Gelebter Islam

[ka1960]

Merkst du eigentlich, dass du mit solchen Äußerungen anderen Ausrichtungen oder Auslegungen des Islam das Existenzrecht absprichst?

Nein.

Wenn jemand schreibt, dass die meisten Mulsimas KT tragen, dann heißt das nicht, dass er damit allen anderen Muslimas das Recht abspricht, kein KT zu tragen.

Mit Verallgemeinerungen muß man leben können, ohne sie gäbe es z. B. keine Berichterstattung in der Presse. Oder hätte die Autorin dieses Artikels alle 25.000 Konvertiten befragen sollen? Würdest du ihr auch vorwerfen, anderen Ausrichtungen oder Auslegungen des Islam das Existenzrecht abzusprechen?

Dein Beispiel mit dem Kopftuch hinkt an dieser Stelle, denn mit so einer Formulierung hätte wohl kaum einer ein Problem, denn der kann man einfach zustimmen oder auch nicht. Dein Nachsatz beweist aber mal wieder, dass du unser Anliegen gar nicht verstanden hast: es geht nicht darum, was Konvertiten tun oder nicht tun oder dass wir Konvertiten (wer ist eigentlich "die Konvertiten"?) uns unseren Islam zurechtbasteln, wie es uns gefällt, sondern es geht uns schlicht und einfach darum, dass es unterschiedliche Ausrichtungen und Auslegungen des Islam gibt. Dass das auch von der Presse nur selten wahrgenommen wird, steht auf einem anderen Blatt, regt mich aber natürlich auch auf. (Ich kenne übrigens bisher keine muslimische Mutter, die sich Gedanken über Babykotze auf ihrer Kleidung macht, wohl aber ein paar mysteriöse Fatwas dazu, die wir hier auch schon mal diskutiert haben.)

Ich finde es jedenfalls lächerlich, auf Beiträge von gestandenen Musliminnen, die zum Teil auch noch jahrelang Islamwissenschaften, Arabistik oder Orientalistik studiert haben, einfach mit einem Artikel zu reagieren, mit dem bewiesen werden soll, dass der Islam ja doch ganz anders ist, als wir es uns vorstellen. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand ernsthaft an einem Gedankenaustausch interessiert ist. Den Eindruck habe ich jedoch bei dir nicht. Du gibst hier einfach immer nur dieselben stereotypen Behauptungen wieder, ohne dich inhaltlich mit unseren Beiträgen auseinander zu setzen, und das nervt gewaltig.

Gut. Vielleicht erläuterst du dann noch, wo ich jemand das Existenzrecht abgesprochen habe. Das fand ich nämlich das bemerkenswerteste an deiner Aussage.

[killyfisch]

Das machst du, in dem du auf alle unsere Beiträge besagte Artikel verlinkst und das von uns Gesagte nicht wahrnimmst bzw. einfach beiseite wischst.

[Silvia]

Hallo, ka,
es gibt den "Islam" genausowenig, wie es "Das Christentum" gibt.
Es gibt konservative, progressive und liberale,
es gibt Katholiken, Orthodoxe und Protestanten in ganz unterschiedlichen Ausführungen,
und Du kannst zum Beispiel auch nicht immer wieder versuchen,
mich zum Sozialismus zu bekehren,
indem Du darauf herumreitest,
daß die "Freitags-kein-Fleisch"-Regel aber albern, unlogisch und überholt sei.
(Diese Regel ist katholisch, ich bin evangelisch.)

Genau das tust Du aber hier mit dem Islam.
Du diskutierst mit progressiven Muslimas
über konservative Ansichten.
viele Grüße,
Silvia

[Dilara]

Genau das tust Du aber hier mit dem Islam.
Du diskutierst mit progressiven Muslimas
über konservative Ansichten.
viele Grüße,
Silvia

Meine Gedanken wunderbar auf den Punkt gebracht! Danke!

[ka1960]

Genau das tust Du aber hier mit dem Islam.
Du diskutierst mit progressiven Muslimas
über konservative Ansichten.
viele Grüße,
Silvia

Hallo Silvia,

könntest du bitte die Definition darüber nachreichen, was aus deiner Sicht (im Kontext dieses Forums) "progressiv" ist. Ich frage das deshalb, weil ich hier schon von 5Sterne-Forumsmuftis Ansichten gelesen haben, die mich über die Bedeutung dieses Begrifffs haben nachdenken lassen. Mir scheint das eher "relativ" zu sein.

Übrigens, den Islam gibt es schon, genauso wie den Baum, das Auto, die Straße oder das Christentum. Man muß nur willens und in der Lage sein, wie bei allen komplexen Begriffen, in der Debatte das Allgemeine vom Besonderen auseinanderzuhalten und diese Phrase nicht nur dann in den Ring werfen, wenn es argumentatorisch gesehen "eng" wird. Schliießlich wird ja auch islamischer Religionsunterricht gefordert, was wäre das denn für ein Islam der da gelehrt werden soll, wenn es den Islam gar nicht gibt?

Viele Grüße,
k.a.

[killyfisch]

Vielleicht ist dieser Thread interessant: Progressiv - wo sind die Grenzen?

Übrigens, den Islam gibt es schon, genauso wie den Baum, das Auto, die Straße oder das Christentum. Man muß nur willens und in der Lage sein, wie bei allen komplexen Begriffen, in der Debatte das Allgemeine vom Besonderen auseinanderzuhalten und diese Phrase nicht nur dann in den Ring werfen, wenn es argumentatorisch gesehen "eng" wird.

Ich habe den Eindruck, dass es andersherum ist: wenn es argumentatorisch eng wird, fällt "man" wieder darauf zurück, dass es nur "den" Islam gibt

[Beate]

könntest du bitte die Definition darüber nachreichen, was aus deiner Sicht (im Kontext dieses Forums) "progressiv" ist. Ich frage das deshalb, weil ich hier schon von 5Sterne-Forumsmuftis Ansichten gelesen haben, die mich über die Bedeutung dieses Begrifffs haben nachdenken lassen. Mir scheint das eher "relativ" zu sein.

deine subtilen Sticheleien bringen uns im Thema 0,0 weiter, liebe ka.