Ramadan ist schwierig, weil.....

[iman07]

Ich denke auch, dass man durch das Fasten viel öfter an Gott erinnert wird - nämlich auch jedesmal, wenn man ein Hunger- oder Durstgefühl hat und eben statt an Essen an Ihn denkt. Auch dadurch kann man sich "näher bei Allah" fühlen.

Dies sind meine persönlichen Erfahrungen. Wie ist es bei euch?

Naja

Die ersten 2 Jahre als ich gefastet hab ueberkam mich auch eine solche "Glueckseligkeit" die ihr beschreibt, aber ich finde das aendert sich nach einigen Jahren des Muslimseins (zumindest bei mir, ich weiss natuerlich nicht wie das bei anderen ist).

Wie gesagt, nicht essen macht mich eher grantig, und wenn ich grantig bin denke ich nicht so sehr an Allah, und ich fuehl mich prinzipiell nicht sehr glueckselig (dieses Jahr hab ich auch festgestellt dass es mich total nervt wenn ich so geschlaucht bin und dann noch beten soll - das pack ich oft einfach nicht und es macht mich teils total sauer, moege Allah mir verzeihen )
Die verstaerkte Naehe zu Gott fuehle ich mehr zu Suhur (morgens lese ich im Quran) und nach Iftar und nicht waehrend des eigentlichen Fastens.

[Musafira]

Iman, da scheinen wir uns sehr, sehr aehnlich zu sein, bei mir ist es eigentlich ein allen Punkten genauso.

In den ersten Jahren, das waren gut so die ersten 10 Jahre, hatte ich auch diese Glueckseligkeit. Dann wurde es irgendwann einfach nur Routine ohne besondere Gluecksgefuehle. Und dann wurde es mir einfach irgendwann zuviel, so dass es mir auch richtig an die Substanz ging.

Waehrend des Fastens fuehlte ich nicht gerade Gott naeher. Ich habe wirklich staendig ans Essen gedacht, da fielen mir staendig die tollsten Rezepte ein. Was dagegen half war wirklich diese Rezepte umzusetzen. Ich habe da im Ramadan immer die tollsten Menues gekocht. Und komischerweise konnte ich auch wirklich den ganze Tag kochen und dabei fasten, ohne dass mir das etwas ausgemacht haette.

Ich fand die Ramadan-Abende immer sehr schoen, da war ich einfach gluecklich, dass ich wieder essen durfte.

[ayuns]

hallo,

meine Arbeitskollegen sagten mir dieses Jahr..oh du siehst gar nicht so müde und gestresst aus wie letztes Jahr..und du fastet natürlich kommt gegen 15 ein Loch, aber dieses Jahr ist Ramadan besonders traurig, weil vor einem Jahr mein Verlobter nach Deutschland kam und ich mich so drauf gefreut hatte, zusammen Iftar einzunehmen, am 1. Ramadan haben wir das gemacht und am 5. Ramadan hatten wir einen fürchterlichen Streit und er hat die Verlobung aufgelöst. Auf jeden Fall ist dieser Ramadan einer der traurigsten, die ich erlebe, aber ich hoffe inständig, dass meine Gebete erhört werden und wir noch eine Chance bekommen, wir lieben uns ja, aber manchmal bin wohl nicht islamisch genug.

Auch das Einladen fällt dieses Jahr schwer, wenn man bis fünf arbeitet und meine Freunde alle weit weg wohnen. Da kommt nur das Wochenende in Frage..und auch ich enthalte mich dann Kinobesuchen, Shoppen etc.

Inshallah kheer

[Yalisa]

Liebe ayuns,
fühl Dich erst einmal herzlich von mir gedrückt. Es tut mir leid, dass Du Streit mit Deinem Verlobten hattest. Warum glaubst Du denn nicht islamisch genug zu sein?

Liebe Grüße

[flora]

chrikru, im Ramadan herrscht in Ägypten kompletter Ausnahmezustand. Selbst während der reduzierten Arbeitszeit wird kaum gearbeitet, und das ist auch gesellschaftlich akzeptiert. Man ist ja die ganze Nacht wach, mit Essen und Ausgehen beschäftigt und kommt erst in den frühen Morgenstunden ins Bett. Selbst jemand, der nicht fastet, kann sich diesem Rhythmus kaum entziehen.

Ich fand die ersten Ramadane, die ich dort erlebt habe, schön und interessant. Aber irgendwann hat es mich zuhends genervt. Wenn man nämlich selber arbeiten oder überhaupt irgendwas erledigen möchte, ist das extrem schwer, und alles dauert zehnmal so lange. Auch nerven mich mittlerweile die Heuchelei, die Fressorgien und all das Drumherum.

So erlebe ich das in Algerien auch und was mir auch zu schaffen macht, dass Muslime nicht mal im Ramadan von ihren Machtspielchen lassen und mal über ihren Schatten springen. Ich würde es beispielsweise nicht fertig bringen mir Tag für Tag von einer fastenden hochschwangeren Frau mit Säugling das essen kochen zu lassen und dabei im Bett zu ruhen und keinen Strich zu helfen, weder beim kochen, noch bei der Kinderbetreuung, noch beim Abwasch....aber dazu ist die Schwägerin eben da.

Jede Diskussion darüber wird totgebrüllt mit religiösen Formeln und dass man doch im Ramadhan eben Frieden halten soll. Dieses Jahr fühle ich mich auch eher genervt vom Umfeld und dieser billigen Erwartung: nix essen, nix trinken und der Lohn bei Allah ist sicher, wie kalt das Herz auch sei.

[chadidschaP]

Ups - was kommt da auf mich zu - 10 gute Jahre und dann der grosse Frust? Das hört sich ernüchternd an - ich ging immer davon aus dass sich mit den Jahren, mit dem Praktizieren und mit dem zunehmenden Wissen der Iman verstärken würde und damit auch das Glücksgefühl. Ich bin übrigens nicht anspruchsvoll - mir reicht so ein erfüllter Moment von Zeit zu Zeit - sei es beim Gebet oder in der Natur oder jetzt eben beim Fasten - das hält dann wieder eine Zeitlang vor.

Und wenn ich Malaika, Chriku und Flora so höre - dann kann ich ja direkt froh sein, dass ich hier in einer muslimfreien Zone wohne - immerhin sind die Leute um mich herum zwar von meinem Fasten etwas genervt, aber weil sie selber nicht fasten nicht grantiger als sonst auch...

[flora]

ja, sei doch froh. Ich habe Ramadan auch in Deutschland viel lieber gemacht, weil das normale Leben weiterging. Hier soll ja die besondere Stimmung sein, aber die nervt eher.

[jalees]

Ich faende es bei diesem Thread auch gut, wenn ihr beschreibt WIE ihr die Schwierigkeiten ueberwindet, dann ist der Grundton etwas positiver.

Das ist eine gute Idee, denn wenn man nur die Schwierigkeiten liest, kann es ja deprimierend werden. Hier sind zwei Sachen, die ich waehrend des Ramadan mache, um meine Grantigkeit zu ueberwinden:

1) Ich zahle Zakat und Teil des Sadaqa im Ramadan. Das an sich loest das Problem der Grantigkeit und des Selbstmitleides zwar nicht, aber bevor ich den Zakat zahle, gucke ich mir bei verschiedenen Hilfsorganisationen ihre Projekte im Internet an. Wenn ich dann sehe, wie viele Menschen wirklich leiden (also z.B. in Somalia), dann verfliegt meine Grantigkeit sehr schnell.

2) Ich lese waehrend des Ramadan die Heiligen Schriften anderer Religionen (z.B. die Dhammapada oder die Psalmen). Dadurch fuehle ich eine noch bessere "connection" mit Gott. Das Fasten wird fuer mich dadurch mehr als eine "Erledigung" einer muslimischen Verpflichtung, sondern eine Moeglichkeit meinen spirituellen Weg zu gehen.

[Yasemin52]

bei mir ist es anders ich bin nicht gereizt wenn ich faste aber sehr müde und mir ist immer so schlecht und wenn ich dann abend wieder was zum iftar esse bekomme ich magenschmerzen udn mir wird schlecht.aber egal wie stark meine übelkeit ist ich unterbreche mein fasten nicht denn ALLAH gibt mir so viel kraft und liebe das ich es schaffe und mein mann macht mir immer dua wenn es mir beim faten schlecht geht.ich habe gastritis aber egal. meine mann fastet nur am wochenende weil er in der woche arbeitet und für ihm das fasten schwer ist. aber es stört mich nciht ich koche ihm was wenn er vom arbeit kommt und das stört mich nicht. er fragt mich stört es dich wenn ich nebendir esse ich will nicht neben dir essen und trinken hat er zu mir gesagt. aber mich stört es nicht.für mich ist das nicht schwer.ALLAH gibt mir so viel kraft zum fasten.ELHAMDULILAH

[malaika]

Hallo Yasemin, herzlich willkommen.

wenn ich dann abend wieder was zum iftar esse bekomme ich magenschmerzen udn mir wird schlecht.

aber egal wie stark meine übelkeit ist ich unterbreche mein fasten nicht

ich habe gastritis aber egal.

Unser Körper ist ein Geschenk von Gott und wir sollten ihn entsprechend behandeln, schätzen und gesunderhalten. Sich absichtlich Schmerzen auszusetzen und dem Körper zu schaden ist verantwortungslos und Sünde.

Leider klingst du aber so, als seist du darauf auch noch stolz.

In einem leeren Magen steigt der Säurepegel, und genau das sollte man bei Gastritis, Magengeschwüren und ähnlichem vermeiden. Wenn jemand unter einer solchen Krankheit leidet, beim Fasten keine Beschwerden hat, sich von einem Arzt überwachen lässt etc., ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn der Körper eines Fastenden aber durch eindeutige Signale wie Übelkeit und Schmerzen zu verstehen gibt, dass etwas nicht stimmt, dann ist es Pflicht, mit dem Fasten aufzuhören.

[Yasemin52]

ja aber ich fühle mich zu ALLAh viel näher wenn ich faste .ich bin glücklich wenn ich faste wenn meine mann mir dua macht geht es wieder.es ist ja auch sünde wenn du nicht fastest ich weiß es ist nicht richtig.aber ich nehme schon in der früh vor dem früstück meinen tabletten und trinke magetee.aber was soll ich deiner meinung nach tun ich weiß es nicht meine mann sagt das es mir beim fasten so schlecht geht aber auch wenn ich nicht faste habe ich solche probleme.das sind nur so übelatacken und wenn ich mich dann bisschen hinlege egth es dann wieder.stolz bin ich nicht darauf ich will einfach ALLAh nur glücklich machen und meine Pflicht erledigen liebe malaika was soll ich tun ich habe keine ahnung???
mfg
yasemin

[iman07]

ja aber ich fühle mich zu ALLAh viel näher wenn ich faste .

Und du wirst ihm eventuell noch viel naeher sein wenn du ein Magengeschwuer hast, dieses durch deine Magenwand bricht, du innerliche Blutungen bekommst und unter Umstaenden daran stirbst

Sorry fuer meine harten Worte, aber wie Malaika schon sagte ist dein Verhalten in meinen Augen ziemlich unverantwortlich. Wenn du schon ohne Fasten Magenbeschwerden hast weist dies ja schon darauf hin dass du Probleme/evtl ein Magengeschwuer hast. Das solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen, und wie Malaika auch schon sagte ist es deine allererste Pflicht vor Allah dein eigenes Leben zu schuetzen. Das Fasten ist dann zweitrangig.

[nurhrii]

Es ist Sünde, wenn Du nicht fastest? Wer hat Dir denn so einen Unsinn aufgeschwatzt? Klar, es ist eine der fünf Säulen des Islams, aber auch hier gibt es klare Regelungen, was das Fasten im Ramadan angeht. Und wie obig schon geschrieben wurde: Die Gesundheit geht vor. Ich kenne einige, die alhamdulillah NICHT fasten, weil sie sonst ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen würden, und das nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Jeder soll das machen, wozu er oder sie in der Lage ist. Und wenn nicht gefastet wird, dann gibt es alternative Möglichkeiten wie Spenden etc.

Geh mal bitte zum Arzt und lass Dich gründlich untersuchen, denn was Du schreibst, hört sich nicht gut an. Deine Gesundheit geht vor. Und ganz ehrlich: Schmerzen dieser Art bringen Dich nicht näher zu Allah, sondern eher woanders hin.

[Yasemin52]

ich danke euch vielmals ja ich nehme euren rat an und entschuldigt mich bitte ich will nicht verantwortungslos darstehen aber versteht mich bitte ich habe einige hoca's gefragt und die haben mir immer was anderes gesagt.und wenn ich nicht fasten kann was kann man dann im ramadan alles machen?????ich wäre über hilfreiche tipss dankbar

was würde ich nur ohne euch machen vielen dank hoffe auf gute freundschaften

[Shirin]

Salam aleykoum,

eine Schwierigkeit im Ramadan, vor allem wenn die Fastenzeit wie jetzt so lange ist, finde ich den komischen Geschmack im Mund. Das kommt immer spätestens am Nachmittag und auch Zähneputzen nützt nicht so wirklich viel finde ich.

Habt ihr das Tipps, was man noch machen kann?

Vor allen Dingen bei der Arbeit will ich unangenehmen Mundgeruch vermeiden.