Das Fasten für mich
-
von unserem Mitglied Dilara
Ich muss dazu sagen, dass ich die letzten 2 Jahre aus gesundheitlichen Gründen nicht fasten durfte. Fastenerlebnisse beschreibe ich aus den Jahren vorher, andere von den letzten Jahren füge ich dazu.
Wie fühlt man sich beim Fasten?
Die ersten Tage sind die schlimmsten, vor allem der Kaffee-Entzug. Aber wenn ich keinen Kaffee trinke, dann habe ich weniger Durst. Am Schluss hatte ich mich so daran gewöhnt, dass ich mir die ersten Tage komisch vorkam, wenn ich bei Tageslicht gegessen habe.
Wie entwickelt sich das Fasten? Gewöhnt man sich dran?
Definitiv. Schlimmer fand ich am Schluss allerdings den Schlafmangel, nach meinem letzten Ramadan hatte ich fast einen Monat lang fiese Kopfschmerzen (die schon während des Fastens angefangen haben).
Was würdest du Ersteinsteigern raten?
Es langsam angehen lassen - vielleicht am Anfang "nur" auf etwas verzichten (z.B. Süßigkeiten) und immer einen Notfall-Snack mitnehmen. Falls man den benutzt, kein schlechtes Gewissen haben, die ersten Muslime haben das auch nicht alles auf einmal geschafft.
Wie hältst du es mit dem Frühstück?
Muss sein! Aber richtig herzhafte Sachen, Shorba, andere Suppen, viel Wasser, Tahin pekmezi (Sesampaste mit Traubensirup, hilft prima gegen Durst). Nichts Salziges, Scharfes oder Süßes.
Bekommst du Gäste oder wirst du eingeladen?
Sowohl als auch.
Gehst du manchmal in eine Moschee zum Iftar? Wie ist es dort?
Ich war ab und zu dort und fand es ehrlich gesagt nicht so toll. Das Essen hatte miese Qualität, es gab auch fast immer sehr schwer verdauliche Sachen - einmal wäre ich beim Gebet danach fast umgekippt (ging mehreren so).
Wie hältst du es mit dem Tarawihgebet?
Ich liebe es! Allerdings gehe ich momentan, bei den sehr späten Gebeten, lieber am Wochenende.
Gibt es Dinge, die du speziell im Ramadan machst, wie Koran lesen etc.?
Ja, Koran lesen, Zhikr machen, mir mehr Zeit für meine Spiritualität nehmen.
Hast du bestimmte Rituale?
Morgens Koran auf dem Balkon lesen, tagsüber öfter und länger Zhikr machen, die Pflichtgebete einhalten (bzw. es zu versuchen) und - auch wenn ich nicht faste - zur Iftar-Zeit zu essen.
Wo siehst du den Sinn des Fastens?
Verzicht und das Wissen, wie gut es uns geht und wie barmherzig dieser Monat sein kann.