Gründung einer liberalen Gemeinde in Hamburg

[mona43]

In einem Artikel über die Imam Ali Moschee in Hamburg wird über die Gründung einer liberalen Gemeinde spekuliert.

"Jetzt diskutieren wir, ob wir nicht eine liberale Gemeinde gründen sollen, nach dem Vorbild der liberalen jüdischen Gemeinde", sagt Schütt.

...und die eher liberal orientierte deutschsprachige Gemeinde. Es geht um die Frage, ob in der Moschee überhaupt noch ein Platz für uns ist", sagt der Schriftsteller Peter Schütt, Mitglied der Gemeinde

Das Motto für ihre liberale muslimische Gemeinde haben Schütt und seine Mitstreiter dem Koran entnommen. "Es gibt keinen Zwang im Islam", heißt es da in Sure 2, 257. "Das Gewissen ist die höchste Instanz, nicht irgendein Imam oder Scheich", sagt Schütt.

Quelle: http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/mach ... senalster/
Das Motto für die etwaige neue Gemeinde hört sich ja erstmal gut an. Bin ja gespannt wie es weiter geht. Habt ihr Hamburgerinnen vielleicht mehr Informationen?

[Rajaa]

Salam, nein, noch nicht ... aber ich denke, das ist es wert, mal genauer festgestellt zu werden.

[Maymuna]

Danke für den Artikel, mona! Das ist wirklich sehr interessant.
Mich wundert ehrlich gesagt nicht, dass sich dort einige Menschen unwohl fühlen, finde es eher merkwürdig, dass sie so schockiert scheinen. Klar, es gibt in der Imam-Ali-Moschee relativ viele liberal denkende Menschen, aber die Moschee wird schon auch von Teheran aus kontrolliert, weshalb sie ja auch vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Anti-israelische Tendenzen wie Unterstützung der Hizbullah und Organisation des al-Quds-Tages (auch wenn es da ein paar Jahre Pause gab) sind auch keine Dinge, die erst seit gestern bekannt sind.
Von daher erhoffe ich mir leider von einer evtl. Gründung einer liberalen Gemeinde nicht allzu viel. Die wären sicher liberaler als viele andere, aber mir vermutlich noch zu konservativ.

Etwa 400 Familien stehen auf der Liste der deutschsprachigen Gemeinde, Schütt rechnet damit, dass eine Mehrheit sich ihnen anschließt. Es könnten aber auch Muslime von außerhalb der Moschee dazustoßen, Schütt denkt da an Hamburger Sufi-Orden, die von ihren derzeitigen, im Ausland lebenden Scheichs enttäuscht seien.

Irgendwie finde ich es ja gut, wenn es eine Gemeinde von Konvertiten wird, denn ich denke, dass Konvertiten ihren eigenen Weg im Islam finden müssen. Andererseits weiß ich nicht, ob so eine Abgrenzung wirklich so ideal ist.

[nurhrii]

War denn nicht vor einigen Monaten hier im Forum die Rede davon eine Hamburger Gruppe oder einen Hamburger Kreis in dieser Art zu gründen? Ich meine mich dunkel zu erinnern...da es in Zusammenhang mit einem HH-MA-Treffen war.

[Anisah]

Ja, da war die Rede von...mehr aber auch nicht. Bedarf hätte ich immer noch

[nurhrii]

Na, dann fang doch mal an zu organisieren für ein nächstes Treffen, liebe Anisah. Sobald der Anfang gemacht ist, ziehe Leute inshaAllah nach.

[Anne81]

Salam,

Interesse hab ich auch weiterhin, aber nach den letzten zwei Forumstreffen, die ja eher mau besucht waren bzw. nciht stattfanden, seh ich im Moment nicht, wie das gewinnbringend und zufriedenstellend laufen soll. Und damit hab ich gerade nicht viel Lust, mich in viel Organisation reinzuhängen.

[Maymuna]

Ich denke auch, dass das eher schwierig wird. Das Problem ist einfach, dass es einen festen Kern geben müsste, der diese Sache ganz intensiv angeht und zwar regelmäßig. Ich glaube nicht, dass es hier jemanden gibt, der dazu die Zeit und Energie hat. Wenn sich das auf Dauer erstmal etabliert und groß genug wird, dann kann man sich auch wieder zurücknehmen, aber wenn man will, dass wirklich was daraus wird, kommt man nicht drumherum am Anfang wirklich ganz viel Arbeit reinzustecken.

[nurhrii]

Das ist wohl wahr, maymuna. Jemand müsste sich quasi ausschließlich um diese Sache kümmern und aufbauen.

[Khadija Maryam]

Assalamu alaikum, meine Lieben,

da ich Peter (Schütt) heute nachmittag sehe, werde ich mal fragen wie das alles geplant ist bzw. werden könnte. Ich fände es wirklich toll, wenn das sich realisieren ließe. Da wäre ich sofort dabei. An entschlossenen und kompetenten Organisatoren sollte es nicht mangeln. Peter ist ja außerordentlich rührig und Halima auch. Und das sind nur zwei, die ich nun gerade kenne. Die "Dunkelziffer" dürfte sehr groß sein.

Insha Allah kann ich heute abend mehr berichten.

Liebe Grüße

Wassalam

Khadija Maryam Jutta

[Anisah]

Oh, das wär ja toll, gerne

Ansonsten stimme ich meinen Vorrednerinnen zu: die Forentreffen waren so entmutigend, dass ich in diese Richtung nicht weiter machen mag. Sowieso kann ich so etwas keinesfalls keinesfalls federführend organisieren. Ich, ein kompletter Grünschnabel mit notorischem Zeitmangel...nein, allenfalls kann ich hier und da mal eine helfende Hand leihen.
Mitmachen würde ich aber auf jedem Fall - eine islamische Gemeinde, wo ich mich wohlfühle, suche ich schon seeehr lange. Von den Sufis mal ab (wo ich aus anderen Gründen nicht warm werde), mangelt es mir vor allem [auch wenn das jetzt überheblich klingt] an GesprächspartnerInnen aus meiner "Schicht", mit "einfachen Leuten" verbindet mich halt nicht so viel, dass sie auch Muslime sind reicht nicht, das musste ich schmerzlich erkennen.
Die Bosnier, die Albaner, die Türken, die Algerier, alle waren sie sehr gastfreundlich...aber ich bin jedesmal gegangen mit dem Gefühl, hier fremd und "falsch" zu sein.

[Arife]

Salam

Irgendwie finde ich es ja gut, wenn es eine Gemeinde von Konvertiten wird, denn ich denke, dass Konvertiten ihren eigenen Weg im Islam finden müssen. Andererseits weiß ich nicht, ob so eine Abgrenzung wirklich so ideal ist.

Abgrenzung findet doch ständig statt, momentan ist es doch auch eher in Nationen unterteilt. Ich fände das schon gut, habe meinen Platz in der Moschee noch nicht gefunden.

Zu den Forentreffen.. Die letzten waren ja auch eher im Sommerloch

[filfla]

Abgrenzung findet doch ständig statt, momentan ist es doch auch eher in Nationen unterteilt.

aber das macht es doch nicht besser?!

[Anisah]

Naja, eine liberale Gemeinde wäre im Prinzip für alle offen - aber weil sie liberal ist, werden viele nicht kommen wollen.

[Maymuna]

Natürlich wäre sie im Prinzip für alle offen, so wie jede andere Moschee auch, aber da es ja hauptsächlich Deutsche sind, um die es in der im Artikel angesprochenen Gruppe geht, wäre da schon eine Art Abgrenzung da.