Beate hat geschrieben:Es geht nicht um den Iran. Es geht um dein Weltbild. Einerseits schreibst du, dass dir ein Staat, der nachweislich die Menschenrechte mit Füßen tritt und allein deshalb keinen Krieg gegen Israel führt, weil er genau weiß, dass er den Kürzeren ziehen würde, sympathisch ist, und dessen Ansehen durch bewusst gestreute Falschmeldungen immer wieder in den Dreck gezogen wird (gut, zugegeben, es war nur eine Vermutung von dir, aber das sagt ja trotzdem schon genug aus) (...)
Ach, ich weiß, ich müsste mich einfacher ausdrücken.
Ich habe gesagt, die iranische Außenpolitik ist mir sympathisch, dass im Inneren aber so einiges ins Rollen kommen wird / muss. (Also sinngemäß. Ich muss mein Posting erst suchen.) Also bitte nicht das Wort im Mund umdrehen. Wobei mir klar ist, der Iran würde keinen Angriffskrieg führen, auch nicht bei militärischer Überlegenheit. Und das aus verschiedenen Gründen - das sprengt aber den Rahmen dieses Threads und ist ein eigenes Thema.
Es geht nicht darum, dass im Fall des angeklagten Konvertiten der Iran von außen diskriminiert wird - dazu gibt es genug andere Begebenheiten. Sondern es herrscht ein
interner Machtkampf, bei dem es jemand durchaus passend kommen könnte, wenn der Iran international noch mal extra biestig erscheint. Da hält jemand dann das Stöckchen hin, und die Verantwortlichen springen drüber. (Ich selbst habe zu dem Thema ohnedies eine abschließende Meinung, weil ich die Todesstrafe ablehne - überall auf der Welt und in jedem Fall und egal zu welchem Vergehen. Keine Todestrafe. Niemals.)
So könnten zu einem innenpolitischen Zweck jemandem Taten untergeschoben werden, die derjenige niemals begangen hat. Wir dürfen nicht übersehen, der Iran ist politisch keine homogene Einheit. Da gibt es unter der Oberfläche ein heftiges Machtgerangel. Und da kann man sich durchaus eine Frage stellen, die bei allen Ereignissen auf der Welt angebracht ist: Wem nützt das?
Der aktuellen Regierung nützt diese Sache definitiv
nicht.
Ja, ich und hoffe, dass meine
tatsächliche Vermutung (und nicht die als Vorurteil formulierte) "genug aussagt". Nämlich darüber, dass ich nicht einfach Dinge blind hinnehme und nur von einer Seite betrachte, sondern dass mich interessiert, wie sie wirklich sind.
Und dazu stellt man dann Fragen
in alle Richtungen.