Irene hat geschrieben:@malaika: Ich rede jetzt nur über die Vereinbahrungen in meiner Ehe, nicht ob jetzt jemand schlechter oder besser ist.
...
Zum Thema Alkohol: Ich habe meinen Mann als Nichttrinker kennengelernt
, also wenn er jetzt erst anfangen würde wäre es ganz anders als wenn er es nicht schafft aufzuhören, er ist der geborene Muslim nicht ich.
Das sind deine persönlichen Präferenzen, und ich finde das auch völlig in Ordnung.
So hast du es aber zuerst nicht formuliert. Du hast eine allgemeingültige Aussage gemacht in der Richtung, dass du es nicht nachvollziehen kannst / nicht gutheißt, wenn ein gläubiger Muslim Alkohol trinkt. Daran habe ich mich gestört.
Was kann einen Menschen dazu bringen regelmäßig Alkohol zu trinken als Muslim.......gar nix!
Irene hat geschrieben:Das sehe ich zu 100% genauso wie du und ich würde niemanden verurteilen dafür. Nur ob ich in einer Ehe meinen Lebensweg längerfristig mit einem Menschen gehen würde, der völlig entgegen meiner grundsätzlichen LEBENSEINSTELLUNG lebt, weiss nicht ob das gut geht...?
Auch das finde ich völlig nachvollziehbar. Aber deine Postings sind eben sehr generell formuliert. Nach dem Motto: kein Kopftuch -- frau beachtet Gottes Gesetze nicht. Alkohol -- nicht nachvollziehbar bei einem gläubigen Menschen. Und so weiter.
Womit ich mich generell auch sehr schwertue, ist, wenn Glauben an solchen Dingen festgemacht wird. Ich beobachte nämlich oft bei "strengeren" Muslimen, dass das Einhalten gewisser Verbote und Gebote als entscheidend für die Gläubigkeit eines Menschen angesehen wird. Und oft erstarrt der Glauben dann in Ritualen, die gar nicht mal essentiell für die meiner Meinung nach wichtigen Eigenschaften und Verhaltensweisen eines "gläubigen" Menschen sind.
Es gibt zum Beispiel Menschen, die fünfmal am Tag beten, aber trotzdem lügen und betrügen. Es gibt Menschen, die niemals einen Tropfen Alkohol anrühren würden oder mit Menschen, die welchen trinken, im gleichen Raum sitzen, aber Kette rauchen oder literweise Cola trinken oder ihrem Körper anderweitig schaden. Es gibt Frauen, die peinlichst genau darauf achten, ihren Körper zu verhüllen, aber lästern und intrigieren. Und so weiter. Daher finde ich es problematisch, Menschen nach einer Checkliste, die sich nur an gewissen Regeln orientiert, in "gute" und "schlechte" bzw. praktizierende und nichtpraktizierende Muslime einzuteilen.
mamamia hat geschrieben:Naja, du wirst wissen, dass es eben viele Partnerschaften gibt (in dem Zusammenhang ist die Bezeichnung eigentlich schon gruselig *gg*), wo der Mann der Frau sagt, was sie zu tun hat, auch wenn es um die Kleidung geht.
Und da meinen dann halt muslimische Männer, die so aufgewachsen sind oder es in der Gesellschaft so sehen, dass sie extra drauf hinweisen müssen, dass sie das anders handhaben, als "Qualitätsmerkmal" gewissermaßen.
Natürlich weiß ich das.
Ich fand es aber seltsam, dass diese Formulierung von einer Frau kommt, insbesondere von einer, die darauf besteht, dass sie ihr Leben sehr selbstbestimmt führt.
Und ich weiß, dass viele Männer das sozusagen als "Qualitätsmerkmal" sehen. Ich bekomme doch mit, dass unzählige junge Männer in Ägypten darauf bestehen, ihre zukünftige Frau müsste auf jeden Fall Kopftuch tragen.
Aber da sind wir wieder bei dem, was ich oben geschrieben habe. Da geht es nur um das Abarbeiten einer Checkliste sozusagen, um die Erfüllung von Äußerlichkeiten, nach denen leider viele Menschen über die Gottesfürchtigkeit anderer urteilen. Ein Kopftuch sagt nichts, aber wirklich gar nichts über die Gläubigkeit seiner Trägerin aus. Und obwohl das in Ägypten eigentlich bekannt sein sollte, denn Hijabträgerinnen tun all die "unmoralischen" Dinge, die andere auch tun, wird es immer noch von der breiten Masse als Gradmesser für Gläubigkeit gesehen.