Die Art des Fastens

  • Der Monat Ramadan beginnt, wenn die neue Mondsichel am Himmel zu sehen ist. Grundlage dafür bildet folgender Hadith:
    Abû Hurayra berichtet: Muhammed: "Wann immer ihr den Neumond (des Monats Ramadan) sichtet, fastet, und wenn ihr den Neumond (des Monats Shawwal) sichtet, beendet das Fasten und wenn der Himmel bewölkt ist, dann fastet 30 Tage."
    (Muslim)

    Das Fasten selbst besteht aus dem Verzicht auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr in der Zeit zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang. Die Fastenpflicht besteht für volljährige körperlich und geistig gesunde Menschen, wobei anzumerken ist, dass im Islam die Volljährigkeit mit dem Einsetzen der Pubertät beginnt.

    2, 187 Erlaubt ist euch, in der Nacht des Fastens mit euren Frauen geschlechtlich zu verkehren; sie sind euch ein Kleid, und ihr seid ihnen ein Kleid. Allah weiß, daß ihr euch selbst (immer wieder) betrogen habt, und da hat Er eure Reue angenommen und euch verziehen. Von jetzt an verkehrt mit ihnen und trachtet nach dem, was Allah für euch bestimmt hat, und esst und trinkt, bis sich für euch der weiße vom schwarzen Faden der Morgendämmerung klar unterscheidet! Hierauf vollzieht das Fasten bis zur Nacht! Und verkehrt nicht mit ihnen, während ihr euch (zur Andacht) in die Gebetsstätten zurückgezogen habt! Dies sind Allahs Grenzen, so kommt ihnen nicht zu nahe! So macht Allah den Menschen Seine Zeichen klar, auf dass sie gottesfürchtig werden mögen.

    Isst oder trinkt man aus Versehen, so wird das Fasten dadurch nicht beeinträchtigt.
    Das Fasten kann zunichte gemacht werden durch Lügen, Lästern, Beleidigungen, Gewalt und aggressives Verhalten: "Wenn jemand von euch fastet, dann soll er weder unanständig reden (oder den Geschlechtsakt vollziehen) noch schreien, und wenn ihn jemand beleidigt oder angreift, dann soll er sagen: «Ich faste.»"
    (Buchari und Muslim)

    Eine unabdingbare Pflicht ist auch das Zahlen der Zakat-ul-fitr während des Ramadans. Das ist eine kleine Summe Geld, die jeder Fastende für Bedürftige spenden muss.

    Während des Ramadans werden zusätzlich zu den fünf Pflichtgebete weitere besondere Ramadangebete verrichtet. Diese Gebete heißen Tarawih. Sie stellen keine Pflicht dar, sondern eine Tradition des Propheten. Es sind Gemeinschaftsgebete, die nach dem Abendgebet in einer Moschee verrichtet werden.

    Als spiritueller Höhepunkt gelten die letzten zehn Tage des Ramadan, insbesondere die Nacht der Bestimmung, die eines Hadithes zufolge die 27. Nacht des Ramadans ist.

    Ich hörte Ubai Ibn Ka’b (Allahs Wohlgefallen auf ihm) sagen, dass ihm gesagt wurde, dass Abdullah Ibn Mas'ud (Allahs Wohlgefallen auf ihm) sagte: „Wer auch immer im ganzen Jahr die Nacht über gebetet hat, hat die Nacht der Bestimmung erlangt.“ Daraufhin sagte Ubai (Allahs Wohlgefallen auf ihm): „ Möge Allah mit ihm barmherzig sein, er wollte nicht, dass die Menschen faul werden. Ich schwöre bei Dem, außer Dem es keine Gottheit gibt, dass diese Nacht im Ramadan ist. (Wiederholt schwor er) Und bei Allah, ich weiß, welche Nacht es ist. Es ist in jener Nacht, in der uns der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) das Beten in der Nacht auftrug, es ist am Morgen der 27. Nacht. Ihre Zeichen sind, dass an ihrem Morgen die Sonne hell und ohne Strahlen aufgeht.“
    (Hadith sahih, überliefert von Muslim)