medinischen
Bereich akzeptieren, kirchliche zu verderbt, staatliche führen Abtreibungen
durch, Ärzte verschreiben die falschen Medikamente (vielleicht auch noch zur Empfängnisverhütung) und ein privater Pflegedienst läßt ihn bestimmt nicht seine Kunden missionieren
4. vielleicht tatsächlich weibliche Patientinnen, aber nicht wegen Geschlechter-trennung, es sei denn er hätte kein einziges Evangelium gelesen, sondern wegen der nicht eingehaltenen Reinheitsvorschriften aus Leviticus
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