B.
S.
So, ich habe angefangen, den Thred durchzulesen. Eine Schwester (Toxicant) schreibt so ähnlich, wie ich in meinem ersten Posting meine gemischten Gefühe über die Forschung äußerte:
Ehrlich gesagt weiss ich nicht wirklich was ich von der Idee der "neuen Forschungsart" halten soll. Einerseits ist es positiv das es mal von einem anderen Licht betrachtet wird. Andererseits kann genau dies fatal ausgehen.
Wenn ich dies schon lese, kommen mir Fragen auf:
Zitat:
Die Islamwissenschaft steht heute vor bedeutenden Problemen, die etwa die Erforschung des Alten und neuen Testaments längst überwunden hat.
Was bitte heisst denn überwunden? Heisst es das nun begriffen wurde das die Bibel nicht mehr relevant sein kann? Oder heisst es, nach viel änderei etc ist die Bibel nun Korekt?
Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen das der Kuran und alles was dazu gehört nie wirklich erforscht worden ist.
Ich denke spätestens die Osmanen werden doch ihren Beitrag geleistet haben, oder?
Ich selber bin nicht wirklich fit in Islamwissenschaft, in Islamhistorie o.ä., aber beschäftige mich seit ich denken kann damit.
Mal mehr, mal weniger, jedoch brummt mein Schädel seit Jahren mit tausenden von Fragen.
Zur Info, bin geborene Muslima, aber habe Phasen in meinem Leben gehabt wo ich alles abgelehnt habe. Dann kam ne Phase wo ich meinen "eigenen Weg" mit dem Islam gehen wollte, quasi jeder soll den Kuran für sich interpretieren und sein Ding durchziehen.
Dann kam ne Phase, wo ich die Hadithen ablehnte, weil es für mich unlogisch war. Ich meine wie kann ein Hadith wirklich sahih sein? Ist es nicht so etwas wie stille Post (das kinderspiel)?
Wenn ich einer Freundin eine Sache erzähle und sie das an eine andere wiedergibt, kann sie doch fast unmöglich genau meine Worte wiedergeben. Die nächste Person noch viel weniger usw.
Naja hatte mich aber nun damit abgefunden das es wohl doch sahih Hadithe geben soll, wie z.B. Buhari.
Ich weiss ich schweife ab, aber muss mir mal das ganze von der Seele schreiben, sorry wenns nicht hier reinpassen sollte.
Also bin nun echt durcheinander....tausend Fragen die ich habe und ich weiss nach all den Jahren nicht wirklich mehr. Was ist wenn es wirklich so ist wie es im Bericht steht und der Kuran wirklich nie wirklich erforscht worden ist? Woran soll man sich denn nun als Moslem halten?
Solche Geschwister oder überhaupt solche Menschen wie diese Schwester sind mir sehr symphatisch. Sie hinterfragen etwas, ohne es böse zu meinen, ohne jemanden damit schaden zu wollen. Sie wollen
wissen. Dem echten oder von ihnen als echt anerkannten Wissen wollen sie sich dann ganz ergeben. Selbst wenn dieses Wissen eine schmerzliche Enttäuschung bereiten sollte. Ich würde dieser Schwester nie unterstellend/vorwerfend sagen:
"Wenn du Angst davor hast, dass sie etwas herausfinden könnten, was dein Weltbild zum Wanken bringen könnte, solltest du an deinem Weltbild arbeiten," (Schwester Beate)
Das kann ja gut gemeint sein und nicht als Vorwurf gedacht, ist aber irgendwie verletzend, von oben herabsehend, meint ihr nicht?
"Plötzlich", 6 Jahre nach dem 9/11 und kurze Zeit nach Luxemberg sowie andere "Vorfälle", kommen ein Paar (nichtmuslimische) Akademiker auf die Idee, jetzt müsse mal der Qur'an ergiebig nach seiner Authentizität untersucht werden. Da kommen automatisch solche Gedanken wie: "Oh, hier könnte was Negatives dahinter stecken". Denn Muslime sind wie das "verbrannte Kind", auch vor kaltem Ofen lassen sie Vorsicht walten.
Nein, ich habe keine "Angst", "sie könnten etwas herausfinden, was mein Weltbild zum Wanken" bringen könnte, denn dazu kann es aufgrund meiner Kenntnisse und Erfahrungen nicht kommen. Wozu es aber kommen
kann (nicht "muß"): Daß sie eine allgemeine Verwirrung, Spaltung und Unsicherheiten in der muslimischen Welt erzeugen. Natürlich weiß ich, daß jede Wahrheit früher oder später ans Licht kommt und daß jede Art von Feindseligkeiten ihre Früchte erhalten (werden). Zudem kommen manchmal wahre Dinge durch den Vorfall von unwahren Dingen besser zum Vorschein und Ausdruck. So wie der Fall von "9/11". Der war nicht "muslimisch", der war/ist "Hausgemacht", zwar fast bewundernswert gut durchdacht und organisiert, aber nicht vollkommen perfekt. Und eine vollkommen perfekte Unwahrheit gibt es ohnehin nicht - nicht, daß sie nicht von der Wahrheit "ertappt" werden könnte.
Wie hieß es wieder zu Anfang die Forschung? Eine "textkritische ....", wonach das "...kritische" daran zu etwas neutralerem umgeändert wurde. Darauf kann man positiv meinen, daß dies aus Respekt gegenüber den Muslimen geschah, damit sie nicht dächten, sie würden ihren Glauben anzweifelnde Kritik üben. Man kann aber auch negativ sehen und sagen: "Sie haben ihre Taktik geändert, damit ihre Absichten nicht, nicht vorzeitig, erkannt werden sollen". Wenn alles zu spät geworden ist - machts nichts, "nach mir Sintflut".
Aber es ist ein Wunder, daß der Islam nach solchen Fällen wie den vom 9/11 noch mehr Konvertiten bekommt, statt daß Muslime selbst scharenweise sich von Islam entfernen. Das ist übrigens eine qur'anische Voraussage/Prophezeiung, die heute erst recht wahr wird (u.a.: 9:31).
ws
Cemil