Persönlicher Gott

Verschiedene Richtungen im Islam. Theologische Konzepte. Forschung (für Gäste lesbar)
sonnenkind

Re: Persönlicher Gott

Beitrag von sonnenkind »

Re: Persönlicher Gott
regina hat geschrieben:
Ayda92 hat geschrieben:
Leila2003 hat geschrieben:
Mir persönlich fällt es schwer, an diese Form von Gott zu glauben, weil ich mir nicht
vorstellen kann, dass sich Gott ganz persönlich mit mir oder mit anderen Menschen beschäftigt. Ich glaube eher an einen Gott, der die Welt als Ganzes
überwacht und lenkt.


Das eine schließt doch das andere nicht aus! :confused:


Darüber können wir nichts wissen- weder über das eine noch über das andere.
Wir könnten uns immer nur in einem "eigenen Bild" spiegeln, ein eigenes "Gottesbild" entwerfen und dann daran glauben oder auch nicht...


Ja, dem würde ich zustimmen.


Ich glaube, dass es uns Menschen einfach schwerfällt, uns Gott anders vorzustellen als in den Kategorien, in denen wir eben fühlen und denken und handeln. Alles, womit wir ihn beschreiben, muss daher naturgemäß an der "Sache" vorbeigehen, weil wir eben diese Begrenzung einer individuellen Existenz haben und wir Intelligenz, Emotionen etc. nur als "Einzelwesen" erfahren. Darum würde ich meinen, dass die "Erfindung" von Monotheismus dem psychischen Bedürfnis des Menschen nach einem Gegenüber, einem "DU" (so hat Martin Buber das ausgedrückt) Rechnung trägt. So erfährt der Mensch vielleicht leichter die Beziehung zum Göttlichen. Auch im Islam heißt es glaube ich von Gott: "Ich sehnte mich danach, erkannt zu werden, darum erschuf ich Dich." Es ist also von einer intensiven Liebesbeziehung zwischen zwei "Individuen" die Rede. Die nicht-monotheitischen Religionen betonen stärkern den unpersönlichen, universalen Aspekt des Göttlichen, würde ich meinen. Ich finde aber nicht, dass sich das eine oder andere ausschließt. Die Begrenzungen in den Religionen kommen von uns Menschen, sie sagen nichts über "Gottes Wesen". Alle Religionen beschreiben das Göttliche als völlig jenseits von unserer Menschlichen Fassungskraft liegend. Aber das heißt nicht, dass man als Gläubiger nicht zu einem "Kunstgriff" greifen darf, um mit Gott in Kontakt zu kommen, und dann z.B. "lieber Gott" oder "Du" in einem Gebet zu sagen. Auch wenn alle wissen, dass da nicht auf Wolke 7 einer sitzt und "zuhört". Das mache ich doch im Gebet, um mein Herz besser zu öffnen. Gottes Herz ist sowieso immer offen, da braucht es keine "Tricks".
sunflower

Re: Persönlicher Gott

Beitrag von sunflower »

Ich habe mich auch damit beschäftigt, was Gott für mich sein kann oder soll. Es ist ein Gott und der uns erschuf und alles andere drum herum. Dafür dankbar zu sein und eine persönliche Beziehung zu Gott einzugehen, suchen wir in den Religionen. Ich finde es spielt dabei keine Rolle, wie oder was Gott ist. Oder ob man sich vorstellen muss wie er ist. Für mich ist Gott eine Kraft, die überall ist, in den Pflanzen, Tieren, in den Luft und auch in uns selbst. Diese Sicht der Dinge einzugehen, gibt einem immer und überall Kraft, Dankbarkeit und eine innere Ausgeglichenheit. Darum konzentriere ich mich weniger auf die Frage, was Gott ist, als mehr auf die Tatsache, was ich tun kann, um zu zeigen, dass ich sehr dankbar bin über was ich jeden Tag erlebe und welche Herausforderungen das Leben bringt. Und natürlich auch, jeden Tag daran erinnert zu werden, dass es nicht alles selbstverständlich ist. Ich hoffe, das klingt nicht irgendwie wissenslos. Bin ja noch recht neu hier. :lol:
malaika

Re: Persönlicher Gott

Beitrag von malaika »

Sehr empfehlenswert für jeden, der sich für das Thema "Gottesbilder" interessiert: "A History of God" (deutsch: "Geschichte des Glaubens") von Karen Armstrong. :)

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killyfisch
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Re: Persönlicher Gott

Beitrag von killyfisch »

Mit dem Buch bin ich bisher nicht warm geworden. Habe mehrere Anläufe versucht :confused:
"Von deinen Kindern lernst du mehr als sie von dir:
Sie lernen eine Welt von dir, die nicht mehr ist.
Du lernst von ihnen eine, die nun gilt."
(Friedrich Rückert)
malaika

Re: Persönlicher Gott

Beitrag von malaika »

Mh … liegt es am Inhalt oder an der Schreibweise?

Du beschäftigst dich ja schon lange mit Religionen; für mich war / ist ganz viel darin komplett neu. Ich kann es allerdings auch nur in kleinen Häppchen verdauen.
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