Happy Ramadan

[rosaveilchen]

Happy Ramadan


Wie wir den Ramadan 1430 / 2009 erleben


Ach herrje, war das ein Durcheinander. „Ja, ist denn am Freitag Ramadan?“ – „Nein, er ist erst Samstag!“ – „Ja, aber morgen ist doch der Erste des Ramadan.“ – „Ja, aber den Neumond siehst du erst am Zweiten Ramadan.“ So begann das Chaos des 1430. Ramadan in der islamischen Zeitrechnung. Der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland spricht von Freitag als ersten Fastentag, die anderen orientieren sich an den arabischen Ländern, wo der Neumond und die Fastenzeit erst am Samstag beginnt. Dennoch lassen wir uns dadurch nicht die Vorfreude verderben.

Der Fastenmonat Ramadan, der heilige Monat im islamischen Kalender in dem die ersten Verse des Korans offenbart wurden. Später wird dieser Monat als Fastenmonat der islamischen Gemeinde bestimmt, als Monat in dem von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang der Muslim sich enthalten soll. Er wird die vierte Säule des Islams und das Fasten neben dem Pflichtgebet die beste gottesdienstliche Handlung. Enthaltung von Essen, Trinken, Rauchen, Sex, erst ab Sonnenuntergang ist es dem Gläubigen wieder erlaubt, der dann umso herzhafter zulangt. Traurig nur, dass Ramadan genauso zu einer Zeit des Konsums verkommt wie Weihnachten. Die islamischen Geistlichen maulen unterschiedlich über diese Zustände und auch bei den Gläubigen sind die Reaktionen unterschiedlich. Aber um den Kommerz in der islamischen Welt soll es hierbei nicht gehen.

Denn wir Muslime hier in Deutschland erleben den Ramadan vielfältig, von Muslim zu Muslima verschieden. Da ist Amatullahs Familie, deren Mutter gerade ihr drittes Kind erwartet und von daher vom Fasten befreit ist. Die wird aber genauso traurig darüber sein nicht fasten zu müssen, bzw. dürfen, wie ihre Tochter, die ausgerechnet am ersten Fastentag ihre Tage hat und sowohl in der Hinsicht nicht fasten darf, da sie die rituelle Reinheit nicht erfüllen kann, als auch, dass die Religion hier klar auf die Frauen Rücksicht nimmt. Denn so klagt sie über Unterleibsschmerzen und ist gleichzeitig froh, jetzt nicht fasten zu müssen / dürfen. Etwas mit dem auch andere Muslimas zu kämpfen haben, denn die zum Islam konvertierte Olga hat nun ihren ersten Ramadan. Die Menstruation hörte genau zum ersten Fastentag auf, doch wer mit Ramadan und Fasten noch keine Erfahrungen gesammelt hat, der wird sein blaues Wunder erleben, wenn er die Kombination aus Essen und Trinken zur Morgenstunde nicht richtig hinbekommt. Erfahrungen die auch ich bei meinem ersten freiwilligen Fasten sammeln durfte. Beim ersten Mal zuwenig gegessen, beim zweiten Mal zu wenig getrunken. Oh, was für eine Qual. Umso schöner, ja fast göttlich befreiend ist das Fastenbrechen. Und einmal dies durchzumachen ist prägend für die Seele des Menschen. Denn wer einmal weiß wie dieser Hunger und Durst ist, wo wir uns in Sachen Hunger doch nicht beklagen können, 18 Stunden ohne Nahrungszunahme zu sein, wo der Körper doch 40 Tage ohne, zu Recht kommt. Das lässt einen spüren wie es mehr als einer Milliarde Menschen auf der Welt täglich ergeht. Also bitte keine Klage über eine durstige Kehle und einen schmerzende Magen.

Wer die Kombination aus Essen und Trinken für den gesamten Tag richtig hinbekommt der beendet abends mit einem hungrigen Magen sein Fasten, doch sollte er wie schon der Prophet sagte, sich nicht überfressen. Und dann muss man sarkastisch an die vielen Muslime denken, die im Ramadan zu- statt abnehmen. Nicht Sinn und Zweck für einen Monat in dem der Mensch in Spiritualität, innerer Ruhe, Selbstbeherrschung und einem Mitgefühl für die Armen und Hungernden aufgehen soll.

Denn Ramadan ist nicht allein ein Fastenmonat, sondern der Monat in der, der Muslim in Spiritualität aufblühen soll. Dazu zählen neben den fünf Pflichtgebeten viele Bitt- und freiwillige Gebete und dass Tarawih-Gebet in der Nacht, in dem zwanzig Gebetseinheiten verrichtet werden, mehr Gebetseinheiten als bei allen fünf Pflichtgebeten zusammen verrichtet werden. Wer denn Koran auswendig kann, soll in diesen Tarawih-Gebeten es schaffen den ganzen Koran im Monat Ramadan zu rezitieren. In Deutschland weniger der Fall, dafür in den arabischen Staaten ein wunderschönes Erlebnis, wenn die Moscheen überfüllt sind und in Kuwait-Stadt Sheikh Mishary Al Afasy, ein Topstar unter den islamischen Gelehrten, seine Stimme erhebt und rezitiert. Da treibt es nicht wenigen Muslimen beim Klang seiner Stimme und der Poesie des Korans die Tränen in die Augen. Auch sonst ist gerade das Rezitieren der heiligen Schrift im Ramadan sehr wünschenswert, keine große Anstrengung wenn man pro Tag 20 Seiten liest.

Problematisch wird Ramadan 2009 bestimmt nicht, vielmehr wird er es wenn er sich aufgrund des Mond-Kalenders jedes Jahr um 10 Tage nach vorne verschiebt, in etwa sieben Jahren hier in Deutschland genau zur Zeit der längsten Tage liegt und das Fasten bei Höchsttemperaturen zu verrichten sein wird. Kein leichtes Unterfangen. Doch man soll nicht klagen. Nicht jetzt im Ramadan, wenn wir eintauchen in eine Zeit der Selbstbeherrschung und ein Aufblühen der Spiritualität und seelischen Zufriedenheit. Also lieber Muslim, freue dich und faste.

http://www.rp-online.de/hps/client/opin ... land/leben

[Hiyam]

danke für das Einstellen, Rosaveilchen

[starlight1210]

aber die heißesten Tage sind meiner Meinung nach Juli/ August und nicht Juni. Aber ansonsten stimme ich dir zu.

Anja

[nurhrii]

Ich habe gestern von einer Schwester gehört, dass wir in 2015 Iftar erst gegen 23 Uhr haben ...kann das wirklich sein?

Ich bin mir net so sicher...aber naja, fragen schadet ja nichts

[filfla]

Ich habe gestern von einer Schwester gehört, dass wir in 2015 Iftar erst gegen 23 Uhr haben ...kann das wirklich sein?

Ich bin mir net so sicher...aber naja, fragen schadet ja nichts

Nein, das ist jetzt bisschen übertrieben, das späteste ist kurz vor 22 uhr. Wenn wir Ramadan Ende Juni habe (ob das 2015 ist weiß ich nicht, bin zu faul zum nachrechnen)

[nurhrii]

Ich habe gestern von einer Schwester gehört, dass wir in 2015 Iftar erst gegen 23 Uhr haben ...kann das wirklich sein?

Ich bin mir net so sicher...aber naja, fragen schadet ja nichts

Nein, das ist jetzt bisschen übertrieben, das späteste ist kurz vor 22 uhr. Wenn wir Ramadan Ende Juni habe (ob das 2015 ist weiß ich nicht, bin zu faul zum nachrechnen)

Ich habe auch gedacht, dass DAS wohl ein bisserl spät ist...aber ich wollte lieber noch mal nachfragen.
Ausserdem, jetzt muss erst einmal dieser Ramadan durchgezogen werden...warum mache ich mir Gedanken über 2015?