Salâm zusammen,
Ich muss mich mal an diesen Thread dranhängen, weil er einfach so total passend ist.
Nach langem religiösen Hin und Her, ihr habt's ja live mitbekommen hier, bin ich für mich zu einer Antwort gelangt.
Bei dem Threadtitel ganz überraschend:
ich bin Monotheistin.
Ich glaube an den einen, allmächtigen Schöpfergott, der sich durch Propheten den Menschen offenbart hat.
Ich glaube, dass Gott die Torah offenbart hat.
Ich glaube, dass Gott das neue Testament offenbart hat.
Ich glaube, dass Gott den Koran offenbart hat.
Und ich glaube, dass alle 3 Bücher richtig sind, wichtig sind, ihre Berechtigung haben.
Ich denke, dass Gott sich verschiedenen Völkern jeweils zu einem Zeitpunkt offfenbart hat, in dem das Volk für seine Botschaft empfänglich war und dass Gott jeweils eine Botschaft offenbart hat, die auf die jeweiligen Menschen zugeschnitten ist, an deren Gebote sich sich halten können, die in die jeweilige Kultur passt.
Ich glaube, dass Judentum, Christentum und Islam Recht haben und richtig sind.
Ich glaube, dass jede Religion eine gute Religion ist, wenn sie die Menschen an die Gegenwart Gottes erinnert und sie dazu anhält sich Gedanken darüber zu machen, wie sie ihr Leben im Hier und Jetzt gestalten sollen. Die viel beschworenen "christlichen Werte", wie z.B. Nächstenliebe, findet man ebenso im Islam und im Judentum.
Für mich zeigt sich die Größe Gottes genau darin, dass es verschiedene Religionen gibt, die alle im Kern die selben Wertvorstellungen und auch das selbe Gottesbild (ein einziger Schöpfer) transportieren. Denn dadurch wird es den Menschen leichter gemacht. Je nach Lebenseinstellung, Kultur, Persönlichkeit etc. gibt es für (fast) jeden die passende Religion.
Daher konnte ich gerade, ganz für mich alleine hier im Hotelzimmer, die Schahâda sprechen.
Denn ich glaube, dass es keinen Gott gibt, außer Gott.
Und ich glaube, dass Mohammend ein Prophet Gottes ist.
Macht mich das zur Muslima? Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass es sich gut und richtig angefühlt hat.
Auch wenn das jetzt nicht wirlich die Antwort war, die ich mir auf mein Hirnchaos erwartet habe, für mich passt's wie's ist. Ich möchte mich weiter informieren, weiter lernen, Spiritualität leben, gläubig sein. Bisher gibt es in jeder der drei Abrahamitischen Religionen Dinge, die ich unlogisch, nicht nachvollziehbar und unglaubwürdig finde. Daher kann ich nicht sagen "ich bin Muslima" oder "ich bin religiöse Jüdin".
Ehrlich gesagt finde ich das aber auch nicht so wichtig - das was zählt, ist der Glaube an Gott, die Demut und Dankbarkeit gegenüber Gott. Und auch das praktizieren der Religion in der einen oder anderen Form.
Klingt sicher fürchterlich chaotisch, formulieren ist nicht meine Stärke.
Zusammenfassung: Ja, ich bin Monotheistin.
Edit: Tippfehler