ich bin auch in einer binationalen "Beziehung". Ich bin mit einem Marokkaner verlobt.
Ich bin vor ca. 5 Jahren zum Islam "konvertiert" - wobei ich das Wort konvertiert irgendwie nicht mag. Ich habe einfach mit der Zeit rausgefunden, dass der Islam eigentlich das ist woran ich schon immer geglaubt habe ohne es zu wissen - aber das ist eine andere Geschichte
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Da ich, wie erwähnt, aus einer christlichen Familie komme habe ich auch keinerlei Bezug zu Muslimen, die mich hätten "vermitteln" können. Ich war bei der Männersuche also auf mich selbst gestellt. Eine einfache Beziehung kam für mich noch nie in Frage, ich habe immer schon nach einem Mann zum Heiraten gesucht. Vor 10 Jahren habe ich es per Internet versucht und mir hat die Methode gefallen, weil ich es einfach, unkompliziert, bequem von zuhause aus, man hat wirklich jede Menge Zeit und vorallem muss man sich mit dem Mann nicht gleich treffen (was für mich ein großes Thema ist, nicht aus Glaubensgründen damals, sondern weil ich mich in der Nähe von Männern sehr unwohl gefühlt habe). Nach zahlreichen Flops (wir wissen ja, wie ehrlich die Menschen heutzutage sind, speziell im Internet
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Von der Mentalität her kann ich sagen, dass es da kaum Unterschiede gibt. Ich bin Russland-Deutsche und bin weder Russin, noch Deutsche, wir haben also unsere eigene Mentalität, da wir auch in einem muslimischen Land (Kirgistan) aufgewachsen sind. Daher bin ich schon mal durch sehr viele kulturelle Mentalitäten geprägt, bei uns kennt man es auch nicht einfältig.
Ich habe bei meiner Männersuche auch geziellt nach einem arabischsprechendem Mann gesucht, weil ich für mich persönlich herausgefunden habe, dass die Wellenlänge da eher passt als bei anderen - aber das entscheidet ja sowieso jeder für sich selbst.
Letzendlich hat mich mein Verlobter durch seine wundervolle Art überzeugt (mal abgesehen von seinem Äußeren, was mich auch sofort angesprochen hat) und darauf habe ich extrem viel Wert gelegt.
Wir verstehen uns blind. Ich sage oft, es ist als wäre eine unsichtbare Leitung zwischen uns und jeder transferiert die Gedanken zum anderen. Er spricht oft das aus was ich denke und umgekehrt und zwischen uns ist auch eine ungeheure Wärme, die fernab von jeglicher Normalität ist.
Eine Bereicherung ist so eine binationale Beziehung bzw. Ehe auf jeden Fall auch. Ich lerne viel von ihm und er lernt viel von mir - islamisch und kulturell. Wir sind beide offen was Kultur angeht und nehmen vieles auf (natürlich nur was islamisch vertretbar ist!). Ich finde uns selbst manchmal auch sehr interessant als Kombination und ich freue mich schon sehr auf unsere Kinder (inshallah bald), die von vielen Ecken der Welt nur das Beste vermittelt bekommen, inshallah.
Vorallem finde ich aber die Mischung dann sehr lustig: Mein Verlobter ist eine Mischung aus Berber und Schwarzafrikaner und ich Deutsch, Russisch und etwas Französisch, mit orientalischem Einfluss (da ich in Zentralasien/ an der Seidenstraße geboren und aufgewachsen bin)
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