Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Bereicherung oder Krisenherd? (für Gäste lesbar)
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Birtanem
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von Birtanem »

Elisabeth hat geschrieben: Genau wie Frauen,die bei größter Hitze ein Kopftuch tragen - dürfen die das nicht mal bei dieser Hitze absetzen? :engel_lieb:
Das ist wohl nicht ganz das gleiche, das eine ist halt ein bisserl unangenehm, das andere bringt einen u.U. um.

@Beate, ich bin mir sicher, daß der von Dir gesichtete Mönch schlicht etwas schräg war. Tibet liegt in einem Hochgebirge, es muß also irgendeine winterkompatible Kleidung geben.
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von Hiyam »

winterkompatibel stelle ich mir Umhänge aus Kaschmir vor :smifun: Die Mönche sitzen quasi ja an der Quelle im Himalaya.
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Elisabeth
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von Elisabeth »

Birtanem hat geschrieben:
Elisabeth hat geschrieben: Genau wie Frauen,die bei größter Hitze ein Kopftuch tragen - dürfen die das nicht mal bei dieser Hitze absetzen? :engel_lieb:
Das ist wohl nicht ganz das gleiche, das eine ist halt ein bisserl unangenehm, das andere bringt einen u.U. um.

große Kälte muss einen ebensowenig oder ebensoviel umbringen wie große Hitze. Die Shaolin-Mönche lernen im Kung Fu auch durch innere Haltung gegen z.B. extreme Temperaturen unempfindlich zu werden.

Ich persönlich finde die Aussage des Dalai Lama etwas oberflächlich.
Wen er davor warnt, oberflächliches unhinterfragt zu übernehmen, dann kann ich ihm nur Recht geben.
Aber er kann nicht davon abraten, die Religion zu wechseln, das muss er den Menschen schon selber überlassen - vielleicht ist er aber nur ungeschickt zitiert worden! :roll:
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von Dua »

Elisabeth hat geschrieben:
Birtanem hat geschrieben:
Elisabeth hat geschrieben: Genau wie Frauen,die bei größter Hitze ein Kopftuch tragen - dürfen die das nicht mal bei dieser Hitze absetzen? :engel_lieb:
Das ist wohl nicht ganz das gleiche, das eine ist halt ein bisserl unangenehm, das andere bringt einen u.U. um.

große Kälte muss einen ebensowenig oder ebensoviel umbringen wie große Hitze. Die Shaolin-Mönche lernen im Kung Fu auch durch innere Haltung gegen z.B. extreme Temperaturen unempfindlich zu werden.

Ich persönlich finde die Aussage des Dalai Lama etwas oberflächlich.
Wen er davor warnt, oberflächliches unhinterfragt zu übernehmen, dann kann ich ihm nur Recht geben.
Aber er kann nicht davon abraten, die Religion zu wechseln, das muss er den Menschen schon selber überlassen - vielleicht ist er aber nur ungeschickt zitiert worden! :roll:
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Birtanem
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von Birtanem »

Elisabeth hat geschrieben: Aber er kann nicht davon abraten, die Religion zu wechseln, das muss er den Menschen schon selber überlassen - vielleicht ist er aber nur ungeschickt zitiert worden! :roll:
Raten kann er zu allem, er nimmt doch niemandem die Entscheidung ab. Und nein, er ist nicht ungeschickt zitiert worden, er ist der Meinung, daß man, anstatt sich etwas ganz neuem zuzuwenden, sicher auch sehr viel Weiheit aus seiner angestammten Religion ziehen könnte, würde man sich mit ihr so gründlich beschäftigem wie mit dem "Neuerwerb". Das ist übrigens eine Meinung, zu der ich schon länger gekommen bin. Er sagt außerdem, bezogen auf den Buddhismus, daß ja nichts dagegen spreche, Elemente davon zu übernehmen, ohne gleich zu konvertieren.
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von Judy »

Wie ich schon weiter oben schrieb, wenn sich jemand bewusst mit der eigenen religion auseinander gesetzt hat und sich bewusst dann dagegen entscheidet-GUT!

Aber wenn man nie religiös war und sich auch nur ansatzweise mit Religion beschäftigt hat und dann voller Überenthusiasmus in eine Religion stürzt, weil neu, finde ich das schon merkwürdig.

Ich muss sagen, das problem am Religionswechsel ist und bleibt, dass man seine Wurzeln nicht gänzlich abstreifen kann. Unsere kultur ist nunmal stark christlich geprägt und das ist in uns, die wir hier aufgewachsen sind verankert.
deswegen könnte ich zB nie auf die Familinfeste verzichten, die hier gefeiert werden. Dieser Teil der europäischen Kultur steckt ganz tief in mir drin.
Da wären wir auch irgendwie beim thema Kultur-Religion aus "Islam-Info" angelangt. Der Islam zB wird hier gerade erst durch ein paar Konvertierte gelebt. An sich ist der Islam jedoch arabisch stark gefärbt, das ist nicht zu leugnen.
Und ich bin nunmal keine Araberin.
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von iman07 »

Selam,

also ich persoenlich haette mich noch so lange mit meiner christlichen Traditionen auseinandersetzen koennen und es haette nichts gebracht (und ich hab das auch durchaus getan, bin sogar zwei Wochen ins Kloster um meinen Glauben wiederzufinden etc)
er ist der Meinung, daß man, anstatt sich etwas ganz neuem zuzuwenden, sicher auch sehr viel Weiheit aus seiner angestammten Religion ziehen könnte, würde man sich mit ihr so gründlich beschäftigem wie mit dem "Neuerwerb"
Ich denke ehrlich gesagt nicht dass das richtig ist. Es entspricht auch ueberhaupt nicht meinem Verstaendnis von Islam. Ich bin der Ansicht dass alles in unserem Leben von Allah vorbestimmt ist, so auch wer konvertiert und wer nicht. Ich glaube nicht an Zufaelle, und ich glaube deshalb auch nicht dass ich aus Zufall Muslima geworden bin. Auch nicht weil ich nach einer neuen Religion gesucht habe (hab ich naemlich absolut nicht)

Ich persoenlich finde seine Aussage ehrlich gesagt sogar etwas beleidigend :? Ein Religionswechsel ist ein einschneidende Sache in jedermanns Leben, und ich denke die wenigstens nehmen so etwas auf die leichte Schulter. Deshalb find ich es etwas verstoerend wenn einem dann gesagt wird haette man sich nur mehr mit der eigenen Religion auseinandergesetzt, waere das alles nicht noetig gewesen :flop:

Vielleicht bezieht er sich mit seiner Aussage aber einfach nur rein auf den Buddhismus, der heutzutage einfach "in" ist. Ich denke aber nicht dass seine Aussage allgemeingueltig ist. Insofern stimme ich Elisabeth zu, naemlich dass er evtl ungluecklich zitiert wurde.
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Birtanem
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von Birtanem »

Salam,
iman07 hat geschrieben:Ich denke ehrlich gesagt nicht dass das richtig ist. Es entspricht auch ueberhaupt nicht meinem Verstaendnis von Islam. Ich bin der Ansicht dass alles in unserem Leben von Allah vorbestimmt ist, so auch wer konvertiert und wer nicht. Ich glaube nicht an Zufaelle, und ich glaube deshalb auch nicht dass ich aus Zufall Muslima geworden bin.
das hat auch nichts mit Zufall zu tun, sondern mit dem Konzept des freien Willens. Man bekommt Angebote, und man nimmt sie an oder auch nicht. Wirklich vorherbestimmt im Leben ist wenig.
Vielleicht bezieht er sich mit seiner Aussage aber einfach nur rein auf den Buddhismus, der heutzutage einfach "in" ist. Ich denke aber nicht dass seine Aussage allgemeingueltig ist. Insofern stimme ich Elisabeth zu, naemlich dass er evtl ungluecklich zitiert wurde.
Ich wiederhole mich ja ungern, aber nein, wurde er nicht. Er hat wenigstens einen ausführlichen Aufsatz zum Thema verfasst. Allerhöchstens könnte man anführen, der sei unglücklich übersetzt worden, ich hatte allerdings beim Lesen nicht den Eindruck.

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iman07
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von iman07 »

Selam,
Birtanem hat geschrieben:
Ich wiederhole mich ja ungern, aber nein, wurde er nicht. Er hat wenigstens einen ausführlichen Aufsatz zum Thema verfasst. Allerhöchstens könnte man anführen, der sei unglücklich übersetzt worden, ich hatte allerdings beim Lesen nicht den Eindruck.
Na gut, dann wirst du recht haben. Das heisst dann wohl einfach dass ich eine andere Meinung hab als er :mrgreen:

Natuerlich ist mir klar dass man einen freien Wille hat und dass das auch ein Grundbestandteil von Islam ist. Ich meinte damit dass ich nicht zufaellig in meinem Leben in die Situation geraten bin die mich konvertieren liess und dass dies meiner Meinung nach von Allah vorherbestimmt war. Natuerlich haette ich mich auch dagegen entscheiden koennen, das meinte ich aber nicht.
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Re: Dalai Lama rät von Religionswechsel ab

Beitrag von Catherine »

Zuerst war ich etwas befremdet, als ich die Aussage des Dalai Lama gelesen habe.
Allerdings, nach etwas darüber sinnieren, kann ich ihn als Oberhaupt der Tibetisch-Buddhistischen Religion durchaus verstehen. Gerade beim tibetischen Buddhismus gibt es wohl viele, die sich aus "Free Tibet" Gedanken oder weil's bei den Stars in Hollywood gerade in ist, als Buddhisten bezeichnen und sich absolut nicht mit den wahren Inhalten der Religion auseinandersetzen.
Durch die Medien wird suggeriert: Tibet ist gut, der Dalai Lama ist gut, der tibetische Buddhismus ist gut, die Hollywoodstars sympathisieren damit -> Trend. Siehe z.B. dieser Artikel

Vor diesem Hintergrund vertehe ich seine Äußerungen und denke nicht, dass er damit Menschen kritisiert, die sich nach reiflicher Überlegung und dem Auseinandersetzten mit sowohl der eigenen "alten" als auch "neuen" Religion bewusst für diesen Schritt entscheiden.
Beate hat geschrieben:Wer Zen-Meditation übe, müsse nicht auch noch eine japanische Inneneinrichtung haben.
Also wenn's nach der Inneneinrichtung geht, müsste ich eindeutig evangelisch sein - denn die ist bei mir durch und durch schwedisch, also von Ikea. :smifun:
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