Liebe zwischen Junge und Mädchen vor der Ehe?

[Muslim6161]

Das hier ist doch interessant:

http://www.spiegel.de/politik/debatte/0 ... 82,00.html

Macht mich aber irgendwie stutzig

[nouar]

Interessanter Artikel.
Ich dachte ja auch mein Leben lang, so wie im "Westen" allgemein als logisch und dem gesunden Menschenverstand entsprechend angesehen, dass man sich selbstverständlich vor der Hochzeit lange und gut kennen sollte.
Dann habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass das GAR NICHTS garantiert.
Mein Ex, mit dem ich vor der Hochzeit schon ein halbes Jahr lang zusammengelebt hatte, hatte sich danach sowas von schlagartig geändert , und nach der Geburt unseres Sohnes wurde er noch schlimmer... ein richtiger Psychopath, Tyrann, Sklaventreiber.... dass ich mittlerweile glaube, jeder mir unbekannte Ehemann, den meine Eltern für mich ausgesucht hätten, wäre auf alle Fälle hundertmal besser gewesen als der.
Vielleicht ist es doch manchmal ein Vorteil, wenn die Ehepartner von den Eltern ausgesucht werden, statt von den jungen Leuten selbst, die viel weniger Lebenserfahrung haben. Obwohl es bei diesem Modell sicher auch Leute gibt, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, genauso wie ich mit dem westlichen Modell.
Sagen wir so: Ich würde es nicht einfach so bedingungslos befürworten, eine(n) Unbekannte(n) zu heiraten, bin aber nicht mehr so vehement dagegen, wie ich es früher war. Wenn einem der "Kandidat" sympathisch ist, warum nicht? Im Notfall kann man sich immernoch scheiden lassen, wenn es doch nicht klappt. Da kommt es natürlich auch drauf an, in welchem Land man ist. Hier in Spanien ist sich scheiden zu lassen das einfachste der Welt. Es gibt nichtmal ein Trennungsjahr. So gesehen ist das Risiko beim Heiraten nicht besonders groß.

[Arife]

Es hat ja auch keiner gesagt, dass es eine Garantie ist wenn man sich länger kennt. Natürlich gibt es keine Garantie.

... Verliebtsein ist doch so etwas GROßARTIGES!!!! und hilft über so manche Hindernisse locker flockig hinweg!!

Gut ist, wenn es wirklich über ein Hindernis hinweg hilft und es nicht nur verschiebt.

Ich denke so allgemein kann man gar nichts für gut oder richtig halten. Es kommt auf die Personen und ihre Einstellung an. Und auf das Schicksal der beiden

[Muslim6161]

[quote][/quote]Mein Ex, mit dem ich vor der Hochzeit schon ein halbes Jahr lang zusammengelebt hatte, hatte sich danach sowas von schlagartig geändert , und nach der Geburt unseres Sohnes wurde er noch schlimmer... ein richtiger Psychopath, Tyrann, Sklaventreiber.... dass ich mittlerweile glaube, jeder mir unbekannte Ehemann, den meine Eltern für mich ausgesucht hätten, wäre auf alle Fälle hundertmal besser gewesen als der.


Auf alle Fälle würde ich nicth sagen, zum Beispiel meine Nachbarin ist jetzt seit 20 Jahren verheiratet. Bisher lief alles gut und glücklich, aber auf einmal hat ihr noch Ehemann sich auch ganz und total verändert, auch ein richtiger Psyscho!!
Aber das war in den 20 Jahren nie etwa annähernd so gewesen. Also ich finde, man kann einen nie genau gut kennen. Aber genau das ist ja das, was das ganze so spannend macht, es wird nie "langweilig".

[Birtanem]

Mein Ex, mit dem ich vor der Hochzeit schon ein halbes Jahr lang zusammengelebt hatte, hatte sich danach sowas von schlagartig geändert , und nach der Geburt unseres Sohnes wurde er noch schlimmer... ein richtiger Psychopath, Tyrann, Sklaventreiber.... dass ich mittlerweile glaube, jeder mir unbekannte Ehemann, den meine Eltern für mich ausgesucht hätten, wäre auf alle Fälle hundertmal besser gewesen als der.

Naja, ich würde sagen, die Chance steht 50:50. Andere Frage: Wieso hast Du mit jemandem, der so unzumutbar war, auch noch ein Kind bekommen?

Vielleicht ist es doch manchmal ein Vorteil, wenn die Ehepartner von den Eltern ausgesucht werden, statt von den jungen Leuten selbst, die viel weniger Lebenserfahrung haben. Obwohl es bei diesem Modell sicher auch Leute gibt, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, genauso wie ich mit dem westlichen Modell.

Nun, ich persönlich mache lieber meine eigenen Fehler, als mir die perfekte Lösung aufzwingen zu lassen.

[nouar]

Naja, ich würde sagen, die Chance steht 50:50. Andere Frage: Wieso hast Du mit jemandem, der so unzumutbar war, auch noch ein Kind bekommen?

Gute Frage... ich habe es wohl zu spät gemerkt, bzw. nicht wahrhaben wollen. Immer irgendwelche Ausreden für sein Verhalten gesucht und mir eingebildet, der bessert sich mal.

Nun, ich persönlich mache lieber meine eigenen Fehler, als mir die perfekte Lösung aufzwingen zu lassen

Sollte man meinen, aber es gibt auch Fehler, die hätte man besser nicht gemacht. Natürlich kann man aus eigenen Fehlern lernen, aber manche Fehler verursachen einen zu großen Schaden, als dass die Lektion sich lohnen würde.

Edit: irgendwie kriege ich heute das zitieren nicht hin... klappt doch sonst auch.

[Birtanem]

Man soll es nicht glauben, es gibt auch Eltern, die ihre Kinder ausgesprochen schlecht verheiraten In Kulturen, in denen das üblich ist, ist es nämlich häufig nicht Hautpmotivation, die Eheleute glücklich zu sehen, da spielen andere Überlegungen eine viel größere Rolle.

[malaika]

Das hier ist doch interessant:

Hm … ich finde diese Kurzinterviews irgendwie nicht besonders aussagekräftig.


Ist vielleicht etwas OT, oder auch nicht. Auf jeden Fall muss ich im Zusammenhang mit diesem Thread daran denken …

Ich habe mich gestern mit einem Bekannten getroffen, der seit einem halben Jahr verlobt ist – mit einer Frau, die er mag, in die er aber nicht verliebt ist. Sie sehen sich etwa einmal in der Woche, immer schön brav in der Öffentlichkeit, ansonsten telefonieren sie.

Er ist mit der Situation überhaupt nicht glücklich. Das ganze Brimborium mit Wohnung & Möbel kaufen, Feier ausrichten etc. nervt ihn. Und er möchte eine richtige Beziehung führen, mit Sex, Gesprächen, richtiger Nähe etc. Und die Aussicht, dass diese Situation jetzt noch etwa ein Jahr lang so weitergeht (bis genug Geld da ist, die Wohnung eingerichtet, die Feier vorbereitet etc. pp.) bereitet ihm ziemliches Kopfzerbrechen.

Er hat aber – so sieht er es zumindestens – keine andere Wahl. Seine sehr traditionelle Familie besteht darauf, dass er eine Frau aus *guter Familie* heiratet, mit KT und so weiter. Und sie bestehen auf einer großen Hochzeitsfeier und all dem Brimborium.

Ich glaube, wenn es nach ihm ginge, würde er einfach Single bleiben und halt eine Beziehung eingehen, wenn er eine Frau trifft, bei der es funkt. Er hat auch vorher schon Beziehungen gehabt, aber jetzt, mit knapp 30, muss er sich dem Druck der Familie beugen und heiraten. Seine Freunde und Bekannten haben ihm gesagt so sei das nun mal, er solle eben einfach heiraten und dann Affären haben. Das macht ja schließlich jeder so.

Ich persönlich finde das furchtbar. Und habe ihm auch gesagt, dass ich für diese Einstellung weder Verständnis noch Respekt aufbringen kann. Entweder man steht wirklich aus Überzeugung hinter der ganzen Geschichte mit arrangierter Ehe, Familien involvieren, kein Sex vor der Ehe etc., dann ist es auch ok. Und wenn man nicht dahinter steht, dann soll man bitteschön den Mut aufbringen, sich gegen Traditionen, Eltern etc. aufzulehnen und das zu tun, was einen selber glücklich macht.

Das tut hier aber fast niemand; die Traditionen, Tabus, der Einfluss der Eltern sind zu stark. Die meisten handhaben es so wie oben beschrieben. Und so treffen sich erwachsene Menschen, die teilweise schon lange die 30 überschritten haben, vielleicht sogar geschieden sind, unter Aufsicht der Eltern, halten im Cafe Händchen, küssen sich heimlich im Auto und so weiter.

Sprich – dieses ganze Ideal von wegen kein Sex vor der Ehe, Mitspracherecht der Eltern (weil die ja so viel mehr Lebenserfahrung haben und daher ganz bestimmt wissen, was gut für ihr Kind ist) führt in der Realität, zumindestens hier, einfach dazu, dass viele Ehen aufgrund total oberflächlicher Beweggründe geschlossen werden und dass jede Menge Menschen ein Doppelleben führen. Ich persönlich finde das ziemlich zum Kotzen.

[nouar]

Ja, da hast du leider Recht. Alles nicht so einfach.....

[Pax]

Ja, malaika hat natürlich Recht. Und ich finde auch, entweder man steht aus Überzeugung dahinter, oder gar nicht. Denn so tun als ob, finde ich schrecklich. Aber ich kann auch nouar verstehen.

Sagen wir so: Ich würde es nicht einfach so bedingungslos befürworten, eine(n) Unbekannte(n) zu heiraten, bin aber nicht mehr so vehement dagegen, wie ich es früher war. Wenn einem der "Kandidat" sympathisch ist, warum nicht?

Ich sehe das auch so. Ich sage nicht, dass ich das machen werde, könnte es mir aber durchaus vorstellen. Und falls ich nicht glücklich wäre, würden meine Eltern auf jeden Fall hinter mir stehen, das weiß ich.
Aber ich weiß auch, dass das nicht immer und bei allen muslimischen Familien so ist .

[Arife]

Auf alle Fälle würde ich nicth sagen, zum Beispiel meine Nachbarin ist jetzt seit 20 Jahren verheiratet. Bisher lief alles gut und glücklich, aber auf einmal hat ihr noch Ehemann sich auch ganz und total verändert, auch ein richtiger Psyscho!!
Aber das war in den 20 Jahren nie etwa annähernd so gewesen. Also ich finde, man kann einen nie genau gut kennen. Aber genau das ist ja das, was das ganze so spannend macht, es wird nie "langweilig".

Also mit "spannend" und "nie langweilig" hat es wenig zu tun wenn der Mann plötzlich ein Psycho wird.

[mamamia]

Salamualeykum Liebe Schwestern..Ich habe einen interessanten Vortrag von einem Bruder gehört, indem es
Um die Liebe zwischen Jungen und Mädchen vor der Ehe geht.
Also der Bruder war der Ansicht das dies im Islam nicht möglich seie und wenn dann sei es keine "wahre Liebe" sondern
man ist entweder durch die äußerlichen Faktoren oder durch beeinflußung der Freunde (meistens ungläubige) dazu bewegt.
Nun würde mich interessieren was ihr davon hält weil für mich ist das sehr neu, denn ich bin sehr wohl der Meinung das
man Lieben kann, solang man seine Grenzen kennt aber das wäre dann ein anderes Thema.

Würde mich über reichliche Beiträge freuen

Waleykum salam

Ich bin ja pragmatisch veranlagt und würde sagen: Liebe VOR der Ehe gibt es sicher - NACH der Eheschließung schauts dann meistens mau aus

[mamamia]

Ja also er ist der Meinung das wahre Liebe er nach der Ehe da ist.

Klar. Erst heiraten – am besten ohne sich vorher wirklich zu kennen – dann miteinander Sex haben ohne sich wirklich zu kennen, und dann kommt irgendwann die "wahre Liebe" ganz automatisch.

Die kommt doch erst NACH der Ehe.

Nach dem Motto "Frau muss viele Frösche küssen, bevor sie ihre Prinzen findet".

Wobei "nach der Ehe" dann irgendwie ja auch wieder "vor der (nächsten) Ehe" sein könnte.

Irgendwie schon kompliziert, das Leben.

[mamamia]

Interessanter Artikel.
Ich dachte ja auch mein Leben lang, so wie im "Westen" allgemein als logisch und dem gesunden Menschenverstand entsprechend angesehen, dass man sich selbstverständlich vor der Hochzeit lange und gut kennen sollte.
Dann habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass das GAR NICHTS garantiert.
Mein Ex, mit dem ich vor der Hochzeit schon ein halbes Jahr lang zusammengelebt hatte, hatte sich danach sowas von schlagartig geändert , und nach der Geburt unseres Sohnes wurde er noch schlimmer... ein richtiger Psychopath, Tyrann, Sklaventreiber.... dass ich mittlerweile glaube, jeder mir unbekannte Ehemann, den meine Eltern für mich ausgesucht hätten, wäre auf alle Fälle hundertmal besser gewesen als der.
Vielleicht ist es doch manchmal ein Vorteil, wenn die Ehepartner von den Eltern ausgesucht werden, statt von den jungen Leuten selbst, die viel weniger Lebenserfahrung haben. Obwohl es bei diesem Modell sicher auch Leute gibt, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, genauso wie ich mit dem westlichen Modell.
Sagen wir so: Ich würde es nicht einfach so bedingungslos befürworten, eine(n) Unbekannte(n) zu heiraten, bin aber nicht mehr so vehement dagegen, wie ich es früher war. Wenn einem der "Kandidat" sympathisch ist, warum nicht? Im Notfall kann man sich immernoch scheiden lassen, wenn es doch nicht klappt. Da kommt es natürlich auch drauf an, in welchem Land man ist. Hier in Spanien ist sich scheiden zu lassen das einfachste der Welt. Es gibt nichtmal ein Trennungsjahr. So gesehen ist das Risiko beim Heiraten nicht besonders groß.

Irgendwie argumentierst du nicht logisch: Dein Ex hat sich nach der Heirat verändert, nach der Geburt eures Kindes noch mehr (zum Schlechten) - okay. Bloß: WIE lange hast du denn gebraucht, um dich scheiden zu lassen? Von wegen: kann mich ja in Spanien locker-flockig wieder scheiden lassen. das Blöde ist doch, dass frau sich des öfteren eben NICHT scheiden lassen kann (sei es, weil Ex droht, weil die Kids beim Vater bleiben müssten, .... oder auch weil sie im Land, in dem sie lebt, nur eingeschränkte Rechte hat, das trifft auf die meisten muslimischen Frauen nun mal durchaus zu).

Einen Unbekannten zu heiraten, weil er einem sympathisch ist, macht nur Sinn, wenn man Verheiratetsein als existenziell betrachtet - wenn man meint, man müsse Ehepartner sein, um Mensch zu sein, wenn man davon abhängig ist, dass da noch einer ist (sei es finanziell oder auch seelisch) .... Ansonsten bringt es nun mal nichts, man kann ja genausogut Single bleiben und warten, was kommt.

[Rosalie]

Ich glaube, wenn es nach ihm ginge, würde er einfach Single bleiben und halt eine Beziehung eingehen, wenn er eine Frau trifft, bei der es funkt. Er hat auch vorher schon Beziehungen gehabt, aber jetzt, mit knapp 30, muss er sich dem Druck der Familie beugen und heiraten. Seine Freunde und Bekannten haben ihm gesagt so sei das nun mal, er solle eben einfach heiraten und dann Affären haben. Das macht ja schließlich jeder so.

Ich sehe es auch so, entweder, man findet das Konzept "arrangierte Ehe" wirklich gut und sinnvoll, oder man macht nicht mit. Und wenn man es weder gut findet, noch rebellieren will, dann soll man zumindest den Partner ein bisschen respektvoll behandeln und nicht schon vor der Ehe planen, dass man fremdgehen wird.

Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern und sie sind auch keine strengen, überkritischen Menschen, von daher würde ich schon noch mal drüber nachdenken, wenn ich ihnen einen Mann vorstelle und sie sagen, der ist ja völlig daneben. Weil ich weiß, dass sie das nur sagen würden, wenn er wirklich einen schlechten Eindruck macht, und nicht, wenn er einfach nur nicht der persönliche Märchenprinz-Schwiegersohn ist. Aber es sind ja nicht alle Eltern so nett wie meine.
Naja, hat sich eh erledigt

Schiefgehen kann es denke ich immer. Aber ich glaube, ein selbstgewähltes Unglück wäre mir immernoch lieber als ein von außen aufgedrücktes, alleine schon, weil man dann mehr Rückhalt hat, wenn man sich wieder trennen will.