KARANIYA METTA SUTTA
Das Sutra von der liebenden Güte
Wem klar geworden, dass der Frieden des Geistes
das Ziel seines Lebens ist,
der bemühe sich um folgende Gesinnung:
Er sei stark, aufrecht und gewissenhaft,
freundlich, sanft und ohne Stolz.
Genügsam sei er, leicht befriedigt,
nicht viel geschäftig und bedürfnislos.
Die Sinne still, klar der Verstand,
nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.
Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,
wofür ihn Verständige tadeln könnten.
Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden.
Was es auch an lebenden Wesen gibt:
ob stark oder schwach, ob groß oder klein,
ob sichtbar oder unsichtbar, fern oder nah,
ob geboren oder einer Geburt zustrebend -
mögen sie alle glücklich sein.
Niemand betrüge oder verachte einen anderen.
Aus Ärger oder Übelwollen wünsche man keinem
irgendwelches Unglück.
Wie eine Mutter mit ihrem Leben
ihr einzig Kind beschützt und behütet,
so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:
ohne Hass, ohne Feindschaft, ohne Beschränkung
nach oben, nach unten und nach allen Seiten.
Im Gehen oder Stehen, im Sitzen oder Liegen,
entfalte man eifrig diese Gesinnung:
Dies nennt man Weilen im Heiligen.
Wer sich nicht an Ansichten verliert,
Tugend und Einsicht gewinnt,
dem Sinnengenuss nicht verhaftet ist –
für den gibt es keine Geburt mehr.
Alles Liebe,
Ji'un Ken
Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten
Ein Lehrer ist ein Schüler der nicht aufgegeben hat.
- Ji'un Ken
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten
Rezitation zum Essen
Erstens: Ich denke daran, woher diese Speise kommt und wieviel Arbeit
damit verbunden war.
Zweitens: Beim Empfang des Essens ist mir mein eigenes Handeln
bewußt.
Drittens: Ich achte darauf, nicht zerstreut oder gierig zu sein.
Viertens: Ich schätze dieses Essen, weil es Körper und Geist gesund
erhält.
Fünftens: Ich empfange diese Gabe, um allen Wesen zu nutzen.
Alles Liebe,
Ji'un Ken
Erstens: Ich denke daran, woher diese Speise kommt und wieviel Arbeit
damit verbunden war.
Zweitens: Beim Empfang des Essens ist mir mein eigenes Handeln
bewußt.
Drittens: Ich achte darauf, nicht zerstreut oder gierig zu sein.
Viertens: Ich schätze dieses Essen, weil es Körper und Geist gesund
erhält.
Fünftens: Ich empfange diese Gabe, um allen Wesen zu nutzen.
Alles Liebe,
Ji'un Ken
Ein Lehrer ist ein Schüler der nicht aufgegeben hat.
- maryamberlin
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten
Autobiographie in fünf Kapiteln
1.
Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren...
Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos wieder herauszukommen.
2.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.
3.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle noch hinein.
Aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.
4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.
5.
Ich gehe eine andere Straße.
(Ato Rinpoche)
Das hat mir während einer schwierigen Lebensphase mal meine Therapeutin gegeben, und ich muss sagen, ich erkenne mich doch sehr oft wieder. Seufz!
1.
Ich gehe die Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren...
Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos wieder herauszukommen.
2.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.
3.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle noch hinein.
Aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.
4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.
5.
Ich gehe eine andere Straße.
(Ato Rinpoche)
Das hat mir während einer schwierigen Lebensphase mal meine Therapeutin gegeben, und ich muss sagen, ich erkenne mich doch sehr oft wieder. Seufz!
"Es stände besser um die Welt, wenn die Mühe, die man sich gibt, die subtilsten Moralgesetze auszuklügeln, zur Ausübung der einfachsten angewendet würde."
(Marie von Ebner-Eschenbach)
(Marie von Ebner-Eschenbach)
Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten
Angesichts der hitzigen Diskussionen der letzte Tage passt dieses aus dem Talmud wohl ganz gut:
"Genau wie die Gesichter der Menschen einander nicht gleichen, so sind auch ihre Ansichten nicht gleich" [Berachot 58a].
"Genau wie die Gesichter der Menschen einander nicht gleichen, so sind auch ihre Ansichten nicht gleich" [Berachot 58a].