Das Wort Praxis impliziert für mich, dass man etwas tut, um der Form willen. Deswegen finde ich es unpassend. Die richtige Form ergibt sich zwangsläufig aus der richtigen Einstellung. Deshalb ist die Einstellung wichtig und nicht die Form. Und außerdem ist auch die Form abhängig vom jeweiligen Kontext. Der Koran selbst schildert verschiedene Formen des Gottesdienstes. Es beschreibt Riten der Früheren und er beschreibt Riten für veränderte Bedingungen wie z.B. das Fasten und Beten auf Reisen oder in Kriegszeiten.Mena hat geschrieben:Die wurden ja bereits erwähnt. Sicherlich sehr wichtige Aspekte ohne die ein Miteinander undenkbar wäre. Kannst Du Dir den Islam ohne die Praxis vorstellen?jalees hat geschrieben:Wie ist es denn mit Dankbarkeit, Selbstlosigkeit, Mitgefühl, die von Beate erwaehnt wurden? Bekenntnis, Gebet, Almosen, Fasten, Pilgerreise sind doch nur Aspekte der Praxis, aber das eigentliche "Licht" liegt doch in den Grundwerten des Korans, wie z.B. Dankbarkeit, Selbstlosigkeit, Mitgefühl.Mena hat geschrieben:Bekenntnis, Gebet, Almosen, Fasten, Pilgerreise... habe ich etwas vergessen Jalees?
Mena
Es gibt eben keinen Ritus, der immer und überall gültig ist.
Ich meine, die Saudis legen auch pro Land eine maximale Teilnehmerzahl für die Hajj fest. Das ist auch nicht Sunna und könnte, wenn man böswillig wäre, interpretiert werden als ein Abhalten von einer religiösen Pflicht. Aber wir alle können nachvollziehen, dass es Sinn macht. Man stelle sich nur vor, es kämen plötzlich Millionen von Pilgern nach Mekka und Medina.
Und so ist es mit allem. Man muss bei allem abwägen, ob die vom Koran vorgegebenen Form unter veränderten Bedingungen, das erwünschte Ergebnis bringt oder nicht und sie notfalls abändern.