TV-Tipps
Re: TV-Tipps
Phoenix, 25.08.2015
15:00
Tunesien
Zwischen Toleranz und Terror
Film von Stefan Schaaf
Im März schlugen sie kaltblütig zu, mitten im Herzen der Hauptstadt - islamistische Extremisten warteten vor dem Nationalmuseum Bardo in Tunis auf einen Touristenbus und fingen sofort an zu schießen. Am Ende waren 24 Menschen tot, 20 von ihnen ausländische Besucher. Ein Blutbad, mit verheerenden Folgen für das ganze Land. Die großen Reedereien haben das Land sofort aus dem Programm genommen, Kreuzfahrtschiffe legen nicht mehr an, die Busparkplätze bleiben leer.
Dabei ist der Tourismus einer der wenigen Rohstoffe, den das kleine Land im Maghreb besitzt. Gerade bei Pauschaltouristen war Tunesien immer beliebt, über sieben Millionen Besucher verzeichnete man jährlich in den besten Jahren. Doch die unruhigen Zeiten nach der Jasmin-Revolution 2011 haben ausländische Besucher vorsichtig werden lassen. Dabei gilt das Geburtsland des arabischen Frühlings als vorbildlich. Im letzten Jahr hat sich Tunesien eine liberale, weltoffene Verfassung gegeben, Parlaments- und Präsidentschaftswahlen liefen frei und ohne besondere Vorkommnisse ab. Doch dann schlug im März der Terror zu.
Die "Reportage im Ersten" zeigt, wie das durchaus westlich geprägte Tunesien mit dieser Herausforderung umgeht, unter anderem auf der beliebten Urlaubsinsel Djerba. Denn dort gibt es etwas, was in der arabischen Welt immer seltener geworden ist - eine jüdische Gemeinde, die in friedlicher Koexistenz mit den Muslimen lebt. Einmal im Jahr reisen Juden aus aller Welt zur ältesten Synagoge Afrikas und feiern mit einer Wallfahrt ihren Glauben.
15:30
Libyen
Kampf um Einheit
Film von Anne Poiret
42 Jahre lang herrschte Muammar al-Gaddafi uneingeschränkt über Libyen, bis der Arabische Frühling seinem Regime 2011 nach acht Monaten Krieg ein Ende setzte. Heute, vier Jahre später, ist die Hoffnung auf Frieden im Chaos nahezu erloschen: Kämpfe zwischen Milizen und Armee gehören zum Alltag im neuen libyschen Staat, denn zwei Regierungen erheben Anspruch auf die Macht. Das reiche Libyen ist zu einer „Black Box“ geworden, deren Komplexität nur schwer zu durchschauen ist.
Um Libyen zu verstehen, muss man seine Geschichte kennen. Als erstes Land des Maghreb erlangte es im Dezember 1951 durch einen Uno-Beschluss die Unabhängigkeit. Doch der Nationalstaat konnte sich gegenüber dem Klientelismus der libyschen Stammesgesellschaft nicht durchsetzen, weder unter König Idris noch unter Gaddafi, geschweige denn heute.
Die panarabische Union und die panafrikanische Bewegung waren Versuche, den Nationalstaat in eine supranationale Organisation einzubetten. Gaddafi proklamierte sich zum Anführer beider, um gegenüber dem Westen mehr Gewicht zu haben. Doch keine der Organisationen hatte Bestand. Unter Gaddafi fassten Islamismus und Dschihadismus in Libyen Fuß - sie spalten die Bevölkerung bis heute und stellen eine weitere Bedrohung für den zivilen Frieden dar.
Ist ein Zusammenleben aller Libyer angesichts des nicht enden wollenden Bürgerkriegs überhaupt noch möglich? Welche Ursachen stecken hinter dem politischen Chaos? Die Dokumentation sucht nach Antworten und befragt dazu im Exil lebende ehemalige Gefolgsleute von Gaddafi sowie Akteure des neuen Libyen.
Aber auch Djerba ist nicht nur eine Oase der Toleranz. Am 11. April 2002 hielt ein mit Flüssiggas beladener Kleinlaster vor der Synagoge von Djerba, dann explodierte er - 21 Menschen starben, darunter 14 deutsche Urlauber. Dieses Attentat hatte verheerende Folgen für die Insel und das ganze Land - auch damals blieben die Touristen lange weg.
Und heute? Djerba liegt ganz in der Nähe von Libyen, wo ein Staat zusammenbricht, Islamisten sich fast ungehindert ausbreiten können und den Nachbarstaat bedrohen. Tunesien ist ein gefährdetes Land, ein Land zwischen Toleranz und Terror.
16:30
Ausverkauf am Nil
Grabräuber zerstören Ägyptens Weltkultur
Film von Thomas Aders
Ein Gräberfeld bei Beni Suef, knapp hundert Kilometer südlich von Kairo. Bekannt ist die Region für gut erhaltene Grabstätten aus dem späten Reich der Pharaonen. Doch heute sieht der Friedhof aus wie ein Schweizer Käse, Hunderte von Löchern haben die Anlage durchsiebt. Grabräuber auf der Suche nach Altertümern haben die bis zu 5000 Jahre alten Gräber geschändet. Die Lage in Ägypten hat sich derart verschlechtert, dass die Menschen mittlerweile versuchen, alles zu Geld zu machen. Die Knochen und Schädel haben die Grabräuber achtlos weggeworfen.
Leichenfledderei am Nil - so schlimm wie nach der Ägyptischen Revolution im Frühjahr 2011 war die Zerstörung wertvollen Kulturguts noch nie. Die Touristen bleiben aus Angst vor Ausschreitungen fern, und die Menschen haben immer weniger Einkommen. Jetzt suchen viele einfach alles, was zu Geld zu machen ist: Amulette, Statuen und Reliefs aus pharaonischer Zeit. In Kairo, Beni Suef und Luxor sind Thomas Aders, ARD-Korrespondent für die Arabische Welt, und sein Team unterwegs auf der Spur der Grabräuber. "Als eine Archäologin gesehen hatte, was mit ihren pharaonischen Gräbern passiert war", erzählt Aders, "hat sie den ganzen Rückweg nach Kairo geweint!"
17:15
Der König der Widersprüche
Film von Dietmar Ossenberg und Gert Anhalt
Er führte das Land, aus dem Osama bin Laden kam. Ein Land, das Kritiker bis heute auspeitschen lässt. Aber er war auch ein Partner des Westens und glaubte an die Moderne. Zum Tode des Königs von Saudi-Arabien porträtieren Dietmar Ossenberg und Gert Anhalt einen König der Widersprüche. Wofür stand König Abdullah und welches Erbe hinterlässt er?
15:00
Tunesien
Zwischen Toleranz und Terror
Film von Stefan Schaaf
Im März schlugen sie kaltblütig zu, mitten im Herzen der Hauptstadt - islamistische Extremisten warteten vor dem Nationalmuseum Bardo in Tunis auf einen Touristenbus und fingen sofort an zu schießen. Am Ende waren 24 Menschen tot, 20 von ihnen ausländische Besucher. Ein Blutbad, mit verheerenden Folgen für das ganze Land. Die großen Reedereien haben das Land sofort aus dem Programm genommen, Kreuzfahrtschiffe legen nicht mehr an, die Busparkplätze bleiben leer.
Dabei ist der Tourismus einer der wenigen Rohstoffe, den das kleine Land im Maghreb besitzt. Gerade bei Pauschaltouristen war Tunesien immer beliebt, über sieben Millionen Besucher verzeichnete man jährlich in den besten Jahren. Doch die unruhigen Zeiten nach der Jasmin-Revolution 2011 haben ausländische Besucher vorsichtig werden lassen. Dabei gilt das Geburtsland des arabischen Frühlings als vorbildlich. Im letzten Jahr hat sich Tunesien eine liberale, weltoffene Verfassung gegeben, Parlaments- und Präsidentschaftswahlen liefen frei und ohne besondere Vorkommnisse ab. Doch dann schlug im März der Terror zu.
Die "Reportage im Ersten" zeigt, wie das durchaus westlich geprägte Tunesien mit dieser Herausforderung umgeht, unter anderem auf der beliebten Urlaubsinsel Djerba. Denn dort gibt es etwas, was in der arabischen Welt immer seltener geworden ist - eine jüdische Gemeinde, die in friedlicher Koexistenz mit den Muslimen lebt. Einmal im Jahr reisen Juden aus aller Welt zur ältesten Synagoge Afrikas und feiern mit einer Wallfahrt ihren Glauben.
15:30
Libyen
Kampf um Einheit
Film von Anne Poiret
42 Jahre lang herrschte Muammar al-Gaddafi uneingeschränkt über Libyen, bis der Arabische Frühling seinem Regime 2011 nach acht Monaten Krieg ein Ende setzte. Heute, vier Jahre später, ist die Hoffnung auf Frieden im Chaos nahezu erloschen: Kämpfe zwischen Milizen und Armee gehören zum Alltag im neuen libyschen Staat, denn zwei Regierungen erheben Anspruch auf die Macht. Das reiche Libyen ist zu einer „Black Box“ geworden, deren Komplexität nur schwer zu durchschauen ist.
Um Libyen zu verstehen, muss man seine Geschichte kennen. Als erstes Land des Maghreb erlangte es im Dezember 1951 durch einen Uno-Beschluss die Unabhängigkeit. Doch der Nationalstaat konnte sich gegenüber dem Klientelismus der libyschen Stammesgesellschaft nicht durchsetzen, weder unter König Idris noch unter Gaddafi, geschweige denn heute.
Die panarabische Union und die panafrikanische Bewegung waren Versuche, den Nationalstaat in eine supranationale Organisation einzubetten. Gaddafi proklamierte sich zum Anführer beider, um gegenüber dem Westen mehr Gewicht zu haben. Doch keine der Organisationen hatte Bestand. Unter Gaddafi fassten Islamismus und Dschihadismus in Libyen Fuß - sie spalten die Bevölkerung bis heute und stellen eine weitere Bedrohung für den zivilen Frieden dar.
Ist ein Zusammenleben aller Libyer angesichts des nicht enden wollenden Bürgerkriegs überhaupt noch möglich? Welche Ursachen stecken hinter dem politischen Chaos? Die Dokumentation sucht nach Antworten und befragt dazu im Exil lebende ehemalige Gefolgsleute von Gaddafi sowie Akteure des neuen Libyen.
Aber auch Djerba ist nicht nur eine Oase der Toleranz. Am 11. April 2002 hielt ein mit Flüssiggas beladener Kleinlaster vor der Synagoge von Djerba, dann explodierte er - 21 Menschen starben, darunter 14 deutsche Urlauber. Dieses Attentat hatte verheerende Folgen für die Insel und das ganze Land - auch damals blieben die Touristen lange weg.
Und heute? Djerba liegt ganz in der Nähe von Libyen, wo ein Staat zusammenbricht, Islamisten sich fast ungehindert ausbreiten können und den Nachbarstaat bedrohen. Tunesien ist ein gefährdetes Land, ein Land zwischen Toleranz und Terror.
16:30
Ausverkauf am Nil
Grabräuber zerstören Ägyptens Weltkultur
Film von Thomas Aders
Ein Gräberfeld bei Beni Suef, knapp hundert Kilometer südlich von Kairo. Bekannt ist die Region für gut erhaltene Grabstätten aus dem späten Reich der Pharaonen. Doch heute sieht der Friedhof aus wie ein Schweizer Käse, Hunderte von Löchern haben die Anlage durchsiebt. Grabräuber auf der Suche nach Altertümern haben die bis zu 5000 Jahre alten Gräber geschändet. Die Lage in Ägypten hat sich derart verschlechtert, dass die Menschen mittlerweile versuchen, alles zu Geld zu machen. Die Knochen und Schädel haben die Grabräuber achtlos weggeworfen.
Leichenfledderei am Nil - so schlimm wie nach der Ägyptischen Revolution im Frühjahr 2011 war die Zerstörung wertvollen Kulturguts noch nie. Die Touristen bleiben aus Angst vor Ausschreitungen fern, und die Menschen haben immer weniger Einkommen. Jetzt suchen viele einfach alles, was zu Geld zu machen ist: Amulette, Statuen und Reliefs aus pharaonischer Zeit. In Kairo, Beni Suef und Luxor sind Thomas Aders, ARD-Korrespondent für die Arabische Welt, und sein Team unterwegs auf der Spur der Grabräuber. "Als eine Archäologin gesehen hatte, was mit ihren pharaonischen Gräbern passiert war", erzählt Aders, "hat sie den ganzen Rückweg nach Kairo geweint!"
17:15
Der König der Widersprüche
Film von Dietmar Ossenberg und Gert Anhalt
Er führte das Land, aus dem Osama bin Laden kam. Ein Land, das Kritiker bis heute auspeitschen lässt. Aber er war auch ein Partner des Westens und glaubte an die Moderne. Zum Tode des Königs von Saudi-Arabien porträtieren Dietmar Ossenberg und Gert Anhalt einen König der Widersprüche. Wofür stand König Abdullah und welches Erbe hinterlässt er?
Re: TV-Tipps
Phoenix, 25.08.2015, 18:00
Die Schönheit Palästinas
Ein Film von Richard C. Schneider
Die Reise führt uns vom Norden des Landes, wo die grünen Täler von Jenin liegen, bis in den Süden, wo die kargen Berge von Hebron das Leben der Menschen bestimmen. Die Reise geht durch vier verschiedene Orte, die auch die unterschiedlichen Menschen in Palästina symbolisieren.
In der Umgebung von Jenin wird hauptsächlich auf dem Land gearbeitet, Tabak-Anbau ist mittlerweile nicht nur eine Tradition. Er ist vielmehr zu einem blühenden Geschäft geworden. Die Erde ist fruchtbar und zählt zu der einzigen grünen Lunge Palästinas. Die Dörfer dort sind nicht selten fast am Rande der Zivilisation, weit weg von dem Geschehen in den großen Städten, man bekommt das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben.
Unsere zweite Station führt uns in eine der ältesten Städte Palästinas, nach Nablus, in der Bibel heißt die Stadt Schchem/Sichem. Die Stadt liegt entlang der alten Handelsstrecke zwischen Kairo und Damaskus und profitierte enorm von den Haj Karawanen von Damaskus nach Mekka. Ihre strategische Stärke verdankte die Stadt den zwei Bergen, Berg Ebal und Berg Gerizi. In der Stadt leben ungefähr 100.000 Einwohner, neben Moslems und Christen gibt es auch die letzten 900 Samaritaner, die ihre Feiertage und Rituale oben auf dem Berg feiern und die wir dort besuchen.
Die dritte Station führt uns nach Ramallah, der aktuellen "Hauptstadt" Palästinas. Sie ist die modernste Stadt und entsprechend gibt es dort ein spannendes Kulturleben und besser noch: ein wunderbares Nachtleben, wo sich die "Jeunesse Dorée" Palästinas vergnügt. Von dort aber geht es dann zu den Beduinen in die Berge von Hebron, in der Wüste Negev. Wir zeigen, wie sie leben – mit ihren Hamulot, ihren Clans, mit ihren Ziegen und Kamelen und wie der Beduine Issa vom westlichen Tourismus lebt.
Die Schönheit Palästinas
Ein Film von Richard C. Schneider
Die Reise führt uns vom Norden des Landes, wo die grünen Täler von Jenin liegen, bis in den Süden, wo die kargen Berge von Hebron das Leben der Menschen bestimmen. Die Reise geht durch vier verschiedene Orte, die auch die unterschiedlichen Menschen in Palästina symbolisieren.
In der Umgebung von Jenin wird hauptsächlich auf dem Land gearbeitet, Tabak-Anbau ist mittlerweile nicht nur eine Tradition. Er ist vielmehr zu einem blühenden Geschäft geworden. Die Erde ist fruchtbar und zählt zu der einzigen grünen Lunge Palästinas. Die Dörfer dort sind nicht selten fast am Rande der Zivilisation, weit weg von dem Geschehen in den großen Städten, man bekommt das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben.
Unsere zweite Station führt uns in eine der ältesten Städte Palästinas, nach Nablus, in der Bibel heißt die Stadt Schchem/Sichem. Die Stadt liegt entlang der alten Handelsstrecke zwischen Kairo und Damaskus und profitierte enorm von den Haj Karawanen von Damaskus nach Mekka. Ihre strategische Stärke verdankte die Stadt den zwei Bergen, Berg Ebal und Berg Gerizi. In der Stadt leben ungefähr 100.000 Einwohner, neben Moslems und Christen gibt es auch die letzten 900 Samaritaner, die ihre Feiertage und Rituale oben auf dem Berg feiern und die wir dort besuchen.
Die dritte Station führt uns nach Ramallah, der aktuellen "Hauptstadt" Palästinas. Sie ist die modernste Stadt und entsprechend gibt es dort ein spannendes Kulturleben und besser noch: ein wunderbares Nachtleben, wo sich die "Jeunesse Dorée" Palästinas vergnügt. Von dort aber geht es dann zu den Beduinen in die Berge von Hebron, in der Wüste Negev. Wir zeigen, wie sie leben – mit ihren Hamulot, ihren Clans, mit ihren Ziegen und Kamelen und wie der Beduine Issa vom westlichen Tourismus lebt.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 25.08.2015
20:15
Wilde Türkei (1/2)
Vom Bosporus zum Mittelmeer
Film von Jan Haft
Die Türkei ist ein Land zwischen zwei Meeren und zwei Kontinenten, Nahtstelle zwischen Ost und West, zwischen Orient und Okzident. Die Tierwelt ist sowohl europäisch als auch asiatisch geprägt.
Doch die Türkei ist nicht nur ein Land der wilden Tiere: Völker aus Ost und West kamen, um hier zu siedeln. Die steilen Hänge des Taurus sind das Revier der Bezoarziegen. Mit sicherem Tritt erklimmen die Wildziegen selbst die höchsten Gipfel. Sie sind die Vorfahren unserer Hausziegen. Im Taurus kreuzen sich ihre Wege noch heute, wenn die Nomadenfamilien ihre Herden auf die Sommerweiden ins Hochland führen. Im Herbst, wenn es in den Bergen kalt und ungemütlich wird, ziehen die Wanderhirten an die Mittelmeerküste. Dort, ganz im Westen der Türkei, beginnt nun die Saison der Kamelkämpfe: Wohlhabende Kamelhalter lassen ihre stärksten Bullen gegeneinander antreten - ein unblutiger Ringkampf und vor allem ein großes Spektakel.
Der Westen der Türkei ist eine Region der Kontraste: Mit zehn Millionen Einwohnern bildet Istanbul das Kultur- und Wirtschaftszentrum des Landes und ist gleichzeitig die Bühne für eine einzigartige Tierwanderung. Jeden Frühling und Herbst passieren Hunderttausende von Zugvögeln den Bosporus.
Die zweiteilige Dokumentation gibt erstmals einen Einblick in die vielfältige Natur der Türkei und führt in kaum bekannte Landschaften, aber auch zu weltberühmten Orten wie den Sinterterrassen von Pamukkale, den aus römischer Zeit stammenden Ruinen von Milet oder der antiken griechischen Metropole Priene. Der erste Teil ist eine bildgewaltige Reise durch den Westen der Türkei - zu Wildziegen und Schildkröten, Orchideen und Anemonen, Goldschakalen und Dromedaren.
21:00
Wilde Türkei (2/2)
Vom Schwarzen Meer zum Ararat
Film von Jan Haft
Blütenteppich in der Türkei
Im Osten Anatolines erstrecken sich farbenprächtige Blütenteppiche. (Quelle: PHOENIX/NDR/Naturfilm/nautilusfilm/Jan Haft)
Weit im Osten Anatoliens, im Schatten des schneebedeckten Vulkanberges Ararat, erstrecken sich karge Lavafelder und menschenleere Ebenen. Dies ist der Lebensraum skurriler Krötenkopfagamen und farbenprächtier Rosenstare.
Das Land ist dünn besiedelt, nur wenige Menschen bewohnen die kleinen Dörfer. Störche sind ihre Nachbarn - die großen Vögel gelten hier, wie in Europa, als Glücksbringer. Ganz anders die tiefen Wälder des Schwarzmeer-Gebirges mit ihren bunt blühenden Rhododendren. Sie wirken wie eine exotische Variante der Buchenwälder Mitteleuropas. Hier leben noch zahlreiche Braunbären in friedlicher Nachbarschaft zu den Bergbauern.
Längst nicht so harmonisch verlief das Zusammenleben von Menschen und Wildschafen in den weiten Steppen Zentralanatoliens: Jahrzehntelang wurden die Schafe gejagt, nur knapp entgingen sie der Ausrottung. Heute leben die Wildschafe in einem Schutzgebiet und Wildhüter kümmern sich um ihren Erhalt. Der zweite Teil der Dokumentation führt durch den Osten der Türkei, zu anatolischen Wildschafen und Braunbären, Teepflückern und Bergbauern.
22:15
Auf den Gipfeln des Iran (1/2)
Film von Fulvio Mariani, Mario Casella
Es gibt den politischen Iran, über den man jeden Tag Schlagzeilen in der Tagespresse lesen kann, und den Iran der Familien, die im ländlichen Teil dieses wunderschönen Landes leben. Der Norden des Landes ist von einer Vulkanlandschaft geprägt. Drei Alpinisten, darunter der Dokumentarfilmer Mario Casella, durchqueren diese Vulkanlandschaft von der türkischen bis hin zur afghanischen Grenze auf Skiern. Im Vordergrund steht dabei jedoch nicht die sportliche Leistung, sondern vielmehr die Entdeckung der in diesen abgelegenen Tälern lebenden Menschen und die unvergleichliche Schönheit der Landschaften.
Im ersten Teil der Dokumentation begegnen die Filmemacher in der nordiranischen Vulkanlandschaft Nomaden, Teppichknüpfern, einer Skifahrerin, die den Iran bei den Olympischen Spielen vertreten hatte, und einer Bergsteigerin. Den Rahmen für die faszinierenden Porträts bilden atemberaubende Landschaftsbilder.
23:00
Auf den Gipfeln des Iran (2/2)
Film von Fulvio Mariani und Mario Casella
Es gibt den politischen Iran, über den man jeden Tag Schlagzeilen in der Tagespresse lesen kann, und den Iran der Familien, die im ländlichen Teil dieses wunderschönen Landes leben. Der Norden des Landes ist von einer Vulkanlandschaft geprägt. Drei Alpinisten, darunter der Dokumentarfilmer Mario Casella, durchqueren diese Vulkanlandschaft von der türkischen bis hin zur afghanischen Grenze auf Skiern. Im Vordergrund steht dabei jedoch nicht die sportliche Leistung, sondern vielmehr die Entdeckung der in diesen abgelegenen Tälern lebenden Menschen und die unvergleichliche Schönheit der Landschaften.
Auch im zweiten Teil der Dokumentation machen die Schweizer Dokumentarfilmer Bekanntschaft mit außergewöhnlichen Menschen vor dem Hintergrund einer spektakulären Landschaft. Am Fuß des Damavand, des mit 5.671 Metern höchsten Vulkans des Nahen Ostens, besuchen sie ein Pferderennen, gehen unter Tage mit den Arbeitern einer Türkismine und besichtigen die Überreste der Mauer Alexanders des Großen.
23:45
Wüstenreich am Jordan
Film von Volker Schwenck
Jordanien ist anders. Das Haschemiten-Königreich Jordanien liegt in einer der unruhigsten Gegenden dieser Welt. Gemeinsame Landgrenzen verbinden das Land mit Syrien, dem Irak, Saudi-Arabien und Israel. Aus Syrien haben sich hunderttausende Flüchtlinge auf den Weg ins sichere Jordanien gemacht. Das Sechs-Millionen-Einwohner-Land trägt schwer an den Belastungen, die die Versorgung dieser Menschen mit sich bringt - aber größere Konflikte sind bislang ausgeblieben. Trotz großer Schwierigkeiten überwiegt die Solidarität - Jordanien ist anders als viele Länder der Region. Zu den Flüchtlingen gehören auch viele Christen. Seit die Terrormiliz vom sogenannten "Islamischen Staat" im Irak und Syrien wütet, sehen Christen in ihrer alten Heimat oft keine Zukunft mehr. Und Jordanien ist biblisches Land: in Bethanien soll Jesus getauft worden sein. Allerdings erhebt auch Israel Anspruch auf eine Taufstelle im heute austrocknenden Jordan - auf der anderen Uferseite.
Unstrittig jedoch ist, dass in Jordanien Christen und Muslime seit Generationen friedlich zusammenleben. Jordaniens Haschemiten-Könige betonen ihre Abstammung direkt vom Urgroßvater des Propheten Mohammed. Sie setzen sich gleichwohl für den Dialog mit Christen und Juden ein. Toleranz wurde gewissermaßen zur Staatsdoktrin - auch weil letztlich das Überleben des kleinen Landes vom friedlichen Miteinander abhängt. Seit 2003 ist ein eigenes Forschungsinstitut mit der Förderung gegenseitigen Respekts und friedlichen Zusammenlebens der drei abrahamitischen Religionen beauftragt.
Von der Höhe des Mukawir, einst Machaerus genannt, überblickt man eine karge Wüstenlandschaft. In der Ferne spiegelt sich das Tote Meer. Hier stand einst eine Burg des Herodes, hier soll Johannes der Täufer enthauptet worden sein. Jordanien ist reich an historischen Schätzen, und viele davon sind eng mit der Geschichte des Christentums verknüpft. In der Felsenstadt Petra, einst Zentrum der untergegangenen Kultur der Nabatäer, wurden gut 400 Jahre nach Christi Geburt etliche der in den Fels gehauenen Grabkammern in Kirchen umgewandelt. Und in Jordanien ist man sich ziemlich sicher, dass Petra letzte Station der Heiligen Drei Könige auf ihrer Reise nach Bethlehem war.
Jordanien gehört zu den trockensten Ländern der Welt. Wind, Wetter und Zeit haben im Wadi Rum einen beeindruckenden Ort geschaffen, der von Menschen weitgehend unberührt blieb. Das "Tal des Mondes" kann man auch im Ballon oder Ultraleichtflugzeug erkunden, höchst modern also. Wenn man traditionell auf der Erde bleibt, trifft man mitunter Beduinen, die noch immer halbe Nomaden sind und in ihrem eigenen, konservativen Kosmos leben. All das hat Platz in einem einzigen Land: Jordanien.
20:15
Wilde Türkei (1/2)
Vom Bosporus zum Mittelmeer
Film von Jan Haft
Die Türkei ist ein Land zwischen zwei Meeren und zwei Kontinenten, Nahtstelle zwischen Ost und West, zwischen Orient und Okzident. Die Tierwelt ist sowohl europäisch als auch asiatisch geprägt.
Doch die Türkei ist nicht nur ein Land der wilden Tiere: Völker aus Ost und West kamen, um hier zu siedeln. Die steilen Hänge des Taurus sind das Revier der Bezoarziegen. Mit sicherem Tritt erklimmen die Wildziegen selbst die höchsten Gipfel. Sie sind die Vorfahren unserer Hausziegen. Im Taurus kreuzen sich ihre Wege noch heute, wenn die Nomadenfamilien ihre Herden auf die Sommerweiden ins Hochland führen. Im Herbst, wenn es in den Bergen kalt und ungemütlich wird, ziehen die Wanderhirten an die Mittelmeerküste. Dort, ganz im Westen der Türkei, beginnt nun die Saison der Kamelkämpfe: Wohlhabende Kamelhalter lassen ihre stärksten Bullen gegeneinander antreten - ein unblutiger Ringkampf und vor allem ein großes Spektakel.
Der Westen der Türkei ist eine Region der Kontraste: Mit zehn Millionen Einwohnern bildet Istanbul das Kultur- und Wirtschaftszentrum des Landes und ist gleichzeitig die Bühne für eine einzigartige Tierwanderung. Jeden Frühling und Herbst passieren Hunderttausende von Zugvögeln den Bosporus.
Die zweiteilige Dokumentation gibt erstmals einen Einblick in die vielfältige Natur der Türkei und führt in kaum bekannte Landschaften, aber auch zu weltberühmten Orten wie den Sinterterrassen von Pamukkale, den aus römischer Zeit stammenden Ruinen von Milet oder der antiken griechischen Metropole Priene. Der erste Teil ist eine bildgewaltige Reise durch den Westen der Türkei - zu Wildziegen und Schildkröten, Orchideen und Anemonen, Goldschakalen und Dromedaren.
21:00
Wilde Türkei (2/2)
Vom Schwarzen Meer zum Ararat
Film von Jan Haft
Blütenteppich in der Türkei
Im Osten Anatolines erstrecken sich farbenprächtige Blütenteppiche. (Quelle: PHOENIX/NDR/Naturfilm/nautilusfilm/Jan Haft)
Weit im Osten Anatoliens, im Schatten des schneebedeckten Vulkanberges Ararat, erstrecken sich karge Lavafelder und menschenleere Ebenen. Dies ist der Lebensraum skurriler Krötenkopfagamen und farbenprächtier Rosenstare.
Das Land ist dünn besiedelt, nur wenige Menschen bewohnen die kleinen Dörfer. Störche sind ihre Nachbarn - die großen Vögel gelten hier, wie in Europa, als Glücksbringer. Ganz anders die tiefen Wälder des Schwarzmeer-Gebirges mit ihren bunt blühenden Rhododendren. Sie wirken wie eine exotische Variante der Buchenwälder Mitteleuropas. Hier leben noch zahlreiche Braunbären in friedlicher Nachbarschaft zu den Bergbauern.
Längst nicht so harmonisch verlief das Zusammenleben von Menschen und Wildschafen in den weiten Steppen Zentralanatoliens: Jahrzehntelang wurden die Schafe gejagt, nur knapp entgingen sie der Ausrottung. Heute leben die Wildschafe in einem Schutzgebiet und Wildhüter kümmern sich um ihren Erhalt. Der zweite Teil der Dokumentation führt durch den Osten der Türkei, zu anatolischen Wildschafen und Braunbären, Teepflückern und Bergbauern.
22:15
Auf den Gipfeln des Iran (1/2)
Film von Fulvio Mariani, Mario Casella
Es gibt den politischen Iran, über den man jeden Tag Schlagzeilen in der Tagespresse lesen kann, und den Iran der Familien, die im ländlichen Teil dieses wunderschönen Landes leben. Der Norden des Landes ist von einer Vulkanlandschaft geprägt. Drei Alpinisten, darunter der Dokumentarfilmer Mario Casella, durchqueren diese Vulkanlandschaft von der türkischen bis hin zur afghanischen Grenze auf Skiern. Im Vordergrund steht dabei jedoch nicht die sportliche Leistung, sondern vielmehr die Entdeckung der in diesen abgelegenen Tälern lebenden Menschen und die unvergleichliche Schönheit der Landschaften.
Im ersten Teil der Dokumentation begegnen die Filmemacher in der nordiranischen Vulkanlandschaft Nomaden, Teppichknüpfern, einer Skifahrerin, die den Iran bei den Olympischen Spielen vertreten hatte, und einer Bergsteigerin. Den Rahmen für die faszinierenden Porträts bilden atemberaubende Landschaftsbilder.
23:00
Auf den Gipfeln des Iran (2/2)
Film von Fulvio Mariani und Mario Casella
Es gibt den politischen Iran, über den man jeden Tag Schlagzeilen in der Tagespresse lesen kann, und den Iran der Familien, die im ländlichen Teil dieses wunderschönen Landes leben. Der Norden des Landes ist von einer Vulkanlandschaft geprägt. Drei Alpinisten, darunter der Dokumentarfilmer Mario Casella, durchqueren diese Vulkanlandschaft von der türkischen bis hin zur afghanischen Grenze auf Skiern. Im Vordergrund steht dabei jedoch nicht die sportliche Leistung, sondern vielmehr die Entdeckung der in diesen abgelegenen Tälern lebenden Menschen und die unvergleichliche Schönheit der Landschaften.
Auch im zweiten Teil der Dokumentation machen die Schweizer Dokumentarfilmer Bekanntschaft mit außergewöhnlichen Menschen vor dem Hintergrund einer spektakulären Landschaft. Am Fuß des Damavand, des mit 5.671 Metern höchsten Vulkans des Nahen Ostens, besuchen sie ein Pferderennen, gehen unter Tage mit den Arbeitern einer Türkismine und besichtigen die Überreste der Mauer Alexanders des Großen.
23:45
Wüstenreich am Jordan
Film von Volker Schwenck
Jordanien ist anders. Das Haschemiten-Königreich Jordanien liegt in einer der unruhigsten Gegenden dieser Welt. Gemeinsame Landgrenzen verbinden das Land mit Syrien, dem Irak, Saudi-Arabien und Israel. Aus Syrien haben sich hunderttausende Flüchtlinge auf den Weg ins sichere Jordanien gemacht. Das Sechs-Millionen-Einwohner-Land trägt schwer an den Belastungen, die die Versorgung dieser Menschen mit sich bringt - aber größere Konflikte sind bislang ausgeblieben. Trotz großer Schwierigkeiten überwiegt die Solidarität - Jordanien ist anders als viele Länder der Region. Zu den Flüchtlingen gehören auch viele Christen. Seit die Terrormiliz vom sogenannten "Islamischen Staat" im Irak und Syrien wütet, sehen Christen in ihrer alten Heimat oft keine Zukunft mehr. Und Jordanien ist biblisches Land: in Bethanien soll Jesus getauft worden sein. Allerdings erhebt auch Israel Anspruch auf eine Taufstelle im heute austrocknenden Jordan - auf der anderen Uferseite.
Unstrittig jedoch ist, dass in Jordanien Christen und Muslime seit Generationen friedlich zusammenleben. Jordaniens Haschemiten-Könige betonen ihre Abstammung direkt vom Urgroßvater des Propheten Mohammed. Sie setzen sich gleichwohl für den Dialog mit Christen und Juden ein. Toleranz wurde gewissermaßen zur Staatsdoktrin - auch weil letztlich das Überleben des kleinen Landes vom friedlichen Miteinander abhängt. Seit 2003 ist ein eigenes Forschungsinstitut mit der Förderung gegenseitigen Respekts und friedlichen Zusammenlebens der drei abrahamitischen Religionen beauftragt.
Von der Höhe des Mukawir, einst Machaerus genannt, überblickt man eine karge Wüstenlandschaft. In der Ferne spiegelt sich das Tote Meer. Hier stand einst eine Burg des Herodes, hier soll Johannes der Täufer enthauptet worden sein. Jordanien ist reich an historischen Schätzen, und viele davon sind eng mit der Geschichte des Christentums verknüpft. In der Felsenstadt Petra, einst Zentrum der untergegangenen Kultur der Nabatäer, wurden gut 400 Jahre nach Christi Geburt etliche der in den Fels gehauenen Grabkammern in Kirchen umgewandelt. Und in Jordanien ist man sich ziemlich sicher, dass Petra letzte Station der Heiligen Drei Könige auf ihrer Reise nach Bethlehem war.
Jordanien gehört zu den trockensten Ländern der Welt. Wind, Wetter und Zeit haben im Wadi Rum einen beeindruckenden Ort geschaffen, der von Menschen weitgehend unberührt blieb. Das "Tal des Mondes" kann man auch im Ballon oder Ultraleichtflugzeug erkunden, höchst modern also. Wenn man traditionell auf der Erde bleibt, trifft man mitunter Beduinen, die noch immer halbe Nomaden sind und in ihrem eigenen, konservativen Kosmos leben. All das hat Platz in einem einzigen Land: Jordanien.
Re: TV-Tipps
26.08.2015, 00:15
Libanon
Flucht nach vorn
Film von Katrin Sandmann
Kein Anrainer bekommt die Auswirkungen des Syrien-Krieges heftiger zu spüren, als der Libanon. Mehr als eine Million Flüchtlinge hat der kleine Nachbarstaat aufgenommen – bei selbst nur 4,5 Million Einwohnern. „makro“ berichtete bereits im Sommer 2014 über die Folgen.
Wirtschaft und Infrastruktur drohten bereits damals unter dem Flüchtlingsstrom zu kollabieren. In den letzten Monaten hat sich die Lage weiter zugespitzt, die Libanesen wurden den Syrern gegenüber immer feindseliger. Genug, sagte die libanesische Regierung und machte nun die Grenzen dicht. Autorin Katrin Sandmann ist für „makro“ in den Libanon zurückgekehrt, um herauszufinden, wie die Wirtschaft darauf reagiert. Und stellte fest, dass sich die jungen libanesischen Unternehmer von politischem Chaos, steigender Arbeitslosigkeit und dem Krieg direkt nebenan weiter unbeirrt zeigen.
Libanon
Flucht nach vorn
Film von Katrin Sandmann
Kein Anrainer bekommt die Auswirkungen des Syrien-Krieges heftiger zu spüren, als der Libanon. Mehr als eine Million Flüchtlinge hat der kleine Nachbarstaat aufgenommen – bei selbst nur 4,5 Million Einwohnern. „makro“ berichtete bereits im Sommer 2014 über die Folgen.
Wirtschaft und Infrastruktur drohten bereits damals unter dem Flüchtlingsstrom zu kollabieren. In den letzten Monaten hat sich die Lage weiter zugespitzt, die Libanesen wurden den Syrern gegenüber immer feindseliger. Genug, sagte die libanesische Regierung und machte nun die Grenzen dicht. Autorin Katrin Sandmann ist für „makro“ in den Libanon zurückgekehrt, um herauszufinden, wie die Wirtschaft darauf reagiert. Und stellte fest, dass sich die jungen libanesischen Unternehmer von politischem Chaos, steigender Arbeitslosigkeit und dem Krieg direkt nebenan weiter unbeirrt zeigen.
Re: TV-Tipps
ARD, 26.08.2015
22:47 Weltspiegel extra: Terror, Krieg und der Traum vom Kurdenstaat
Film von Volker Schwenk
Über 1.000 Kilometer in acht Tagen legte ARD-Korrespondent Volker Schwenk zusammen mit seinem Team in den kurdischen Gebiete der Region zurück. Er traf den operativen Führer der kurdischen Untergrundorganisation PKK. Er begleitete Kämpfer an die Front nach Sindschar, das immer noch zum großen Teil von der Terrormiliz IS gehalten wird. Und er besuchte das befreite Kobane. Die Rückeroberung des Städtchens im Norden Syriens Anfang des Jahres war der erste große Sieg gegen den IS und auch ein Zeichen für den kurdischen Aufbruch in der Region. Der Traum von einem autonomen kurdischen Staat im Norden Syriens nimmt Gestalt an.
23:00
Menschen bei Maischberger
Religiöse Fanatiker, machthungrige Diktatoren: Chaos im Orient
Der „Islamische Staat“ terrorisiert die arabische Welt, erklärte dem „Teufel Erdogan“ jetzt den Krieg. In Syrien tobt seit Jahren ein brutaler Bürgerkrieg. Millionen Menschen sind auf der Flucht, viele wollen nach Europa. Wer die Bösen sind, scheint für den Westen klar zu sein. Wer aber sind die Guten im Mittleren Osten? Droht auf Jahrzehnte die Selbstvernichtung einer ganzen Region? - Gäste bei Sandra Maischberger:
• Ulrich Kienzle, Journalist
• Jürgen Todenhöfer, Autor
• Düzen Tekkal, Journalistin
• Remzi Aru, Union Europ. Türkische Demokraten
22:47 Weltspiegel extra: Terror, Krieg und der Traum vom Kurdenstaat
Film von Volker Schwenk
Über 1.000 Kilometer in acht Tagen legte ARD-Korrespondent Volker Schwenk zusammen mit seinem Team in den kurdischen Gebiete der Region zurück. Er traf den operativen Führer der kurdischen Untergrundorganisation PKK. Er begleitete Kämpfer an die Front nach Sindschar, das immer noch zum großen Teil von der Terrormiliz IS gehalten wird. Und er besuchte das befreite Kobane. Die Rückeroberung des Städtchens im Norden Syriens Anfang des Jahres war der erste große Sieg gegen den IS und auch ein Zeichen für den kurdischen Aufbruch in der Region. Der Traum von einem autonomen kurdischen Staat im Norden Syriens nimmt Gestalt an.
23:00
Menschen bei Maischberger
Religiöse Fanatiker, machthungrige Diktatoren: Chaos im Orient
Der „Islamische Staat“ terrorisiert die arabische Welt, erklärte dem „Teufel Erdogan“ jetzt den Krieg. In Syrien tobt seit Jahren ein brutaler Bürgerkrieg. Millionen Menschen sind auf der Flucht, viele wollen nach Europa. Wer die Bösen sind, scheint für den Westen klar zu sein. Wer aber sind die Guten im Mittleren Osten? Droht auf Jahrzehnte die Selbstvernichtung einer ganzen Region? - Gäste bei Sandra Maischberger:
• Ulrich Kienzle, Journalist
• Jürgen Todenhöfer, Autor
• Düzen Tekkal, Journalistin
• Remzi Aru, Union Europ. Türkische Demokraten
Zuletzt geändert von Kasimir am Di 25. Aug 2015, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 26.08.2015, 03:45
Irans Grüner Gürtel
Geschichten vom Kaspischen Meer
Film von Martin Weiss
Von den Viertausendern des Elburs-Gebirges geht es sanft hinab zum Kaspischen Meer, das 28 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Dazwischen liegt der grüne Gürtel Irans, den man so nicht erwarten würde: Tropische Regenwälder und traumhafte Landschaften. An den Hängen wächst Tee und Tabak, ganz unten tropische Früchte, Reis und Gemüse aller Art, das bis zu drei Mal im Jahr geerntet werden kann. Auf dem Basar in Rasht gibt es alles zu kaufen, was die Region an Kulinarischem zu bieten hat. Ein Sinnesrausch für Auge und Nase.
Die 500 Quadratkilometer große Lagune von Anzali ist ein Naturpark mit einer Vielfalt an Fischen, Vögeln und Blumen. Das Bergdorf Masule, malerisch auf 1000 Meter Höhe gelegen. Es ist so steil dort, dass das Dach eines Hauses als Zufahrtsweg für das darüber liegende Haus dient. Nahe der Hafenstadt Bandar Turkman finden Pferderennen mit kaspischen Pferden statt und wer heiratet macht dies auf turkmenische Art: Mit Kamel und Eseln.
Auf seiner Reise hat Martin Weiss interessante Menschen getroffen, die ihre eigenen Geschichten und die Geschichte einer spannenden Region erzählen.
Irans Grüner Gürtel
Geschichten vom Kaspischen Meer
Film von Martin Weiss
Von den Viertausendern des Elburs-Gebirges geht es sanft hinab zum Kaspischen Meer, das 28 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Dazwischen liegt der grüne Gürtel Irans, den man so nicht erwarten würde: Tropische Regenwälder und traumhafte Landschaften. An den Hängen wächst Tee und Tabak, ganz unten tropische Früchte, Reis und Gemüse aller Art, das bis zu drei Mal im Jahr geerntet werden kann. Auf dem Basar in Rasht gibt es alles zu kaufen, was die Region an Kulinarischem zu bieten hat. Ein Sinnesrausch für Auge und Nase.
Die 500 Quadratkilometer große Lagune von Anzali ist ein Naturpark mit einer Vielfalt an Fischen, Vögeln und Blumen. Das Bergdorf Masule, malerisch auf 1000 Meter Höhe gelegen. Es ist so steil dort, dass das Dach eines Hauses als Zufahrtsweg für das darüber liegende Haus dient. Nahe der Hafenstadt Bandar Turkman finden Pferderennen mit kaspischen Pferden statt und wer heiratet macht dies auf turkmenische Art: Mit Kamel und Eseln.
Auf seiner Reise hat Martin Weiss interessante Menschen getroffen, die ihre eigenen Geschichten und die Geschichte einer spannenden Region erzählen.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 26.08.2015
Historische Ereignisse
Mi. 26.08.15, 04.30 Uhr
Der Heilige Krieg
"Gott will es!" Unter diesem Schlachtruf zogen Ende des 11. Jahrhunderts tausende Soldaten aller Länder des westlichen Europas ins Heilige Land nach Jerusalem. Die Befreiung von allen Sünden und ein Platz im Paradies - das versprach Papst Urban II. jedem Ritter, der sich im Zeichen des Kreuzes auf den gefährlichen Weg machte. Das Geburtsland Jesu sollte von den "ungläubigen" Arabern befreit und für die katholische Kirche gewonnen werden. Als die Christen Jerusalem 1099 schließlich eroberten, ließen sie keinen Muslimen am Leben.
Die Kreuzzüge waren der erste blutige Höhepunkt eines Konfliktes, der mit der rasanten Expansion des Islams im 7. Jahrhundert begann. Durch eine enge Verbindung von Religion und Macht breitete sich der muslimische Glaube schnell über die Grenzen der arabischen Halbinsel hinweg aus und reichte in der Mitte des 8. Jahrhunderts von Spanien bis ins heutige Pakistan. Doch nicht nur militärische Mittel begünstigten diese Ausdehnung. Muslimische Händler verbreiteten ihren Glauben friedlich in die ganze damals bekannte Welt.
Sowohl Christen als auch Muslime erhoben für ihren Glauben einen universellen Geltungsanspruch, der eine friedliche Koexistenz beider monotheistischer Religionen in den Augen ihrer meisten Anhänger über Jahrhunderte hinweg ausschloss. Doch es gab auch Ausnahmen. Im Jahr 1229 gelangen dem römisch-deutschen Kaiser Friedrich II. und Sultan al-Kamil eine historisch einmalige Verständigung. Jerusalem wurde friedlich den Christen übergeben, dafür durften die Muslime ihre heiligen Stätten weiterhin ungestört aufsuchen.
Im Früh- und Hochmittelalter erlebten Kultur und Fortschritt in den muslimisch beherrschten Gebieten eine Zeit der Blüte, die auch in der christlichen Welt registriert und bewundert wurde. Doch ab der Neuzeit begannen die Staaten im Okzident die arabische Welt zu überholen. Die westliche Überlegenheit fand im Kolonialismus des 19. und 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt, in dessen Folge 80 Prozent der Muslime unter europäischer Herrschaft lebten. Die Demütigungen aus dieser Zeit sind in der arabischen Welt bis heute nicht vergessen.
Darin die Dokumentationen:
04.30 Uhr
Der Heilige Krieg (1/4)
Das Schwert des Propheten
Film von Friedrich Klütsch und Alexander Hogh
Oft schon sah sich die muslimische Welt pauschal dem Vorwurf ausgesetzt, die Ausbreitung ihrer Religion sei von Anfang an eine Geschichte der Gewalt gewesen. Verdankt der Islam seine rasante Verbreitung tatsächlich nur dem militärischen Erfolg seiner Glaubenskrieger? Historiker verweisen auf eine Vielzahl begünstigender Umstände, die dem Propheten und seinen Nachfolgern in die Hände spielten - auch jenseits von Waffengewalt.
Mit dem neuen Glauben ging auch eine neue und für damalige Verhältnisse gerechtere Ordnung der Gesellschaft einher. Muslimisch beherrschte Regionen erlebten in den ersten Jahrhunderten des Islam wirtschaftlichen Aufschwung und kulturelle Blüte.
Durchsetzen des Eingottglaubens
Als Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka, Anfang des 7. Jahrhunderts begann, den Islam, die "Hingabe an Gott" zu predigen, verließ er sich zunächst ausschließlich auf die Überzeugungskraft seiner Worte.
Die Forderung nach der Durchsetzung eines radikalen Eingottglaubens musste aber in seiner Heimatstadt Mekka auf Ablehnung stoßen. Wirtschaftlich war das alte Pilgerzentrum von den Einnahmen abhängig, die ihr durch die Verehrung vieler Gottheiten am Heiligtum der Kaaba zuflossen.
Die Flucht Mohammeds und seiner Anhänger nach Medina im Jahre 622 markiert nicht nur den Beginn der islamischen Zeitrechnung, sondern auch einen Wendepunkt bei den Mitteln, mit denen der Islam fortan verbreitet werden sollte. Zum Wort gesellte sich nun auch das "Schwert des Propheten", mit dessen Hilfe nicht nur Mekka erobert werden konnte. Innerhalb weniger Jahrzehnte gelang es den Muslimen, die arabische Halbinsel zu unterwerfen. Das persische Sassanidenreich ging bei ihrem Ansturm unter und Byzanz verlor seine Herrschaft über Syrien, Palästina und Ägypten. Nur zwei Generationen dauerte es, bis muslimische Herrscher über Gebiete regierten, die sich vom Atlantik bis an den Indus erstreckten.
Schnelle Ausbreitung des Islam
Längst hatte sich der Islam zu einer Religion entfaltet, die wie das Christentum einen Anspruch auf universelle Geltung verfocht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die beiden monotheistischen Weltreligionen auch im Westen Europas aufeinandertreffen würden. Nach der Landung an der Südküste Spaniens im Frühsommer 711 dauerte es nur acht Jahre, bis die Mauren über die Pyrenäen auch nach Nordeuropa vorstießen. Ende Oktober 732 erreichte ein breit angelegter Beutezug der Muslime sogar die Grenze des Frankenreichs bei Tours.
05.15 Uhr:
Der Heilige Krieg (2/4)
Kreuzzug nach Jerusalem
Film von Stefan Brauburger und Friedrich Klütsch
Der Begriff "Kreuzzug" hat in der islamischen Welt einen ähnlich negativen Klang wie das Wort "Dschihad" in der westlichen. Er wurde zum Synonym "Heiliger Krieg" der Christenheit. Vierhundert Jahre nach der muslimischen Expansion in der Nachfolge Mohammeds holte Europa zum Gegenschlag aus.
"Gott will es", lautete die Losung der Kreuzfahrer, die sich in Westeuropa sammelten. Die Befreiung des "Heiligen Landes" aus muslimischer Hand galt als Weg zum Erlass von Sündenstrafen. Doch die Motive der Kreuzzüge waren vielschichtig. Es ging nicht nur um das Seelenheil und "Bruderhilfe" für bedrohte Christen im Nahen Osten, sondern auch um die Macht der Kirche und neue Herrschaftsgebiete.
Am Ende der ersten - vom Papst persönlich - sakralisierten Heerfahrt stand die Eroberung Jerusalems 1099. Bei der Erstürmung der Stadt richteten christliche Ritter ein Massaker an, das unvergessen blieb.
In einer Rückbesinnung auf den "Dschihad" der ersten Nachfolger Mohammeds bündelten muslimische Herrscher nach und nach ihre Kräfte, um die verlorenen Territorien wieder zurückzugewinnen. Das hinderte beide Seiten nicht daran, auch Allianzen einzugehen.
Manche Europäer empfanden sogar Bewunderung für die islamische Zivilisation. Zur legendären Figur wurde Sultan Saladin, der zum "Dschihad" gegen die Franken aufrufen ließ und Jerusalem 1187 für die Muslime zurückeroberte. Anders als die christlichen Ritter verschonte er dabei die Zivilbevölkerung. Auch der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. suchte die Verständigung. Der Staufer erwirkte 1229 ohne einen Schwerthieb die Rückgabe Jerusalems an die Christen durch geschicktes Verhandeln. Die Muslime durften ihre heiligen Stätten weiter ungehindert besuchen, ein historisch einmaliger Vorgang in den Beziehungen zwischen Orient und Okzident.
Inbegriff der westlichen Aggression
Die Bilanz der Kreuzzüge ins "Heilige Land" ist düster. Insgesamt starben hunderttausende Kreuzfahrer, aber auch eine große Zahl islamischer Krieger sowie Zivilisten - Christen, Juden und Muslime. Die Ereignisse sollten das Verhältnis der Religionen auf lange Sicht beeinflussen. Der islamische Fundamentalismus der Gegenwart zieht eine direkte Linie von den Kreuzzügen über die Zeit des Kolonialismus bis hin zu den Golfkriegen und "Anti-Terror-Maßnahmen" des Westens nach dem 11. September.
Vor allem für radikale Muslime bleibt der Begriff "Kreuzzug" die historische Chiffre für westliche Aggression, Unterwanderung und Besatzung und dient Al-Qaida als willkürliche Legitimation für den "Dschihad" im Zeichen des Terrors.
06.00 Uhr:
Der Heilige Krieg (3/4)
Die Türken vor Wien
Film von Alexander Hogh und Bernhard von Dadelsen
Die Angst, von den Osmanen unterjocht zu werden, gehörte zu den Traumata des frühneuzeitlichen Europa. Für lange Zeit schienen die Armeen des Sultans unbesiegbar. Doch wurde die "Türkenfurcht" auch propagandistisch überhöht. Die Kirche bezeichnete die Osmanen als "Erbfeinde der Christenheit" und "Inkarnation des Teufels".
Der Film "Die Türken vor Wien" schildert die lange Auseinandersetzung zwischen dem islamischen Reich der Osmanen und den christlichen Mächten Europas.
Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 durch Sultan Mehmed II. erlosch das byzantinische Reich. Für die Osmanen aber war mit der Einnahme der Stadt der Status einer Großmacht erreicht, die keinen Gegner mehr zu fürchten brauchte.
Großmacht Osmanisches Reich
75 Jahre später stand das Osmanische Reich im Zenit seiner Macht, es war das "Goldene Zeitalter" unter Sultan Süleyman, dem "Prächtigen". Im Kampf um Ungarn geriet er in direkte Konfrontation mit dem Reich der Habsburger. 1529 standen die Türken zum ersten Mal vor Wien, konnten die Stadt jedoch nicht erobern. Den Gesandten Habsburgs in Konstantinopel aber ließen sie spüren, wie sehr sie sich den "ungläubigen" Europäern gegenüber für überlegen hielten.
Doch nach der Regierungszeit Süleymans begann der langsame Abstieg der osmanischen Herrschaft. 1683 unternahmen sie einen erneuten Versuch, Wien zu erobern. Noch einmal wurden "Dschihad"-Parolen laut. Ganz ähnlich reagierten die bedrohten christlichen Mächte, die eine "Heilige Liga" zum Kampf gegen die "Ungläubigen" gründeten.
Der Showdown vor Wien im September 1683 sollte der letzte Konflikt in Europa sein, der unter dem Vorzeichen eines "Heiligen Krieges" geführt wurde.
Ende der "Glaubenskriege"
Nach ihrer Niederlage wurden die Osmanen weit in den Balkan zurückgedrängt. Im Vertrag von Karlowitz 1699 endete eine Epoche: Ihr Reich wurde nun ein Teil des sich ständig verändernden europäischen Gleichgewichts. Die Zeit der "Glaubenskriege" war vorbei.
06.45 Uhr:
Der Heilige Krieg (4/5)
Dschihad für den Kaiser
Film von Georg Gaffe
Ende des 19. Jahrhunderts lebten 80 Prozent der Muslime in Kolonien europäischer Mächte. Doch die Dominanz der Europäer blieb nicht unangefochten. Im Namen Allahs scharte ein charismatischer Anführer im Sudan Krieger um sich und lehrte die britischen Kolonialherren das Fürchten. Die Erhebung des „Mahdi“ wurde zur traumatischen Erfahrung des Empire. Die Rebellen scheiterten zwar am Ende an der militärischen Überlegenheit der Briten, aber der Aufstand des Mahdi zeigte eindrucksvoll, welche gefährliche Dynamik ein religiös aufgeheizter Krieg auch in der Moderne entfalten konnte.
Das brachte schon in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg deutsche Strategen auf die Idee, dass man das militärische Potenzial islamischer Widerstandsbewegungen nutzen könne. Denn nicht nur Briten, auch Franzosen und Russen herrschten über riesige Gebiete mit überwiegend muslimischer Bevölkerung. Wenn es gelänge, sie im Konfliktfall auf die deutsche Seite zu ziehen, kämen die konkurrierenden Kolonialmächte in ernste Schwierigkeiten.
http://www.phoenix.de/content/phoenix/d ... 2015-08-26
Historische Ereignisse
Mi. 26.08.15, 04.30 Uhr
Der Heilige Krieg
"Gott will es!" Unter diesem Schlachtruf zogen Ende des 11. Jahrhunderts tausende Soldaten aller Länder des westlichen Europas ins Heilige Land nach Jerusalem. Die Befreiung von allen Sünden und ein Platz im Paradies - das versprach Papst Urban II. jedem Ritter, der sich im Zeichen des Kreuzes auf den gefährlichen Weg machte. Das Geburtsland Jesu sollte von den "ungläubigen" Arabern befreit und für die katholische Kirche gewonnen werden. Als die Christen Jerusalem 1099 schließlich eroberten, ließen sie keinen Muslimen am Leben.
Die Kreuzzüge waren der erste blutige Höhepunkt eines Konfliktes, der mit der rasanten Expansion des Islams im 7. Jahrhundert begann. Durch eine enge Verbindung von Religion und Macht breitete sich der muslimische Glaube schnell über die Grenzen der arabischen Halbinsel hinweg aus und reichte in der Mitte des 8. Jahrhunderts von Spanien bis ins heutige Pakistan. Doch nicht nur militärische Mittel begünstigten diese Ausdehnung. Muslimische Händler verbreiteten ihren Glauben friedlich in die ganze damals bekannte Welt.
Sowohl Christen als auch Muslime erhoben für ihren Glauben einen universellen Geltungsanspruch, der eine friedliche Koexistenz beider monotheistischer Religionen in den Augen ihrer meisten Anhänger über Jahrhunderte hinweg ausschloss. Doch es gab auch Ausnahmen. Im Jahr 1229 gelangen dem römisch-deutschen Kaiser Friedrich II. und Sultan al-Kamil eine historisch einmalige Verständigung. Jerusalem wurde friedlich den Christen übergeben, dafür durften die Muslime ihre heiligen Stätten weiterhin ungestört aufsuchen.
Im Früh- und Hochmittelalter erlebten Kultur und Fortschritt in den muslimisch beherrschten Gebieten eine Zeit der Blüte, die auch in der christlichen Welt registriert und bewundert wurde. Doch ab der Neuzeit begannen die Staaten im Okzident die arabische Welt zu überholen. Die westliche Überlegenheit fand im Kolonialismus des 19. und 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt, in dessen Folge 80 Prozent der Muslime unter europäischer Herrschaft lebten. Die Demütigungen aus dieser Zeit sind in der arabischen Welt bis heute nicht vergessen.
Darin die Dokumentationen:
04.30 Uhr
Der Heilige Krieg (1/4)
Das Schwert des Propheten
Film von Friedrich Klütsch und Alexander Hogh
Oft schon sah sich die muslimische Welt pauschal dem Vorwurf ausgesetzt, die Ausbreitung ihrer Religion sei von Anfang an eine Geschichte der Gewalt gewesen. Verdankt der Islam seine rasante Verbreitung tatsächlich nur dem militärischen Erfolg seiner Glaubenskrieger? Historiker verweisen auf eine Vielzahl begünstigender Umstände, die dem Propheten und seinen Nachfolgern in die Hände spielten - auch jenseits von Waffengewalt.
Mit dem neuen Glauben ging auch eine neue und für damalige Verhältnisse gerechtere Ordnung der Gesellschaft einher. Muslimisch beherrschte Regionen erlebten in den ersten Jahrhunderten des Islam wirtschaftlichen Aufschwung und kulturelle Blüte.
Durchsetzen des Eingottglaubens
Als Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka, Anfang des 7. Jahrhunderts begann, den Islam, die "Hingabe an Gott" zu predigen, verließ er sich zunächst ausschließlich auf die Überzeugungskraft seiner Worte.
Die Forderung nach der Durchsetzung eines radikalen Eingottglaubens musste aber in seiner Heimatstadt Mekka auf Ablehnung stoßen. Wirtschaftlich war das alte Pilgerzentrum von den Einnahmen abhängig, die ihr durch die Verehrung vieler Gottheiten am Heiligtum der Kaaba zuflossen.
Die Flucht Mohammeds und seiner Anhänger nach Medina im Jahre 622 markiert nicht nur den Beginn der islamischen Zeitrechnung, sondern auch einen Wendepunkt bei den Mitteln, mit denen der Islam fortan verbreitet werden sollte. Zum Wort gesellte sich nun auch das "Schwert des Propheten", mit dessen Hilfe nicht nur Mekka erobert werden konnte. Innerhalb weniger Jahrzehnte gelang es den Muslimen, die arabische Halbinsel zu unterwerfen. Das persische Sassanidenreich ging bei ihrem Ansturm unter und Byzanz verlor seine Herrschaft über Syrien, Palästina und Ägypten. Nur zwei Generationen dauerte es, bis muslimische Herrscher über Gebiete regierten, die sich vom Atlantik bis an den Indus erstreckten.
Schnelle Ausbreitung des Islam
Längst hatte sich der Islam zu einer Religion entfaltet, die wie das Christentum einen Anspruch auf universelle Geltung verfocht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die beiden monotheistischen Weltreligionen auch im Westen Europas aufeinandertreffen würden. Nach der Landung an der Südküste Spaniens im Frühsommer 711 dauerte es nur acht Jahre, bis die Mauren über die Pyrenäen auch nach Nordeuropa vorstießen. Ende Oktober 732 erreichte ein breit angelegter Beutezug der Muslime sogar die Grenze des Frankenreichs bei Tours.
05.15 Uhr:
Der Heilige Krieg (2/4)
Kreuzzug nach Jerusalem
Film von Stefan Brauburger und Friedrich Klütsch
Der Begriff "Kreuzzug" hat in der islamischen Welt einen ähnlich negativen Klang wie das Wort "Dschihad" in der westlichen. Er wurde zum Synonym "Heiliger Krieg" der Christenheit. Vierhundert Jahre nach der muslimischen Expansion in der Nachfolge Mohammeds holte Europa zum Gegenschlag aus.
"Gott will es", lautete die Losung der Kreuzfahrer, die sich in Westeuropa sammelten. Die Befreiung des "Heiligen Landes" aus muslimischer Hand galt als Weg zum Erlass von Sündenstrafen. Doch die Motive der Kreuzzüge waren vielschichtig. Es ging nicht nur um das Seelenheil und "Bruderhilfe" für bedrohte Christen im Nahen Osten, sondern auch um die Macht der Kirche und neue Herrschaftsgebiete.
Am Ende der ersten - vom Papst persönlich - sakralisierten Heerfahrt stand die Eroberung Jerusalems 1099. Bei der Erstürmung der Stadt richteten christliche Ritter ein Massaker an, das unvergessen blieb.
In einer Rückbesinnung auf den "Dschihad" der ersten Nachfolger Mohammeds bündelten muslimische Herrscher nach und nach ihre Kräfte, um die verlorenen Territorien wieder zurückzugewinnen. Das hinderte beide Seiten nicht daran, auch Allianzen einzugehen.
Manche Europäer empfanden sogar Bewunderung für die islamische Zivilisation. Zur legendären Figur wurde Sultan Saladin, der zum "Dschihad" gegen die Franken aufrufen ließ und Jerusalem 1187 für die Muslime zurückeroberte. Anders als die christlichen Ritter verschonte er dabei die Zivilbevölkerung. Auch der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. suchte die Verständigung. Der Staufer erwirkte 1229 ohne einen Schwerthieb die Rückgabe Jerusalems an die Christen durch geschicktes Verhandeln. Die Muslime durften ihre heiligen Stätten weiter ungehindert besuchen, ein historisch einmaliger Vorgang in den Beziehungen zwischen Orient und Okzident.
Inbegriff der westlichen Aggression
Die Bilanz der Kreuzzüge ins "Heilige Land" ist düster. Insgesamt starben hunderttausende Kreuzfahrer, aber auch eine große Zahl islamischer Krieger sowie Zivilisten - Christen, Juden und Muslime. Die Ereignisse sollten das Verhältnis der Religionen auf lange Sicht beeinflussen. Der islamische Fundamentalismus der Gegenwart zieht eine direkte Linie von den Kreuzzügen über die Zeit des Kolonialismus bis hin zu den Golfkriegen und "Anti-Terror-Maßnahmen" des Westens nach dem 11. September.
Vor allem für radikale Muslime bleibt der Begriff "Kreuzzug" die historische Chiffre für westliche Aggression, Unterwanderung und Besatzung und dient Al-Qaida als willkürliche Legitimation für den "Dschihad" im Zeichen des Terrors.
06.00 Uhr:
Der Heilige Krieg (3/4)
Die Türken vor Wien
Film von Alexander Hogh und Bernhard von Dadelsen
Die Angst, von den Osmanen unterjocht zu werden, gehörte zu den Traumata des frühneuzeitlichen Europa. Für lange Zeit schienen die Armeen des Sultans unbesiegbar. Doch wurde die "Türkenfurcht" auch propagandistisch überhöht. Die Kirche bezeichnete die Osmanen als "Erbfeinde der Christenheit" und "Inkarnation des Teufels".
Der Film "Die Türken vor Wien" schildert die lange Auseinandersetzung zwischen dem islamischen Reich der Osmanen und den christlichen Mächten Europas.
Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 durch Sultan Mehmed II. erlosch das byzantinische Reich. Für die Osmanen aber war mit der Einnahme der Stadt der Status einer Großmacht erreicht, die keinen Gegner mehr zu fürchten brauchte.
Großmacht Osmanisches Reich
75 Jahre später stand das Osmanische Reich im Zenit seiner Macht, es war das "Goldene Zeitalter" unter Sultan Süleyman, dem "Prächtigen". Im Kampf um Ungarn geriet er in direkte Konfrontation mit dem Reich der Habsburger. 1529 standen die Türken zum ersten Mal vor Wien, konnten die Stadt jedoch nicht erobern. Den Gesandten Habsburgs in Konstantinopel aber ließen sie spüren, wie sehr sie sich den "ungläubigen" Europäern gegenüber für überlegen hielten.
Doch nach der Regierungszeit Süleymans begann der langsame Abstieg der osmanischen Herrschaft. 1683 unternahmen sie einen erneuten Versuch, Wien zu erobern. Noch einmal wurden "Dschihad"-Parolen laut. Ganz ähnlich reagierten die bedrohten christlichen Mächte, die eine "Heilige Liga" zum Kampf gegen die "Ungläubigen" gründeten.
Der Showdown vor Wien im September 1683 sollte der letzte Konflikt in Europa sein, der unter dem Vorzeichen eines "Heiligen Krieges" geführt wurde.
Ende der "Glaubenskriege"
Nach ihrer Niederlage wurden die Osmanen weit in den Balkan zurückgedrängt. Im Vertrag von Karlowitz 1699 endete eine Epoche: Ihr Reich wurde nun ein Teil des sich ständig verändernden europäischen Gleichgewichts. Die Zeit der "Glaubenskriege" war vorbei.
06.45 Uhr:
Der Heilige Krieg (4/5)
Dschihad für den Kaiser
Film von Georg Gaffe
Ende des 19. Jahrhunderts lebten 80 Prozent der Muslime in Kolonien europäischer Mächte. Doch die Dominanz der Europäer blieb nicht unangefochten. Im Namen Allahs scharte ein charismatischer Anführer im Sudan Krieger um sich und lehrte die britischen Kolonialherren das Fürchten. Die Erhebung des „Mahdi“ wurde zur traumatischen Erfahrung des Empire. Die Rebellen scheiterten zwar am Ende an der militärischen Überlegenheit der Briten, aber der Aufstand des Mahdi zeigte eindrucksvoll, welche gefährliche Dynamik ein religiös aufgeheizter Krieg auch in der Moderne entfalten konnte.
Das brachte schon in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg deutsche Strategen auf die Idee, dass man das militärische Potenzial islamischer Widerstandsbewegungen nutzen könne. Denn nicht nur Briten, auch Franzosen und Russen herrschten über riesige Gebiete mit überwiegend muslimischer Bevölkerung. Wenn es gelänge, sie im Konfliktfall auf die deutsche Seite zu ziehen, kämen die konkurrierenden Kolonialmächte in ernste Schwierigkeiten.
http://www.phoenix.de/content/phoenix/d ... 2015-08-26
Re: TV-Tipps
Phoenix, 26.08.2015, 09:00
Thema: Gefahr durch den IS
Aktuelles, Gespräche, Dokumentationen
Die Terrororganisation "Islamischer Staat" ist in den Fokus der Berichterstattung aus dem Nahen Osten gerückt. Gegründet wurde sie aber schon 2003, kurz nach der westlichen Intervention im Irak. Seither konnte der IS große Landgewinne in den zerfallenden Staaten Syrien und Irak verbuchen. Volker Schwenk berichtet in der phoenix WeltTour über das Leben unter der Herrschaft des IS.
In Bagdad explodieren Bomben, Menschen werden erschossen und entführt. All das ist Alltag und der IS ist ein Teil davon. Kerim Wasfi, Dirigent des Irakischen Nationalen Symphonieorchesters, setzt dem Krach der Explosionen den Klang seines Cellos entgegen und spielt an Anschlagsorten. Er ist überzeugt: Musik kann Menschen ändern. "Wir Iraker kennen nichts anderes mehr als Leiden", sagt er und versucht, mit seiner Musik inmitten von Chaos und Zerstörung ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.
In Kirkut im Nordirak haben sich kurdische Kämpfer eingegraben. Wenige hundert Meter entfernt beginnt das Herrschaftsgebiet des IS. Die Peshmerga hatten einen Ruf als unbeugsame Krieger, doch sie haben ihn verloren. Der IS hat sie mehrfach mühelos besiegt, denn die Terrormiliz ist ein bestens ausgestatteter Gegner: "Sie haben moderne Waffen aus deutscher Produktion. Das haben wir gesehen, als wir gegen sie gekämpft haben", sagt Mazlum Kurdistani, Kommandant in Kirkut.
Vor gut zwei Jahren kehrte der Schweizer Johan Cosar nach Syrien zurück, die einstige Heimat seiner Familie. Aufgewachsen ist er im Kanton Tessin. Er gehört zum assyrischen Volk, wie sich die Christen hier nennen. Cosar diente als Unteroffizier in der Schweizer Armee, jetzt trainiert er im Kampf gegen den IS eine Christenmiliz. Der Schweizer und seine Truppe haben die Islamisten aus der Gegend vertrieben. Vorher konnten diese noch eine kleine Kirche sprengen. "Wir nutzen die Kirche jetzt als Stellung für den Krieg", sagt Cosar. Für ihn ist das zerstörte Gebäude ein Sinnbild für die katastrophale Lage in Syrien.
Moderation: Volker Schwenk
Thema: Gefahr durch den IS
Aktuelles, Gespräche, Dokumentationen
Die Terrororganisation "Islamischer Staat" ist in den Fokus der Berichterstattung aus dem Nahen Osten gerückt. Gegründet wurde sie aber schon 2003, kurz nach der westlichen Intervention im Irak. Seither konnte der IS große Landgewinne in den zerfallenden Staaten Syrien und Irak verbuchen. Volker Schwenk berichtet in der phoenix WeltTour über das Leben unter der Herrschaft des IS.
In Bagdad explodieren Bomben, Menschen werden erschossen und entführt. All das ist Alltag und der IS ist ein Teil davon. Kerim Wasfi, Dirigent des Irakischen Nationalen Symphonieorchesters, setzt dem Krach der Explosionen den Klang seines Cellos entgegen und spielt an Anschlagsorten. Er ist überzeugt: Musik kann Menschen ändern. "Wir Iraker kennen nichts anderes mehr als Leiden", sagt er und versucht, mit seiner Musik inmitten von Chaos und Zerstörung ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.
In Kirkut im Nordirak haben sich kurdische Kämpfer eingegraben. Wenige hundert Meter entfernt beginnt das Herrschaftsgebiet des IS. Die Peshmerga hatten einen Ruf als unbeugsame Krieger, doch sie haben ihn verloren. Der IS hat sie mehrfach mühelos besiegt, denn die Terrormiliz ist ein bestens ausgestatteter Gegner: "Sie haben moderne Waffen aus deutscher Produktion. Das haben wir gesehen, als wir gegen sie gekämpft haben", sagt Mazlum Kurdistani, Kommandant in Kirkut.
Vor gut zwei Jahren kehrte der Schweizer Johan Cosar nach Syrien zurück, die einstige Heimat seiner Familie. Aufgewachsen ist er im Kanton Tessin. Er gehört zum assyrischen Volk, wie sich die Christen hier nennen. Cosar diente als Unteroffizier in der Schweizer Armee, jetzt trainiert er im Kampf gegen den IS eine Christenmiliz. Der Schweizer und seine Truppe haben die Islamisten aus der Gegend vertrieben. Vorher konnten diese noch eine kleine Kirche sprengen. "Wir nutzen die Kirche jetzt als Stellung für den Krieg", sagt Cosar. Für ihn ist das zerstörte Gebäude ein Sinnbild für die katastrophale Lage in Syrien.
Moderation: Volker Schwenk
Zuletzt geändert von Kasimir am Di 25. Aug 2015, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 26.08.2015
12:00
Hightech auf Höckern
Kamelgeschichten aus Katar
Riesige Erdgasvorkommen machen die Katarer zu einem der reichsten Völker der Welt. Das Emirat erlebt einen rasanten Aufstieg - vom dünn besiedelten, öden Wüstenstreifen zur aufstrebenden, glitzernden Luxusoase.
In Katar sitzen keine Kinder mehr als Jockeys auf den Höckern von Dromedaren, sondern Roboter. Das kleine Emirat am Persischen Golf hat die Entwicklung seit Jahren professionell vorangetrieben. Nun scheint der optimale Roboterjockey gefunden: Eine nur vier Kilo schwere reitende Maschine, deren Peitsche über eine Fernbedienung angetrieben wird und die das Kamel per Lautsprecher antreibt: eine Revolution für die traditionellen Kamelrennen und ein Schritt in die Zukunft.
Kamelrennen haben Tradition in Katar. Früher wurden sie nur zu religiösen Festen und zu besonderen Anlässen veranstaltet. Immer noch geht es bei den Wettkämpfen um Leidenschaft, Ansehen und Ehre, aber auch um viel Geld. Der Staat fördert Kamelrennen als nationales Erbe und Teil der kulturellen Identität. Denn mit der rasenden Modernisierung wächst in Katar allmählich das Unbehagen, alte Werte könnten verloren gehen.
Die Rennkamele von heute haben nichts mehr gemein mit den genügsamen Wüstentieren von früher. Es sind hoch gewachsene Tiere, hager wie Windhunde. Mit 40 km/h galoppieren sie über die Rennbahn.
Dokumentation von Antje Christ (2006)
12:45
MEIN AUSLAND: Lastentier und Luxusschlitten
Kamele in der Türkei
Film von Birgit Muth
In den ersten Monaten des Jahres herrscht in den Dörfern der Ägais regelrecht Volksfeststimmung. An jedem Wochenende lassen die stolzen Besitzer ihre brünstigen tonnenschweren Hengste in Zweikämpfen gegeneinander antreten. Dabei geht es weniger um den Gewinn als vielmehr um die Ehre des Besitzers. Der lässt sich seinen Starkämpfer schon mal an die 100.000 Euro kosten.
Für die letzten Nomaden der Türkei sind die Tiere dagegen unverzichtbares Nutztier und treuer Begleiter. Wenn die einzelnen Clans im Frühjahr ins Taurusgebirge ziehen, dann transportieren die Kamele das ganze Hab und Gut der Familien.
Ganz selbstverständlich bringen die Frauen während der Wanderung ihre Kinder zur Welt, die Toten werden im nächsten Dorf beigesetzt. Die einzelnen Nomadenfamilien leben mit ihren Kamelen, ihren Hirtenhunden und ihren riesigen Ziegenherden in der Wildnis. Spätestens alle zwei Tage schlagen sie ihre Zelte woanders auf. Die Zivilisation ist inzwischen das größte Problem, denn die Weideflächen für ihre Tiere werden immer rarer.
13:30
Kairo - Geschichten aus 1001 Nacht
Film von Dietmar Ossenberg
Warum kommt ein frommer Moslem kaum noch ohne sein Mobiltelefon zurecht? Was verbirgt sich unter den Abayas, den schwarzen Schleiern, die immer mehr Frauen auf Kairos Straßen tragen? Warum wird der Triumphmarsch aus Verdis Oper "Aida" als neue ägyptische Nationalhymne auch bei Staatsbesuchen gespielt? Warum gibt es echt arabische Helden nur als Comic-Figuren? Warum wird Ramses aus China importiert?
ZDF-Korrespondent Dietmar Ossenberg gibt ebenso aufschlussreiche wie amüsante Antworten auf Fragen, die sich viele Besucher stellen, wenn sie zum ersten Mal in den farbenprächtigen und geheimnisvollen Alltag der ägyptischen Hauptstadt eintauchen.
Dietmar Ossenberg stellt in seinen Kairoer Geschichten Menschen vor, die alle auf ihre Art und Weise das Bild dieser lebendigen und manchmal chaotischen 20 Millionen Megametropole prägen.
So lernen wir zum Beispiel den König des Basars kennen, feiern mit einer Hochzeitsgesellschaft auf dem Nil, besuchen ein islamisches Top-Modell und sind Gäste bei einer Opernpremiere an den Pyramiden.
14:15
Traumstädte - Stadtinseln (1/2)
Istanbul
Film von Ute Brucker
Hochglanz der Vergangenheit, verfallender Charme der Geschichte und aufstrebende Zukunft am Bosporus. Wenn überhaupt irgendwo, dann wird die Sehnsucht nach Glück in Istanbul erfüllt, heißt es. Und das haben in den letzten zehn Jahren speziell deutsche Touristen entdeckt.
Istanbul ist das In-Ziel für Städtereisen. Ein ost-westlicher Diwan, der zu funktionieren scheint, der das Beste aus beiden Welten vorführt. Ute Brucker begibt sich auf dieser Reise in eine Welt, die unsere Wurzeln berührt. Die uns zeigt, so sagt es der Schriftsteller Joachim Sartorius: "dass dieses Europa ohne Byzanz etwas ganz anderes geworden wäre."
Im Morgengrauen geht es mit den Fischern hinaus auf den Bosporus, darüber leuchten die Kuppeln der Blauen Moschee und der Hagia Sophia in den ersten Sonnenstrahlen. Den Fisch- und Gewürzmarkt erlebt Ute Brucker mit Hande Bozdogan, der bekanntesten Köchin der Stadt, die Rezepte der kleinen Garküchen salonfähig gemacht hat.
Klein und bodenständig geht auch Erol Sander in Istanbul am liebsten essen. In einer Drehpause zu einer neuen Folge von "Mordkommission Istanbul" entspannt er sich auf einer Bosporus-Fähre. "Das ist wie eine kleine Kreuzfahrt", schwärmt er.
Viele Istanbuler steigen lieber auf das kleine, billige Taxi-Boot von Ibrahim Sertel alias Gazi Baba, "Veteranen-Opa", der früher auf Frachtschiffen in der ganzen Welt unterwegs war. "Aber ich habe nirgendwo einen Ort gefunden, an dem es mir besser gefallen hätte als in Istanbul", sagt er. "Der Bosporus ist einfach einzigartig, er hat eine natürliche Schönheit."
Der Fotograf Ali Öz hält die Zerstörung alter Stadtviertel wie Tarlabaþý und die Vertreibung ihrer Bewohner fest. "Wenn man das Viertel abreißt, verlieren die Menschen hier ihre Arbeit."
Am Erhalt des kostbaren Erbes der Stadt arbeitet Defne Kucur, Restauratorin in der Hagia Sophia. In Istanbul steht aber auch die Sakirin-Moschee, die modernste Moschee der Türkei, wahrscheinlich die einzige Moschee der Welt, die von einer Frau gebaut wurde, von Innenarchitektin Zeynep Fadilloglu. Sie stylt sonst Luxusrestaurants, Hotels und Nachtclubs.
Es gibt zwar Gesetze gegen öffentliches Trinken von Alkohol, trotzdem gilt Istanbuls Nachtleben als besonders hip und schick.
Der Lieblings-Ausflug der Istanbuler führt auf die Prinzeninseln vor der Stadt. "Istanbul ist die Königin, aber die Inseln sind ihr Schmuck", sagt man hier. Auf den Inseln gibt es keine Autos, sondern nur Pferdekutschen und Jugendstilvillen mit Patina. Ute Brucker begleitet Nina Öger, die in Deutschland aufwuchs, auf die Insel Büyükada. Hier hat Nina Öger als Kind ihre Ferien verbracht. Als Reiseunternehmerin sorgt sie heute für den Erfolg der Marke Istanbul.
12:00
Hightech auf Höckern
Kamelgeschichten aus Katar
Riesige Erdgasvorkommen machen die Katarer zu einem der reichsten Völker der Welt. Das Emirat erlebt einen rasanten Aufstieg - vom dünn besiedelten, öden Wüstenstreifen zur aufstrebenden, glitzernden Luxusoase.
In Katar sitzen keine Kinder mehr als Jockeys auf den Höckern von Dromedaren, sondern Roboter. Das kleine Emirat am Persischen Golf hat die Entwicklung seit Jahren professionell vorangetrieben. Nun scheint der optimale Roboterjockey gefunden: Eine nur vier Kilo schwere reitende Maschine, deren Peitsche über eine Fernbedienung angetrieben wird und die das Kamel per Lautsprecher antreibt: eine Revolution für die traditionellen Kamelrennen und ein Schritt in die Zukunft.
Kamelrennen haben Tradition in Katar. Früher wurden sie nur zu religiösen Festen und zu besonderen Anlässen veranstaltet. Immer noch geht es bei den Wettkämpfen um Leidenschaft, Ansehen und Ehre, aber auch um viel Geld. Der Staat fördert Kamelrennen als nationales Erbe und Teil der kulturellen Identität. Denn mit der rasenden Modernisierung wächst in Katar allmählich das Unbehagen, alte Werte könnten verloren gehen.
Die Rennkamele von heute haben nichts mehr gemein mit den genügsamen Wüstentieren von früher. Es sind hoch gewachsene Tiere, hager wie Windhunde. Mit 40 km/h galoppieren sie über die Rennbahn.
Dokumentation von Antje Christ (2006)
12:45
MEIN AUSLAND: Lastentier und Luxusschlitten
Kamele in der Türkei
Film von Birgit Muth
In den ersten Monaten des Jahres herrscht in den Dörfern der Ägais regelrecht Volksfeststimmung. An jedem Wochenende lassen die stolzen Besitzer ihre brünstigen tonnenschweren Hengste in Zweikämpfen gegeneinander antreten. Dabei geht es weniger um den Gewinn als vielmehr um die Ehre des Besitzers. Der lässt sich seinen Starkämpfer schon mal an die 100.000 Euro kosten.
Für die letzten Nomaden der Türkei sind die Tiere dagegen unverzichtbares Nutztier und treuer Begleiter. Wenn die einzelnen Clans im Frühjahr ins Taurusgebirge ziehen, dann transportieren die Kamele das ganze Hab und Gut der Familien.
Ganz selbstverständlich bringen die Frauen während der Wanderung ihre Kinder zur Welt, die Toten werden im nächsten Dorf beigesetzt. Die einzelnen Nomadenfamilien leben mit ihren Kamelen, ihren Hirtenhunden und ihren riesigen Ziegenherden in der Wildnis. Spätestens alle zwei Tage schlagen sie ihre Zelte woanders auf. Die Zivilisation ist inzwischen das größte Problem, denn die Weideflächen für ihre Tiere werden immer rarer.
13:30
Kairo - Geschichten aus 1001 Nacht
Film von Dietmar Ossenberg
Warum kommt ein frommer Moslem kaum noch ohne sein Mobiltelefon zurecht? Was verbirgt sich unter den Abayas, den schwarzen Schleiern, die immer mehr Frauen auf Kairos Straßen tragen? Warum wird der Triumphmarsch aus Verdis Oper "Aida" als neue ägyptische Nationalhymne auch bei Staatsbesuchen gespielt? Warum gibt es echt arabische Helden nur als Comic-Figuren? Warum wird Ramses aus China importiert?
ZDF-Korrespondent Dietmar Ossenberg gibt ebenso aufschlussreiche wie amüsante Antworten auf Fragen, die sich viele Besucher stellen, wenn sie zum ersten Mal in den farbenprächtigen und geheimnisvollen Alltag der ägyptischen Hauptstadt eintauchen.
Dietmar Ossenberg stellt in seinen Kairoer Geschichten Menschen vor, die alle auf ihre Art und Weise das Bild dieser lebendigen und manchmal chaotischen 20 Millionen Megametropole prägen.
So lernen wir zum Beispiel den König des Basars kennen, feiern mit einer Hochzeitsgesellschaft auf dem Nil, besuchen ein islamisches Top-Modell und sind Gäste bei einer Opernpremiere an den Pyramiden.
14:15
Traumstädte - Stadtinseln (1/2)
Istanbul
Film von Ute Brucker
Hochglanz der Vergangenheit, verfallender Charme der Geschichte und aufstrebende Zukunft am Bosporus. Wenn überhaupt irgendwo, dann wird die Sehnsucht nach Glück in Istanbul erfüllt, heißt es. Und das haben in den letzten zehn Jahren speziell deutsche Touristen entdeckt.
Istanbul ist das In-Ziel für Städtereisen. Ein ost-westlicher Diwan, der zu funktionieren scheint, der das Beste aus beiden Welten vorführt. Ute Brucker begibt sich auf dieser Reise in eine Welt, die unsere Wurzeln berührt. Die uns zeigt, so sagt es der Schriftsteller Joachim Sartorius: "dass dieses Europa ohne Byzanz etwas ganz anderes geworden wäre."
Im Morgengrauen geht es mit den Fischern hinaus auf den Bosporus, darüber leuchten die Kuppeln der Blauen Moschee und der Hagia Sophia in den ersten Sonnenstrahlen. Den Fisch- und Gewürzmarkt erlebt Ute Brucker mit Hande Bozdogan, der bekanntesten Köchin der Stadt, die Rezepte der kleinen Garküchen salonfähig gemacht hat.
Klein und bodenständig geht auch Erol Sander in Istanbul am liebsten essen. In einer Drehpause zu einer neuen Folge von "Mordkommission Istanbul" entspannt er sich auf einer Bosporus-Fähre. "Das ist wie eine kleine Kreuzfahrt", schwärmt er.
Viele Istanbuler steigen lieber auf das kleine, billige Taxi-Boot von Ibrahim Sertel alias Gazi Baba, "Veteranen-Opa", der früher auf Frachtschiffen in der ganzen Welt unterwegs war. "Aber ich habe nirgendwo einen Ort gefunden, an dem es mir besser gefallen hätte als in Istanbul", sagt er. "Der Bosporus ist einfach einzigartig, er hat eine natürliche Schönheit."
Der Fotograf Ali Öz hält die Zerstörung alter Stadtviertel wie Tarlabaþý und die Vertreibung ihrer Bewohner fest. "Wenn man das Viertel abreißt, verlieren die Menschen hier ihre Arbeit."
Am Erhalt des kostbaren Erbes der Stadt arbeitet Defne Kucur, Restauratorin in der Hagia Sophia. In Istanbul steht aber auch die Sakirin-Moschee, die modernste Moschee der Türkei, wahrscheinlich die einzige Moschee der Welt, die von einer Frau gebaut wurde, von Innenarchitektin Zeynep Fadilloglu. Sie stylt sonst Luxusrestaurants, Hotels und Nachtclubs.
Es gibt zwar Gesetze gegen öffentliches Trinken von Alkohol, trotzdem gilt Istanbuls Nachtleben als besonders hip und schick.
Der Lieblings-Ausflug der Istanbuler führt auf die Prinzeninseln vor der Stadt. "Istanbul ist die Königin, aber die Inseln sind ihr Schmuck", sagt man hier. Auf den Inseln gibt es keine Autos, sondern nur Pferdekutschen und Jugendstilvillen mit Patina. Ute Brucker begleitet Nina Öger, die in Deutschland aufwuchs, auf die Insel Büyükada. Hier hat Nina Öger als Kind ihre Ferien verbracht. Als Reiseunternehmerin sorgt sie heute für den Erfolg der Marke Istanbul.
Zuletzt geändert von Kasimir am Di 25. Aug 2015, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
Re: TV-Tipps
WDR, 26.08.2015, 14:15
Jordanien - Jet-Skis, Wüste, edle Weine
Ein Film von Alexander Stenzel
Die Jordanierin Razan geht sportlich unabhängig durchs Leben. Das ist in der arabischen Welt keine Selbstverständlichkeit. Doch in Jordanien ist vieles anders. "Das ist ein muslimisches Land, ganz klar", sagt Razan, "das verhindert aber nicht, dass Jordanien modern und offen ist. Ich war in diesem Land Fallschirmspringen, Bergsteigen, ich konnte jeden Sport ausüben, was immer ich wollte. Ich habe an der Universität studiert. Eine Frau wie mich kannst du hier überall treffen."
Jordanien hat viele Gesichter - hochqualifizierte Fachkräfte wie Faris, der Piloten über Wadi Rum ausbildet. Oder wie Omar, der als erfolgreicher Winzer in einem muslimischen Land mit seinem roten "Saint George" Weltniveau erreicht hat. Dass Bildung der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg ist, hat das Königshaus erkannt. König Abdullah und seine Frau Rania bemühen sich um das Zusammenspiel von westlichem Lifestyle und den alten Traditionen des Landes.
In den verschachtelten Schluchten und Wüstentälern von Jordaniens Gebirgen hingegen hat sich die Lebensweise der Nomaden bis heute weitgehend erhalten. Und einer der großartigsten Schätze der Menschheit: Petra, die Felsenstadt des Nabatäer-Reiches mit ihrer einzigartigen Architektur. Abu Lafi ist dort in einer Höhle geboren, und hat wie viele andere Nomaden in den monumentalen Grabkammern gelebt, die so schön vor der Hitze schützen. Die Nomaden mussten den Touristen weichen und haben heute eine feste Adresse in einem Haus.
Aber Abu Lafi kehrt immer wieder zurück aufs Land. "Hier kannst du dich ausruhen. Zwei Stunden Schlaf hier ist so viel wie vier Stunden Schlaf in der Stadt." Mittlerweile sind Öko-Hotels und Naturparks erfolgreich mit dem Angebot von Stille und Einsamkeit. Und gerade junge Menschen zieht es wieder hinaus, dahin, wo ihre Vorfahren herkamen - in die Wüste.
Jordanien - Jet-Skis, Wüste, edle Weine
Ein Film von Alexander Stenzel
Die Jordanierin Razan geht sportlich unabhängig durchs Leben. Das ist in der arabischen Welt keine Selbstverständlichkeit. Doch in Jordanien ist vieles anders. "Das ist ein muslimisches Land, ganz klar", sagt Razan, "das verhindert aber nicht, dass Jordanien modern und offen ist. Ich war in diesem Land Fallschirmspringen, Bergsteigen, ich konnte jeden Sport ausüben, was immer ich wollte. Ich habe an der Universität studiert. Eine Frau wie mich kannst du hier überall treffen."
Jordanien hat viele Gesichter - hochqualifizierte Fachkräfte wie Faris, der Piloten über Wadi Rum ausbildet. Oder wie Omar, der als erfolgreicher Winzer in einem muslimischen Land mit seinem roten "Saint George" Weltniveau erreicht hat. Dass Bildung der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg ist, hat das Königshaus erkannt. König Abdullah und seine Frau Rania bemühen sich um das Zusammenspiel von westlichem Lifestyle und den alten Traditionen des Landes.
In den verschachtelten Schluchten und Wüstentälern von Jordaniens Gebirgen hingegen hat sich die Lebensweise der Nomaden bis heute weitgehend erhalten. Und einer der großartigsten Schätze der Menschheit: Petra, die Felsenstadt des Nabatäer-Reiches mit ihrer einzigartigen Architektur. Abu Lafi ist dort in einer Höhle geboren, und hat wie viele andere Nomaden in den monumentalen Grabkammern gelebt, die so schön vor der Hitze schützen. Die Nomaden mussten den Touristen weichen und haben heute eine feste Adresse in einem Haus.
Aber Abu Lafi kehrt immer wieder zurück aufs Land. "Hier kannst du dich ausruhen. Zwei Stunden Schlaf hier ist so viel wie vier Stunden Schlaf in der Stadt." Mittlerweile sind Öko-Hotels und Naturparks erfolgreich mit dem Angebot von Stille und Einsamkeit. Und gerade junge Menschen zieht es wieder hinaus, dahin, wo ihre Vorfahren herkamen - in die Wüste.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 26.08.2015
15:00
Als die Scheichs in Armut lebten
Abu Dhabis unerzählte Vergangenheit
Film von Jay Tuck
Futuristisch, extravagant, luxuriös, so kennen Touristen das moderne Abu Dhabi. Doch es gab eine Zeit, als das Öl noch nicht floss, es keine festen Häuser, fließendes Wasser und elektrisches Licht gab.
Bis vor etwas mehr als 40 Jahren bestand das Leben in Abu Dhabi meist nur aus Hitze, Staub und Armut. Skorpione oder Wüstenfüchse konnten dort gut leben, nicht aber Menschen. Die wenigen, die in dieser kargen Umgeben ihr Leben fristeten, zogen als Nomaden durch die Wüste und lebten meist in einfachsten Verhältnissen. Doch eines Tages endeckten sie in dieser sandigen Einöde Öl in so großen Mengen, dass das Land mit einem Schlag zu den reichsten Nationen der Erde aufstieg. Aus dem armen Nomadenvolk wurden vermögende Weltherrscher.
Geschichtsbücher über Abu Dhabi gibt es wenig. Die Vergangenheit wird in erster Linie mündlich weiter gegeben, übertragen von Generation zu Generation in der Erzählkultur der Beduinen.
Dem renommierten Fernsehjournalisten Jay Tuck ist es gelungen, einen Blick hinter die Kulissen einer abgeschirmten Gesellschaft zu werfen. Er durfte drehen, wo Kameras sonst nicht hinkommen - im Privathaus des Kulturministers, im Fischer-Dau auf dem Arabischen Golf oder bei den Beduinen in den Weiten der Wüste.
Die Zeiten vor dem Ölgeld
In der Liwa-Wüste, wo ein Kameltreiber eine Herde im Millionenwert haben kann, erzählen Beduinen von einer Kindheit ohne Straßen oder Strom, Ärzte oder Autos. Hinter Palastmauern, wo goldene Wasserhähne Badezimmer schmücken, erzählen Scheichs, wie sie damals zum ersten Mal elektrisches Licht und fließendes Wasser erlebten. Jumaa, ein alter Ziegenhirte, erklärt, warum er trotz seines beachtlichen Vermögens das einfache Leben tief in der Wüste bevorzugt. Als kleiner Junge war er dabei, als das erste Öl aus dem Sand sprudelte.
Dieser Film erzählt die weithin unbekannte Geschichte eines der reichsten Völker der Welt. Es sind die authentischen Aussagen und Erzählungen einer Generation, die die Armut ihrer Kindheit nicht vergessen kann. Portraitiert werden die Mächtigen des Landes, aber auch einfache Emiratis.
15:45
Majestät! - Liebe zwischen den Fronten
Abdullah und Rania von Jordanien
Ein Film von Jörg Müllner
Dieser König war und ist eine echte Überraschung. Kaum einer rechnete mit ihm. Kaum einer erwartete, dass König Hussein seinen 37-jährigen Sohn zu seinem Nachfolger bestimmte und ihm damit den Vorzug vor Kronprinz Hassan gab. Das war 1999, und die Welt staunte über die Sensation im haschemitischen Königreich von Jordanien. Wie würde ein so junger König die Herausforderungen in einer politischen Krisenregion meistern? Wie würde er sich und sein Königreich positionieren?
Fast zehn Jahre später gewährt der Monarch ein exklusives Interview und gibt Einblick in den Alltag eines Königs in schwieriger Mission. Seit seiner Thronbesteigung hat Abdullah II. viele Krisen überstanden und sich einen Ruf als Partner des Westens und geduldiger Vermittler im Friedensprozess im Nahen Osten erworben. Ihm zur Seite steht mit Königin Rania eine moderne arabische Frau, die derzeit als schönste Monarchin der Welt gilt, und die sich einsetzt für den Dialog der Religionen, für Frauenrechte und missbrauchte Kinder in der arabischen Welt.
Gemeinsam teilen König und Königin die Überzeugung, dass ihre Familie in Jordanien nicht nur eine zeremonielle Rolle spielt, sondern eine Aufgabe zu erfüllen hat. Für König Abdullah II. ist diese Aufgabe zu einem 24-Stunden-Job geworden. Er ist ein Monarch, der sein Reich beherrscht wie ein politischer Manager. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 gilt er besonders im westlichen Ausland als wichtiger Gesprächspartner und Vermittler für die Region.
Abdullah ist der vierte König Jordaniens, das 1946 als unabhängiger Staat gegründet wurde. Seine Dynastie kann allerdings auf eine weitaus längere Tradition zurückblicken: Er gehört der 43. überlieferten Generation an. Da er seine Wurzeln auf den Propheten Mohammed zurückführt, genießt das jordanische Königshaus in der gesamten arabischen Welt hohes Ansehen. In seinem Palast im Herzen von Amman spricht Abdullah II. offen über die Chancen und Herausforderungen, denen sich sein Königreich aktuell gegenübersieht.
Noch bevor Abdullah offizieller Thronfolger wurde, lernte er auf einem Bankett die schöne Palästinenserin Rania kennen, deren Familie es während der irakischen Besetzung Kuwaits nach Jordanien verschlagen hatte. Sie war der Einladung ihres Arbeitgebers, der Citibank Amman gefolgt. Am 10. Juni 1993 heirateten Rania und Abdullah. 1994 wurde der Thronfolger Hussein geboren, 1996 Tochter Iman, 2000 Tochter Salma und 2005 Sohn Haschem. Seit der Krönung Abdullahs engagiert sich Königin Rania im sozialen Bereich und spricht auch immer wieder Tabuthemen in der jordanischen Gesellschaft an, etwa die Praxis der so genannten Ehrenmorde an Frauen, die ein Viertel der Gewaltverbrechen im Land ausmachen.
16:30
Skandal Royal (5/8)
Die Saudis – Die Kokain-Affäre
Film von Edward Schillinger
Die mehreren Tausend Prinzen der saudischen Königsfamilie gehören einer der reichsten und mächtigsten Dynastien der Welt an. In Saudi-Arabien stehen sie beinahe über dem Gesetz. Und wenn Fahnder der US-Drogenbehörde einen saudischen Prinzen verdächtigen, in einen internationalen Drogendeal verwickelt zu sein, bei dem es um zwei Tonnen Kokain gehen soll, müssen sie feststellen, dass der Reichtum und die Macht der saudischen Königsfamilie weit über die Grenzen des Landes hinausreichen. Ist der Prinz schuldig? Und wenn ja, können ihn die Ermittler zur Verantwortung ziehen?
17:15
Täbriz - Der große Basar
Der Teppichknüpfer und die Kinder des Basars
Film von Rüdiger Lorenz und Faranak Djalali
Der Teppichknüpfer Maschad Ali ist auf dem Weg in die Stadt. Über den schneebedeckten Gebirgspass hinter ihm brachten einst Karawanen Gold, Porzellan, kostbare Seidenstoffe und andere exotische Waren aus China über Bagdad bis nach Europa. In Täbriz, in der iranischen Provinz Aserbaidschan, dort wo die Seidenstraße den Fluss Mehran-Rud kreuzt, machten sie Rast, tauschten Lasttiere und Waren. Heute ist der alte Handelsplatz eine Millionenstadt die Menschen wie ein Magnet anzieht. Mittendrin zwischen all den Hochhäusern und ausufernden Flachbausiedlungen, liegt der alte Basar. Er ist der größte der Welt und sicher eine der lebendigsten Welterbestätten. Immer wieder wurde er durch Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut.
Berühmt ist Täbriz wegen seiner Teppiche. Es lohnt sich durch die Hallen und Gewölbe zu wandern um die schönsten Teppiche Persiens zu bewundern. Die alteingesessenen Händler genießen das höchste Ansehen in der Stadt. Ehrfurchtsvoll werden sie "Kinder des Basar" genannt. Auch Maschad Ali ist da. Er will einen selbstgeknüpften Teppich verkaufen. Über ein Jahr lang hat er an seinem Werk gearbeitet. Doch der Verkauf gestaltet sich schwierig. Die Preise sind gefallen, auch weil die Iraner heute lieber ein neues Auto kaufen, als einen teuren Teppich.
Dass das Filmteam dabei sein konnte, als ein wertvoller, 4 x 6 Meter großer Esfahan Gol, eine Arbeit von vier Jahren, aus dem Rahmen geschnitten wurde, war ein einmaliger Glücksfall. Ein Kunstwerk aus 14 Millionen Knoten stürzt in wenigen Sekunden auf den staubigen Boden der Werkstatt. Es wird der letzte Teppich sein, der an diesem geschichtsträchtigen Ort geknüpft wurde. Nach vier Generationen wird der alte Meister seine Werkstatt aufgeben. Mitten im Basar sei es "eine gute Lauflage", wie auch hier die Investoren sagen. Dem Trend folgend wird ein Geschäft für billige Teppiche einziehen.
Die Basare sind in Gefahr, nicht die Steine, die sie Überkuppeln. Die werden mit bewundernswerter Geduld repariert und erneuert. Die Denkmalsämter vor Ort tun mit ihren Möglichkeiten alles, um das Erbe zu schützen. Die Gefahr kommt von dem bedingungslosen Kommerz, der das Leben im Basar verändert. Und doch ist diese immer neue Nutzung des alten Gemäuers gleichzeitig seine einzige Überlebenschance. Die Suche nach der richtigen Balance zwischen Tradition und Moderne hat in Täbriz erst begonnen.
18:00
Nicht vergessen, nicht vergeben
Armenien und die Türkei
Film von Michael Heussen
Der Streit schwelt bis heute. „Für uns ist der Erste Weltkrieg immer noch nicht zu Ende“, sagt ein Armenier in Eriwan. Noch immer trauern die Menschen um ihre Vorfahren und beklagen den Verlust der Dörfer und Städte in West-Armenien, wie sie Ostanatolien bezeichnen.
Armenien bezichtigt das damalige osmanische Reich, vor 100 Jahren, bis zu 1,5 Millionen Armenier ermordet zu haben.Offizielle türkische Kreise und auch ein Großteil der türkischen Bevölkerung bestreiten das: Die Armenier seien Kriegsgegner gewesen, es habe auf beiden Seiten durch die üblichen Auseinandersetzungen in einem Weltkrieg Opfer gegeben, mehr nicht, kein Grund zur Entschuldigung.
Wir treffen junge Armenier, die uns sagen, dass sie niemals einem Türken die Hand schütteln würden, dass sie niemals in die Türkei reisen würden, dass sie noch nicht einmal türkische Produkte kaufen würden.Doch es gibt auch andere Armenier, die mehr oder weniger heimlich über Georgien in die Türkei ausreisen, um dort nach Arbeit zu suchen. Armenien ist bettelarm, ist nicht nur mit der Türkei, sondern auch mit seinem anderen großen Nachbarland Aserbeidschan verfeindet, hat kaum eigene Ressourcen – die einst blühende Sowjetrepublik liegt wirtschaftlich am Boden.
Die wenigen Armenier, deren Familien in der Türkei geblieben sind, haben sich mit der Regierung in Ankara arrangiert: Unter dem Porträt von Atatürk feiern sie ihre christlichen Feste. „Wir sind doch alle Kinder Anatoliens“, sagte der armenische Bischof von Istanbul – und diese Kinder sollten nach 100 Jahren wieder miteinander sprechen. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat der Bürgermeister von Diyarbakir im Osten der Türkei gemacht: Er hat sich im Namen der Kurden für das den Armeniern zugefügte Leid entschuldigt.
Eine WELTWEIT-Reportage von Michael Heussen
15:00
Als die Scheichs in Armut lebten
Abu Dhabis unerzählte Vergangenheit
Film von Jay Tuck
Futuristisch, extravagant, luxuriös, so kennen Touristen das moderne Abu Dhabi. Doch es gab eine Zeit, als das Öl noch nicht floss, es keine festen Häuser, fließendes Wasser und elektrisches Licht gab.
Bis vor etwas mehr als 40 Jahren bestand das Leben in Abu Dhabi meist nur aus Hitze, Staub und Armut. Skorpione oder Wüstenfüchse konnten dort gut leben, nicht aber Menschen. Die wenigen, die in dieser kargen Umgeben ihr Leben fristeten, zogen als Nomaden durch die Wüste und lebten meist in einfachsten Verhältnissen. Doch eines Tages endeckten sie in dieser sandigen Einöde Öl in so großen Mengen, dass das Land mit einem Schlag zu den reichsten Nationen der Erde aufstieg. Aus dem armen Nomadenvolk wurden vermögende Weltherrscher.
Geschichtsbücher über Abu Dhabi gibt es wenig. Die Vergangenheit wird in erster Linie mündlich weiter gegeben, übertragen von Generation zu Generation in der Erzählkultur der Beduinen.
Dem renommierten Fernsehjournalisten Jay Tuck ist es gelungen, einen Blick hinter die Kulissen einer abgeschirmten Gesellschaft zu werfen. Er durfte drehen, wo Kameras sonst nicht hinkommen - im Privathaus des Kulturministers, im Fischer-Dau auf dem Arabischen Golf oder bei den Beduinen in den Weiten der Wüste.
Die Zeiten vor dem Ölgeld
In der Liwa-Wüste, wo ein Kameltreiber eine Herde im Millionenwert haben kann, erzählen Beduinen von einer Kindheit ohne Straßen oder Strom, Ärzte oder Autos. Hinter Palastmauern, wo goldene Wasserhähne Badezimmer schmücken, erzählen Scheichs, wie sie damals zum ersten Mal elektrisches Licht und fließendes Wasser erlebten. Jumaa, ein alter Ziegenhirte, erklärt, warum er trotz seines beachtlichen Vermögens das einfache Leben tief in der Wüste bevorzugt. Als kleiner Junge war er dabei, als das erste Öl aus dem Sand sprudelte.
Dieser Film erzählt die weithin unbekannte Geschichte eines der reichsten Völker der Welt. Es sind die authentischen Aussagen und Erzählungen einer Generation, die die Armut ihrer Kindheit nicht vergessen kann. Portraitiert werden die Mächtigen des Landes, aber auch einfache Emiratis.
15:45
Majestät! - Liebe zwischen den Fronten
Abdullah und Rania von Jordanien
Ein Film von Jörg Müllner
Dieser König war und ist eine echte Überraschung. Kaum einer rechnete mit ihm. Kaum einer erwartete, dass König Hussein seinen 37-jährigen Sohn zu seinem Nachfolger bestimmte und ihm damit den Vorzug vor Kronprinz Hassan gab. Das war 1999, und die Welt staunte über die Sensation im haschemitischen Königreich von Jordanien. Wie würde ein so junger König die Herausforderungen in einer politischen Krisenregion meistern? Wie würde er sich und sein Königreich positionieren?
Fast zehn Jahre später gewährt der Monarch ein exklusives Interview und gibt Einblick in den Alltag eines Königs in schwieriger Mission. Seit seiner Thronbesteigung hat Abdullah II. viele Krisen überstanden und sich einen Ruf als Partner des Westens und geduldiger Vermittler im Friedensprozess im Nahen Osten erworben. Ihm zur Seite steht mit Königin Rania eine moderne arabische Frau, die derzeit als schönste Monarchin der Welt gilt, und die sich einsetzt für den Dialog der Religionen, für Frauenrechte und missbrauchte Kinder in der arabischen Welt.
Gemeinsam teilen König und Königin die Überzeugung, dass ihre Familie in Jordanien nicht nur eine zeremonielle Rolle spielt, sondern eine Aufgabe zu erfüllen hat. Für König Abdullah II. ist diese Aufgabe zu einem 24-Stunden-Job geworden. Er ist ein Monarch, der sein Reich beherrscht wie ein politischer Manager. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 gilt er besonders im westlichen Ausland als wichtiger Gesprächspartner und Vermittler für die Region.
Abdullah ist der vierte König Jordaniens, das 1946 als unabhängiger Staat gegründet wurde. Seine Dynastie kann allerdings auf eine weitaus längere Tradition zurückblicken: Er gehört der 43. überlieferten Generation an. Da er seine Wurzeln auf den Propheten Mohammed zurückführt, genießt das jordanische Königshaus in der gesamten arabischen Welt hohes Ansehen. In seinem Palast im Herzen von Amman spricht Abdullah II. offen über die Chancen und Herausforderungen, denen sich sein Königreich aktuell gegenübersieht.
Noch bevor Abdullah offizieller Thronfolger wurde, lernte er auf einem Bankett die schöne Palästinenserin Rania kennen, deren Familie es während der irakischen Besetzung Kuwaits nach Jordanien verschlagen hatte. Sie war der Einladung ihres Arbeitgebers, der Citibank Amman gefolgt. Am 10. Juni 1993 heirateten Rania und Abdullah. 1994 wurde der Thronfolger Hussein geboren, 1996 Tochter Iman, 2000 Tochter Salma und 2005 Sohn Haschem. Seit der Krönung Abdullahs engagiert sich Königin Rania im sozialen Bereich und spricht auch immer wieder Tabuthemen in der jordanischen Gesellschaft an, etwa die Praxis der so genannten Ehrenmorde an Frauen, die ein Viertel der Gewaltverbrechen im Land ausmachen.
16:30
Skandal Royal (5/8)
Die Saudis – Die Kokain-Affäre
Film von Edward Schillinger
Die mehreren Tausend Prinzen der saudischen Königsfamilie gehören einer der reichsten und mächtigsten Dynastien der Welt an. In Saudi-Arabien stehen sie beinahe über dem Gesetz. Und wenn Fahnder der US-Drogenbehörde einen saudischen Prinzen verdächtigen, in einen internationalen Drogendeal verwickelt zu sein, bei dem es um zwei Tonnen Kokain gehen soll, müssen sie feststellen, dass der Reichtum und die Macht der saudischen Königsfamilie weit über die Grenzen des Landes hinausreichen. Ist der Prinz schuldig? Und wenn ja, können ihn die Ermittler zur Verantwortung ziehen?
17:15
Täbriz - Der große Basar
Der Teppichknüpfer und die Kinder des Basars
Film von Rüdiger Lorenz und Faranak Djalali
Der Teppichknüpfer Maschad Ali ist auf dem Weg in die Stadt. Über den schneebedeckten Gebirgspass hinter ihm brachten einst Karawanen Gold, Porzellan, kostbare Seidenstoffe und andere exotische Waren aus China über Bagdad bis nach Europa. In Täbriz, in der iranischen Provinz Aserbaidschan, dort wo die Seidenstraße den Fluss Mehran-Rud kreuzt, machten sie Rast, tauschten Lasttiere und Waren. Heute ist der alte Handelsplatz eine Millionenstadt die Menschen wie ein Magnet anzieht. Mittendrin zwischen all den Hochhäusern und ausufernden Flachbausiedlungen, liegt der alte Basar. Er ist der größte der Welt und sicher eine der lebendigsten Welterbestätten. Immer wieder wurde er durch Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut.
Berühmt ist Täbriz wegen seiner Teppiche. Es lohnt sich durch die Hallen und Gewölbe zu wandern um die schönsten Teppiche Persiens zu bewundern. Die alteingesessenen Händler genießen das höchste Ansehen in der Stadt. Ehrfurchtsvoll werden sie "Kinder des Basar" genannt. Auch Maschad Ali ist da. Er will einen selbstgeknüpften Teppich verkaufen. Über ein Jahr lang hat er an seinem Werk gearbeitet. Doch der Verkauf gestaltet sich schwierig. Die Preise sind gefallen, auch weil die Iraner heute lieber ein neues Auto kaufen, als einen teuren Teppich.
Dass das Filmteam dabei sein konnte, als ein wertvoller, 4 x 6 Meter großer Esfahan Gol, eine Arbeit von vier Jahren, aus dem Rahmen geschnitten wurde, war ein einmaliger Glücksfall. Ein Kunstwerk aus 14 Millionen Knoten stürzt in wenigen Sekunden auf den staubigen Boden der Werkstatt. Es wird der letzte Teppich sein, der an diesem geschichtsträchtigen Ort geknüpft wurde. Nach vier Generationen wird der alte Meister seine Werkstatt aufgeben. Mitten im Basar sei es "eine gute Lauflage", wie auch hier die Investoren sagen. Dem Trend folgend wird ein Geschäft für billige Teppiche einziehen.
Die Basare sind in Gefahr, nicht die Steine, die sie Überkuppeln. Die werden mit bewundernswerter Geduld repariert und erneuert. Die Denkmalsämter vor Ort tun mit ihren Möglichkeiten alles, um das Erbe zu schützen. Die Gefahr kommt von dem bedingungslosen Kommerz, der das Leben im Basar verändert. Und doch ist diese immer neue Nutzung des alten Gemäuers gleichzeitig seine einzige Überlebenschance. Die Suche nach der richtigen Balance zwischen Tradition und Moderne hat in Täbriz erst begonnen.
18:00
Nicht vergessen, nicht vergeben
Armenien und die Türkei
Film von Michael Heussen
Der Streit schwelt bis heute. „Für uns ist der Erste Weltkrieg immer noch nicht zu Ende“, sagt ein Armenier in Eriwan. Noch immer trauern die Menschen um ihre Vorfahren und beklagen den Verlust der Dörfer und Städte in West-Armenien, wie sie Ostanatolien bezeichnen.
Armenien bezichtigt das damalige osmanische Reich, vor 100 Jahren, bis zu 1,5 Millionen Armenier ermordet zu haben.Offizielle türkische Kreise und auch ein Großteil der türkischen Bevölkerung bestreiten das: Die Armenier seien Kriegsgegner gewesen, es habe auf beiden Seiten durch die üblichen Auseinandersetzungen in einem Weltkrieg Opfer gegeben, mehr nicht, kein Grund zur Entschuldigung.
Wir treffen junge Armenier, die uns sagen, dass sie niemals einem Türken die Hand schütteln würden, dass sie niemals in die Türkei reisen würden, dass sie noch nicht einmal türkische Produkte kaufen würden.Doch es gibt auch andere Armenier, die mehr oder weniger heimlich über Georgien in die Türkei ausreisen, um dort nach Arbeit zu suchen. Armenien ist bettelarm, ist nicht nur mit der Türkei, sondern auch mit seinem anderen großen Nachbarland Aserbeidschan verfeindet, hat kaum eigene Ressourcen – die einst blühende Sowjetrepublik liegt wirtschaftlich am Boden.
Die wenigen Armenier, deren Familien in der Türkei geblieben sind, haben sich mit der Regierung in Ankara arrangiert: Unter dem Porträt von Atatürk feiern sie ihre christlichen Feste. „Wir sind doch alle Kinder Anatoliens“, sagte der armenische Bischof von Istanbul – und diese Kinder sollten nach 100 Jahren wieder miteinander sprechen. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat der Bürgermeister von Diyarbakir im Osten der Türkei gemacht: Er hat sich im Namen der Kurden für das den Armeniern zugefügte Leid entschuldigt.
Eine WELTWEIT-Reportage von Michael Heussen
Re: TV-Tipps
Phoenix, 26.08.2015
20:15
Mohammed - Der Prophet (1/3)
Erste Offenbarungen
Film von Faris Kermani und Ziauddin Sardar
Ein Mann, der weder lesen noch schreiben kann, erklärt sich im 7. Jahrhundert selbst zum Propheten Gottes: Sein Name ist Mohammed. In den folgenden Jahren wird er Frieden zwischen den verfeindeten heidnischen Stämmen Arabiens stiften und die neue Religion des Islam gründen.
"Das Leben des Mohammed" begibt sich auf die Spuren des Propheten - von seinen Anfängen in Mekka über seine militärischen und politischen Errungenschaften bis hin zu seinem Tod und Vermächtnis.
21:00
Mohammed – Der Prophet (2/3)
Kampf um Mekka
Ein Film von Faris Kermani und Ziauddin Sardar
Ein Mann, der weder lesen noch schreiben kann, erklärt sich im 7. Jahrhundert selbst zum Propheten Gottes. In den folgenden Jahren wird er Frieden zwischen den verfeindeten heidnischen Stämmen Arabiens stiften und die neue Religion des Islam gründen.
Die dreiteilige Reihe von Faris Kermani und Ziauddin Sardar begibt sich auf die Spuren des Propheten. Presenter Rageh Omaar zeichnet Mohammeds Leben von seinen Anfängen in Mekka, über seine militärischen und politischen Errungenschaften, bis hin zu seinem Tod und Vermächtnis nach.
In „Kampf um Mekka“ beleuchtet Rageh Omaar die Schlüsselerlebnisse in Mohammeds Leben: seine wundersame „Nachtreise“ nach Jerusalem, die Flucht aus Mekka und die Niederschrift der Verfassung von Medina, die die Rechte aller Menschen, die dort lebten – auch die von Juden, Christen und heidnischen Stämmen – anerkennt.
20:15
Mohammed - Der Prophet (1/3)
Erste Offenbarungen
Film von Faris Kermani und Ziauddin Sardar
Ein Mann, der weder lesen noch schreiben kann, erklärt sich im 7. Jahrhundert selbst zum Propheten Gottes: Sein Name ist Mohammed. In den folgenden Jahren wird er Frieden zwischen den verfeindeten heidnischen Stämmen Arabiens stiften und die neue Religion des Islam gründen.
"Das Leben des Mohammed" begibt sich auf die Spuren des Propheten - von seinen Anfängen in Mekka über seine militärischen und politischen Errungenschaften bis hin zu seinem Tod und Vermächtnis.
21:00
Mohammed – Der Prophet (2/3)
Kampf um Mekka
Ein Film von Faris Kermani und Ziauddin Sardar
Ein Mann, der weder lesen noch schreiben kann, erklärt sich im 7. Jahrhundert selbst zum Propheten Gottes. In den folgenden Jahren wird er Frieden zwischen den verfeindeten heidnischen Stämmen Arabiens stiften und die neue Religion des Islam gründen.
Die dreiteilige Reihe von Faris Kermani und Ziauddin Sardar begibt sich auf die Spuren des Propheten. Presenter Rageh Omaar zeichnet Mohammeds Leben von seinen Anfängen in Mekka, über seine militärischen und politischen Errungenschaften, bis hin zu seinem Tod und Vermächtnis nach.
In „Kampf um Mekka“ beleuchtet Rageh Omaar die Schlüsselerlebnisse in Mohammeds Leben: seine wundersame „Nachtreise“ nach Jerusalem, die Flucht aus Mekka und die Niederschrift der Verfassung von Medina, die die Rechte aller Menschen, die dort lebten – auch die von Juden, Christen und heidnischen Stämmen – anerkennt.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 26.08.2015
21:45
Ein Sommer im Dschihad
Panorama - die Reporter
Ein Film von Britta von der Heide, Georg, Mascolo, Stephan Wels und Christian Deker
"Wenn du dahin gehst, bist Du tot", sagt Ebrahim B. Der Wolfsburger ist der erste deutsche IS-Rückkehrer, der offen vor einer Kamera spricht. Er distanziert sich vom IS.
"Ich habe das Bedürfnis, vieles zu erklären", sagt Ebrahim B.. "Nicht nur in meiner Stadt, nicht nur in Deutschland und nicht nur in Niedersachsen, nicht nur in Europa, sondern weltweit möchte ich, dass die Wahrheit ankommt." Die Wahrheit über das, was er erlebt hat, die Wahrheit über den IS, den Terror des "Islamischen Staats". Ebrahim B. hat ihn erlebt. Er war in Syrien und im Irak und hat sich laut Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft freiwillig als Selbstmordattentäter gemeldet. Er ist einer von etwa 700 Deutschen, die sich bislang dem IS angeschlossen haben. Doch irgendwann hat es wohl Klick gemacht, und er ist umgekehrt.
Ebrahim B. sitzt jetzt in einem Gefängnis in Niedersachsen und will reden - in einem Interview, das er einem Team von Panorama, NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" gibt. Er ist der erste der etwa 260 deutschen IS-Rückkehrer, der offen vor einer Kamera spricht. Er will von der Brutalität und den Verbrechen des IS berichten, um andere zu warnen und vermutlich auch, um eine mildere Strafe zu bekommen. Ab August muss er sich vor Gericht verantworten. Er ist angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Deshalb antwortet er nicht auf jede Frage. Alles, was er in dem Interview sagt, kann im Zweifel im Prozess gegen ihn verwendet werden. Namen von Zeugen oder anderen Beschuldigten darf er nicht er nennen, das hat das Gericht verboten.
20 junge Männer aus Wolfsburg schließen sich dem IS an
Ebrahim B.s Reise zum Islamischen Staat beginnt im Jahr 2014. Bis dahin deutet nichts darauf hin. Er ist Mitte 20, hat eine Freundin, geht gern aus, feiert, raucht, trinkt Alkohol und ist irgendwann auch der SPD beigetreten. "Mit Religion hatten wir eigentlich nichts zu tun", sagt Ebrahim B.. "Es sind lockere Typen gewesen", bestätigt Salim Zaizaa, ein Jugendfreund von Ebrahim B. - und von Ayoub B., der auch nach Syrien gegangen ist und der jetzt zusammen mit Ebrahim B. angeklagt wird. Mindestens 20 junge Männer aus Wolfsburg haben sich seit 2013 dem IS angeschlossen. Einige kämpfen noch dort, andere haben sich in Luft gesprengt.
Viele der Wolfsburger Dschihadisten stammen aus der tunesischen Gemeinde in der Stadt, auch Ebrahim B.. Sein Vater ist - wie viele andere Tunesier - in den 70er Jahren nach Deutschland gezogen. Volkswagen brauchte dringend Arbeiter. Ebrahim B. war zunächst als Kleinkind mit seiner Mutter und seinen Geschwister nach Tunesien zurückkehrt. Er kam aber als Jugendlicher wieder nach Wolfsburg. In Deutschland machte er noch einen Hauptschul-Abschluss und eine Ausbildung zum Massage-Therapeuten.
Ein "falscher Prediger"
Warum sich Ebrahim B. und die anderen jungen Männer aus Wolfsburg auf einmal auf den Weg nach Syrien gemacht haben, hat zunächst kaum jemand verstanden. "Da muss ein Sinneswandel geschehen sein, der für mich persönlich schwer nachzuvollziehen ist, also eigentlich gar nicht", sagt Salim Zaizaa. Hinter dem Sinneswandel steckte offenbar ein Mann. Ebrahim B. nennt ihn heute den "falschen Prediger", damals bezeichnete er ihn als "Sheikh". Sein richtiger Name: Yassin Oussaifi. Er ist professioneller IS-Anwerber.
Oussaifi hat in Wolfsburg in der DITIB-Moschee am Hauptbahnhof eine Clique von Männer um sich geschart - alle Anfang bis Mitte 20. Ebrahim B. habe damals "familiäre Probleme" gehabt, erzählt er, Stress mit den Eltern seiner Freundin, die er bald heiraten wollte. Halt hat er offenbar bei den Islamisten gefunden. Ebrahim B. findet es anscheinend cool, dazu zu gehören, einen Bart zu tragen und auf ihre Veranstaltungen zu gehen. Er habe es als eine Art Mode empfunden, sagt er, wie früher, als alle einen Boxerschnitt trugen und Bushido auf dem Handy hatten.
In Syrien sollen teure Autos und vier Ehefrauen warten
Der "falsche Prediger" habe ihm und anderen alles Mögliche versprochen, wenn sie nach Syrien gingen, um sich dem IS anzuschließen - durchaus sehr weltliche Dinge: Man könne dort teure Autos fahren und heiraten - sogar bis zu vier Frauen. IS-Propaganda-Videos aus dem Internet verhießen Abenteuer, Pfadfinder-Romantik und Heldentum. Seit 2013 haben sich nach Angaben des Landeskriminalamts 20 junge Männer aus Wolfsburg auf den Weg nach Syrien gemacht und sich dem IS angeschlossen, mindestens sieben sind gestorben.
Ende Mai 2014 brechen Ebrahim B. und sein Freund Ayoub B. gemeinsam auf. Sie fahren von Wolfsburg nach Hannover, steigen dort in ein Flugzeug nach Samsun an der türkischen Schwarzmeerküste. Weiter geht es mit dem Bus. Über Umwege fahren sie nach Gaziantep im Süden des Landes. Hier werden sie von einem Mittelsmann des IS abgeholt und über die Grenze geschleust.
Auf der anderen Seite - nahe der Stadt Jarabulus - kommen Ebrahim B. und Ayoub B. in ein Auffanglager für ausländische Kämpfer. Hier müssen sie ihr Handy und ihren Pass abgeben, aber nicht nur das, erzählt Ebrahim B.: "Zahnbürste, Zahnpasta, Shampoo, alles was man hier in Deutschland hat oder in Europa, wird einem weggenommen. Geduscht wird nur Freitag in einem dreckigen See."
Eine Zeit lang haben Ebrahim B. und Ayoub B. noch zusammen verbracht. Alles Mögliche sei ihnen beigebracht worden, sagt Ayoub B. später, als er zurück ist in Deutschland. Wie sie mit einer Kalaschnikow umgehen, "wen wir töten dürfen". "Vor der Schlacht wurde uns gesagt, dass wir keine Geiseln nehmen dürfen," sagt Ayoub B.. "Alle müssten abgeschlachtet werden. Es war eine richtige Gehirnwäsche." Dann hieß es: Ihr müsst euch entscheiden! Kämpfer oder Selbstmordattentäter. "Auf Deutsch und kurz gesagt, wenn du dahin kommst, du bist entweder tot oder tot", sagt Ebrahim B. heute.
Eine Leiche zum Abschrecken
Ayoub B. kommt in ein Trainingslager für Kämpfer im Norden Syriens. Laut Anklage soll er später gekämpft haben, er selbst bestreitet das. Ebrahim B. wird in den Irak gebracht - zusammen mit anderen Freiwilligen für Selbstmordanschläge. Dort wird er Zeuge einer Hinrichtung. Einer von ihnen sei beschuldigt worden, ein Spion zu sein, erzählt Ebrahim B.. Er wurde weggebracht, dann kam so ein Richter." Kurz darauf habe er ein "Quietsch" gehört - ein Geräusch, ob eine Katze überfahren werde. "Und dann haben die seine Leiche zu uns ins Zimmer gebracht und seinen Kopf auf seine Leiche hingelegt, zum Abschrecken."
Mitte August flieht Ayoub B. nach seinen eigenen Angaben. Er schafft es in die Türkei. "Ich hatte Todesangst", schreibt er via Facebook kurz nach seiner Flucht an eine Freundin in Wolfsburg. Zurück in Deutschland stellt er sich direkt am Flughafen der Polizei und berichtet von seinen Erlebnissen. Sein Name erscheint kurz darauf im Internet auf einer angeblichen Todesliste des IS. "Ayoub B. aus Wolfsburg kämpfte erfolgreich in Irak. Doch kehrte er seinen hinterhältigen Rücken und ging zurück zur Jahiliyah" - zurück zu den Ungläubigen."
Zurück in Deutschland werden sie verhaftet
Ebrahim B. folgte ihm wenig später. Wie genau, unter welchen Umständen er dem IS entkommen konnte, ist unklar und wird einer der Punkte in der Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Celle sein. Und es wird auch um die Frage gehen, ob er bereit war, einen Selbstmordanschlag zu begehen. Und ob er sich jetzt wirklich von der Ideologie des IS losgesagt hat.
Nach ihrer Flucht versuchen Ebrahim B. und Ayoub B. zunächst, in Wolfsburg zu leben wie zuvor. Gegen beide wird jedoch ermittelt. Im November 2014 wird Ayoub B. verhaftet, im Januar 2015 auch Ebrahim B.. Seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft.
"Gefängnis in Deutschland besser als Freiheit in Syrien"
In der Haft hat Ebrahim B. sich entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen. Das Gefängnis in Deutschland sei ihm viel lieber als Freiheit in Syrien, sagt Ebrahim B. heute. "Dann können Sie sich vorstellen, wie schrecklich das war." Er wolle sich deutlich vom IS distanzieren. Mit dem Islam habe das überhaupt nichts zu tun. "Gott sagt nicht, das Paradies ist in Syrien oder irgendwo im Islamischen Staat", so Ebrahim B.. "Was ist mit dem Koranvers, wo Gott sagt: Wer unschuldige Menschen umbringt, wird bestraft, wie wenn er alle Menschen der Welt umgebracht hat. Was ist damit?"
22:15
Terror im Namen Allahs
Der unheimliche Aufstieg des IS
Film von Martin Smith und Linda Hirsch
Ihre Taten sind brutal, rücksichtslos und menschenverachtend. Die Exekutionen ihrer Gegner werden gefilmt und im Internet veröffentlicht. Ihr Ziel: einschüchtern, abschrecken und terrorisieren. Die Menschen im Irak und Syrien fliehen massenhaft. Für die, die bleiben müssen, bedeutet ihre Herrschaft der blanke Horror.
Der IS, Abkürzung für Islamischer Staat, ist mittlerweile zu einem ernsten Machtfaktor in der Region geworden. Inzwischen rekrutiert der IS Kämpfer für seinen so genannten Heiligen Krieg aus geschätzt über 80 Ländern.
Die Dokumentation zeichnet nach, wie die islamistische Terrororganisation ISIS (seit Mitte Juni 2014: IS) im syrischen Bürgerkrieg innerhalb eines Jahres an Stärke gewann, wie sie sich finanziert, wie sie agiert und wie sie mittlerweile Stadt für Stadt, ja ganze Regionen im Irak erobert. Wie konnte sich die Organisation zu dem entwickeln, was Experten "die Al-Kaida" nennen, "von der Osama bin Laden nur träumen konnte"?
Autor Martin Smith spricht mit hochrangigen amerikanischen und irakischen Politikern und Verantwortlichen. Dabei geht es auch um die Frage, wie mit der Terrororganisation IS in Zukunft umgegangen werden soll.
23:00
I.S.
Die Wirtschaftsmacht der Gotteskrieger
Film von Jérôme Fritel und Stéphane Villeneuve
Erdöl, Schutzgelder und Plünderungen - zahlreiche Geldquellen machen den Islamischen Staat (IS) zur bestfinanzierten Terrororganisation der Welt. Auf einer Reise von Bagdad bis zur syrisch-türkischen Grenze ergründet der Film die Struktur der Organisation, die weit mehr ist als nur eine dschihadistische Gruppe. Wie ist diese Organisation entstanden, was ist ihr Wirtschaftsmodell? Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 fürchtete die Welt Osama bin Laden und die Terrororganisation Al-Kaida. In Ton- und Videobotschaften riefen die Terroristen zum Dschihad auf und drohten dem Westen mit weiteren Angriffen. Der Gegenschlag der USA ließ nicht lange auf sich warten. Nach dem Afghanistan-Krieg beschlossen die Vereinigten Staaten 2003, auch im Irak zu intervenieren. Über zehn Jahre später, im Juli 2014, trat mit Abu Bakr al-Bagdadi eine weitere Figur erstmals in die Öffentlichkeit, nachdem er sich selbst zum Kalifen eines neuen "Islamischen Staats im Irak und in der Levante" (heute: Islamischer Staat – IS) ernannt hatte.
23:55
Irak - Amerikas gescheiterte Mission
Film von Michael Kirk, Mike Wiser
Und plötzlich ist dieses Land wieder in den Schlagzeilen. Die Welt reibt sich die Augen. Die Lage im Irak ist kritisch - wieder einmal. Die Terror-Miliz IS gewinnt an Boden, in einigen Teilen herrscht Bürgerkrieg. Fast drei Jahre nach dem Rückzug amerikanischer Truppen aus dem Land droht Präsident Obama wieder in die inneren Konflikte Iraks hineingezogen zu werden. Gut elf Jahre nach dem Einmarsch der „Koalition der Willigen“ scheint der Irak im Chaos zu versinken. Der renommierte US-amerikanische Filmemacher Michael Kirk zeigt, dass die Amerikaner nicht einen oder zwei falsche Entscheidungen getroffen haben, sondern viele Fehler machten, die den Irak in diese Situation brachten. Die Dokumentation zeichnet noch einmal die politischen Schüsselmomente nach und erklärt, was sich hinter den Kulissen ereignet hat.
21:45
Ein Sommer im Dschihad
Panorama - die Reporter
Ein Film von Britta von der Heide, Georg, Mascolo, Stephan Wels und Christian Deker
"Wenn du dahin gehst, bist Du tot", sagt Ebrahim B. Der Wolfsburger ist der erste deutsche IS-Rückkehrer, der offen vor einer Kamera spricht. Er distanziert sich vom IS.
"Ich habe das Bedürfnis, vieles zu erklären", sagt Ebrahim B.. "Nicht nur in meiner Stadt, nicht nur in Deutschland und nicht nur in Niedersachsen, nicht nur in Europa, sondern weltweit möchte ich, dass die Wahrheit ankommt." Die Wahrheit über das, was er erlebt hat, die Wahrheit über den IS, den Terror des "Islamischen Staats". Ebrahim B. hat ihn erlebt. Er war in Syrien und im Irak und hat sich laut Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft freiwillig als Selbstmordattentäter gemeldet. Er ist einer von etwa 700 Deutschen, die sich bislang dem IS angeschlossen haben. Doch irgendwann hat es wohl Klick gemacht, und er ist umgekehrt.
Ebrahim B. sitzt jetzt in einem Gefängnis in Niedersachsen und will reden - in einem Interview, das er einem Team von Panorama, NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" gibt. Er ist der erste der etwa 260 deutschen IS-Rückkehrer, der offen vor einer Kamera spricht. Er will von der Brutalität und den Verbrechen des IS berichten, um andere zu warnen und vermutlich auch, um eine mildere Strafe zu bekommen. Ab August muss er sich vor Gericht verantworten. Er ist angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Deshalb antwortet er nicht auf jede Frage. Alles, was er in dem Interview sagt, kann im Zweifel im Prozess gegen ihn verwendet werden. Namen von Zeugen oder anderen Beschuldigten darf er nicht er nennen, das hat das Gericht verboten.
20 junge Männer aus Wolfsburg schließen sich dem IS an
Ebrahim B.s Reise zum Islamischen Staat beginnt im Jahr 2014. Bis dahin deutet nichts darauf hin. Er ist Mitte 20, hat eine Freundin, geht gern aus, feiert, raucht, trinkt Alkohol und ist irgendwann auch der SPD beigetreten. "Mit Religion hatten wir eigentlich nichts zu tun", sagt Ebrahim B.. "Es sind lockere Typen gewesen", bestätigt Salim Zaizaa, ein Jugendfreund von Ebrahim B. - und von Ayoub B., der auch nach Syrien gegangen ist und der jetzt zusammen mit Ebrahim B. angeklagt wird. Mindestens 20 junge Männer aus Wolfsburg haben sich seit 2013 dem IS angeschlossen. Einige kämpfen noch dort, andere haben sich in Luft gesprengt.
Viele der Wolfsburger Dschihadisten stammen aus der tunesischen Gemeinde in der Stadt, auch Ebrahim B.. Sein Vater ist - wie viele andere Tunesier - in den 70er Jahren nach Deutschland gezogen. Volkswagen brauchte dringend Arbeiter. Ebrahim B. war zunächst als Kleinkind mit seiner Mutter und seinen Geschwister nach Tunesien zurückkehrt. Er kam aber als Jugendlicher wieder nach Wolfsburg. In Deutschland machte er noch einen Hauptschul-Abschluss und eine Ausbildung zum Massage-Therapeuten.
Ein "falscher Prediger"
Warum sich Ebrahim B. und die anderen jungen Männer aus Wolfsburg auf einmal auf den Weg nach Syrien gemacht haben, hat zunächst kaum jemand verstanden. "Da muss ein Sinneswandel geschehen sein, der für mich persönlich schwer nachzuvollziehen ist, also eigentlich gar nicht", sagt Salim Zaizaa. Hinter dem Sinneswandel steckte offenbar ein Mann. Ebrahim B. nennt ihn heute den "falschen Prediger", damals bezeichnete er ihn als "Sheikh". Sein richtiger Name: Yassin Oussaifi. Er ist professioneller IS-Anwerber.
Oussaifi hat in Wolfsburg in der DITIB-Moschee am Hauptbahnhof eine Clique von Männer um sich geschart - alle Anfang bis Mitte 20. Ebrahim B. habe damals "familiäre Probleme" gehabt, erzählt er, Stress mit den Eltern seiner Freundin, die er bald heiraten wollte. Halt hat er offenbar bei den Islamisten gefunden. Ebrahim B. findet es anscheinend cool, dazu zu gehören, einen Bart zu tragen und auf ihre Veranstaltungen zu gehen. Er habe es als eine Art Mode empfunden, sagt er, wie früher, als alle einen Boxerschnitt trugen und Bushido auf dem Handy hatten.
In Syrien sollen teure Autos und vier Ehefrauen warten
Der "falsche Prediger" habe ihm und anderen alles Mögliche versprochen, wenn sie nach Syrien gingen, um sich dem IS anzuschließen - durchaus sehr weltliche Dinge: Man könne dort teure Autos fahren und heiraten - sogar bis zu vier Frauen. IS-Propaganda-Videos aus dem Internet verhießen Abenteuer, Pfadfinder-Romantik und Heldentum. Seit 2013 haben sich nach Angaben des Landeskriminalamts 20 junge Männer aus Wolfsburg auf den Weg nach Syrien gemacht und sich dem IS angeschlossen, mindestens sieben sind gestorben.
Ende Mai 2014 brechen Ebrahim B. und sein Freund Ayoub B. gemeinsam auf. Sie fahren von Wolfsburg nach Hannover, steigen dort in ein Flugzeug nach Samsun an der türkischen Schwarzmeerküste. Weiter geht es mit dem Bus. Über Umwege fahren sie nach Gaziantep im Süden des Landes. Hier werden sie von einem Mittelsmann des IS abgeholt und über die Grenze geschleust.
Auf der anderen Seite - nahe der Stadt Jarabulus - kommen Ebrahim B. und Ayoub B. in ein Auffanglager für ausländische Kämpfer. Hier müssen sie ihr Handy und ihren Pass abgeben, aber nicht nur das, erzählt Ebrahim B.: "Zahnbürste, Zahnpasta, Shampoo, alles was man hier in Deutschland hat oder in Europa, wird einem weggenommen. Geduscht wird nur Freitag in einem dreckigen See."
Eine Zeit lang haben Ebrahim B. und Ayoub B. noch zusammen verbracht. Alles Mögliche sei ihnen beigebracht worden, sagt Ayoub B. später, als er zurück ist in Deutschland. Wie sie mit einer Kalaschnikow umgehen, "wen wir töten dürfen". "Vor der Schlacht wurde uns gesagt, dass wir keine Geiseln nehmen dürfen," sagt Ayoub B.. "Alle müssten abgeschlachtet werden. Es war eine richtige Gehirnwäsche." Dann hieß es: Ihr müsst euch entscheiden! Kämpfer oder Selbstmordattentäter. "Auf Deutsch und kurz gesagt, wenn du dahin kommst, du bist entweder tot oder tot", sagt Ebrahim B. heute.
Eine Leiche zum Abschrecken
Ayoub B. kommt in ein Trainingslager für Kämpfer im Norden Syriens. Laut Anklage soll er später gekämpft haben, er selbst bestreitet das. Ebrahim B. wird in den Irak gebracht - zusammen mit anderen Freiwilligen für Selbstmordanschläge. Dort wird er Zeuge einer Hinrichtung. Einer von ihnen sei beschuldigt worden, ein Spion zu sein, erzählt Ebrahim B.. Er wurde weggebracht, dann kam so ein Richter." Kurz darauf habe er ein "Quietsch" gehört - ein Geräusch, ob eine Katze überfahren werde. "Und dann haben die seine Leiche zu uns ins Zimmer gebracht und seinen Kopf auf seine Leiche hingelegt, zum Abschrecken."
Mitte August flieht Ayoub B. nach seinen eigenen Angaben. Er schafft es in die Türkei. "Ich hatte Todesangst", schreibt er via Facebook kurz nach seiner Flucht an eine Freundin in Wolfsburg. Zurück in Deutschland stellt er sich direkt am Flughafen der Polizei und berichtet von seinen Erlebnissen. Sein Name erscheint kurz darauf im Internet auf einer angeblichen Todesliste des IS. "Ayoub B. aus Wolfsburg kämpfte erfolgreich in Irak. Doch kehrte er seinen hinterhältigen Rücken und ging zurück zur Jahiliyah" - zurück zu den Ungläubigen."
Zurück in Deutschland werden sie verhaftet
Ebrahim B. folgte ihm wenig später. Wie genau, unter welchen Umständen er dem IS entkommen konnte, ist unklar und wird einer der Punkte in der Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Celle sein. Und es wird auch um die Frage gehen, ob er bereit war, einen Selbstmordanschlag zu begehen. Und ob er sich jetzt wirklich von der Ideologie des IS losgesagt hat.
Nach ihrer Flucht versuchen Ebrahim B. und Ayoub B. zunächst, in Wolfsburg zu leben wie zuvor. Gegen beide wird jedoch ermittelt. Im November 2014 wird Ayoub B. verhaftet, im Januar 2015 auch Ebrahim B.. Seitdem sitzen sie in Untersuchungshaft.
"Gefängnis in Deutschland besser als Freiheit in Syrien"
In der Haft hat Ebrahim B. sich entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen. Das Gefängnis in Deutschland sei ihm viel lieber als Freiheit in Syrien, sagt Ebrahim B. heute. "Dann können Sie sich vorstellen, wie schrecklich das war." Er wolle sich deutlich vom IS distanzieren. Mit dem Islam habe das überhaupt nichts zu tun. "Gott sagt nicht, das Paradies ist in Syrien oder irgendwo im Islamischen Staat", so Ebrahim B.. "Was ist mit dem Koranvers, wo Gott sagt: Wer unschuldige Menschen umbringt, wird bestraft, wie wenn er alle Menschen der Welt umgebracht hat. Was ist damit?"
22:15
Terror im Namen Allahs
Der unheimliche Aufstieg des IS
Film von Martin Smith und Linda Hirsch
Ihre Taten sind brutal, rücksichtslos und menschenverachtend. Die Exekutionen ihrer Gegner werden gefilmt und im Internet veröffentlicht. Ihr Ziel: einschüchtern, abschrecken und terrorisieren. Die Menschen im Irak und Syrien fliehen massenhaft. Für die, die bleiben müssen, bedeutet ihre Herrschaft der blanke Horror.
Der IS, Abkürzung für Islamischer Staat, ist mittlerweile zu einem ernsten Machtfaktor in der Region geworden. Inzwischen rekrutiert der IS Kämpfer für seinen so genannten Heiligen Krieg aus geschätzt über 80 Ländern.
Die Dokumentation zeichnet nach, wie die islamistische Terrororganisation ISIS (seit Mitte Juni 2014: IS) im syrischen Bürgerkrieg innerhalb eines Jahres an Stärke gewann, wie sie sich finanziert, wie sie agiert und wie sie mittlerweile Stadt für Stadt, ja ganze Regionen im Irak erobert. Wie konnte sich die Organisation zu dem entwickeln, was Experten "die Al-Kaida" nennen, "von der Osama bin Laden nur träumen konnte"?
Autor Martin Smith spricht mit hochrangigen amerikanischen und irakischen Politikern und Verantwortlichen. Dabei geht es auch um die Frage, wie mit der Terrororganisation IS in Zukunft umgegangen werden soll.
23:00
I.S.
Die Wirtschaftsmacht der Gotteskrieger
Film von Jérôme Fritel und Stéphane Villeneuve
Erdöl, Schutzgelder und Plünderungen - zahlreiche Geldquellen machen den Islamischen Staat (IS) zur bestfinanzierten Terrororganisation der Welt. Auf einer Reise von Bagdad bis zur syrisch-türkischen Grenze ergründet der Film die Struktur der Organisation, die weit mehr ist als nur eine dschihadistische Gruppe. Wie ist diese Organisation entstanden, was ist ihr Wirtschaftsmodell? Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 fürchtete die Welt Osama bin Laden und die Terrororganisation Al-Kaida. In Ton- und Videobotschaften riefen die Terroristen zum Dschihad auf und drohten dem Westen mit weiteren Angriffen. Der Gegenschlag der USA ließ nicht lange auf sich warten. Nach dem Afghanistan-Krieg beschlossen die Vereinigten Staaten 2003, auch im Irak zu intervenieren. Über zehn Jahre später, im Juli 2014, trat mit Abu Bakr al-Bagdadi eine weitere Figur erstmals in die Öffentlichkeit, nachdem er sich selbst zum Kalifen eines neuen "Islamischen Staats im Irak und in der Levante" (heute: Islamischer Staat – IS) ernannt hatte.
23:55
Irak - Amerikas gescheiterte Mission
Film von Michael Kirk, Mike Wiser
Und plötzlich ist dieses Land wieder in den Schlagzeilen. Die Welt reibt sich die Augen. Die Lage im Irak ist kritisch - wieder einmal. Die Terror-Miliz IS gewinnt an Boden, in einigen Teilen herrscht Bürgerkrieg. Fast drei Jahre nach dem Rückzug amerikanischer Truppen aus dem Land droht Präsident Obama wieder in die inneren Konflikte Iraks hineingezogen zu werden. Gut elf Jahre nach dem Einmarsch der „Koalition der Willigen“ scheint der Irak im Chaos zu versinken. Der renommierte US-amerikanische Filmemacher Michael Kirk zeigt, dass die Amerikaner nicht einen oder zwei falsche Entscheidungen getroffen haben, sondern viele Fehler machten, die den Irak in diese Situation brachten. Die Dokumentation zeichnet noch einmal die politischen Schüsselmomente nach und erklärt, was sich hinter den Kulissen ereignet hat.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 27.08.2015, 00:40
Die Salzkarawane
Film von Walter Heinz
Die Sahara ist die größte Wüste der Welt. Der südliche Teil von ihr, die Ténéré, wird auch als Wüste der Wüsten bezeichnet. Endlose Trockenheit, Sanddünen und kaum Oasen kennzeichnen diesen Landstrich in Norden Nigers. Der Name Ténéré stammt aus der Sprache der Tuareg und bedeutet "Land da draußen". ZDF-Korrespondent Walter Heinz hat sich in dieser Unwirtlichkeit mit einer Salzkarawane auf Reisen begeben.
Die Salzkarawane
Film von Walter Heinz
Die Sahara ist die größte Wüste der Welt. Der südliche Teil von ihr, die Ténéré, wird auch als Wüste der Wüsten bezeichnet. Endlose Trockenheit, Sanddünen und kaum Oasen kennzeichnen diesen Landstrich in Norden Nigers. Der Name Ténéré stammt aus der Sprache der Tuareg und bedeutet "Land da draußen". ZDF-Korrespondent Walter Heinz hat sich in dieser Unwirtlichkeit mit einer Salzkarawane auf Reisen begeben.
Re: TV-Tipps
Phoenix, 27.08.2015, 06:00
1001 Teppich
Echte Perser, falsche Perser - gute Geschäfte
Film von Mouhcine El Ghomri
Sie zieren Schlösser, auf ihnen ranken sich Legenden, sie wecken Sehnsüchte und manchmal fliegen sie auch. Teppiche. Was ist aus ihnen geworden in Zeiten des "alles muss raus", der 80-Prozent-Rabatt-Verkäufe? Bodenbeläge! Und manch ein Liebhaber leidet darunter, wie man auf dieser großen Kultur achtlos herumtrampelt.
Ali und Wartan sind solche Liebhaber. Sie kommen aus alten persischen und armenischen Teppichhändler-Familien, sie kennen die Traditionen, beherrschen das Handwerk und versuchen sich auf einem Markt zu behaupten, der von Tricks, Betrug, Schönfärberei bestimmt wird.
Der Heilbronner Händler Ali entführt uns in die persische Welt. Nach Isfahan, wo in einer kleinen Knüpferei aus Millionen von Knoten ein Teppich entsteht. Drei Jahre brauchen flinke Frauenhände für ein solches Stück. Oder zu den Nomaden, die in einer kargen Berglandschaft - ohne Vorlagen - farbige Wunderwerke knüpfen. Mit dem Münchener Wartan reisen wir nach Marokko in eine kleine Färberei, die noch die Geheimnisse von Henna und anderen Naturfarben kennt. Dagegen ist die Welt des deutschen Teppichhandels weniger bunt. Preiskampf, Anpassungsdruck. Die Kunden, die ihre Liebe zu einem echten Perser mit barer Münze bezahlen, sind nicht in der Mehrheit.
Märchen aus 1001 Nacht, orientalische Lebensweise, uralte Handwerkskunst - ein Teppich kann viele Geschichten erzählen. Der Film von Mouhcine El-Ghomri verwebt sie mit Geschichten aus deutschen Geschäften und Wohnzimmern.
1001 Teppich
Echte Perser, falsche Perser - gute Geschäfte
Film von Mouhcine El Ghomri
Sie zieren Schlösser, auf ihnen ranken sich Legenden, sie wecken Sehnsüchte und manchmal fliegen sie auch. Teppiche. Was ist aus ihnen geworden in Zeiten des "alles muss raus", der 80-Prozent-Rabatt-Verkäufe? Bodenbeläge! Und manch ein Liebhaber leidet darunter, wie man auf dieser großen Kultur achtlos herumtrampelt.
Ali und Wartan sind solche Liebhaber. Sie kommen aus alten persischen und armenischen Teppichhändler-Familien, sie kennen die Traditionen, beherrschen das Handwerk und versuchen sich auf einem Markt zu behaupten, der von Tricks, Betrug, Schönfärberei bestimmt wird.
Der Heilbronner Händler Ali entführt uns in die persische Welt. Nach Isfahan, wo in einer kleinen Knüpferei aus Millionen von Knoten ein Teppich entsteht. Drei Jahre brauchen flinke Frauenhände für ein solches Stück. Oder zu den Nomaden, die in einer kargen Berglandschaft - ohne Vorlagen - farbige Wunderwerke knüpfen. Mit dem Münchener Wartan reisen wir nach Marokko in eine kleine Färberei, die noch die Geheimnisse von Henna und anderen Naturfarben kennt. Dagegen ist die Welt des deutschen Teppichhandels weniger bunt. Preiskampf, Anpassungsdruck. Die Kunden, die ihre Liebe zu einem echten Perser mit barer Münze bezahlen, sind nicht in der Mehrheit.
Märchen aus 1001 Nacht, orientalische Lebensweise, uralte Handwerkskunst - ein Teppich kann viele Geschichten erzählen. Der Film von Mouhcine El-Ghomri verwebt sie mit Geschichten aus deutschen Geschäften und Wohnzimmern.