Wie finde ich die richtige Religion?

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Kalanchoe
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Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von Kalanchoe »

daphne hat geschrieben:
Kalanchoe hat geschrieben:ja, was hier beschrieben wird ist mir auch nicht fremd..ich beschäftige mich momentan auch mit dem unitarismus, einer variante des christentums, das die trinitätslehe auch ablehnt. (wobei es mehrere "unterarten" von unitariern gibt-wikipedia fasst das ganz gut zusammen: http://de.wikipedia.org/wiki/Unitarismus)zudem lese ich im koran (der mich, gestehe ich, sehr fesselt) und werde mich auch mit den lehren Baha’u’llah s beschäftigen. ich schätze, ich werde es spüren, wenn ich angekommen bin.
dieses "spüren" ist für mich aber auch eine große frage. wieviel spürt man dann? wann ist es "DAS SPÜREN"? kann man das auch spüren, wenn man kopflastig ist? bzw. andersrum: ich kann mich emotional auch total in dinge reinstiegern und muss mich dann fragen, ob das meine richtigen gefühle sind oder eigentlich was anderes dahinter steht.

irgendwo habe ich gelesen man sollte nicht erwarten, dass gott einen sozusagen erleuchtet oder ein zeichen schickt oder so, das wäre nicht demütig genug, schließlich sind wir keine propheten. leider weiß ich überhaupt nicht mehr wo ich das her habe. es leuchtet mir teilweise aber schon ein.

und dann frage ich mich: wenn ich glaube, dass es nur einen gott gibt und an mohammed glaube, bin ich dann muslim??? :confused: oder muss dann eben noch irgendwas großartiges passieren?
Naja, aber worauf soll ich mich sonst verlassen, als auf mein Gefühl?
Ich glaube ja, weil es sich so richtig anfühlt, nicht weil es so unglaublich logisch, schlüssig und sinnvoll kling.
Erst durch den Glauben bin ich ja willens, mich mit den Texten tiefer auseinander zu setzen und die Metaebenen mit einzubeziehen. So sind sie dann auch verständlicher und anwendbarer.

Ich bin einfach zu sehr Wissenschaftler, um z.b an die Schöpfungsgeschichte wortwörtlich zu glauben. Aber wenn ich an Allah glauben kann bin ich geneigt, das als Allegorie oder Metapher zu sehen und nicht einfach als Märchen.
Oder die Hölle. So wie sie in den heiligen Büchern steht-ne. Das ist wieder irgendwie eine menschliche Vorstellung, die gut ist, Leute ängstlich-gefügig zu machen. Außerdem ist das Bild der Hölle "abgekupfert" aber ich kann es trotzdem annehmen und mein leben nach der Moral ausrichten,(aber das könnte ich auch als Atheist)aber eher aus liebe denn aus angst. Könnte die Hölle auch als eine Art visualisierten Ratschlag sehen.


Daher.. ich war immer irgendwo agnostisch bis subtil glaubend, aber erst "mein Gefühl", dieses Gefühl von Wärme, Frieden, Liebe, angenommen werden beim lesen des Korans und beim beten, erst dies hat mich "glauben" lassen.

Jetzt stehe ich vor dem Hindernis, und muss irgendwie mit den Dogmen des Islams klarkommen/mich arrangieren, denn -da ich nun glaube und ich dieses Erlebnis weder beim lesen der Bibel, noch beim studieren der Veden oder von "Fliesen legen leicht gemacht" hatte, sondern beim Koran, wird Allah/Gott anscheinend irgendeine Intention gehabt haben. Sonst hätte es auch irgendeine Religion sein können. Pastafari oder was auch immer...

aber ich will mich nicht selbst verleugnen und ich bin nun mal liberal. Ich liebe einen Atheisten und werde ihn nicht verlassen, egal was andere Menschen vor mir für ihren Glauben machten. Ich werde nicht bei jeder Verliebtheit fremdgängig. (Es fühlt sich echt an, wie verliebt sein: Nun muss aber auf Beziehungsfähigkeit getestet werden. Schatz war bisher noch nicht auf Allah/Gott eifersüchtig^^)

Nun also diese ganzen Dinge(politischer Islam, Fatwas aus Absurdistan und deren unkritische Fans, teilweise sehr seltsame, manchmal reaktionäre Ummah, fieser Gott/Höllenzeugs, Hasanat-Punkte, Unwissenschaftlichkeit(die aber wortwörtlich gelebt wird), Mangel an Humor und Muslime mit Hang zur Rigidität und Vorschriften aus Stahl, Bigotterie, Heiligenverehrungs-ähnliche-Muhammadbegeisterung, Frauenfeinde und Mörder, die sich Muslime schimpfen etc)mit meinem Ich und dem was ich sonst so bin zusammenbringen und irgendwie damit klarkommen. Okay, die sind menschengemacht, aber ich leb halt in einer Menschengesellschaft..

Ich weiß nicht, ob der Islam die richtige Religion für mich ist. Ich weiß nur, dass ich Gott beim koranlesen gefunden habe. Und Salafis sind ja nicht der Koran, Sunniten auch nicht. Daher muss ich weder das eine, noch andere werden.
Klar wäre es nett, wenn alles leichter wäre.

Naja, ich muss immer noch damit klarkommen, dass ich an Allah glaube. (Das mag ja hier für viele selbstverständlich sein. für mich aber nun gar nicht. null, niente, nada. Mein weltbild ist flöten gegangen. Bild..)

Danach (nach der Religions-integrations-sache)sollte ich vermutlich lernen, den Leuten verbal auf die Finger zu hauen, die versuchen irgendwie religiös gesehen Anspruch auf mich zu erheben für "ihren" Allah..
ever tried?
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Try again,
fail again fail better
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Ree
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Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von Ree »

Salam,
ich muß diesen Thread auch noch mal ausgraben, weil gerade der letzte Beitrag einiges formuliert, was mir genauso geht.

Genau diese Zerrissenheit spüre ich auch immer wieder. Manchmal (oft) habe ich das Gefühl, der Koran ist meine ganz persönliche Rechtleitung, es geht gar nicht anders; dann wieder habe ich Momente, wo ich mich frage, bin ich das wirklich. Ich war einfach zu lange erst Atheistin, dann eine Art Agnostokerin, und kenne daher genug Argumente gegen den Glaluben (psycholohoschen Erklärungen etc.) So richtig 100% Sicherheit gibt es bei dem Thema eben nicht...

Andererseits merke ich, daß ich vieles aus dem Koran schon verinnerlicht habe, daß es mir guttut, daß ich einige wichtige Antworten finde...

Sorry, daß ich euch heir mit meinen eigenen Verwirrtheiten belästige, ich wollte es nur mal loswerden...
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Anisah

Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von Anisah »

Zweifel sind in Ordnung. Lass Dir Zeit.
noebaum
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Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von noebaum »

Hallo ihr Lieben
Es ist gut Zweifel zu haben. Zweifel sollten ein Leben lang anhalten. Auf diese Weise wird man nie überheblich werden und ist immer auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen.
Freundliche Grüße Noebaum
SisterNura

Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von SisterNura »

Salam,

wunderbarer Thread, ich stecke im gleichen Dilemma. Bin ja nun Ende Oktober konvertiert und war auch anfangs sehr glücklich. Doch je mehr Zeit vergeht, desto mehr bewege ich mich innerlich wieder weg vom Islam. Ich verrichte zwar immer noch alle Gebete, mache dua, dhikr, gehe zur Moschee, etc, aber Glückgefühle stellen sich da nicht ein. Ich glaube zwar immer noch an etwas Höheres, und rein logisch macht der Koran für mich absolut Sinn, aber bei meinem Herz kommt nichts an. Ich hatte viel 'Glück' in letzter Zeit und weiß, dass ich das Allah zu verdanken habe, denn ich hatte vorher in meinem Leben nie so viel Glück. Ich dachte, wenn ich den Islam annehme, ist meine spirituelle Suche zu Ende und ich kann endlich ein zufriedener Mensch sein. Im Gegenteil, ich fühle mich oft von mir selbst entfremdet, als würde ich mich selbst nicht kennen.

Mir kommen so viele Zweifel, ob es richtig sein kann, seine Umwelt und dadurch auch sich selbst unglücklich zu machen, indem man durch die Schritte geht, die das Leben nach außen hin sehr verändern- zB Kleidung, Essverhalten etc. Für mich ist das Ziel glücklich zu sein, doch das kann ich im Moment nicht grade behaupten. Vor allem nachdem ich mir heute den Film Eat Pray Love angesehen hab, kamen die Zweifel wieder ganz stark. Ich fühle mich wie der Hauptcharakter, völlig verwirrt, ich weiß nicht wo ich hingehöre und was ich will und brauche im Leben.

Dem Islam den Rücken zu kehren kann ich mir aber auch nicht vorstellen, weil ich ihn einfach für logisch halte. Manchmal denke ich, ich habe mich beim Islam haupsächlich vom 'kulturellen Beiwerk' einfangen lassen - der Orient hat mich schon immer fasziniert. Würde ich jetzt in einem muslimischen Land leben, wäre mein Glauben wahrscheinlich viel gefestigter, aber ich will meine Spiritualität nicht von äußeren Umständen abhängig machen.

Ich mache viel dua, dass Allah mich zurück auf den Weg bringt.
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Musafira
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Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von Musafira »

Ach, nimm die Sache locker und gelassen - vielleicht hast du einfach auch das Gefuehl der "Spiritualitaet" oder "Zufriedenheit" ueberschaetzt. Es ist doch voellig unlogisch, dass das schwuppdiwupp mit der Konvertierung kommen soll. Das ganze Leben ist der Weg zur Glueckseligkeit. Um diese zu erreichen, musst du konstant an dir arbeiten. Und sabr (Geduld) ist auch eine der islamischen Tugenden. :)
Würde ich jetzt in einem muslimischen Land leben, wäre mein Glauben wahrscheinlich viel gefestigter
Meinst du? :confused: ... und wie kommst du darauf? Vielleicht wenn man im Glauben nur Kopftuch tragen, kein Schweinefleisch essen und Adhan hoeren sieht ... aber dann wundert mich auch nicht, dass sich bei dir die Glueckseligkeit nict einstellt, denn das sind Aeusserlichkeiten, die allenfalls Beiwerk sind. Ansonsten glaube ich, dass man in einem muslimischen Land eher noch seinen Glauben verlieren kann :stumm:
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
Fatima

Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von Fatima »

SisterNura hat geschrieben:Salam,

wunderbarer Thread, ich stecke im gleichen Dilemma. Bin ja nun Ende Oktober konvertiert und war auch anfangs sehr glücklich.


warum bist du denn konvertiert, und was hat sich seitdem geändert?
Doch je mehr Zeit vergeht, desto mehr bewege ich mich innerlich wieder weg vom Islam. Ich verrichte zwar immer noch alle Gebete, mache dua, dhikr, gehe zur Moschee, etc, aber Glückgefühle stellen sich da nicht ein. Ich glaube zwar immer noch an etwas Höheres, und rein logisch macht der Koran für mich absolut Sinn, aber bei meinem Herz kommt nichts an. Ich hatte viel 'Glück' in letzter Zeit und weiß, dass ich das Allah zu verdanken habe, denn ich hatte vorher in meinem Leben nie so viel Glück. Ich dachte, wenn ich den Islam annehme, ist meine spirituelle Suche zu Ende und ich kann endlich ein zufriedener Mensch sein. Im Gegenteil, ich fühle mich oft von mir selbst entfremdet, als würde ich mich selbst nicht kennen.
im Quran gibt es einen Vers: "Im Gedenken an Allah beruhigen sich die Herzen." Ich glaube, viele denken, ich konvertiere, und schwupp sind alle Probleme gelöst. Das will ich dir jetzt nicht unterstellen, aber es kommt ein bisschen so rüber. Wenn wir die Geschichten der Propheten und unserer Vorbilder lesen, war es aber nicht so. Es war nicht so dass sie keine Probleme mehr hatten im Gegenteil. Du hattest ja soviel "Glück" hattest, wie du schreibst. Dann ist Dankbarkeit der Schlüssel zur Zufriedenheit. Übrigens auch dann, wenn man weniger Glück hat, aber so umso mehr. Ein Beispiel, dass man nicht nur durch unerwünschte Ereignisse geprüft wird, sondern auch durch Angenehmes. Die Suche ist übrigens nie zu Ende. Und in einem islamischen Land wärst du wohl auch nicht glücklicher, so etwas kommt aus einem selbst. Ich habe noch niemanden getroffen, der allein durch einen Ortswechsel zufriedener wurde.
Mir kommen so viele Zweifel, ob es richtig sein kann, seine Umwelt und dadurch auch sich selbst unglücklich zu machen, indem man durch die Schritte geht, die das Leben nach außen hin sehr verändern- zB Kleidung, Essverhalten etc.
der innere Zustand darf sich nicht von äußeren Einflüssen abhängig machen, wie du weiter unten ja auch schreibst. Da gilt nicht nur für den Ort, sondern auc hfür die Umwelt.

Für mich ist das Ziel glücklich zu sein, doch das kann ich im Moment nicht grade behaupten. Vor allem nachdem ich mir heute den Film Eat Pray Love angesehen hab, kamen die Zweifel wieder ganz stark. Ich fühle mich wie der Hauptcharakter, völlig verwirrt, ich weiß nicht wo ich hingehöre und was ich will und brauche im Leben.
ich kenne jetzt diesen Film nicht ,aber wie glaubst du, wird man denn glücklich?

Dua ist aber schon ein wichtiger Schritt. Allerdings gibt es auch die Aussage des Propheten: "Eine Stunde intensives Nachdenken ist besser als siebzig Jahre Gottesdienst."
malaika

Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von malaika »

Musafira hat geschrieben:Ansonsten glaube ich, dass man in einem muslimischen Land eher noch seinen Glauben verlieren kann :stumm:
Das glaube ich auch.
SisterNura

Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von SisterNura »

Danke ihr Lieben für all die nützlichen Ideen. Ich bin konvertiert weil ich den Islam damals für das einzig Wahre gehalten habe und mir Allah Zeichen gegeben hat. Zu Anfang war ich auch sehr glücklich mit der Entscheidung. Darum kann ich gar nicht verstehen, dass ich immer unglücklicher werde. Ich habe ja auch gar nicht auf eine sofortige Problemlösung gehofft, sonder einfach nur auf Zufriedenheit mit dem Glauben. Eigentlich interessiert mich auch Sufi-Islam oder progressiver Islam, aber ich kann keine Kompromisse eingehen. Wenn, dann muss ich auch alle Regeln befolgen. Dazu gehört für mich auch Kopftuch, und das bereitet mir auch ziemliche Sorgen. Ich glaube, ich stoße mich einfach sehr an den Verboten zu Zeit. Ich versuche schon, die guten Gründe zu sehen, warum gewisse Dinge nicht erlaubt sind, aber so richtig helfen will das nicht. Einerseits würde ich auch gerne Hijab tragen, bin aber NEIDISCH auf die Frauen, die weiterhin im Bikini raumlaufen können. Vielleicht ist es auch, dass ich als Muslima zur Minderheit gehöre, was ich so bisher im Leben noch nicht kannte. Ich habe Angst verurteilt zu werden. Ich weiß, dass einem das nicht wichtig sein sollte, was andere Leute denken, aber ich kann es nunmal nicht abstellen :(

Ich habe manchmal einfach die Idee, dass man in einem muslimischen Land ganz 'normal' ist als Muslima und sich nicht als Außenseiter der Gesellschaft vorkommt. Andererseits, als typische Europäerin mit blauen Augen und heller Haut ist man da dann auch wieder besonders. Ich hab einfach das Gefühl, nirgendwo mehr reinzupassen.

In Dankbarkeit und Geduld werde ich mich üben, da war ich bislang nicht gut drin :D
Ich wünschte, ich könnte Buddhismus und Islam irgendwie kombinieren. Ob ich dann glücklicher wär? Wahrscheinlich auch nicht. Vielleicht jage ich irgendeiner Utopie hinterher und erwarte, dass sich das pure Glück einstellt, sobald ich den richtigen Weg und inneren Frieden gefunden habe.

Danke für die Anregungen, das hat schon sehr geholfen, mir über einiges klar zu werden.
malaika

Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von malaika »

SisterNura hat geschrieben:Ich habe manchmal einfach die Idee, dass man in einem muslimischen Land ganz 'normal' ist als Muslima und sich nicht als Außenseiter der Gesellschaft vorkommt. Andererseits, als typische Europäerin mit blauen Augen und heller Haut ist man da dann auch wieder besonders.
Eben. Ich fühle mich schon ziemlich als Exotin, und Diskriminierung gibt es hier auch nicht zu knapp. Ich glaube, du hängst da eher einer Wunschvorstellung nach. ;)
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Dilara
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Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von Dilara »

SisterNura, die Zweifel und Krisenzeiten nach meiner Konvertierung waren (und sind) viel heftiger als davor.
Versuch doch mal für Dich zusammen zu fassen, was für Dich und Deinen Glauben wichtig ist: Möchtest Du gerne beten? Dhikr machen? Dua-Gebete? Hijab ja oder nein?

Du mußt nicht beten, Du darfst... Allah braucht unsere Gebete nicht, wir brauchen sie. Ich merke immer wieder, daß ich ruhiger bin wenn ich bete (wobei ich auf die 5 x Pflichtgebete noch nie gekommen bin. :tuedeltue: ). Ich mache dafür aber viel Dhikr, das geht immer und überall. Und Duas auch. Das geht mal besser, mal schlechter.
Aber bei uns Sufis heißt es, daß wir versuchen sollen, das jeder Atemzug ein Dhikr ist und das Gottesgedenken auch in den alltäglichsten Sachen ist.

Auch Hijab mußt Du nicht tragen - Du kannst das Tuch doch anziehen, wenn Dir danach ist. Und wenn nicht, dann laß es wieder weg. Ich hab knapp über ein Jahr lang Tuch getragen und dann auf einmal das Gefühl gehabt daß jetzt gut ist. Frag Dich und Dein Herz, probiere verschiedene Weg aus und versuche Dich nicht verrückt zu machen. Unserem Plan, unserem Weg zu Gott - den können wir nicht verfehlen. :D

InshAllah helfen Dir solche Gedanken, klarer zu werden und Deinen Weg zu finden - es gibt so viele Wege zu Gott wie es Menschen gibt.
“God has revealed to me
that there are no rules for worship.
Say whatever and however your loving tells you to.
Your sweet blasphemy is the truest devotion.”
Rumi, translated by Coleman Barks
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Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von samsara »

Das hast du superschön gesagt. DANKE
SisterNura

Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von SisterNura »

Danke Dilara, da bin ich ja erleichtert dass ich nicht alleine dastehe. Ich mache die 5 Gebete immer, habe seit ich konvertiert bin keines ausgelassen (aber öfters nachgeholt). Ich beneide dich darum, dass du dir das aussuchen kannst. Für mich gibts da irgendwie nur schwarz und weiß: glaube ich, so muss ich mich an alle Pflichten usw halten, und das schließt für mich Hijab mit ein. Praktiziere ich nur das, wonach mir ist, käme ich mit den Schuldgefühlen nicht klar und würde wohl denken, ich bin keine richtige Muslima und kann es auch gleich ganz lassen. Es gibt meiner Meinung nach, wenn man gläubig ist, einfach keine Ausrede, nur das zu machen, was man grade will. Ich will damit niemandem auf die Füße treten, im Gegenteil, ich beneide die Schwestern, die so einen Mittelweg für sich akzeptieren können.
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Beate
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Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von Beate »

was heißt hier Mittelweg? Ich bin überzeugt von meinem eigenen Religionsverständnis.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
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Re: Wie finde ich die richtige Religion?

Beitrag von sadiqa »

Beate hat geschrieben:was heißt hier Mittelweg? Ich bin überzeugt von meinem eigenen Religionsverständnis.
:clapp: :clapp: Aber zu dieser Position zu kommen, ist schwierig - zumindest aus meiner Sicht ein langer, manchmal ziemlich harter Weg.
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