بِسۡمِ ٱللهِ ٱلرَّحۡمَـٰنِ ٱلرَّحِيمِ
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.
Salam Beate,
Ich kopiere dir einfach mal den arabischen Wortlaut von dem, was Imam Raghib al-Isfahani unter dem Begriff „ma'a“ in seinem
Wörterbuch des Qur'an niederschreibt und versteht. Wohlgemerkt, dass dieses Wörterbuch eines des besten und umfangreichsten Wörterbücher überhaupt des Qur'ans ist und in der Hochburg der islamischen Gelehrsamkeit, in der Al-Azhar zu finden ist. Wenn du für den Qur'an kämpfen willst, dann solltest du dich als professionelle Sprachwissenschaftlerin dafür einsetzen, dass solch ein falsches arabisch keine Verbreitung findet. Gerade nicht in der
arabischen Welt. Jedenfalls kannst du mich nicht dafür anklagen, dass ich Gebrauch von dem mache, was in einer sunnitischen Literatur zu finden ist. Wenn Bedarf und Interesse besteht, würde ich dir gern das tausendseitige Buch im arabischen Original zukommen lassen.
مع) يقتضي الاجتماع إما في المكان: نحو: هما معا في الدار، أو في الزمان. نحو
ولدا معا، أو في المعنى كالمتضايفين نحو: الأخ والأب، فإن أحدهما صار أخا للآخر
في حال ما صار الآخر أخاه، وإما في الشرف والرتبة
Auch bin ich mir fast sicher, dass dir die Mufradat ein Name ist und es nicht notwendig ist, aber hier trotzdem noch interessante Kommentare zur Mufradat von anderen Muslimen:
"Allamah al-Raghib al-Isfahani is a thiqa scholar from our lineage of scholarship. His masterpiece Mufradatul Quraan is rated highly amongst the ulama."
"Imam al-Isfahani (Abu al-Qasim al-Husayn b. Muhammad b. al-Mufaddal) was the author of al-Mufradat fi gharib al-Qur’an, a dictionary of uncommon terms in the Qur’an; he was known for his sharp intellect and quick mind. "
Aha, jetzt kommen wir der Wahrheit ein großes Stück näher. Nur weil du dir nicht vorstellen kannst, wie das Szenario ausgesehen hat, negierst du die Präposition ma'a.
Ich freue mich sehr für dich, dass du mich auf meine Rechtschreib- und sonstigen Fehler aufmerksam machen kannst, und dabei innerlich Luftsprünge machst, aber vielleicht liest du auch meine Beiträge etwas genauer. Aus deinem Text wird für mich nur ersichtlich, dass dir die Bedeutung des Verbs „negieren“ nicht geläufig ist. Denn dies habe ich an keiner Stelle getan. Die Funktion der Präposition anders zu sehen, ist nicht gleich die Präposition an für sich zu negieren. Die Zulässigkeit dieser habe ich dir oben im arabischen Originaltext begründet.
Warst du dabei? Weißt du, wo Iblis war? Wenn Gott sagt, dass er dabei war, wird es wohl so gewesen sein. Oder willst du Gott korrigieren? Vielleicht hat Gott sich einfach falsch ausgedrückt, denn, wie Catherine so richtig bemerkte, der Satz macht ja auch dann Sinn, wenn man ma'a als bei/mit versteht. Aber trotzdem kann Gott das nicht gemeint haben?
Also noch einmal: Bitte meine Beiträge genauer lesen. Wenn du dies wirklich getan hättest, wäre es nicht schwer zu verstehen, dass ich genau das bejaht habe, was du mir hier vorwirfst.
Das ist genau das, was ich dir schon im vorigen Beitrag vorgeworfen haben. Du gehst nicht von den sprachlichen Gegebenheiten aus bei deiner Analyse, sondern von dem Ziel, das du gerne erreichen möchtest.
Eben genau das versuche ich dir die ganze Zeit zu sagen. Ich mache Gebrauch von einem authentischen Wörterbuch des Qur'an. Wieso soll ich jetzt nur auf mein Ziel absehen und dabei die Sprache vernachlässigen, wenn doch diese authentische Quelle es mir zulässt eine solche Interpretation dieses Verses zu vollziehen? Zumindest solltest du diesen Punkt langsam fallen lassen. Nicht umsonst habe ich aus der Mufradat zitiert.
Und das verstehst du unter Logik? Meine Güte, mag sein, dass du kein gutes Vorstellungsvermögen hast, dann will ich ja gerne nachsichtig sein mit dir, aber andere Leute können sich sehr wohl vorstellen, dass Iblis anwesend war, aber halt nicht direkt in der Gruppe der Engel, die sich niedergeworfen haben. Es gibt hier weder einen Widerspruch, noch eine Einschränkung, noch sonst irgendeinen Fehler.
Es ist wohl einfach jemandem voreilig sein Vorstellungsvermögen abzusprechen, ohne dabei genau seine Statements zu lesen. Wollen wir jetzt auch über Abstandsbestimmungen reden, die im Gebrauch des ma'a verwendet werden? Wenn er „körperlich“ anwesend war (das gestehst du selbst, und zwar egal auf welcher Distanz zu der Gruppe der Niederfallenden Engeln!), als Allah (swt) alle aufrief, dann hat er sich nicht verbeugt und ist deshalb (wie Imam Rahib das sagt!) als min zu verstehen!
Lies dir meinen Satz noch einmal in Ruhe durch.
„Es macht eben keinen Sinn, da zuvor gesagt wird, dass er sich nicht der Gruppe der Niederfallenden anschloss („min“; also durch seine aktive Verweigerung sich niederzuwerfen) und somit den Zorn Gottes auf sich zog. Auf der anderen Seite kann
nicht später gesagt werden, dass er
nicht deswegen der Gruppe zugehörig war, weil er („ma'a“) nicht anwesend war.“
=> Ich sagte: Iblis war
anwesend und hat sich nicht verbeugt.
Hier nochmal die Zwei Verse:
Nur Iblis nicht; er gehörte nicht zu denen „min“ (مِّنَ السّٰجِدِيْنَ) , die sich unterwerfen. (7:12)
Und hier mit "ma'a"
„ Nicht also Iblis; er weigerte sich, unter „ma’a“ (مَعَ السّٰجِدِيْنَ) den Niederfallenden zu sein.“ (15:32)
Zu behaupten, es gebe keine bestimmte Regel, aus der zu schließen sei, welche Bedeutung akkurat sei, beweist nur noch einmal mehr, dass du von Sprachwissenschaft keinen blassen Schimmer hast.
Dann nenn uns doch bitte diese Regel.
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Ich würde gern auf noch einen Vers eingehen. Ich hoffe der bringt uns weiter:
„Die Heuchler werden sonder Zweifel im tiefsten Feuersgrund sein; und keinen Helfer wirst du für sie finden, außer jenen, die bereuen und sich bessern und festhalten an Allah und in ihrem Gehorsam gegen Allah aufrichtig sind. Also gehören sie zu ( مَعَ) den Gläubigen. Und Allah wird bald den Gläubigen einen großen Lohn gewähren.“ (4:146-147)
Dieser Vers macht es so deutlich, dass das „ma'a“ im Sinne des „min“ verwendet werden darf und hier eigentlich sogar muss, da zum einen die Zulässigkeit durch Imam Raghib gegeben ist und andernfalls die Barmherzigkeit Allahs in Frage gestellt wird, wenn verzweifelt an einem „ma'a“ festgehalten wird.
Allah (swt) prophezeit den Heuchlern, dass sie im tiefsten Feuersgrund sein werden und keiner sie vor diesem bewahren kann. Nur sie allein können dem Höllenfeuer entgehen, wenn sie die vier Eigenschaften in sich entwickeln:
1) Sie bereuen ihr Verhalten
2) Sie bessern sich
3) Halten fest an Allah (swt) und
4) Sind Allah (swt) gegenüber gehorsam.
Diejenigen, die diese vier Eigenschaften in sich entwickeln, werden „ma'a“ mit/bei den Gläubigen sein (modale oder zeitliche Übersetzung; egal wie es dir passt). Im nächsten Satz heißt es, dass den
Gläubigen ein großer Lohn erwartet.
Wenn wir jetzt an deinem „ma'a“ festhalten, bleiben die sich bessernden und bereuenden immer noch Heuchler und ihnen bleibt trotz bilden dieser vier Eigenschaften nichts anders übrig, als im „tiefsten Feuersgrund“ zu landen, denn Allah (swt) verspricht den Gläubigen einen Lohn, nicht den Heuchlern. Wenn wir jetzt aber das „ma'a“ als „min“ verstehen, würde das ganze einen Sinn ergeben: Diejenigen, die sich bessern werden von der Barmherzigkeit Allahs (swt) erfasst, aufgrund ihrer Reue zu den Gläubigen gezählt und erhalten den Lohn der Gläubigen.