Planung und Vorbereitung von Gerichten
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von unserem Mitglied killyfisch
Nach einem langen Fastentag ist ein mit ausgewählten Gerichten liebevoll gedeckter Tisch eine wahre Freude. Um dennoch so wenig Zeit wie möglich mit Einkaufen und Kochen zu verbringen – schließlich ist der Ramadan nicht nur ein Fastenmonat, sondern auch zur spirituellen Einkehr gedacht, nicht aber unbedingt zum langen Stehen in der Küche – kann Vorausplanung hilfreich sein. Anhand eines Menüplans können die Vorräte bereits vor dem Ramadan entsprechend aufgestockt werden. Viele Gerichte lassen sich gut vorkochen und einfrieren oder in Teilen schon vorher vorbereiten. Eine gute gefüllte Vorratskammer hilft, schnell etwas Gutes zu zaubern. So kann man auch Überraschungsgästen gerecht werden.
Nun ein paar Vorüberlegungen:
Wie kann man Iftar gestalten?
Zu einem traditionellen Iftar, dem Fastenbrechen, wird meist aufgetischt:
- - Suppe,
- - Salat,
- - Hauptgericht bzw. mehrere kleine Gerichte und Dips,
- - Brot,
- - süßes Gebäck,
- - Knabbereien, Obst,
- - durstlöschende Getränke, Tee oder Kaffee.
Diese Vorschläge sind natürlich kein Muss. Die Gerichte können alle gleichzeitig auf dem Tisch stehen, so dass die Anwesenden sich nach Herzenslust bedienen können. Generell ist es gut, mit einer Suppe zu beginnen, um den Flüssigkeitshaushalt nach einem langen Fastentag auszugleichen. Auf entwässernde Lebensmittel sollte man im Ramadan besser verzichten.
Erstellen eines Menüplans
Es empfiehlt sich, bereits vor dem Ramadan einen Menüplan zu erstellen. Dazu kann man die Familienmitglieder nach ihren Lieblingsgerichten und Essenswünschen befragen. Ebenso sollte man sich einen Überblick verschaffen, wen man wann einladen möchte und diese Gäste zumindest grob mit einplanen. So lässt sich eine Rezeptsammlung für den Ramadan anlegen, anhand derer die Vorräte überprüft und die Einkäufe geplant werden. Die Einkaufsliste kann man anhand der Läden, in denen man für gewöhnlich einkauft, strukturieren, um den Überblick zu behalten.
Die Vorarbeit lohnt sich, denn Rezeptsammlung und Einkaufsliste können bei sorgfältiger Planung im nächsten Jahr wieder verwendet werden. Auf den Tisch kommen ausgewogene und abwechslungsreiche Mahlzeiten, Ihr spart im Ramadan viel Zeit und habt den Kopf frei für andere Dinge. Das rechtzeitige Einkaufen erleichtert nicht nur die Organisation während des Ramadan, es entlastet auch die Haushaltskasse (sofern man eine hat, aber da gab mal hin und wieder Diskussionen). Warum nicht jetzt schon mal eine Tüte Mandeln oder eine Tüte Zucker auf Vorrat mitnehmen?
Vorräte anlegen, Vorkochen und Einfrieren
Haltbare Vorräte wie Gewürze und Gewürzmischungen, Mehl, Orangenblütenwasser usw. kann man gut schon vor dem Ramadan einkaufen, so dass im Ramadan nur noch Frischwaren besorgt werden müssen. Neben den Zutaten für die Rezepte gibt es auch andere Dinge, die für Abwechslung auf dem Tisch sorgen und vorrätig sein sollten, wie Oliven, Schafskäse usw. Schwer erhältliche Kräuter, wie beispielsweise Koriander, kann man sich rechtzeitig im Blumenkasten ziehen.
Zum Vorkochen und Einfrieren rechtzeitig Platz schaffen in Kühltruhe oder Kühlfach und ausreichend Gefrierdosen und –beutel anschaffen. Dabei sollte auch bedacht werden, dass im Ramadan die Augen meist größer sind als der Magen und häufig Reste anfallen, die irgendwie aufbewahrt werden müssen. Zum Einfrieren eignen sich nicht nur Dosen, sondern auch Gläser.
Bereits vor dem Ramadan kann man beliebte Gerichte in doppelter Menge kochen und eine Hälfte fürs Fastenbrechen einfrieren. Suppen lassen sich gut für mehrere Tage vorkochen und portionsweise einfrieren. Hierbei aber darauf achten, ob die einzelnen Zutaten das Einfrieren überstehen – Kartoffeln beispielsweise sind aufgetaut nicht wirklich genießbar.
Türkische Börek lassen sich gut vorbereiten und einfrieren – vor dem Essen die gefrorenen Brik frittieren; die nordafrikanischen Brik leider nicht.
Kichererbsen als Suppeneinlage können gekocht gut eingefroren werden, am besten ohne Kochwasser, um sie leichter entnehmen zu können. Man könnte sie auch bereits püriert einfrieren, um einen Grundstock für Hummus zu haben. Dazu die pürierten Kichererbsen portionsweise in Gefrierbeutel geben und plattdrücken, damit sie später schnell auftauen.
Ebenfalls bewährt hat sich, das Fleisch im Ofen gegarter und gehäuteter Auberginen oder Paprika portionsweise einzufrieren, um sie später beispielsweise zu Salat weiter zu verarbeiten. Auch Hackfleisch lässt sich gut portionsweise einfrieren, am besten wie das Kichererbsenpüree in einem Gefrierbeutel, der plattgedrückt wird.
Wer wirklich viel, eventuell sogar für den ganzen Ramadan, vorkochen und einfrieren möchte, kann sich im englischsprachigen Internet schlau machen unter Freezer Cooking oder Once A Month Cooking.